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Bei der Domburg in Paderborn in Nordrhein Westfalen handelt es sich um die Befestigung des durch Karl den Grossen eingerichteten Komplexes aus Paderborner Dom Bischofssitz und der Konigspfalz Paderborn Domburg PaderbornStaat DeutschlandOrt PaderbornEntstehungszeit 776Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burgstall keine ResteStandische Stellung Konig BischofGeographische Lage 51 43 N 8 45 O 51 718626 8 756285 Koordinaten 51 43 7 1 N 8 45 22 6 ODomburg Paderborn Nordrhein Westfalen p1p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Rahmen der Sachsenkriege Karls des Grossen wurden zur Unterwerfung der Sachsen befestigte Bischofssitze in ihrem Stammesgebiet errichtet Zu den fruhesten gehort Paderborn das schon 776 in den Schriftquellen als Karlsburg erwahnt wurde Nach der Zerstorung durch die Sachsen 778 verschwand dieser Name und der Ort wird seitdem Paderborn genannt Die Domburg umfasste neben Bischofssitz und Dom auch eine konigliche Pfalz die wegen ihrer Lage im Feindesland im Gegensatz zu den gleichzeitigen im angestammten frankischen Herrschaftsgebiet gelegenen Konigsresidenzen befestigt war Kurz vor dem Jahr 1000 wurde Paderborn von einem arabischen Reisenden als Festes Kastell bezeichnet Mit dem Bau der Stadtbefestigung in der Mitte des 12 Jahrhunderts war die Befestigung der Domburg uberflussig geworden und wurde abgerissen Fortan grenzte nur noch eine einfache Mauer den bischoflichen Immunitatsbezirk von der Umgebung ab von der wenige Reste erhalten sind Baugeschichte BearbeitenDie erste Phase der Befestigung hat sehr wahrscheinlich aus einer Holz Erde Konstruktion bestanden fur die sich aber nur wenige Indizien gefunden haben Nach der Zerstorung der ersten Anlage 778 wurde sie durch eine Steinmauer ersetzt Diese wurde nach den Ergebnissen dortiger Ausgrabungen schon in der Karolingerzeit einmal erneuert Laut der Vita des Bischofs Meinwerk 1009 1036 wurde sie wahrend seiner Amtszeit erneuert Mit dem Bau der Stadtmauer in der Mitte des 12 Jahrhunderts verlor sie ihre Funktion und wurde abgerissen Der als eine Art Halsgraben fungierende Steinbruch auf der Sudseite diente von der Karolingerzeit bis ins 11 Jahrhundert als Baumateriallieferant fur die lokalen Grossbauvorhaben Erst mit dem Bau der Stadtmauer wurde er zur Halfte verfullt und uberbaut Beschreibung BearbeitenDie Befestigung der Domburg umgab ein Viereck von ca 280 250 m Ausdehnung das an seiner Nordostseite eine 50 m weite Ausbuchtung besass Die Sudseite der Befestigung konnte nach neueren Forschungen weiter nordlich verlaufen sein als bisher angenommen Die erste Befestigungsphase ist vermutlich durch eine Holz Erde Konstruktion gebildet worden zu der bei Ausgrabungen entdeckte Pfostenlocher nordlich der spateren Mauer gehoren konnten Ebenfalls in die Fruhzeit zu datierende Steinlagen zeugen eventuell von einer Steinverblendung der Konstruktion Die zweite Phase aus der Zeit nach 778 besteht aus einer 1 5 m starken Kalksteinmauer der nach einer 2 m breiten Berme ein Graben vorgelagert war Eine einmalige Besonderheit ist die Existenz eines bis zu 50 m breiten und 14 m tiefen Steinbruchs der wahrscheinlich der kompletten Sud und Sudwestseite der Domburg vorgelagert war Seine Enden sind noch nicht erfasst Als eine Art Halsgraben sorgte er fur einen zusatzlichen Schutz der Domburg Literatur BearbeitenSveva Gai Birgit Mecke Est locus insignis Die Pfalz Karls des Grossen in Paderborn und ihre bauliche Entwicklung bis zum Jahr 1002 In Denkmalpflege und Forschung in Westfalen Band 40 II Mainz 2004 S 95 102 T Gunther Die Paderborner Stadtmauer ein Bau und Bodendenkmal In Norbert Schondeling Hrsg Archaologische Bestandserhebung im Stadtzentrum von Paderborn und Neuhaus Angemerkt Thesen Skizzen und Zwischenberichte zur Baugeschichte und Denkmalpflege Band 8 Koln 2007 S 61 71 Ursula Hoppe Die Paderborner Domfreiheit Untersuchungen zu Topographie Besitzgeschichte und Funktionen Munstersche Mittelalter Schriften Band 23 Munchen 1975 Sven Spiong Von der bischoflichen Residenz zur mittelalterlichen Stadt Die Stadtgenese Paderborns im Spiegel neuer archaologischer Ausgrabungen In Jorg Jarnut Ansgar Kob Matthias Wemhoff Hrsg Bischofliches Bauen im 11 Jh Mittelalter Studien Band 18 Munchen 2009 S 173 190 Sven Spiong Zur Topografie der werdenden Stadt Paderborn In Thomas Otten Hrsg Fundgeschichten Archaologie in Nordrhein Westfalen Koln 2010 S 257 260 Wilhelm Winkelmann Die karolingische Burg in Paderborn In Archaologisches Korrespondenzblatt Band 1 1971 S 185 189 Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Paderborn Domburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 17 September 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domburg Paderborn amp oldid 220698678