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Die Kirchenordnung ist eine Erzahlung von Achim von Arnim die in dem Taschenbuch zum geselligen Vergnugen auf das Jahr 1822 bei Johann Friedrich Gleditsch 1821 in Leipzig erschien 1 Achim von Arnim 1781 1831 Nach der Reformation wurden in den evangelisch gewordenen deutschen Landern Kirchenordnungen zur Neuorganisation des Kirchenwesens erlassen Kirchenordnungen des 16 Jahrhunderts regelten u a auch Fragen der offentlichen Moral und ordneten bei Verstossen Kirchenstrafen und Kirchenbusse an 2 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Literatur 3 1 Zitierte Textausgabe 4 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenAnno 1567 im Dorf Marienbild wahrend des Gothaischen Krieges Die evangelische Jungfer Klelie lernt den viel alteren Katholiken Alp kennen Alp ist ein beruhmter Rutenganger aus Salzburg Er soll dem Bergwesen in Marienbild zu neuer Blute verhelfen Klelies Vater der Amtshauptmann wird sich mit dem Berghauptmann seinem alten Kriegskameraden rasch einig Egenolf das ist der Sohn des Berghauptmanns und Klelie sollen ein Paar werden Wenn Egenolf heiratet dann vererbt ihm der Onkel ein schones Gut Klelies Freundin die Pachterstochter Emerenzie erwartet von Egenolf ein Kind Egenolf sieht sich ausserstande dem Vater zu willfahren In den Jahren nach dem Religionsfrieden wenden die protestantischen Geistlichen kraftigste Kirchenstrafen bedenkenlos an Emerenzie mochte dem Schimpf der offentlichen Kirchenbusse entgehen Der alte Jacob Tierarzt und ortsansassiger Rutenganger hat einen Plan Der in seiner evangelischen Umgebung geduldete Katholik Jacob will das Kind Emerenzies der werdenden Grossmutter mutterlicherseits unterschieben Klelie will aus Liebe zu Alp Katholikin werden Alp gibt sich ihr als der seinerzeit in Deutschland wohlbekannte Spanier Alphons Diaz zu erkennen Die Inquisition hatte ihn zur Hinrichtung des eigenen Bruders missbraucht Alp gesteht Klelie durch sie habe er das evangelische Wort kennengelernt Mit seinem Reichtum kann er Klelie ein sorgenfreies Leben bieten Doch eine Verbindung der beiden erscheint unwahrscheinlich Denn aus Trauer um den Bruder war Alp Johanniter geworden Emerenzie bringt ihr Kind heimlich zur Welt Das Neugeborene stirbt Emerenzie geht ins Wasser nachdem sie der Aufforderung zur beschamenden Kirchenbusse nicht gefolgt ist Die Pachtersfrau erweckt ihre totgeglaubte Tochter Emerenzie wieder zum Leben Irrtumlich verwundet der Amtshauptmann Alp todlich Der Sterbende tragt Papiere bei sich mit denen er Klelie sein betrachtliches Vermogen vermacht Von dem Gelde will Klelie gemeinsam mit Emerenzie ein Kloster grunden Wahrend des nachsten Gottesdienstes tun Klelie und ihr Vater der Amtshauptmann gemeinsam auf dem armen Sunderbankchen offentlich Busse Klelie busst weil sie ihren evangelischen Glauben verlastert hatte Anlasslich einer Sonnenfinsternis konvertiert der evangelische Marienbilder Pfarrer Melchior zum katholischen Glauben Sein Nachfolger der vom Amtshauptmann bestimmte streitlustige Magister Cyriakus setzt die Kirchenordnung mit Strenge durch Alp vom Landesherren zur Entdeckung neuer Erzgange berufen spurt mit seiner Wunschelrute vor Ort zur Uberraschung des Lesers geistliche Schatze auf die bei der Plunderung des Klosters dort verschlossen wurden Von jener im Berg verborgenen Kapelle aus wirkt Jacob ein geweihter Priester ein Missionar unter den abgefallenen Deutschen wie Bonifacius einst unter den heidnischen Deutschen An dem verborgenen Ort geschieht Befremdliches Pfarrer Melchior seit der Sonnenfinsternis spurlos aus Marienbild verschwunden entsteigt einem schwarzen Sarg Klelie Beobachterin des Vorgangs wird ohnmachtig Nachdem sie das Bewusstsein wiedererlangt hat redet ihr Alp ein seine Kirche verehre Gotzenbilder Alp und Klelie stehen in einem verwandten Glaubensverhaltnis Keiner will den anderen zu seiner Religion hinuberziehen Rezeption BearbeitenIn dem Journal fur Literatur Kunst Luxus und Mode 3 wird im November 1821 die Unentschiedenheit der Protagonisten bei ihren Konfessionsentscheidungen bemangelt Der Rezensent in der Jenaischen Allgemeinen Literatur Zeitung 4 ist ebenfalls im November 1821 insgesamt nicht zufrieden Zwar sei der Autor ein wahrhaftes Talent manches im Text sei allerdings peinlich Der Verriss im Literarischen Conversationsblatt 5 vom selben Monat spricht von einem unmotivierten Durcheinander Aber in der Zeitung fur die elegante Welt 6 vom 11 Dezember 1821 wird die beachtliche Historie hervorgehoben Savigny 7 ubersieht zwar am 24 Dezember 1821 nicht die Auswuchse ist jedoch von dem innigen Ernst beeindruckt Wilhelm Grimm 8 rugt das gewaltsame Aneinanderrucken zu unterschiedlicher Komponenten der Handlung Literatur BearbeitenZitierte Textausgabe Bearbeiten Achim von Arnim Die Kirchenordnung Erzahlung S 189 258 in Renate Moering Hrsg Achim von Arnim Samtliche Erzahlungen 1818 1830 Bd 4 in Roswitha Burwick Hrsg Jurgen Knaack Hrsg Paul Michael Lutzeler Hrsg Renate Moering Hrsg Ulfert Ricklefs Hrsg Hermann F Weiss Hrsg Achim von Arnim Werke in sechs Banden 1436 Seiten Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main 1992 1 Aufl ISBN 3 618 60040 2Einzelnachweise BearbeitenQuelle meint die zitierte Textausgabe Quelle S 1103 13 Z v o Quelle S 1103 13 Z v u Journal fur Literatur Kunst Luxus und Mode zitiert bei Moering S 1102 1 Z v o Jenaische Allgemeine Literatur Zeitung zitiert bei Moering S 1102 13 Z v o Literarisches Conversationsblatt zitiert bei Moering S 1102 15 Z v u Zeitung fur die elegante Welt zitiert bei Moering S 1103 6 Z v o Savigny zitiert bei Moering S 1100 6 Z v o Wilhelm Grimm zitiert bei Moering S 1098 3 Z v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Kirchenordnung amp oldid 213683351