www.wikidata.de-de.nina.az
Domitila Barrios Cuenca auch bekannt unter ihrem ersten Ehenamen Domitila Barrios de Chungara oder Chungara 7 Mai 1937 in Catavi Municipio Llallagua Provinz Rafael Bustillo Departamento Potosi Bolivien 13 Marz 2012 in Cochabamba Bolivien war eine bolivianische Menschenrechtlerin und Politikerin aus einer Quechua Familie die vor allem durch ihre Rolle im Widerstand gegen die Diktatoren Rene Barrientos Ortuno und Hugo Banzer Suarez bekannt wurde Zu Banzers Sturz trug sie bei Inhaltsverzeichnis 1 Familiarer Hintergrund 2 Leben 3 Ehrungen 4 Familie 5 Veroffentlichungen 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenFamiliarer Hintergrund BearbeitenDomitilas Vater Ezequiel war Bauer in Toledo einem Dorf bei Oruro wo uberwiegend Aymara gesprochen wurde Er hielt Schafe Dann wurde er in den Krieg gegen Paraguay eingezogen bei seiner Ruckkehr waren alle Tiere tot und er mittellos Deswegen ging er ins Bergwerk Siglo XX um Geld fur neue Schafe verdienen und so in sein Dorf zuruckkehren zu konnen Dies gelang jedoch nicht da der Bergbauunternehmer viel weniger als den versprochenen Lohn auszahlte und fur samtliche Arbeitsausrustung und Transport Geld kassierte so dass die Arbeiter in Schuldknechtschaft gerieten Er heiratete in der Bergbausiedlung Domitilas Mutter die aus Oruro stammte 1 Domitila konnte nicht sagen ob ihr Vater Quechua oder Aymara war denn er sprach Quechua und Aymara gleich gut 2 Leben BearbeitenDomitila Barrios Cuenca wurde 1937 in Siglo XX beim gleichnamigen Bergwerk nahe Catavi im Municipio Llallagua geboren 2 1 3 Anm 1 Mabel Morana nennt als Domitilas Muttersprache das im Municipio Llallagua und in Pulacayo dominierende Quechua das ihr Spanisch zeitlebens beeinflusste 4 Die Herausgeberin des Zeugnis der Domitila 1979 Moema Viezzer nennt ebenso das Quechua als Sprache die sie in ihrer Kindheit lernte Allerdings waren durch ihre Eltern und die Umgebung sowohl Spanisch als auch Quechua und Aymara von Beginn an prasent 2 1940 als Domitila noch klein war musste die Familie nach Pulacayo im Municipio Uyuni in der Provinz Antonio Quijarro im Departamento Potosi ziehen denn ihr Vater war wegen seiner gewerkschaftlichen Tatigkeit entlassen worden Er fand jedoch auch in Pulacayo zunachst keine Arbeit da er auf einer schwarzen Liste stand 1946 verschwand er fur einige Monate Ihre Mutter erkrankte und starb bei der Geburt ihres funften Kindes So musste sich Domitila um ihre vier kleinen Schwestern kummern denn ihr Vater arbeitete nun als Schneider bei der Bergwerkspolizei von Pulacayo 2 Ihre erste Erwerbstatigkeit war es als palliri ubrig gebliebene Erzbrocken von den Abraumhalden zu sammeln womit sie sich und ihre Geschwister uber Wasser hielt 5 6 1961 grundeten Ehefrauen von Bergleuten das Hausfrauenkomitee des Bergwerks Siglo XX Comite de Amas de Casa de la mina Siglo XX 7 Die Organisation hatte den Zweck die Rechte der Frauen zu verteidigen und die Familien vor staatlicher Repression zu schutzen Domitila Barrios trat 1963 in das Hausfrauenkomitee ein und wurde bald darauf zu dessen Leiterin gewahlt 8 Im Juni 1967 schickte Prasident Rene Barrientos Ortuno Militareinheiten nach Catavi und Llallagua um die Gewerkschaften der Bergleute zu unterdrucken Am 24 Juni 1967 um 4 Uhr 55 griffen die Soldaten die schlafenden Teilnehmer der Gewerkschaftsversammlung im Bergwerk Siglo XX an und ermordeten beim Catavi Massaker uber 100 Bergleute 9 Nach dem Massaker wurde Domitila Barrios Cuenca inhaftiert und von den Militars gefoltert wodurch sie ihr ungeborenes Kind verlor 5 In Jorge Sanjines 1971 herausgekommenem Film El coraje del pueblo Der Mut des Volkes der von dem Massaker handelt spielte Domitila sich selbst 10 International bekannt wurde Domitila 1975 als Sprecherin des Hausfrauenkomitees bei einem Kongress wahrend des Internationalen Jahres der Frau in Mexiko Stadt 8 Im Dezember 1977 begannen vier Ehefrauen von Bergleuten einen Hungerstreik im Erzbischofssitz von La Paz und den Raumlichkeiten seiner Zeitung Presencia um vom diktatorischen Regime des Generals Hugo Banzer Suarez eine Generalamnestie und freie Wahlen zu fordern Anfang 1978 schloss sich Domitila Barrios der Aktion an bei der auch die romisch katholischen Priester Luis Espinal Camps 11 und Xavier Albo 12 teilnahmen Innerhalb kurzer Zeit nahmen mehrere tausend Menschen teil und Banzer wurde zu einem Dekret zur Amnestie vieler tausend Menschen im Exil sowie der Ausrichtung von Wahlen gezwungen 5 1978 trat Domitila bei den Wahlen als Kandidatin der Partei Frente Revolucionario de Izquierda FRI fur die Vizeprasidentschaft Boliviens an deren Kandidat fur das Prasidentenamt der Bauernfuhrer Casiano Amurrio war allerdings war die Kandidatur nicht erfolgreich 13 Domitila wurde fur den Friedensnobelpreis nominiert 1981 erhielt sie den Bruno Kreisky Preis fur Verdienste um die Menschenrechte 8 Im Juli 1980 kam Luis Garcia Meza Tejada durch einen Militarputsch in Bolivien an die Macht Domitila Barrios konnte deshalb von einer Weltkonferenz der Vereinten Nationen nicht nach Bolivien zuruckkehren und lebte in den folgenden zwei Jahren in der Schweiz und in Mexiko Nach dem Sturz des Diktators kehrte sie zuruck und liess sich in Cochabamba nieder Dort grundete sie 2004 die Che Guevara Bewegung Movimiento Guevarista 8 3 Domitila starb am 12 Marz 2012 in Cochabamba mit 74 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung Prasident Evo Morales ordnete eine dreitagige Staatstrauer an 5 Ehrungen BearbeitenDomitila wurde von Prasident Evo Morales posthum der Orden des Kondors der Anden Orden del Condor de los Andes verliehen 14 Sie wurde auf dem Allgemeinen Friedhof von Cochabamba Cementerio General de Cochabamba begraben wo 2012 eine Buste zu ihren Ehren errichtet wurde 15 Familie BearbeitenDomitila Barrios hatte elf Kinder von denen bei ihrem Tod noch sieben am Leben waren 5 Sie war zweimal verheiratet Ihr erster Ehemann Rene Chungara trennte sich von ihr da er ihr politisches Engagement als selbstbewusste Frau nicht akzeptierte 12 Ihr zweiter Ehemann hiess Felix Ricaldi 16 Veroffentlichungen BearbeitenMoema Viezzer Hrsg Domitila Barrios Si me permiten hablar Testimonio de Domitila una mujer de las minas de Bolivia Siglo Veintiuno Buenos Aires 1977 Digitale Ausgabe 2005 Let me speak Testimony of Domitila a woman of the Bolivian mines Englische Ubersetzung von Victoria Ortiz Monthly Review Press New York London 1978 Wenn man mir erlaubt zu sprechen Zeugnis der Domitila einer Frau aus den Minen Boliviens Aus dem Spanischen von Rene Boll und Carmen Alicia Boll Lamuv Verlag Gottingen 1985 ISBN 3921521564Einzelnachweise Bearbeiten a b Malena Bystrowicz Habla Domitila 23 Marz 2012 a b c d Moema Viezzer Hrsg Domitila Barrios Si me permiten hablar Testimonio de Domitila una mujer de las minas de Bolivia Siglo Veintiuno Buenos Aires 1977 S 34 35 a b Siglo XX Domitila Barrios de Chungara Mujeres que hacen la historia 17 Marz 2010 Mabel Morana Momentos criticos Literatura y cultura en America Latina Ediciones Uniandes Universidad de los Andes Bogota 2018 S 114 a b c d e Mabel Azcui Domitila Chungara la minera que se enfrento a las dictaduras El Pais 13 Marz 2012 Victor Montoya Domitila Chungara una mujer de las minas y su legado EA Bolivia La Paz 14 Marz 2012 Hace 50 anos en Bolivia Las amas de casa hacen historia Liga Internacional de los Trabajadores 30 Juni 2011 a b c d 1981 Barrios de Chungara Domitila Bolivien Bruno Kreisky Preis fur Verdienste um die Menschenrechte abgerufen am 3 Dezember 2021 Thomas Pampuch Agustin Echalar Ascarrunz Bolivien Beck Munchen 2009 S 68 ISBN 978 3 406 57368 2 Santi Espinoza Bolivia El coraje de Domitila es el coraje del pueblo Resumen Latinoamericano 15 Marz 2021 Luis Espinal el jesuita que vive en la memoria del pais Correo del Sur 22 Januar 2017 a b Domitila Chungara se va dejando huella en la historia politica del pais PIEB 13 Marz 2012 Gerardo Cadierno Domitila el condor de los Andes Info Region 6 Juni 2019 Condor de los Andes postumo para Domitila Barrios Cuenca de Chungara Memento vom 7 April 2017 im Internet Archive La Razon 15 Marz 2012 Busto de Domitila Chungara en homenaje a la lucha sindical del pais Memento vom 12 Juli 2019 im Internet Archive Vicepresidencia de Bolivia 15 Juni 2012 Reviven legado de Domitila Chungara en una radionovela Universidad Mayor de San Andres UMSA Noticias UMSA 10 Oktober 2018 Anmerkungen Bearbeiten Entgegen den personlichen Aussagen von Domitila Barrios wurde in der Tageszeitung La Razon am 14 Marz 2012 behauptet sie sei 1937 in Pulacayo geboren Domitila Chungara Fue una mujer de extraordinario valor que supo sobreponerse a la desventura La Razon 14 Marz 2012 Normdaten Person GND 118506706 lobid OGND AKS LCCN n78086132 VIAF 44860521 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Barrios Domitila ALTERNATIVNAMEN Barrios de Chungara Domitila Ehename Barrios Cuenca Domitila vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG bolivianische Menschenrechtlerin und Politikerin GEBURTSDATUM 7 Mai 1937 GEBURTSORT Siglo XX Ort Catavi Potosi Municipio Llallagua Provinz Rafael Bustillo Departamento Potosi Bolivien STERBEDATUM 13 Marz 2012 STERBEORT Cochabamba Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domitila Barrios amp oldid 238288581