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Die Wachsperson russisch Voskovaya persona Woskowaja persona ist eine historische Novelle des sowjetischen Schriftstellers Juri Tynjanow die 1930 geschrieben 1931 im Januar und Februarheft der Leningrader Literaturzeitschrift Swesda erschien Wachsfigur Peters des Grossen in der Petersburger Kunstkammer Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Literatur 3 1 Verwendete Ausgabe 3 2 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenSpatwinter 1725 in Sankt Petersburg Peter der Grosse liegt im Sterben Der italienische Hofmedikus Lazaritti gibt dem Herrscher noch vier Tage Profosse Henker und Gefangniswarter jagen Straflinge aus Petersburg hinaus in den russischen Winter Die schwergepruften teilweise gefolterten Hinausgesperrten sollen vorm Stadttor fur die Gesundheit und ein langes Leben Seiner Majestat beten Graf Rastrelli will gleich nach dem Tode eine Wachsfigur Peters I modellieren Rastrellis Vorbild ist die Wachsfigur Ludwigs XIV geschaffen von Meister Antoine Benoist Der Zar stirbt nach knapper Introspektion Zwei Kardinalfehler sind nicht mehr zu korrigieren Erstens sein tuckischer Freund Menschikow hat die Strafe fur seine Unterschlagungen und andere Betrugereien nicht bekommen Und zweitens seine Gattin Katharinas durfte trotz in Erwagung gezogenen Gattenmordes weiterleben Das Wehgeschrei der Witwe Katharina hallt durchs Palais Herr Legendre der Geselle Rastrellis nimmt am Sterbebett die Totenmaske ab und eilt mit dem Gipsabguss auf einem Tablett in die Formerei im Petersburger Giessereibezirk Rastrelli und Legendre machen sich ans Werk Nach getaner Arbeit baut der Mechanikus Leutnant Bottom einen Mechanismus aus Radchen Ketten Gewichten und Ubersetzungen in den holzernen Korpus der Wachsfigur ein Generalprokurator Jagushinski Auge des Herrschers beaufsichtigt die Komplettierung Die Wachsperson wird angekleidet in Peters I Sessel gesetzt und des Nachts in die Kunstkammer ubergefuhrt Mechanikus Bottom verlegt im Fussboden Schienen und Drahte Nachdem der Zar genug beweint worden ist wird er begraben und das Palais gut durchgeluftet Menschikow macht sich bald an Katharina heran Menschikow Herzog von Ingermanland wie oben angedeutet ehemals Intimus des Zaren will seine Tochter Marja mit den Zarewitsch verloben Dann wird Marjas Vater wohl ausgesorgt haben Menschikow hasst den Generalprokurator Jagushinski schimpft ihn Pestbeule und Schnuffler Fur Jagushinski ist Menschikow ein Scheisskerl Hundsfott und Blutsauger Der Generalprokurator tritt in der Kunstkammer vor den Sessel und beschwert sich bei der Wachsperson uber Menschikow Die Wachsperson erhebt sich zu voller Grosse und hort dem Besucher mit scheinbar gesenktem Blick zu In der Kunstkammer leben neben den mausetoten Exponaten drei Missgeburten 1 Eine davon der gescheite Bauer Jakow ist sechsfingrig Jakow wird Ohrenzeuge von Jagushinskis Beichte Menschikow bekommt Wind von den Anschuldigungen gegen seine Person und will den Zeugen Jakow aus dem Weg raumen lassen Ein Grossfeuer kommt dem zuvor wutet auf der Wyborger Seite Jakow flieht vor der Feuersbrunst und taucht in einer belebten Petersburger Garkuche unter Menschikow der seine Tochter unbedingt verheiraten will begibt sich zu Katharina Der Intrigant kommt zu spat Widerpart Jagushinski ist ihm zuvorgekommen erheitert Katharina und die Prinzessin Elisabeth Zwar muss Menschikow vorerst einen Pflock zuruckstecken doch es ist noch nichts verloren Katharina lasst ihm nach wie ihre Huld zuteilwerden Peter der Grosse hatte das Reich mit harter Hand regiert Nun bekommen solche Herrschaften wie Menschikow Oberwasser Zudem machen sich Handwerker davon weil Petersburg zu sumpfig ist Der Zar hatte das Militar von den Kanalisationsarbeiten abgezogen Der Treidelweg an der Newa ist stellenweise nicht begehbar Rezeption Bearbeiten1970 Krempien stellt klar die Wachsperson ist lediglich ein Mechanismus der reagiert wenn der Besucher der Kunstkammer auf ein bestimmtes Dielenbrett tritt Des Weiteren behindere das Geflecht aus atmospharisch dichten Einzelszenen den Textuberblick Tynjanow frage nach der Rolle des Individuums im historischen Entwicklungsprozess War Peter der Grosse letztendlich ein Herrscher ohne Macht Oder habe er einsichtig resigniert Tynjanow habe die durch den Lauf der Geschichte erwiesene Konsistenz des Reformwerkes Peters des Grossen so gut wie gar nicht gestaltet 2 1975 Mierau 3 In diesem Gemenge aus innerem Monolog Sachbericht personalem Erzahlen und Anklang an die Sprache zu Beginn des 18 Jahrhunderts bei Hofe probiere Tynjanow komplexes Erzahlen 1977 Lewin nimmt die im Novellentext benannten Grausamkeiten ins Visier Die korrupte Burokratie des Russischen Reiches jener Zeit habe sich durch Schreckensherrschaft gehalten 4 Literatur BearbeitenVerwendete Ausgabe Bearbeiten Die Wachsperson Aus dem Russischen von Leo Hornung S 51 203 in Juri Tynjanow Sekondeleutnant Saber Die Wachsperson Der Minderjahrige W Mit einem Nachwort von Herbert Krempien 292 Seiten Verlag Kultur und Fortschritt Berlin 1970 1 Aufl Sekundarliteratur Bearbeiten Fritz Mierau Hrsg Juri Tynjanow Der Affe und die Glocke Erzahlungen Drama Essays 624 Seiten Verlag Volk und Welt Berlin 1975 1 Aufl Wladimir Lewin Wissenschaftler und Kunstler S 358 382 in Juri Tynjanow Wilhelm Kuchelbecker Dichter und Rebell Ein historischer Roman Aus dem Russischen von Maria Einstein 400 Seiten Verlag Volk und Welt Berlin 1977 2 Aufl Weblinks BearbeitenDer Text online in der Lib ru russisch Verweis im Labor der Fantastik russisch Einzelnachweise Bearbeiten Verwendete Ausgabe S 100 3 Z v u Krempien im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 288 13 Z v u Mierau S 587 6 Z v o Lewin S 377 5 Z v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Wachsperson amp oldid 228854988