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Dr Robert Schumann Teufelsromantiker ist ein deutscher Fernsehfilm von Christine Soetbeer und Ernst Gunter Seibt der das Leben des Komponisten Robert Schumann behandelt FilmTitel Dr Robert Schumann TeufelsromantikerProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1999Lange 80 MinutenStabRegie Ernst Gunter Seibt Christine SoetbeerDrehbuch Christine Soetbeer Hanns Josef OrtheilProduktion Kairon Film Filmproduktion GmbHKamera Horst ZeidlerSchnitt Magdolna RokobBesetzungMichael Maertens Robert Schumann Will Quadflieg Rezitator Bettina Kurth Clara Wieck Wolf Dietrich Sprenger Wieck Christoph Bantzner Rossini Hans Christian Rudolph Kreisler Jerzy Fabian Kosin Pauly Tobias Randel Knorr Frank Seppeler Lyser Frank Wickermann Rosen Dirk Ossig Flechsig Steffen Schult Lehrer Hans Joachim Heyse Apotheker Gunter Alt Wirt Ulrich Wildgruber Richter Alexander Grill Doktor Jurij Schrader Graf Tscherkov Monica Bleibtreu Furstin Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenEin nach eigener Aussage armer Musikant rezitiert auf einem Marktplatz ein Gedicht Der offenbar verwirrte alte Mann formuliert in seinen Versen prophetisch das Schicksal Robert Schumanns der seinem Vortrag zuhort Schumann beschliesst in Heidelberg Rechtswissenschaften zu studieren Neben seinem Studium widmet er sich eher nachlassig dem Komponieren und Klavierspiel Lieber geniesst er mit Freunden das Studentenleben betrinkt sich und hat Affaren Beim Klavierspiel zeigt sich eine erste Gehoraffektion Ein angeschlagener Ton will fur Schumann nicht verklingen und treibt ihn fast in den Wahnsinn Schumann schwort dem Trinken und Mussiggang ab In seinem Haus erwartet ihn nach einer Zechtour ein diabolisches zweites Ich das ihm sein unkunstlerisches Leben vorwirft Schumann hatte noch nie um die Ewigkeit gebettelt da er sein Leben nicht fur die Kunst opfern wurde Wenn Schumann wirklich genial schopferisch tatig werden wolle musse er sein Leben fur die Kunst eintauschen Musik aus Leben wird Klang Schumann willigt in den Teufelspakt ein Schumann lernt Clara Wieck kennen die seine Werke vor dem Freundeskreis Schumanns spielt und die ihn fasziniert Gleichzeitig ist er frustriert weil er nicht schnell genug Klavier spielen kann Erneut will ein angeschlagener Ton in seinem Kopf nicht verklingen und er fuhlt sich gelahmt Er weiss dass nur Clara Wiecks Liebe ihn davor bewahrt wahnsinnig zu werden Wiecks Vater verbietet Clara den Umgang mit Schumann und klagt vor Gericht gegen die geplante Eheschliessung Der Richter weist die Klage ab Schumann schreibt im Rausch der Gefuhle innerhalb von vier Tagen seine erste Sinfonie Er erkennt jedoch dass sich jedes musikalische Konnen dennoch immer nur in verschiedene Tone auflost und fuhlt sich leer Er begleitet Clara nach Moskau zu einem Gastspiel behauptet jedoch vor einem Gast selbst nicht musikalisch zu sein Wahrend des Dresdner Maiaufstands halt er sich in Dresden auf hat jedoch halb im Wahn die Vision in einer weissen Schneewuste zu laufen Ein Konzert in Dusseldorf gerat noch einmal zu einem Triumph Schumanns der als Dirigent auftritt Er schreibt an seinem neuen Stuck Manfred nach dem Werk von Lord Byron das seiner eigenen Biografie ahnelt Wahrend der Auffuhrung von Manfred bei der Schumann erneut dirigiert erscheint sein diabolisches Ich aus dem Nichts und zerbricht den Dirigentenstab Schumann erwacht in seinem Bett geht uber einen Marktplatz mit Gauklern und sturzt sich von einer Brucke in den Rhein Er kampft mit seinem diabolischen Ich beide versuchen den anderen zu ertranken doch Schumann wird von zwei Mannern aus dem Wasser gerettet Eine letzte Einstellung zeigt ihn teilnahmslos in der Heilanstalt Endenich Produktion BearbeitenDrehorte des Films waren Hamburg und Wuppertal Die TV Erstausstrahlung des Films der auch unter dem Alternativtitel Musica Dr Robert Schumann Teufelsromantiker gezeigt wurde fand am 16 Juni 1999 auf dem Sender Arte statt Es war der letzte Spielfilm an dem Schauspieler Will Quadflieg mitwirkte Kritik BearbeitenDas Lexikon des Internationalen Films bewertete den Film als dokumentarisches mit Spielszenen angereichertes Portrat Schumanns in dem das Lebensabenteuer des Musikers an Hand von Motiven seines romantischen Kosmos auf ge fachert wird Das Schaffen Schumanns wird dabei eng mit seiner steten Reise in den Wahn verknupft 1 Beim Film handele es sich um eine szenische Paraphrase auf Schumanns Biografie die versucht die Verwobenheit seiner realen Biografie mit der fantastisch irrealen Geschichte seines Schaffens und Leidens zu verbinden 2 Brigitte Ehrich sieht in dem Film eine ausdrucksstarke ungewohnliche Darstellung einer Lebensgeschichte die daruber hinaus durch ihre Besetzung hervorsticht die Liste lese sich wie das Who is who der Hamburger Theaterszene und daruber hinaus 3 Ellen Kohlhaas beschreibt im Feuilleton der FAZ die Umsetzung des Schumannschen Formenspiels durch die Filmemacher mit den Worten 4 Wunderbar verschlungen zwischen Traumsequenzen und ihren Zerrbildern in philistroser Wirklichkeit ist dieser Film Sprachvoll ist er nicht allein im geistreich exaltierten Tonfall des romantischen Uberschwangs sondern auch in der erzahlerischen Energie mit der er Sprache mit Musik diese mit Bildern gleichsetzt Die Bilder tanzen wie Papillons mit denen Schumann nicht Schmetterlinge meinte sondern bewusst doppeldeutig die Larven im Schlusskapitel von Jean Pauls Flegeljahren Die Bilder spielen mit Partikeln aus Schumanns Leben und Schaffen wie der Komponist Buchstaben in Tonen verratselte und tanzen liess Der Film spielt oft ironisch mit sich und seinen Bildkonventionen wie Schumann aus dem Formenspiel eine Traumphantastik in synasthetischer Verschmelzung der Kunste schuf Uber die mitwirkenden Kunstler schreibt Kohlhaas 4 Der alte Barde Will Quadflieg schafft in diesem Lebenskunstwirbel weitere ironische Distanz In all der Verganglichkeit rezitiert er unbeirrt grosse Literatur als sei sie ewig Michael Maertens wandelt sich als Robert Schumann erstaunlich vom jugendlichen Hitzkopf fur den Weingeist Teil des genialischen Geists ist zum apathischen fast stummen Fruhgeist der im Erzahlen vom Untergang des Byronschen Helden Manfred sein eigenes Verdammern in der Anstalt von Endenich vorwegnimmt Eindimensionaler bleibt Bettina Kurt als Clara Wieck Sie ist immer das selbstbewusste Wunderkind das sich ganz Vaters Produkt energisch durchsetzt Wolf Dietrich Sprenger portratiert den alten Wieck nicht unsympathisch als Musikpraktiker der vor lauter Wissen uber die Mechanik von Fingern und Tasten gar nicht erst zu Hohenflugen ansetzt Er ist pragmatische Gegenfigur zu all den trugbildlichen Luftikussen die Schumanns Hirn entsteigen Im Fazit des FAZ Artikels fasst Kohlhaas uber das Filmkunstwerk zusammen 4 Die Reibungen zwischen Schein und Sein Kunst und Wirklichkeit illuminieren den Film zuweilen jeanpaulisch zuweilen gar wie eine verruckte Erfindung von E T A Hoffmanns Kunstfigur Johannes Kreisler die Schumann so sehr mochte Aus Bruchstucken von Leben Klangen Traumen Worten aus der Feder von Christine Soetbeer und Hanns Josef Ortheil ist eine Phantastik zusammengesetzt die in ihrer Viel und Widerstrebigkeit auch Wesen und Magie der Romantik suggeriert Der Welt Autor Thomas Delekat sonst eher bekannt fur seine Motorrad Kolumnen 5 kritisierte den Film in der Zeit als einen dokumentarischen Film der kaum etwas von Schumann aber sehr viel uber Regisseur Seipt sic in Erfahrung bringen wurde 6 Im Film ersauft und versinkt und verendet Schumann in der Flut der Bilder und der Spruche Schumann und seine Clara acht Kinder und ein bedruckendes Familienleben sind nicht mit einem Wort angedeutet sie reden unausgesetzt in zitabel gedrechselten Dichtersatzen Gleichzeitig wurde die bedeutende Pianistin Clara Wieck bei Seipt als Hasimausi zum titanischen blendend aussehenden Genie aufguck en und biografische Fakten zugunsten einer positiveren Darstellung Schumanns umgedeutet werden Weblinks BearbeitenDr Robert Schumann Teufelsromantiker in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten KIM Hrsg Lexikon des Internationalen Films Band 1 A G Zweitausendeins Frankfurt am Main 2002 S 655 Rezension auf theaterkanal de 1 2 Vorlage Toter Link www theaterkanal de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Brigitte Ehrich Genie und Wahnsinn Hamburger Abendblatt 1999 abgerufen am 29 Juli 2017 a b c Ellen Kohlhaas Robert Schumann und die Folgen Lebenskunstwirbel Ein Portrait des Teufelsromantikers Arte in Tagebuch Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ 16 Juni 1999 WELT Thomas Delekat In DIE WELT 6 November 2014 welt de abgerufen am 17 September 2018 Thomas Delekat Robert Schumann ersoffen in der Flut der Bilder In Die Zeit 16 Juni 1999 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dr Robert Schumann Teufelsromantiker amp oldid 236116236