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Der Gedenkort fur Deserteure und andere Opfer der NS Militarjustiz befindet sich am Dammtordamm in Hamburg in Nachbarschaft zu zwei alteren Denkmalern die ebenfalls Krieg und Kriegsopfer thematisieren 1 Besonders gewurdigt werden die 227 namentlich bekannten Opfer der Wehrmachtsjustiz des Zweiten Weltkriegs in Hamburg Deserteurdenkmal in Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Das Denkmal 3 Motivation und Schicksal der Deserteure 3 1 Motivation und Wurdigung 3 2 Hinrichtungsarten 4 Verfemung und Rehabilitation 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDie Schaffung des Deserteurdenkmals in Hamburg wurde am 14 Juni 2012 von der Hamburger Burgerschaft und im Mai 2013 mit einem Etat von ca 850 000 durch den Senat beschlossen Der Titel der Gestaltungsauslobung lautet Gedenkort fur Deserteure und andere Opfer der NS Militarjustiz Der Gedenkort sollte die bestehenden Denkmaler wenn moglich thematisch kommentierend einbeziehen sowie eine Verbindung zu dezentralen Orten des Gedenkens in Hamburg ermoglichen Die Art und Gestaltung des Denkmals wurde durch einen beschrankten Wettbewerb ermittelt Die Auslobung des Wettbewerbs wurde von der zustandigen Kulturbehorde uber die Bundesvereinigung Opfer der NS Militarjustiz veroffentlicht In einem vorgeschalteten Verfahren wurden durch die Hamburger Kulturbehorde 14 Kunstler ausgewahlt die in einem anonymisierten Wettbewerb bis ca Ende April 2014 ihre Entwurfe an das durchfuhrende Architekturburo Sroka in Berlin einreichen sollten Eine elfkopfige Jury vergab am 5 Juni 2014 den ersten Preis an den Bildhauer Volker Lang Das Denkmal Bearbeiten nbsp Das Kriegerdenkmal am Dammtordamm nbsp Gegendenkmal von Alfred HrdlickaDas Denkmal wurde im November 2015 eingeweiht Es steht zwischen den Mahnmalen am Stephansplatz dem Kriegerdenkmal fur die Gefallenen des Hamburgischen Infanterie Regiments Nr 76 von 1936 von Richard Kuohl und dem unvollendeten Gegendenkmal von 1983 1985 von Alfred Hrdlicka Volker Langs Deserteurdenkmal ist ein ebenerdiges gleichschenkliges dreieckiges filigranes Gehause Zwei Seiten des Gebildes bestehen aus bronzenen licht und luftdurchlassigen Gittern die aus Schriften gebildet werden Sie sind aus einem Zitat von Helmut Heissenbuttel aus Deutschland 1944 gebildet Die dritte Seite des dreieckigen Gebildes zum Dammtordamm hin ist eine geschlossene Betonwand Im Inneren des Gehauses stehen auf den Betonwanden allgemeine historische Informationen zu den Deserteuren in deutsch und englisch Weiter kann seitlich durch Auswahl von Namensblocken durch Knopfdruck der Name das Hinrichtungsdatum und der Hinrichtungsort der Deserteure akustisch abgerufen werden Unter dem Denkmal verlauft ein U Bahn Tunnel 2 3 Motivation und Schicksal der Deserteure BearbeitenMotivation und Wurdigung Bearbeiten Neben dem Wunsch das eigene Leben zu retten war ein Beweggrund zur Desertion Unrechtstaten in der Zeit des Nationalsozialismus zu vermeiden Der Mut der Deserteure der NS Zeit ihr Leben auf das Spiel zu setzen wird gewurdigt 4 Hinrichtungsarten Bearbeiten nbsp Gedenktafel Hamburg Wallanlagen fur die in der Untersuchungshaftanstalt Hamburg Holstenglacis hingerichteten Deserteure nbsp Gedenktafel am ehemaligen SchiessplatzEinige Urteile wurden durch Enthaupten in der Untersuchungshaftanstalt Hamburg am Holstenglacis vollzogen In Holtigbaum bei Rahlstedt wurden von 1940 bis 28 April 1945 etwa 330 desertierte Soldaten aber auch Kriegsgefangene wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung auf dem Schiessstand erschossen Hingerichtete wurden ohne besondere Kennzeichnung auf dem Soldatenfriedhof des Ohlsdorfer Friedhofs beigesetzt 5 Eine Gedenktafel am Erschiessungsplatz erinnert an die Erschiessungen Ein uberlebender Deserteur berichtete bei der Einweihung dass er der Hinrichtung nach Verhor und Folter durch Versetzung in ein Strafbataillon entkam 6 Verfemung und Rehabilitation BearbeitenDie Hinterbliebenen bekamen keine Entschadigung oder Rente den Deserteuren wurde Feigheit oder Vaterlandsverrat vorgeworfen Die Bundesvereinigung Opfer der NS Militarjustiz erreichte eine nachtragliche Aufhebung der Urteile Im Jahr 2002 wurden die Urteile gegen Wehrmachtsdeserteure und im Jahr 2009 die Urteile wegen Kriegsverrat und damit auch wegen Desertion an der Front aufgehoben Das Denkmal in Hamburg soll die ermordeten Deserteure die Hinterbliebenen sowie die uberlebenden Deserteure rehabilitieren und ihre Zivilcourage wurdigen 7 Siehe auch BearbeitenHamburger Ehrenmal Zur Historie Denkmal Gegendenkmal Hamburger Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Liste der Kulturdenkmaler in Hamburg Neustadt Nord Literatur BearbeitenAlexandra Zykunov Ein Denkmal fur Deserteure der Wehrmacht In Welt online vom 18 April 2012 Das Denkmal fur Deserteure kommt In Hamburger Wochenblatt vom 25 Juli 2012 Ausgabe Barmbek Dulsberg Ohlsdorf S 3 Ein Deserteursdenkmal fur Hamburg In Naturfreunde Hamburg Juli August September 2012 S 4 9 PDF 2 0 MB Gedenkort fur Deserteure und andere Opfer der NS Militarjustiz zwischen Stephansplatz und Dammtor Redaktion Detlef Garbe Rita Bake Marie Luise Tolle Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deserteurdenkmal Hamburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gedenkort fur Deserteure und anderen Opfer der NS Militarjustiz Seite der Landeszentrale fur politische Bildung und der Kulturbehorde der Stadt Hamburg mit Beschreibung Geschichte und Text des DeserteursdenkmalsEinzelnachweise Bearbeiten Memento des Originals vom 13 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bv opfer ns militaerjustiz de Katja Engler Ein Gedenkort fur Deserteure In Hamburger Abendblatt vom 6 Juni 2014 S 13 Matthias Schmoock Am Stephansplatz werden bald erstmals Deserteure geehrt In Hamburger Abendblatt vom 11 Juli 2015 S 24 Matthias Schmoock Am Stephansplatz werden bald erstmals Deserteure geehrt In Hamburger Abendblatt vom 11 Juli 2015 S 24 Alexandra Zykunov Ein Denkmal fur Deserteure der Wehrmacht In Welt online vom 18 April 2012 Katja Engler Spate Ehre fur Deserteure In Hamburger Abendblatt vom 25 November 2015 S 21 Katja Engler Ein Gedenkort fur Deserteure In Hamburger Abendblatt vom 6 Juni 2014 S 13 53 5587407 9 98918259 Koordinaten 53 33 31 5 N 9 59 21 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deserteurdenkmal Hamburg amp oldid 232468591