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Der Feind aller Der Pirat und das Recht im englischen Original The Enemy of All Piracy and the Law of Nations ist ein historisches Werk von Daniel Heller Roazen Es wurde erstmals am 28 August 2009 von Zone Books veroffentlicht und beschaftigt sich mit der Rechtsgeschichte der Piraterie Inhaltsverzeichnis 1 Titel 2 Inhalt 2 1 Geschichtliches 2 2 Rechtsbegriffe 3 Kritik 4 Ausgaben 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTitel BearbeitenDer Titel des Werks bezieht sich auf ein bekanntes Zitat von Cicero in dem der Pirat als gemeinsamer Feind aller bezeichnet wird 1 Nam pirata non est ex perduellium numero definitus sed communis hostis omnium cum hoc nec fides debet nec ius iurandum esse commune Denn der Pirat ist nicht der Zahl der Staatsfeinde zugerechnet sondern er ist der gemeine Feind aller denn mit diesem darf es kein verbindliches Versprechen und keinen verbindlichen Eid geben Cicero De officiis Uber die Pflichten 2 Inhalt Bearbeiten nbsp Populares Piratensymbol Der Jolly RogerGeschichtliches Bearbeiten Das Buch erzahlt die Rechtsgeschichte der Piraterie chronologisch Es beginnt in der Antike behandelt dann das Mittelalter und die Fruhe Neuzeit und schliesslich die Gegenwart 2009 1 Der Autor gibt einleitend an den unterschiedlichen rechtlichen politischen und philosophischen Bedingungen nachgehen zu wollen die zur Entwicklung des Begriffes des Piraten massgeblich waren 3 Er behandelt Freibeuter Korsaren und die Pariser Seerechtsdeklaration von 1856 mit der die legale Kaperei abgeschafft wurde 1 Schliesslich erlautert das Buch auch die Auswirkungen von U Booten auf das Seerecht 3 Das Verhaltnis der politischen Macht zu den Piraten war oft zwiespaltig So gab es lange Zeit die Institution des Kaperbriefes einer offiziellen Erlaubnis zur Seerauberei Diese Praxis wurde aber im Laufe der Zeit abgeschafft 3 Rechtsbegriffe Bearbeiten Der Autor beschaftigt sich mit der juristischen Grenze zwischen Meer und Land als eine Art Schwelle von einem Rechtsbereich in einen Anderen Ausserdem werden strittige Rechtsfragen bezuglich der Hoheit uber das Meer und die sich daraus ergebenden Folgen aufgezeigt Je nachdem was von einem Schiff transportiert wird Menschen oder Gegenstande ergeben sich nochmals gesonderte Unterscheidungen 3 Besonders intensiv befasst sich Heller Roazen mit der Frage wer wen als Pirat bezeichnet und welche Auswirkungen sich daraus ergeben Das Buch handelt von den dunklen Seiten der teil politisch teils juristischen Definitionen und wer durch sie ausgegrenzt wird Meist war der Seerauber ein Geachteter gegen den sich alle verbunden sollten und als solcher staaten und rechtlos 1 Vier Elemente wirken im Begriff des Piraten zusammen Ein rechtliches Gebiet mit Sonderstatus wie etwa das Meer 4 Ein Akteur der nicht als regularer Gegner sondern als Feind aller betrachtet wird 4 Die Auflosung der Unterscheidung zwischen Politik und Strafrecht 4 Und den Bedeutungswandel des Krieges durch die ergriffenen Massnahmen gegen Piraten 4 So wird der Pirat nicht mehr durch seine Tatigkeit auf dem Meer definiert sondern dadurch dass ein Gebiet mit rechtlichem Sonderstatus in dem er agiert durch sein Handeln zum Bereich der Piraterie erklart wird Als Beispiel fuhrt er Luftpiraten an 3 Ausserdem entwickelt Heller Roazen eine Theorie bezuglich des Piratentums Seiner Meinung nach bewirkt die Ausschliessung der Seerauber aus dem Rechtssystem und die daraus folgende Selbstermachtigung des Staates zur Treulosigkeit und zum Wortbruch den Piraten gegenuber dass der Staat selbst wie ein Pirat handelt Als Beispiel fuhrt er etwa den Rechtsbegriff des Ungesetzlichen Kombattanten an mit dem sich die US amerikanische Regierung selbst ermachtigte gegenuber dem Ausgeschlossenen aus jeder Rechtsgemeinschaft das Recht zu brechen und Folter anzuwenden 1 Kritik BearbeitenIn seiner Rezension fur die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt Milos Vec dass es sich bei dem Werk um eine Kompilation handle in der in Bezug auf Geschichte oder Recht nicht Neues steht und das Bestehende manchmal sogar etwas holzern ins Genre eines Sachbuchs mit essayistischen Zugen eingefugt werde 1 Andreas Lotz von der Humboldt Universitat zu Berlin kann dem gelehrten und materialreichen Buch in seiner Besprechung fur H Soz u Kult wesentlich mehr abgewinnen Es uberzeugt insbesondere beim Aufzeigen des Kunstgriffes souveraner Macht welche die Adressaten der eigenen Rechtsuberschreitung exkludiert um potentielle ausserrechtliche Ubergriffe zu legitimieren Trotzdem kritisiert er die Einseitigkeit der leitenden These und vor allem das Fehlen des Aufsatzes The Dread Pirate Bin Laden 2005 von Douglas R Burgess Jr in der Literaturliste der sich teilweise den gleichen Themen widmete 3 Ausgaben BearbeitenDaniel Heller Roazen Der Feind aller Der Pirat und das Recht 1 Auflage S Fischer Verlag 2010 ISBN 3 10 031410 7 S 352 englisch The Enemy of All Piracy and the Law of Nations Ubersetzt von Horst Bruhmann Daniel Heller Roazen The Enemy of All Piracy and the Law of Nations Zone Books 2009 ISBN 1 890951 94 3 S 274 Weblinks BearbeitenRezensionsnotizen zu Der Feind aller bei Perlentaucher Rudolf Walther Der gemeinsame Feind aller In Der Standard 31 Juli 2010 abgerufen am 26 Mai 2014 Ausfuhrliche Rezension Rene Aguigah Romantisierter Schrecken der Weltmeere In Deutschlandradio Kultur 26 April 2010 abgerufen am 26 Mai 2014 Buchbesprechung Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Milos Vec Rechtlose auf den Weltmeeren In Frankfurter Allgemeine Zeitung 20 Mai 2010 abgerufen am 21 Mai 2014 De Officiis Liber tertius In romanum de Abgerufen am 21 Mai 2014 a b c d e f Andreas Lotz D Heller Roazen Der Feind aller In H Soz u Kult 11 Marz 2011 abgerufen am 26 Mai 2014 a b c d Robin Celikates Homo sacer der Weltmeere In Frankfurter Rundschau 20 Mai 2010 abgerufen am 26 Mai 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Feind aller amp oldid 235483530