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Der Artikel ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Insbesondere die hier vertretenen Thesen zu Emanzipation und Frauenbild sollten gut belegt werden Siehe auch die Diskussionsseite Warum bspw sollte man das Stuck nicht einfach als ein Loblied auf fromme keusche Jungfrauschafft verstehen Das mittellateinische Drama Dulcitius eigentlich Passio Sanctarum Agapis Chioniae et Hirenae von Hrotsvit von Gandersheim entstand zwischen 960 und 970 Es wurde im Benediktinerinnenkloster Gandersheim geschrieben und ist eines der wenigen uberlieferten Dramen der damaligen Zeit 1 Das Original wurde in mittellateinischer Sprache verfasst Das Stuck besitzt keine klassisch aristotelische Struktur Ob es damals aufgefuhrt wurde oder nur als Lesedrama gedacht war ist nicht bekannt 2 3 Das Drama handelt von drei Schwestern die gezwungen werden ihren christlichen Glauben abzulegen sich aber erfolgreich dagegen wehren auch wenn es fur sie den Tod bedeutet Somit wird ein selbstbestimmtes Frauenbild zur Zeit des Mittelalters und die loyale Haltung zur Religion thematisiert Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung 2 Charaktere 2 1 Die drei Schwestern 2 2 Dulcitius 2 3 Kaiser Diokletian 2 4 Sisinnius 3 Interpretationsansatze 3 1 Glaube 3 2 Frauenrolle 3 3 Dulcitius 4 Textausgaben 5 EinzelnachweiseZusammenfassung BearbeitenDer Kaiser Diokletian mochte die drei schonen Schwestern Agape Chionia und Irene verheiraten Doch dafur sollen die Schwestern ihren christlichen Glauben ablegen und den alten Gottern huldigen Die Drei weigern sich jedoch sich dem Willen des Kaisers zu beugen und werden deshalb eingesperrt Die Aufsicht der Gefangennahme wird dem Statthalter Dulcitius ubertragen Dieser ist von der Schonheit der Schwestern so beeindruckt dass er sie statt in den Kerker in einen Kuchenraum einsperren lasst um sie ofter sehen zu konnen Am Abend will sich Dulcitius an den drei gefangenen Schwestern vergehen doch irrt er sich in der Tur Die Drei beobachten Dulcitius wie er sich voller Lust uber die Topfe und russigen Pfannen hermacht Als er wieder herauskommt erkennen die Soldaten Dulcitius nicht da er von den Topfen und Pfannen schwarz gefarbt ist Die Soldaten halten ihn fur den Teufel und fliehen Ahnungslos geht Dulcitius zu seiner Frau die ihn schockiert auf sein Ausseres aufmerksam macht Der Statthalter beschuldigt die Schwestern und will sie bestrafen Zur Strafe sollen die Drei in der Offentlichkeit entblosst werden was dann aber nicht gelingt Wie auf magische Weise schaffen die Soldaten es nicht ihnen die Kleider vom Leib zu reissen Der erzurnte Kaiser beschliesst sie zu toten Dies soll durch Sisinnius ausgefuhrt werden Eine letzte Chance wird ihnen noch gegeben aber die Schwestern geben ihren Glauben nicht auf woraufhin die beiden Alteren verbrannt werden Wahrend beide dadurch sterben bleiben ihre Korper unversehrt In der Hoffnung sie umzustimmen wird die jungste Schwester Irene nochmals vor die Wahl gestellt Aber auch sie lehnt das Angebot ab und somit wird entschieden dass sie in ein Freudenhaus gebracht werden soll Sie entflieht den Soldaten und taucht wieder auf einem Berggipfel auf Diesen konnen die Soldaten jedoch nicht erklimmen und Sisinnius gibt den Befehl auf sie zu schiessen Schlussendlich wird sie von Pfeilen niedergestreckt In ihren letzten Worten prophezeit sie Sisinnius fur seine Taten nach dem Tod in die Holle zu kommen wahrend sie selbst nun ins Himmelreich einkehrt Charaktere BearbeitenFolgende Personen treten in dem Drama auf Agape Chionia und Irene die drei Schwestern Kaiser Diokletian Dulcitius der Statthalter in Thessaloniki Die Frau des Dulcitius Graf Sisinnius Krieger Turhuter des KaiserpalastesDie drei Schwestern Bearbeiten Agape Chionia und Irene sind drei Jungfrauen die fest an Christus glauben Sie basieren auf Personlichkeiten die in der katholischen Kirche als Heilige verehrt werden Die als schon bezeichneten Adelsfrauen sollen verheiratet werden 4 Ihr Glaube ist ihnen so wichtig dass sie den Tod nicht als Strafe sondern als Erlosung sehen Ihr Glaube ist so stark dass sie darauf vertrauen dass der Tod nicht das Ende ist Dulcitius Bearbeiten Dulcitius basiert ebenso wie die Schwestern auf einer realen Person Vom Namen der Rolle dieses Statthalters ist der gebrauchliche Titel des Stucks abgeleitet dessen Originaltitel eigentlich Passio Sanctarum Agapis Chioniae et Hirenae lautet Grund dafur konnte sein dass dieser Charakter der Hauptakteur samtlicher komischer Aspekte des Dramas ist Dulcitius ist ausserdem auch die Person welche die Schwestern begehrt obwohl er verheiratet ist Kaiser Diokletian Bearbeiten Kaiser Diokletian ist eine historisch reale Personlichkeit Im Drama will er die Schwestern verheiraten und verlangt von ihnen dass sie ihren Glauben ablegen Er ist auch die Figur die beschliesst die Schwestern zu bestrafen nachdem sie Dulcitius vermeintlich verspotten Sisinnius Bearbeiten Der Graf wurde beauftragt die Schwestern zu bestrafen davor aber versucht er sie noch einmal von ihrem Glauben abzubringen Irene sollte verschont werden letztendlich ist er aber fur den Tod der Schwestern verantwortlich Interpretationsansatze BearbeitenGlaube Bearbeiten Die unerklarbaren Ereignisse im Text wie dass es niemandem gelingt die Schwestern offentlich auszuziehen oder dass die Leichname der verbrannten Schwestern unversehrt bleiben konnen als Eingriff Gottes zum Schutz der Drei gedeutet werden Die uneingeschrankte Loyalitat zum Glauben ist in dem Drama zentral So zeigt es die drei Schwestern Agape Chionia und Irene als Martyrerinnen Anstatt sich den Forderungen des Kaisers zu beugen sind sie bereit sich selbst fur ihren Glauben zu opfern Der Tod ist fur sie keine Strafe sondern eine Erlosung die sie dem Himmelreich naherbringt Frauenrolle Bearbeiten Das Stuck thematisiert eine Frauenrolle die zu der damaligen Zeit nicht typisch war denn damals waren Frauen den Mannern untergeben Sie konnten ihre eigene Meinung nicht vertreten und hatten grosse Schwierigkeiten ihr eigenes Leben zu bestimmen Die drei Schwestern jedoch schaffen es zumindest ihren eigenen Glauben zu wahlen und bleiben ihm bis zum Schluss treu auch wenn es ihren Tod bedeutet Im Vergleich zu den mannlichen Figuren werden die Frauen hier im Text willensstark und ehrbar dargestellt Dies macht das Drama zu einem wichtigen Werk fur eine starke positive Frauenrolle da die Frau in anderen Stucken des Mittelalters eher als passive und willenlose Person dargestellt wird Dulcitius Bearbeiten Da der Charakter Dulcitius fur die komischen Aspekte des Dramas zustandig ist bemerkt er zum Beispiel nicht dass er seine Lust an Topfen und Pfannen auslebt anstatt an den Schwestern Dies ist eines der Beispiele an denen man erkennen kann dass die Autorin Dulcitius als nicht sehr intelligent und als eine Person die keine Selbstbeherrschung hat darstellt Dazu wird er auch noch vom Kaiser in Schutz genommen und ist der Hauptgrund weshalb die Schwestern hingerichtet wurden Textausgaben BearbeitenHrotsvitha von Gandersheim Dulcitius Abraham 2 Dramen Reclam Stuttgart 1967 ISBN 3 15 007524 6 Roswitha von Gandersheim Dulcitius In Ottomar Pitz Hrsg Die Dramen der Roswitha von Gandersheim Reclam Leipzig 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Hrotsvit von Gandersheim schrieb in ihrem Leben insgesamt 3 Bucher Das erste umfasst dabei acht Legenden und kurzere poetische Erzahlungen im zweiten sind sechs Dramen enthalten und im dritten stehen zwei umfangreiche Epen Wahrend nicht bekannt ist ob Gandersheims Dramen je zu Lebzeiten aufgefuhrt wurden gibt es dennoch Adaptionen in der Neuzeit So bringt Peter Hacks 1976 das Stuck Rosie traumt auf die Buhne das an eines von Hrotsvit von Gandersheims Dramen angelehnt ist Jedoch verandert er die Hauptaussage des Stuckes wodurch es nicht mehr um die Ermachtigung von Frauen geht Helga Kraft Am Anfang des Dramas war die Frau Hrotsvith von Gandersheim Caroline Neuber Luise Gottsched In Ein Haus aus Sprache J B Metzler Stuttgart 1996 ISBN 978 3 476 01279 1 S 3 28 Im Mittelalter wurde in der Literatur ein schones Aussehen gleichgesetzt mit einem guten Charakter Der Gedanke der Kalokagathia ist bereits seit der griechischen Antike bekannt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dulcitius Drama amp oldid 224802991