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Das Depot von Guben Bresinchen auch als Hortfund von Bresinchen bekannt ist ein archaologischer Depotfund aus der Fruhbronzezeit der im Ortsteil Bresinchen von Guben Lkr Spree Neisse entdeckt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Fundbeschreibung 2 Metallanalysen 3 Herkunft und Datierung 4 Weitere Funde aus der Umgebung 5 Verbleib 6 Literatur 7 EinzelnachweiseFundbeschreibung BearbeitenDer Hortfund wurde am 22 und 23 April 1954 im Kieswerk Coschen geborgen und ist einer der grossten bronzezeitlichen Horte in der Niederlausitz Zahlreiche Bronzegegenstande mit einem Gesamtgewicht von 30 381 kg waren in zwei bauchgeschlickten Tongefassen deponiert Die Gefasse wurden in einem Abstand von 2 m zueinander gefunden Bei der Bergung wurde der Inhalt beider Gefasse vermischt dennoch wird eine gleichzeitige Niederlegung nicht ausgeschlossen 1 Das eine Gefass hat vier Griffleisten und einen ausschwingenden Hals das andere derbe Griffknubben und einen kurzen leicht einziehenden Hals Nur von einem der Gefasse ist die Tiefenlage bekannt Es stand 0 75 m unter der Rasensohle im Sand auf einer Lehmschicht Die enthaltenen Bronzen sind 86 Randleistenbeile vom sachsischen Typ und 17 vom norddeutschen Typ Vier typengleiche Dolche die in einem Stuck gegossen sind ein Dolch mit reich verzierter Klinge die moglicherweise ursprunglich zu einem Stabdolch gehorte ein schmaler Dolch mit im Schaftungsbereich verzierter Klinge ein Dolch mit verzierter Klinge und zweiteiligem Griff sowie ein schmaler Dolch mit Griffstange Zwei Stabdolche wobei einer einen geraden und der andere einen spitzen Nacken aufweist Eine langsgerippte Doppelaxt zehn Osenhalsringe neun schwere ovale offene Ringe davon vier mit strichverzierten Enden zwei grosse und zwei kleine Thuringer Ringe und neun Blutegelringe verschiedener Starke drei davon schwach facettiert Eine Besonderheit unter den Funden ist ein Dolch mit vier Goldscheiben auf der Griffstange Metallanalysen BearbeitenIm Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle wurden spektralanalytische Untersuchungen der Bronzen vorgenommen Diese wurden mit den Ergebnissen ahnlicher Arbeiten verglichen in denen Gruppierungen von Spurenelementen in ihrer landschaftlichen Verbreitung in Mitteleuropa ermittelt wurden Dabei zeigte sich dass 30 der Randleistenbeile aus dem Bresinchener Hort englisch irisches Kupfer enthalten 2 insgesamt aber typisches Aunjetitzer Kupfer dominiert Ebenfalls fallt auf dass der durchschnittliche Kupferanteil bei etwa 96 liegt und der Zinnanteil nur selten 1 2 und nur zweimal 3 ubersteigt und im Durchschnitt bei etwa 0 4 liegt 3 Lediglich zwei Ringe weisen einen hoheren Zinnanteil von 5 2 und 10 auf 4 Da sich Bronze durch ein Mischungsverhaltnis von 9 1 Kupfer Zinn definiert konnen nur diese beiden Objekte als richtige Bronzen angesehen werden bei denen das Zinn bewusst beigemengt wurde Der Grossteil der Objekte zeigt hohere Beimengungen von Arsen Silber und Antimon und sind deshalb als Arsenbronzen anzusprechen Herkunft und Datierung BearbeitenVerschiedene Typen des Hortes zeigen Verbindungen zum bohmisch mahrischen Bereich zum sachsisch thuringischen Bereich zum Saalebereich zur Mittelelbe Gruppe nach Polen und nach Norddeutschland Einige Gegenstande sind eindeutig Importware Bei einigen sachsischen Randleistenbeilen die einen starken norddeutschen Einfluss zeigen wird uberlegt ob diese im Oder Neisse Gebiet hergestellt worden sein konnten Das Depot wird auf etwa 1700 v Chr datiert und der Aunjetitzer Kultur zugeordnet Weitere Funde aus der Umgebung BearbeitenZwischen Guben und dem sudlich gelegenen Forst entlang der Neisse sind weitere Bronzedepots mit sehr ahnlichen Zusammensetzungen zahlreiche Einzelfunde und einige bronzezeitliche Graber bekannt Im Gebiet zwischen Neisse und Lubst konnte unter anderem eine Siedlungsgrube mit einem Zapfenbecher sowie eine allgemeine Fundhaufung festgestellt werden 5 Depot von Forst Depot von Beitzsch Depot von Cummeltitz Depot von Oegeln Depot von Sadersdorf Depot von Tzschernowitz Depot von Datten Depot von Pforten Depot von KraesemVerbleib BearbeitenTeile des Hortfundes werden seit 2008 im Archaologischen Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster in Brandenburg an der Havel ausgestellt 6 Literatur BearbeitenRolf Breddin Der Aunjetitzer Bronzehortfund von Bresinchen Kr Guben In Veroffentlichungen des Museums fur Ur und Fruhgeschichte Potsdam 5 1969 S 15 56 Ernst Probst Deutschland in der Bronzezeit Munchen 1996 Bernd Zich Studien zur regionalen und chronologischen Gliederung der nordlichen Aunjetitzer Kultur 1996 Einzelnachweise Bearbeiten Rolf Breddin 1969 S 15 Rolf Breddin 1969 S 32 Rolf Breddin 1969 Katalog S 50 56 Rolf Breddin 1969 S 39f Waldtraut Bohm Zur alteren Bronzezeit der Mark Brandenburg 1935 Karten Ministerin Wanka auf Informationsbesuch im Pauli Kloster abgerufen am 18 Januar 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Depot von Guben Bresinchen amp oldid 205042848