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Die Doberschauer Schanze obersorbisch Dobrusanske hrodzisco auch Skalenburg Dobrus ist ein ca 300 m sudlich von Doberschau in der Oberlausitz gelegener ovaler Ringwall uber dem 30 m hohen Prallhang am rechten Ufer der Spree wobei es sich nur um Reste der fruheren Befestigung handelt Karte von Oberreit von 1844 46 mit den dargestellten Schweden Grabern und der SchanzeDoberschau Gaussig Schlungwitz mit der Schanze Messtischblatt Sekt Bautzen Nr 48523D Ansicht des digitalen GelandemodellsNeben der 4 5 km nordostlich gelegenen Stammesfeste Budusin Bautzen ist die slawische Felsenburg Dobrus mit der wichtigste fruhgeschichtliche Fundpunkt im Bautzener Raum Der felsige Steilhang war fruher direkt von der Spree umflossen und stellte damit einen hervorragenden Schutz von der Flussseite dar Auf der anderen Feldseite schutzte ein machtiger Stein Erde Rundwall sowie starke Palisaden die Anlage Damit war Dobrus um das Jahr 1000 uneinnehmbar befestigt Im Jahr 1006 erhielt das Stift zu Meissen von Konig Heinrich II drei Burgen des Milzener Gaues In der Schenkungsurkunde wird die Burg erstmals erwahnt Das dabei erwahnte Trebista ist nicht eindeutig zu lokalisieren Von Historikern wird entweder Dobrusa Doberschau oder Kleindrebnitz bei Bischofswerda als Trebista gedeutet und gehorte zum ersten Grundbesitz der Kirche zu Meissen in dieser Region 1223 1241 wird im dritten Abschnitt der Oberlausitzer Grenzurkunde der unter Herrschaft der Bischofe von Meissen stehende schmale Landstreifen zwischen Sebnitz und Doberschau erwahnt Dieser wurde von Dobrus aus verwaltet aber da sich die Burgwardverfassung in der spateren Oberlausitz nicht so durchsetzte wie westlich der Elbe geriet es rasch in Vergessenheit Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Geschichte 3 Einzelnachweise 4 QuellenAnlage BearbeitenDer sichelformige Wall hat eine Basisausdehnung von ca 90 m und war bis 10 m ohne Palisaden im Vergleich zum nordlichen Umland hoch Die damit umgebene Siedlungsinnenflache kann ca 40 70 m betragen haben Es zeigt sich noch heute deutlich der breite Vorgraben welcher die befestigte Siedlung noch kraftiger vom Hinterland abtrennte Das beim Aushub des Grabens gewonnene Material mag selbst zum Aufbau des Walles verwendet worden sein Erkennbar ist auch heute noch der alte nach Suden umlaufende leicht windende Eingang der im Verteidigungsfall die Angreifer veranlasste dem Verteidiger die ungedeckte rechte Seite zu zeigen Dabei mundete der einzige Zugang unmittelbar an der sudlichen Begrenzung des umfassenden Sichelwalles scharf am Steilhang der Spree Skala Geschichte BearbeitenDas Fundmaterial lasst eine Erbauung und Nutzung wohl erst nach 900 glaubhaft machen Die in der Grenzurkunde von 1241 erwahnte Bezeichnung antiquus campus dt fur altes Feld kann den weiten sanften Hang ostwarts meinen Der ubersetzte Flurname wird von Worbs 1795 und danach auch von Meiche 1 angefuhrt Von den oft erwahnten Schweden Graber n lassen sich keine Vorortnachweise mehr finden Oberreit hatte sie noch 1850 auf einer Karte verzeichnet Sie sollten danach zwischen der Schanze und dem Weg nach Doberschau gelegen haben Walter Frenzel Karte 1930 2 mutmasst dass es sich um alte bronzezeitliche Hugelgraber handelte welche seitdem eingeebnet wurden Eine Sage berichtet von fruheren Kampfen um die Burg Dobrus Ein wildes Reiterheer wollte zunachst den Weiler Doberschau uberfallen Als die Bauern in die Skalenburg fluchteten teilten sich die Angreifer in zwei Gruppen die zu gleicher Zeit die Burg sturmend umfassen und einschliessen sollten Die blindlings vorwarts jagenden Reiter sturzten rettungslos in die grausige Tiefe der Schlucht mundliche Mitteilung von E Klausnitzer In Um Bautzen und Schirgiswalde Werte der deutschen Heimat Band 12 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 107f nbsp Informationstafel Doberschauer SchanzeDas Klettern an den Felsen unterhalb der Schanze ist trotz vorhandener Kletterrouten verboten Ein Wanderweg fuhrt oberhalb der Schanze vorbei Die Schanze ist als Bodendenkmal geschutzt Der Schutz besteht bereits seit dem 13 Dezember 1937 und wurde am 1 Dezember 1958 erneuert 3 Reste einer alten Schiessanlage liegen erkennbar sudlich der Schanze Einzelnachweise Bearbeiten Alfred Meiche Die Oberlausitzer Grenzurkunde 1241 und die Burgwarde Ostrusna Trebista und Godobi In Neues Lausitzisches Magazin 84 Bd Gorlitz 1908 Volksgutkarte Erlauterungen zu Blatt Bautzen und Blatt Schirgiswalde bearbeitet von W Frenzel Manuskript 1930 35 http bernievancastle de index php option com content amp view article amp id 1301Quellen BearbeitenUm Bautzen und Schirgiswalde Werte der deutschen Heimat Band 12 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1967 S 107f Globus Illustrierte Zeitschrift fur Lander und Volkerkunde Band 20 S 247f in der Google Buchsuche Blicke in die vaterlandische Vorzeit von Karl Preusker Band 1 S 193f Ringwalle und alteste Bewohnung der Gegend um Camenz und Budissin und der letztern Stadt Belagerung im Jahre 1005 in der Google Buchsuche51 146987530833 14 393956661111 Koordinaten 51 8 49 2 N 14 23 38 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doberschauer Schanze amp oldid 215927856