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Die evangelische Dorfkirche Moringen ist eine spatromanische Feldsteinkirche im Ortsteil Moringen der Stadt Stendal in Sachsen Anhalt Sie gehort zur Kirchengemeinde Moringen im Kirchenkreis Stendal der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und ist eine offene Kirche 1 Dorfkirche Gross Moringen ehemaliger Westeingangehemaliger Eingang zur GruftInhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Kirche St Leonhard Gross Moringen ist eine in seltener Stilreinheit erhaltene vollstandige Anlage einer romanischen Dorfkirche deren Dachstuhl dendrochronologisch auf 1171 datiert wurde Sie wurde 1201 erstmals urkundlich erwahnt und war bis ins 16 Jahrhundert Wallfahrtskirche Am Anfang des 18 Jahrhunderts fand eine Renovierung statt dabei wurden einige Fenster vergrossert In den Jahren 1934 35 erfolgte eine umfassende Restaurierung wobei der ursprungliche Zustand der Fenster rekonstruiert und eine Dachdeckung mit Monch Nonne Ziegeln sowie eine Neuordnung der Inneneinrichtung vorgenommen wurde Instandsetzungen erfolgten 1973 am Ausseren und 1982 im Inneren Die Kirche ist ein sorgfaltig ausgefuhrter Feldsteinbau aus Schiff eingezogenem quadratischem Chor Apsis und Westquerturm der mit Walmdach abgeschlossen ist Das mit einem langsgerichteten Tonnengewolbe abgeschlossene Turmuntergeschoss mit enormen Mauerstarken von 4 12 Metern wurde ursprunglich als Vorhalle genutzt das rundbogige Westportal ist jedoch heute vermauert Das Obergeschoss war uber eine heute vermauerte Bogenoffnung zum Schiff geoffnet und besitzt eine Fensteroffnung nach Suden Der Zugang vom Schiff erfolgte vermutlich uber eine holzerne Treppe davon erhalten ist eine Tur mit Verriegelungsbalken Daher wird die Kirche als Fluchtkirche betrachtet 2 Im Glockengeschoss sind rundbogige Schalloffnungen vorhanden deren sudliche noch eine Backsteinsaule mit Wurfelkapitell besitzt Ein wohlgestaltetes abgetrepptes Sudportal zum Schiff hat einen machtigen halbrunden Schlussstein Die Rundbogenfenster entsprechen dem ursprunglichen Zustand An der Sudseite wurde vor die Priesterpforte im 15 Jahrhundert eine rechteckige Vorhalle mit Fialen und einem Blendengiebel aus Backstein angebaut Die Brettertur mit schmiedeeisernen Beschlagen entstammt dem 13 Jahrhundert Das Innere ist mit einer Holzbalkendecke abgeschlossen deren Balken mit ornamentaler Grisaillemalerei vermutlich nach Befund aus der Barockzeit bemalt wurden Die romanischen Kampfergesimse sind am Triumphbogen und am abgetreppten Apsisbogen erhalten In der Apsis und am Triumphbogen wurde eine Ausmalung im Stil der Zeit um 1935 ausgefuhrt nbsp nbsp Ausstattung BearbeitenDer heutige Altar mit Christus am Kreuz wurde 1894 von Holzbildhauer Gustav Kuntzsch Wernigerode geschaffen 3 Vom ehemaligen Kanzelaltar von 1708 stammen die schlichte holzerne Kanzel mit geschnitzten Ranken zwischen den Feldern des polygonalen Korbs und von Akanthuslaub umrankten Wappen am Schalldeckel sowie das Abendmahlsgemalde an der Chornordwand und der Aufsatz mit Lamm Gottes an der Sudwand Die voluminose Sandsteintaufe in achteckiger Kelchform entstammt der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts Zwei reizvolle Reliefs mit der Anbetung und der Darbringung im Tempel an der Nordwand des Schiffes stammen von einem Schnitzaltar aus der Zeit um 1460 70 Die Orgel ist ein Werk der Firma Dinse aus dem Jahr 1876 In der sudlichen Vorhalle sind einige Grabsteine von ehemaligen Patronatsfamilien aus dem 15 bis 18 Jahrhundert zu finden Der alteste Grabstein wurde fur Mette Leyden 1439 gesetzt und zeigt die Verstorbene in Ritzzeichnung mit Kielbogenrahmen und Inschrift Der Grabstein des Joachim von Mestorp 1586 ist mit einer Relieffigur versehen Der Grabstein seiner Ehefrau vom Ende des 16 Jahrhunderts ist ebenfalls mit einer Ganzfigur in Relief ausgestattet Der Grabstein des Hans von Mesdorf 1602 ist ebenfalls vorhanden Barocke Grabsteine fur Hoyer von Reinhart 1709 Dorthea Bergia 1724 und Friedrich Hoyer von Reinhart 1700 sind schliesslich zu erwahnen Von mehreren Bronzeglocken ist eine in der Zeit um 1200 entstanden Die Feldsteinmauer des Kirchhofs ist noch teilweise erhalten an der Sudwestseite ist ein Backsteinportal vom Anfang des 16 Jahrhunderts auf Feldsteine aufgesetzt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 645 646 Horst Scholke Stille Schonheit Romanische Feldsteinkirchen in der Altmark Dr Ziethen Verlag Oschersleben 1993 ISBN 3 928703 16 1 Thomas Hartwig Alle Altmarkkirchen von A bis Z Elbe Havel Verlag Havelberg 2012 ISBN 978 3 9814039 5 4 S 329 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Gross Moringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Informationen Kirche von Gross Moringen Abgerufen am 2 April 2018 Thomas Hartwig Alle Altmarkkirchen von A bis Z Elbe Havel Verlag Havelberg 2012 ISBN 978 3 9814039 5 4 S 569 570 Soproni Muzeum Sopron Ungarn Invent Nr S 2425 E 251 Storno konyvtar Gustav Kuntzsch Mappe nicht paginiert 52 591525 11 744191 Koordinaten 52 35 29 5 N 11 44 39 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Gross Moringen amp oldid 237164332