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Eberhard Eschenbach 18 1 oder 28 Marz 1913 in Konigsberg 10 April 1964 2 war ein deutscher Jurist Kriminalpolizist und SS Fuhrer zur Zeit des Nationalsozialismus In der Bundesrepublik Deutschland war er beim Bundeskriminalamt als Leiter des Ausbildungsreferates im Kriminalistischen Institut tatig Inhaltsverzeichnis 1 Zeit des Nationalsozialismus 2 Nachkriegszeit 3 Literatur 4 EinzelnachweiseZeit des Nationalsozialismus BearbeitenEschenbach beendete 1932 seine Schulzeit in Lubeck mit der Reifeprufung Anschliessend absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaft an den Universitaten Berlin und Munchen 3 Im Zuge der Machtubergabe an die Nationalsozialisten trat er 1933 der SA bei Im Oktober 1937 wurde er Mitglied der SS SS Nr 367 159 1 Nach Studienende und Militardienst trat er Anfang Marz 1938 in den Dienst der Berliner Kriminalpolizei ein und absolvierte den Kommissar Lehrgang in Berlin Charlottenburg Danach war er ab Juni 1940 als Kommissar auf Probe bei der Kriminalpolizei in Danzig tatig wo er das I Kommissariat Kapitalverbrechen Todesermittlungen Brand und Abtreibung leitete Er war Zutrager des SD 3 Am 30 September 1941 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Oktober desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 8 995 683 4 1 Ab 1944 leitete er die Aussenstelle der Kriminalpolizei in Gotenhafen und wurde im April dieses Jahres zum Kriminalrat ernannt 3 Im Januar 1945 stieg er zum SS Hauptsturmfuhrer auf dem hochsten Rang den er innerhalb dieser NS Organisation erreichte 1 Wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte er sich nach Flensburg ab vgl Rattenlinie Nord 5 Nachkriegszeit BearbeitenNach Kriegsende gelang es ihm trotz seiner NS Belastung zugig wieder in den Polizeidienst zuruckzukehren In der Britischen Besatzungszone leitete er ab September 1945 die Mordkommission der Kriminalpolizei Lubeck und ab Mitte April 1947 als Kriminaloberinspektor die Dienststelle der Kriminalpolizei in Flensburg Nach einem Spruchkammerverfahren wurde er als Entlasteter entnazifiziert wurde jedoch aufgrund von Falschangaben im November 1949 nochmals vernommen Eschenbach hatte u a seine SA Mitgliedschaft seinen 1937 erfolgten Beitritt zur SS und Tatigkeiten fur den SD verschwiegen Das gegen Eschenbach wieder aufgenommene Spruchkammerverfahren wurde nach Inkrafttreten des Straffreiheitsgesetzes vom 31 Dezember 1949 jedoch im Januar 1950 eingestellt Eschenbach war eigenen Aussagen zufolge nie im KZ Stutthof zugegen gewesen und will auch von Hinrichtungen unter Beteiligung von Kriminalpolizisten im KZ Stutthof nichts gewusst haben 3 Als Regierungskriminalrat leitete er im Bundeskriminalamt ab 1954 das Ausbildungsreferat im Kriminalistischen Institut Sein Vorgesetzter war Bernhard Niggemeyer Eschenbach galt im BKA als hochangesehener sympathischer intelligenter und fleissiger Kollege aus gutem Hause Er befurwortete die zur NS Zeit praktizierte Vorbeugende Verbrechensbekampfung und veroffentlichte 1955 mit seinem Kollegen Rudolf Leichtweiss im Band 3 der Schriftenreihe des Bundeskriminalamts einen Beitrag mit dem Titel Die Durchfuhrung der planmassigen Uberwachung nach dem Runderlass des Reichs und preussischen Ministers des Inneren vom 14 Dezember 1937 6 in dem diese Massnahmen ohne auf den Zusammenhang mit der Einweisung in Konzentrationslager einzugehen als sinnvoll bewertet wurden 7 Wahrend seines Referates auf einer BKA Tagung zum Thema Diebstahl Einbruch und Raub im April 1958 zeigte sich Eschenbach als ein in der Tradition des NS Unrechts verhafteter Hardliner und ausserte sich folgendermassen Hang Zustands und Berufsverbrecher gleich wie man sie nennen will sind nicht mehr besserungsfahig Die wiederholte Begehung von Straftaten fuhrt zur kriminellen Gewohnung die Ruckfallgefahr steigt mit der Zahl der Vorstrafen und die Ruckfallintervalle werden immer kurzer Bei diesen Tatern ist das Verbrechen ein Bestandteil der Personlichkeit in ihr verwurzelt und so zur Natur geworden dass es zum Verbrechen keiner weiteren Aktivierung durch die Umwelt mehr bedarf 3 Eschenbach kam am 10 April 1964 bei einem Verkehrsunfall ums Leben 2 Literatur BearbeitenDieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Kiepenheuer amp Witsch Koln 2001 ISBN 3 462 03034 5 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Imanuel Baumann Herbert Reinke Andrej Stephan Patrick Wagner Schatten der Vergangenheit Das BKA und seine Grundungsgeneration in der fruhen Bundesrepublik Hrsg vom Bundeskriminalamt Kriminalistisches Institut Polizei Forschung Sonderband Luchterhand Koln 2011 ISBN 978 3 472 08067 1 Download als PDF Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Dieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Kiepenheuer amp Witsch 2001 ISBN 978 3 462 03034 1 BDC SSO 6400009435 S 328 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich wer war was vor und nach 1945 Aktualisierte Ausg Auflage Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 140 a b c d e Dieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Koln 2001 S 129 f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 8090189 Dieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Koln 2001 S 108 Vgl den Abdruck des Grunderlasses vom 14 12 1937 bei Wolfgang Ayass Bearb Gemeinschaftsfremde Quellen zur Verfolgung von Asozialen 1933 1945 Koblenz 1998 Nr 50 Dieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Koln 2001 S 198fPersonendatenNAME Eschenbach EberhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Kriminalpolizist und SS FuhrerGEBURTSDATUM 28 Marz 1913GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 10 April 1964 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Eschenbach amp oldid 231757237