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Dethloff Carl Joachim Hinstorff 1 auch Det h loff Carl Hinstorff 2 2 Juni 1811 in Bruel 10 August 1882 in Wismar war ein mecklenburgischer Buchhandler Verleger und Begrunder des Hinstorff Verlags Carl Hinstorff Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Nachlass 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenCarl Hinstorff war der Sohn des Webers Heinrich Hinstorff 1779 1842 und dessen Frau Christine geb Possehl 1776 1848 Er erreichte als einziges von acht Kindern seiner Eltern das Erwachsenenalter Er besuchte die vom Kantor geleitete Brueler Kantorschule Spater schickte ihn sein Vater bis zur Konfirmation auf die Wismarsche Burgerschule auch wenn dies mit grossen finanziellen Opfern verbunden war 1826 ging er nach Wismar und begann dort eine kaufmannische Lehre bei Verwandten wechselte aber bald als Lehrjunge in die Buchhandlung Schmidt und von Cossel Eine fundierte buchhandlerische Ausbildung war damals kaum moglich denn seine Lehrherren waren ein ehemaliger Postbeamter und Jager Hinstorff nahm Privatunterricht Mit zwanzig Jahren wollte er sich selbstandig machen und wahlte fur sein Geschaft die Stadt Parchim aus Der Grund dafur war dass die Stadt Sitz des hochsten Gerichts des Landes des Oberappellationsgerichts war Ganz in der Nahe in Ludwigslust befand sich zudem ein Lehrerseminar Da Parchim Amtsstadt war bestand Aussicht auf gute Geschafte Wegen seiner noch nicht erreichten Volljahrigkeit damals 25 Jahre konnte er erst mit einer Genehmigung des Grossherzogs Friedrich Franz I dort wirken 1835 machte Hinstorff sich vom Kommissions Buchhandel unabhangig indem er eine Druckerei in Ludwigslust eroffnete Rechtswesen Schulwesen und Theologie waren seine bevorzugten Themenkomplexe Die Schulbucher Schraepsche Fibel und Schlotterbecksches Rechenbuch die Generationen Mecklenburgischer Schuler verwendeten wurden bei Hinstorff gedruckt 1849 ubersiedelte er mit seinem Verlag nach Wismar Grund dafur war die Verlegung der Residenz des Grossherzogs von Ludwigslust nach Schwerin der Umzug des Oberappellationsgerichts nach Rostock und die vorhandenen Bahnverbindungen Hinstorff war der einzige Verleger fur juristische Bucher in Mecklenburg Er gab unter anderem die sechsbandige Gesetzessammlung von Raabe das Handbuch fur Notarien oder Die Entscheidungen des Oberappelationsgerichts in neun Banden heraus 1879 erschien bei Hinstorff die Mecklenburgische Zeitschrift fur Rechtspflege und Rechtswissenschaft 1864 wurde mit der Ausgabe des Rostocker Tageblatts die neue Druckerei in Rostock eroffnet Seit 1856 verlegte Hinstorff mit Fritz Reuter den wohl wichtigsten niederdeutschen Dichter Mecklenburgs und sicherte sich mit dieser Zusammenarbeit ein grosses Geschaft Bis 1881 erschienen 156 Auflagen der Werke Reuters mit fast 500 000 gedruckten Exemplaren Auch Reuter profitierte von Hinstorffs verlegerischer Leistung denn seine Bekanntheit und Verbreitung wurden ausserordentlich befordert Die Zusammenarbeit mit Reuter ermoglichte Hinstorff erstmals Belletristik in grosserem Umfang zu prasentieren war doch das Programm des Verlags bis dahin hauptsachlich von Sachliteratur gepragt Schon fruh begann Hinstorff sein mittlerweile gut florierendes Geschaft in andere Hande zu legen Er ubergab die Druckereien an seinen Sohn Carl 1843 1884 und seine Schwiegersohne Louis Eberhardt 1844 1931 und Heinrich Witte 1839 1926 er selbst behielt die reinen Verlagsgeschafte Er wurde auf dem Friedhof Wismar beigesetzt Nachlass BearbeitenAus der Familie des Hinstorff Schwiegersohns Louis Eberhardt in Wismar ist ein rund 570 Einheiten umfassender Nachlass Hinstorffs und seines Verlages erhalten der sich im Fritz Reuter Literaturarchiv Hans Joachim Griephan in Berlin befindet Der Bestand enthalt fur die Zeit von 1831 bis 1931 Autorenkorrespondenz Verlags und Redakteursvertrage Lehr und Ausbildungsvertrage Grundstucksvertrage Briefe der Reuter Illustratoren Ludwig Pietsch Theodor Schloepke und Otto Speckter Briefe Adolf Wilbrandts zur Herausgabe der nachgelassenen Schriften Fritz Reuters Briefe Luise Reuters Belege uber Honorarzahlungen fur die Werke Reuters sowie Lieferanten und Familienkorrespondenz Literatur BearbeitenWolfgang Lindow Hinstorff Detloff Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 192 f Digitalisat Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg Vorpommern Edition Temmen Bremen 1995 und Hinstorff Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01405 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Hinstorff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Carl Hinstorff in der Landesbibliographie MV Consortium of European Research Libraries Carl Hinstorff WerkeverzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Carl Hinstorff ist nach Hans Heinrich Leopoldi die durch Kirchenbucher belegte und von Hinstorff selbst benutzte Namensform Hans Heinrich Leopoldi Namensverzeichnis In Fritz Reuter Gesammelte Werke und Briefe Rostock 1967 Band 8 S 816 ff hier S 841 Zur Unterscheidung von seinem namensgleichen Sohn Carl Hinstorff 1843 1884 der auch im Buchhandels und Verlagsfach tatig war wird in der Literatur der Vater oft mit den ersten beiden Taufnamen Det h loff Carl Hinstorff genannt Normdaten Person GND 116898275 lobid OGND AKS LCCN no2002105307 VIAF 17985538 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hinstorff CarlALTERNATIVNAMEN Hinstorff Dethloff Carl Hinstorff Dethloff Carl Joachim vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Buchhandler und VerlegerGEBURTSDATUM 2 Juni 1811GEBURTSORT BruelSTERBEDATUM 10 August 1882STERBEORT Wismar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Hinstorff amp oldid 220168646