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Die Fledermaus ist eine deutsch franzosische Verfilmung nach der gleichnamigen Operette von Johann Strauss unter der Regie von Karl Lamac aus dem Jahr 1931 Die Dialogregie hatte Karl Forest Die Hauptrollen wurden besetzt mit Anny Ondra in der Rolle der Zofe Adele Betty Werner und Georg Alexander als Ehepaar von Eisenstein Oscar Sima als Doktor Falke Hans Junkermann als Gefangnisdirektor Frank Ivan Petrovich als Prinz Orlofsky und Karl Etlinger als Gefangnisaufseher Frosch FilmTitel Die FledermausProduktionsland Deutschland FrankreichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1931Lange 95 MinutenStabRegie Karl LamacDrehbuch Hans H Zerlett Karl ForestProduktion Karl Lamac Vandor Film ParisOndra Lamac Film G m b H BerlinMusik Michel Levine Johann StraussKamera Otto HellerSchnitt Lothar WolffBesetzungAnny Ondra Adele Betty Werner Rosalinde von Eisenstein Georg Alexander Gabriel von Eisenstein Oscar Sima Doktor Falke Hans Junkermann Frank Gefangnisdirektor Ivan Petrovich Prinz Orlofsky Karl Etlinger Frosch Gefangnisaufseher Franz Felix Alfred Eugen Jensen Doktor Hell Jaro Furth der Minister Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 2 1 Produktionsnotizen 2 2 Veroffentlichung 3 Rezeption 3 1 Kritik 3 2 Weitere Verfilmungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenWahrend der Karnevalszeit nimmt Gabriel von Eisenstein in Begleitung seines Freundes Falke der ein Fledermaus Kostum tragt an einer Veranstaltung teil Er hofft dadurch die kleine Auseinandersetzung die er mit seiner Frau Rosalinde hatte aus dem Kopf zu bekommen Es herrscht eine ausgelassene Stimmung die dazu beitragt dass die Herrenrunde beschliesst Falke einen Streich zu spielen Das sieht so aus dass man ihn vollig betrunken in seinem Kostum unter dem Baum liegen lasst wo er eingeschlafen ist Das bleibt fur Falke nicht ohne Folgen der sich am nachsten Morgen mit dem Spott des ganzen Stadtchens konfrontiert sieht Falke macht vor allem Eisenstein fur seine Situation verantwortlich und ist fest entschlossen sich an ihm zu rachen Eisenstein wiederum findet bei sich zu Hause eine Vorladung wegen Beamtenbeleidigung und nachtlicher Ruhestorung vor Vor Gericht trifft er auf Dr Hell einen der Herren aus der vergnuglichen Runde vom Abend zuvor Dieser trennt jedoch streng zwischen Dienst und Vergnugen und verurteilt Eisenstein zu einigen Tagen Haft Die Strafe soll noch am selben Abend angetreten werden Uberraschend erscheint jedoch Falke bei Eisenstein und fordert diesen auf ihn zu einem Fest zu begleiten das Prinz Orlofsky gibt Er macht Eisenstein vor er musse seine Strafe erst um zwolf Uhr antreten also sei Zeit genug Eisenstein erfindet gegenuber seiner Frau eine Ausrede und ist gern bereit Falke zu begleiten Kaum haben die beiden Herren das Haus verlassen klettert der Tenor Alfred durchs Fenster um Rosalinde Eisenstein seine Jugendliebe zu besuchen Diese ist ziemlich emport kann aber nicht verhindern dass Alfred sich an den Tisch setzt und den Hausherrn spielt Unglucklicherweise fur Alfred erscheint Gefangnisdirektor Frank personlich um Eisenstein abzuholen und erliegt dem Irrtum der Tenor sei Eisenstein Um ihren guten Ruf besorgt bestarkt Rosalinde Frank in seinem Glauben und so wandert Alfred ins Gefangnis Im Palais des Prinzen Orlofsky wird das Stubenmadchen Adele den Anwesenden von Falke in einem Kleid von Rosalinde von Eisenstein als beruhmte Schauspielerin prasentiert Gefangnisdirektor Frank als Chevalier und Eisenstein selbst als Marquis Niemand weiss vom anderen wer er wirklich ist Doch auch Rosalinde von Eisenstein besucht das Fest verkleidet als ungarische Grafin und bandelt mit ihrem eigenen Mann an der sich ohne zu wissen wer sie ist in seine eigene Frau verliebt Sie bringt seine Uhr in ihren Besitz um ein Pfand fur spater zu haben Gerade als das Fest seinen Hohepunkt erreicht hat erinnert sich Eisenstein dass es Zeit ist seine Gefangnisstrafe anzutreten Inzwischen geht es auch an diesem Ort ungewohnlich vergnuglich zu Frosch Aufseher im Gefangnis und meist nicht nuchtern gelingt es nicht fur Ordnung zu sorgen wahrend der Tenor Alfred sein gesamtes Repertoire an Liedern durchprobieren zu scheint Dann erscheint auch noch der Gefangnisdirektor der verzweifelt reagiert als er ein Telegramm vorfindet das den Besuch des Ministers ankundigt Ihm liegt viel daran ein mustergultig gefuhrtes Gefangnis vorzuweisen allerdings hat er bloss vier Gefangene Als Eisenstein im Gefangnis eintrifft ist die entstehende Verwirrung noch grosser keiner glaubt was der andere sagt jeder meint er werde betrogen Letztendlich taucht auch noch Rosalinde von Eisenstein auf und wird sogleich von ihrem Ehemann mit Vorwurfen uberzogen bringt ihn jedoch zum Schweigen als sie ihm seine Uhr prasentiert die beweist dass sie diejenige ist die Grund hatte bose auf ihn zu sein Dann erscheint auch noch Orlofsky mit seinen Gasten und kurz darauf der Minister Die Besichtigung lost bei ihm Erstaunen daruber aus dass die Insassen des Gefangnisses so aussergewohnlich elegant gekleidet sind was der Direktor damit erklart dass dies ihm zu Ehren der Fall sei Der Minister fuhlt sich geschmeichelt und der Direktor erhalt den von ihm lang ersehnten Verdienstorden Produktion BearbeitenProduktionsnotizen Bearbeiten Die Dreharbeiten begannen am 31 August 1931 und endeten Mitte November desselben Jahres Gedreht wurde in den Pathe Natan Studios in Paris Das Libretto stammt von Karl Forest Richard Genee und Carl Haffner die musikalischen Szenen gehen auf Ludovic Halevy und Henri Meilhac zuruck Die musikalische Leitung lag bei Ferdinand Folba Die Aufnahmeleitung hatte Adolf Rosen inne Fur die Filmbauten trugen Heinz Fenchel und Lucien Aguettand die Verantwortung Fur Betty Werner blieb die Darstellung der Rosalinde von Eisenstein ihre einzige Filmrolle 1 Veroffentlichung Bearbeiten Der Film hatte in Deutschland am 25 Dezember 1931 Premiere Am darauffolgenden Tag wurde er unter dem Titel Flagermusen in Danemark veroffentlicht und am 30 Dezember 1931 unter dem Titel Netopir in Slowenien Weitere Veroffentlichungen 0 4 Januar 1932 in Kroatien unter dem Titel Sismis 29 Januar 1932 in Schweden unter dem Titel Laderlappen 10 Februar 1932 in Portugal unter dem Titel Anny na Alta Roda 12 Februar 1932 in Ungarn unter dem Titel Denever 0 1 Mai 1932 in FinnlandAufgefuhrt wurde der Film unter dem Titel Die Fledermaus zudem in Osterreich Rezeption BearbeitenKritik Bearbeiten Der Autor und Kritiker Karlheinz Wendtland zitierte die in der Filmwoche abgedruckte Meinung von Edith Hamann Dass der Tonfilm Die Fledermaus eines Tages kommen musste das war zu erwarten er hatte die Tonfilmoperette werden mussen aber leider enttauscht der Regisseur Lamac uns dieses Mal Abgesehen von einigen sehr witzigen Einfallen ist ihm wenig Originelles eingefallen Sein Grundfehler ist dass er das Ganze nicht auf das Musikalische stellt sondern einen Schwank mit teils possenhaften teils revuemassigen Szenen daraus macht die auseinanderfallen weil der Zauber fehlt der diese Operette so ewig buhnenfrisch erhalten hat Der Zauber ihrer Musik Und weiter hiess es wahrscheinlich liege der Fehler schon in dem Manuskript von Hans H Zerlett der gewiss keine leichte Aufgabe in der Bearbeitung dieses Stoffes vorgefunden habe ihn aber nicht zusammengefasst sondern durch Hinzudichtung noch mehr zerstuckelt habe Leichter hatten es Film und Kritiker gehabt wenn sein Titel nicht Die Fledermaus sondern Adele gewesen ware denn Adele sei der linkisch graziose suss drollig augenkullernde Mittelpunkt dieses Films Adele in der reizenden Gestalt von Anny Ondra die allen Noten und Keckheiten dieses klassischen Zofchens mit allen Registern ihres sprudelnden Talentes gerecht werde Weniger glucklich sei die Besetzung der Rosalinde mit Betty Werner sicherlich eine Sangerin von Format entziehe es sich aber ihrer Beurteilung ob ihre Stimme durch das Tonsystem RCA nicht zur Wirkung gekommen sei Georg Alexander sei ein lustiger Eisenstein Sima ein ausgezeichneter Falke Hans Junkermann ein vergnuglicher Frank aber der Frosch von Karl Etlinger erziel e nicht die zwerchfellerschutternden Wirkungen zu denen diese Rolle pradestiniert sei Ivan Petrovich gebe den Prinzen Orlofsky ein wenig zu wurdevoll und schwer ausserdem scheine er durch eine auffallend schlecht sitzende Uniform behindert 1 In der Filmwelt war zu lesen Anny Ondra sei die wirklich ideale Adele das hubsche junge Madchen aus dem Volke das eine Sehnsucht nach dem Hoheren im Herzen trage und das trotzdem die Realitaten des Alltags nicht vergesse Ondra die durch ihre echte Frohlichkeit schon manchen erheiternden Filmabend geschaffen habe lasse alle guten Geister des Humors lebendig werden um die kleine Adele auf zwei flinke Tanzbeine zu stellen Unnotig sei es zu betonen dass ihrer blonden Anmut das neckische Kostum der achtziger Jahre besonders gut stehe weil es die Grazie ihrer Figur besonders betone 2 Weitere Verfilmungen Bearbeiten Bereits 1917 entstand die erste Verfilmung unter der Regie von Ernst Lubitsch unter dem Titel Das fidele Gefangnis Max Mack verfilmte Die Fledermaus 1923 in einem Stummfilm Karlheinz Wendtland schrieb diese Operette von Johann Strauss sei sehr oft verfilmt worden und auch sehr bekannt und verwies auf eine Version von Paul Verhoeven von 1937 in der Georg Alexander der hier als Gabriel von Eisenstein zu sehen ist wiederum mitwirkte diesmal als Staatsanwalt Auch Hans Junkermann der hier als Gefangnisdirektor besetzt ist wirkte in der Version von 1923 bereits in derselben Rolle mit Im Jahr 1944 entstand ein Farbfilm von Geza von Bolvary 1 der 1946 als sog Uberlaufer in die Kinos kam Eine britisch deutsche Koproduktion entstand 1955 die unter dem Titel Oh Rosalinda in Grossbritannien und unter Fledermaus 1955 in die bundesdeutschen Kinos kam Im selben Jahr wurde auch in der damaligen DDR eine Fassung unter dem Titel Rauschende Melodien gedreht Eine weitere Verfilmung diesmal fur das Fernsehen und von Kurt Wilhelm inszeniert stammt von 1959 Geza von Cziffra versuchte sich 1961 abermals an einer Verfilmung die den Titel Die Fledermaus tragt Eine Verfilmung furs Fernsehen von Otto Schenk stammt von 1972 Die BBC hat 2003 in Coproduktion mit Arte eine Auffuhrung der Fledermaus im Clyndebourne Opera House in Sussex aufgenommen ausgestrahlt und als DVD herausgebracht Weblinks BearbeitenDie Fledermaus 1931 virtual history Die Fledermaus in der Internet Movie Database englisch Die Fledermaus bei filmportal de Die Fledermaus Abb Titelblatt Illustrierter Film Kurier Nr 341Einzelnachweise Bearbeiten a b c Karlheinz Wendtland Geliebter Kintopp Samtliche deutsche Spielfilme von 1929 1945 mit zahlreichen Kunstlerbiographien Jahrgang 1931 Verlag Medium Film Karlheinz Wendtland Berlin Zweite uberarbeitete Auflage 1991 erste Auflage 1989 ISBN 3 926945 09 5 Film 183 1931 S 254 255 Die Fledermaus In Die Filmwelt Nr 1 3 Januar 1932 S 9 Abgerufen am 1 Juli 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Fledermaus 1931 amp oldid 232964067