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Die Drahtseilbahn auf den Leopoldsberg war eine Standseilbahn auf den Leopoldsberg in Wien Sie existierte lediglich von 1873 bis 1876 Standseilbahn auf den LeopoldsbergGesamtansicht der Standseilbahn 1873 74 Gesamtansicht der Standseilbahn 1873 74 Streckenlange 0 725 kmSpurweite 1895 mmMaximale Neigung 340 Legende 0 000 Bergstation Leopoldsberg0 725 Talstation Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Bilder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZur Wiener Weltausstellung 1873 wurde sozusagen als Rahmenprogramm die Erschliessung der Wiener Hausberge Kahlenberg und Leopoldsberg durch Bergbahnen geplant Wahrend ersterer durch die konkurrenzierende Kahlenberg Zahnradbahn erschlossen wurde plante man den Leopoldsberg vom Donautal mittels einer Standseilbahn zu erschliessen Die Konzession fur die als technisches Neuland zu sehende und in zeitgenossischen Medien als Drahtseilbahn 1 bezeichnete Anlage bisher existierte auf dem Gebiet der Donaumonarchie lediglich die Budavari Siklo in Budapest wurde am 16 Juni 1872 der zur Union Baugesellschaft gehorenden Osterreichischen Bergbahn Gesellschaft auf 30 Jahre Dauer erteilt 2 3 1 Parallel zum Bau der Bahn errichtete die Gesellschaft das Hotel auf dem Kahlenberg als weiteren Anziehungspunkt und plante die Errichtung einer Villenkolonie Die Leitung des Bahnbaues hatte der damals erst 22 jahrige Ingenieur Gustav Lindenthal inne Die Bauarbeiten fur die sorgfaltig ausgefuhrte Anlage dauerten allerdings langer als geplant so dass die Bahn erst am 26 Juli 1873 eroffnet werden konnte Viele Besucher der Weltausstellung besichtigten bereits die Baustelle der Bergbahn Zur guten Erreichbarkeit wurden eine eigene Bahnstation an der Franz Josefs Bahn sowie eine Schiffsanlegestelle fur die Lokaldampfer der DDSG errichtet Trotz der verspateten Eroffnung konnten im ersten Betriebsjahr bis zum Saisonende am 27 November 1873 rund 300 000 Fahrgaste befordert werden 2 4 3 5 Die Wiener Bevolkerung stand der Bahn allerdings eher reserviert gegenuber und sah die Konstruktion der Standseilbahn als abenteuerlich bzw sogar gefahrlich an Aufgrund des beim Anfahren spurbaren Zuckens lautete der Spitzname der Bergbahn auch Zuckerlbahn 2 Die Bahn war fur die damals stolze Beforderungsleistung von 3000 Personen pro Stunde ausgelegt erreichte diesen Wert jedoch niemals Die hochste Beforderungsleistung betrug 21 Fahrten am Tag im Eroffnungsjahr 1873 sank danach auf ca 16 Fahrten ab 4 nbsp Trasse auf der Karte der Landesaufnahme 1872 nbsp Plan der Zahnradbahn und der Drahtseilbahn auf den Kahlenberg bei WienAb 1874 ubte die Kahlenbergbahn eine starke Konkurrenz zur Drahtseilbahn aus so dass ein spurbarer Fahrgastschwund registriert wurde Im Betriebsjahr 1875 musste bereits ein Verlust von uber 500 000 Gulden verzeichnet werden im Folgejahr legte ein Erdrutsch den Betrieb lahm Am 28 April 1876 beschloss die Generalversammlung der Bergbahn Gesellschaft den Verkauf von Bahn und Hotel an die konkurrierende Kahlenbergbahn AG Diese ubernahm das Hotel verkaufte die Anlagen der Standseilbahn an die Brigittenauer Maschinenfabrik Schimmelbusch zum Abbruch und hatte nun freien Zugang zum Kahlenberg Gipfel wo sie 1887 aus den Ziegelsteinen der ehemaligen Bergstation die Stephaniewarte errichten liess Insgesamt stand die Drahtseilbahn an lediglich 493 Tagen in Betrieb 2 3 Als Uberbleibsel blieb das Gebaude der Talstation als Weingut Donauwarte bis zur Strassenverbreiterung 1973 erhalten Die ehemalige Trasse der Bahn ist heute zugewachsen und versturzt jedoch im Gelande erkennbar Im Bezirksmuseum Dobling befindet sich eine originale Seilrolle aus Holz 2 3 Technik BearbeitenDie Bahn hatte eine Spurweite von 1895 mm und eine Lange von 725 Metern der Hohenunterschied betrug 248 m bei einer maximalen Neigung von 340 Die Strecke besass zwei leichte Krummungen im Radius von 2000 Metern Ungefahr in Bahnmitte befand sich die eiserne Brundlwegbrucke uber der Trasse Die durchschnittliche Fahrzeit betrug 5 Minuten 2 3 Die Bergstation befand sich in der Nahe der Elisabethwiese an der Einsattelung zwischen Leopoldsberg und Kahlenberg die beiden Gipfel waren uber Fusswege bzw per Pferdekutsche erreichbar Hier war die 250 PS starke Zweizylinder Hochdruck Dampfmaschine des Herstellers Georg Sigl zum Antrieb der beiden 6 9 Meter durchmessenden Seiltrommeln aufgestellt Das Kesselhaus mit sechs zur Dampferzeugung dienenden Lokomobilen befand sich ein Stuck abseits der Bergstation Der Durchmesser des von Felten amp Guilleaume gelieferten Zugseils betrug 53 mm das Metergewicht 9 45 Kilogramm Es lief auf holzernen Rollen die wiederum auf holzernen Langsschwellen befestigt waren Die Bahn arbeitete als Pendelbahn so dass der zu Tal fahrende Wagen mit seinem Gewicht den zu Berg fahrenden mithalf hinauf zu ziehen Die beiden doppelstockigen Wagen mit zwei Wagenklassen und Platz fur insgesamt 100 Fahrgaste lieferte die Hernalser Waggonfabrik Fur den Transport von Kohle und Wasser zur Bergstation war zusatzlich je ein Tender mit 6 7 Tonnen Nutzlast vorhanden 2 3 4 Bilder Bearbeiten nbsp Gesamtansicht 1873 nbsp Gebaude der Talstation 1873 nbsp Talstation mit Kohle Verladerampe rechts 1873 nbsp Talstation mit Bahnstation 1873 nbsp Seilbahnwagen mit Tender in der Talstation 1873 nbsp Trasse vor der Bergstation 1873 nbsp Maschinenraum mit Dampfmaschine 1873 nbsp Bergstation mit Wagen nbsp Blick auf die Bergstation mit Kesselhaus vom Kahlenberg nbsp Die Trasse nach dem Abbau der Gleise ca 1880 nbsp Plan von Tal und BergstationLiteratur BearbeitenHans Peter Pawlik Unvergessene Kahlenbergbahn 2 Auflage Verlag Slezak Wien 2001 ISBN 3 85416 191 3 Martin Fuchs Bergbahnen im Wienerwald Zahnradbahn Drahtseilbahn Knopferlbahn Verlag Martin Fuchs Wien 2004 ISBN 3 9501257 3 6 Martin Fuchs Was dampft da auf den Kahlenberg Die Geschichte der Wiener Bergbahnen Verlag Martin Fuchs Wien 2002 ISBN 3 9501257 6 0 Richard Heinersdorff Wiener Bergbahnen Kahlenberg Leopoldsberg Sophienalpe Album Verlag fur Photographie Wien 2001 ISBN 3 85164 105 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drahtseilbahn auf den Leopoldsberg Sammlung von Bildern Eintrag auf schmalspur europa atEinzelnachweise Bearbeiten a b ANNO Neue Freie Presse 1872 11 24 Seite 11 Abgerufen am 6 April 2023 a b c d e f g Die Drahseilbahn auf den Leopoldsberg Abgerufen am 6 April 2023 a b c d e f Drahtseilbahn auf den Leopoldsberg RegiowikiAT Abgerufen am 6 April 2023 a b c Fuchs Was dampft da auf dem Kahlenberg S 168 f ANNO Die Bombe 1872 12 15 Seite 17 Abgerufen am 6 April 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drahtseilbahn auf den Leopoldsberg amp oldid 236296345