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Eberhard Lutze 4 Februar 1908 in Samotschin bei Kolmar in der Provinz Posen 8 Februar 1974 in Bremen war ein deutscher Kulturabteilungsleiter in Bremen Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenLutze war der Sohn eines Pastors Er studierte Kunstgeschichte an der Universitat Heidelberg der Universitat Wien der Universitat Munchen und der Universitat Halle 1931 promovierte er zum Dr phil Er war dann als Assistent und Konservator am Germanischen Nationalmuseum Nurnberg tatig 1937 trat er der NSDAP bei 1941 wurde er Direktor der Stadtischen Galerie in Nurnberg Ende 1949 wurde er in Bremen als Oberregierungsrat zunachst Kulturreferent und dann 1952 als Regierungsdirektor und spater Leitender Regierungsdirektor Leiter der Abteilung Kunst und Wissenschaft beim Bildungssenator in Bremen Er war ab 1952 ein Forderer des Malers und Grafikdesigners Frank el Punto 1953 54 liess er die Gemalde in der Oberen Rathaushalle im Bremer Rathaus sanieren 1959 gehorte er der Kommission Gunter Grass und die Freie Hansestadt Bremen mit u a Manfred Hausmann und Rolf Schroers an 1964 65 war er zudem kommissarischer Leiter der Staatsbibliothek Bremen 1968 hintertrieb Lutze mit Ruckendeckung von Senator Moritz Thape SPD die Vertragsverlangerung fur den Intendanten des Bremer Theaters Kurt Hubner da ihm dessen progressiver Stil missfiel Das letztlich erfolglose Manover loste ein deutschlandweites Medienecho und Kritik aus 1 Hubner war seit 1962 erfolgreicher Intendant der junge Talente um sich sammelte und international sowie in der Theatergeschichte der Bundesrepublik bekannt wurde Hubner verliess Bremen erst 1974 Im Rahmen dieses Streites konfrontierte der Feuilletonredakteur Erich Emigholz der Bremer Nachrichten Lutze erneut mit dessen NS Vergangenheit und dem Vorwurf Lutze habe 1940 bei der Verschleppung des Krakauer Marienaltars von Veit Stoss aktiv mitgewirkt 2 3 Als Kunstwissenschaftler habe Lutze damals uber den Stoss Altar nicht schreiben konnen ohne die Verpolung und Verjudung Krakaus zu bejammern 4 Den Vorwurf der Radelsfuhrerschaft beim Altarraub wies Lutzes Anwalt Salander entschieden zuruck Als damaliger Konservator am Germanischen Nationalmuseum Nurnberg habe Lutze im Herbst 1939 an der Sicherstellung des Altars nur mitgewirkt aber nicht in fuhrender Funktion In zweiter Instanz kam es im Oktober 1972 zum Vergleich Emigholz versprach seine Vorwurfe nicht zu wiederholen dafur verzichtete Lutze auf die Forderung nach einem Widerruf 5 Ausgerechnet Lutzes Nachfolger im Amt Volker Plagemann erneuerte die Vorwurfe 6 1969 wurde Lutze Vorsitzender der Gerhard Marcks Stiftung Wegen Lutzes NS Tatigkeit forderte der Namensgeber der Bildhauer Gerhard Marcks dessen Rucktritt 7 Die erneute heftige Kritik seitens der Bremer Nachrichten konnte Lutze gerichtlich abwehren 1973 wurde er pensioniert 1974 starb er an den Folgen eines Verkehrsunfalls Werke BearbeitenVeit Stoss Deutscher Kunstverlag 1938 1952 Das Buch der deutschen Heimat zs mit Hermann Goern Georg Hoeltje und Max Wocke Verlag Waisenhaus Halle Berlin 1938 Die Deutschen Reichsinsignien und Reichskleinodien Der Oberburgermeister d Stadt d Reichsparteitage Nurnberg 1938 Die Nurnberger Pfarrkirchen Sankt Sebald und Sankt Lorenz Deutscher Kunstverlag 1939 Die Akademie der Bildenden Kunste in der Stadt der Reichsparteitage Nurnberg hrsg im Kriegsjahr 1940 im Auftr d Oberburgermeister d Stadt Nurnberg Verlag Schrag Nurnberg 1940 Gestalt und Wandel des Reiches Ein Bilderatlas zur dt Geschichte hrsg unter Mitw v Karl Alexander von Muller und Eberhard Lutze Propylaen Verl Berlin 1944 mit Hans Schwarz Schone Schlosser ca 1950 Nurnberg Angelsachsen Verlag Bremen Berlin Bremen Stadtentwicklung und Geschichte Deutscher Kunstverein 1953 St Lorenz zu Nurnberg Deutscher Kunstverlag 1961 mit Lala Aufsberg Bremen Kunst Bildband Deutscher Kunstverlag Berlin 1965 Fritz Pfuhle Ein Maler aus Danzig Holzner Verlag 1966 Gotische Dome Schwarz Verlag ca 1966 Rilke gen Rilke Westhoff Clara Henriette Sophie geb Westhoff In Die Historische Gesellschaft Bremen und das Staatsarchiv Bremen Hrsg Bremische Biographie 1912 1962 Bremen 1969 Dorn Walter Rudolf In Historische Gesellschaft Bremen Staatsarchiv Bremen Hrsg Bremische Biographie 1912 1962 Hauschild Bremen 1969 Ostfriesland Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin ISBN 3 422 00122 0 Literatur BearbeitenHerbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Hans Joachim Manske Ein an sich schwacher Charakter Eberhard Lutze oder wie einem Altnazi die Kulturpolitik Bremens in die Hande geriet in Entartet beschlagnahmt Stadtische Galerie Bremen Bremen 2009 ISBN 978 3 938795 10 1 S 39 45Einzelnachweise Bearbeiten vgl dazu Reinhard Patemann Bremische Chronik 1957 1970 Staatsarchiv Bremen 1973 ISBN 3 7961 1655 8 S 286 Fritz Rumler Kampf fur den Sieg des arischen Menschen In Der Spiegel Nr 44 vom 27 Oktober 1968 Hellmuth Karasek Schattenboxen im Bremer Stil In Die Zeit Nr 42 1968 vgl dazu https wkgeschichte weser kurier de als deutschland erwachte wollte lutze nicht ruhen vgl dazu https wkgeschichte weser kurier de als deutschland erwachte wollte lutze nicht ruhen Daniel Tilgner Karl M Barfuss Hartmut Muller Geschichte der freien Hansestadt Bremen von 1945 bis 2005 Band 2 1970 bis 1989 Edition Temmen Bremen 2010 ISBN 9783837810202 Reinhard Patemann Bremische Chronik 1957 1970 Staatsarchiv Bremen 1973 ISBN 3 7961 1655 8 S 315Normdaten Person GND 11733166X lobid OGND AKS LCCN nr96018926 VIAF 42612446 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lutze EberhardKURZBESCHREIBUNG deutscher KulturabteilungsleiterGEBURTSDATUM 4 Februar 1908GEBURTSORT SamotschinSTERBEDATUM 8 Februar 1974STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Lutze amp oldid 230494071