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Dendarus coarcticollis bisher Dendarus tristis ist ein Kafer aus der Familie der Schwarzkafer 1 Die Gattung Dendarus ist in Europa mit 54 Arten vertreten 2 Dendarus coarcticollisGruppe von Dendarus coarcticollis in verrottetem HolzSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Schwarzkafer Tenebrionidae Gattung DendarusArt Dendarus coarcticollisWissenschaftlicher NameDendarus coarcticollis Mulsant 1854 Abb 1 Aufsicht Abb 2 SeitenansichtAbb 3 Vorderansicht Abb 4 Unterseite Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen 2 Beschreibung des Kafers 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBemerkungen zum Namen BearbeitenDer Kafer wurde nach traditioneller Meinung erstmals unter dem Namen Dendarus tristis 1840 von Laporte de Castelnau beschrieben 1 Bezuglich des Namens tristis bezieht sich Laporte auf Herbst 3 Den Gattungsnamen Dendarus ubernimmt er von den Sammlungskatalogen von Dejean Dabei steht tristis lat traurig duster 4 fur die dunkle Farbung des Kafers die Ableitung von Dendarus ist nach Schenkling unbekannt 5 Diese Beschreibung von Laporte enthalt zwar nichts Widerspruchliches zu dem hier vorgestellten Kafer erwahnt aber ein auffalliges Merkmal Form des Halsschildes nicht Gravierend ist dass sie im Widerspruch zu der von Herbst als Tenebrio tristis 1797 beschriebenen Art steht deren Artnamen tristis Laporte ubernimmt 6 Komplizierend kommt hinzu dass ein dritter Kafer der Familie der Schwarzkafer von Rossi den Artnamen tristis erhalt und in spaterer Literatur auch in der Kombination Dendarus tristis Rossi erscheint Mulsant bearbeitet 1854 die Tenebrioniden als Latigenes mit ausfuhrlichen Bestimmungsschlusseln Dem hier beschriebenen Kafer gibt er den Artnamen coarcticollis und ordnet ihn als einzige franzosische Art der Gattung Pandarus zu Bei der Aufzahlung der Synonyme erwahnt er ausdrucklich dass es sich um den Kafer Dendarus tristis Laporte 1840 handelt 7 Der Namensteil coarcticollis lat coarcticollis mit verengtem Halsschild 4 benennt genau die Besonderheit des Kafers ein grosser Teil der Beschreibung Mulsants ist auch der Form des Halsschildes gewidmet Die Gattung Pandarus wird von Mulsant aufgestellt Den Gattungsnamen ubernimmt er von Megerle Nach Mulsant ist er von altgr Pandaros abgeleitet Dies ist der Name verschiedener Figuren aus der griechischen Mythologie Er vollzieht dabei den Namenswechsel von Dendarus nach Pandarus nach wie er in den Katalogen von Dejean zu beobachten ist Pandarus ist ein spateres Synonym zu Dendarus 6 In einem seinerzeit massgeblichen deutschsprachigen Bestimmungswerk wird jedoch 1877 die Meinung vertreten die neue Namensgebung durch Mulsant sei wissenschaftlich nicht gerechtfertigt Ausserdem wird die Gattung PandarosMulsant wieder durch Dendarus ersetzt und in sechs Untergattungen aufgespalten Die hier beschriebene Art wird in die Untergattung Dendarus gestellt und bekommt wieder den Namen Dendarus tristis beziehungsweise Dendarus Dendarus tristis 6 In spateren deutschsprachigen koleopterologischen Werken taucht die Art nicht auf da ihr Verbreitungsgebiet ausserhalb Mitteleuropas liegt Unter den derzeit gultigen Internationalen Regeln fur die zoologische Nomenklatur gilt der Name Dendarus tristis jedoch als wissenschaftlich nicht verfugbarer Name Unter der weiterhin gultigen Zuordnung zur Gattung Dendarus heisst jetzt die Art Dendarus coarcticollis Beschreibung des Kafers BearbeitenDer gestreckt bis ovale nur schwach gewolbte Kafer wird zwolf bis dreizehn Millimeter lang bei einer Breite von rund sechs Millimetern Er ist mattglanzend schwarz gelegentlich jedoch durch eine helle Bereifung stumpf grau Der Kopf ist vor den Augen etwas breiter als dahinter Er ist im vorderen Bereich sehr schwach auf der Stirn grob punktiert die Punkte fliessen teilweise zu Langsrunzeln zusammen Die elfgliedrigen schnurformigen Fuhler erreichen kaum den Hinterrand des Halsschilds Sie sind an der Basis schwarz an der Spitze gelbbraun Die nierenformigen Augen liegen seitlich am Kopf Ihre vertikale Ausdehnung ist viel grosser als die horizontale Sie sind vorn nur wenig von den langen Wangen ausgeschnitten Der Halsschild erweitert sich ziemlich gleichmassig bis hinter die Halfte dann verengt er sich unvermittelt nach aussen gerundet bis zum vierten Funftel im letzten Funftel seiner Lange verlaufen die rechte und linke Seite fast parallel zueinander Auf der Vorder und Hinterseite ist der Halsschild leicht nach aussen gewolbt Die Hinterecken sind nach hinten gezogen und kommen in eine kleine Aussparung an der Schulterecke der Flugeldecke zu liegen Vor jeder Flugeldecke ist der Halsschild wenig ausgeschnitten Er schliesst sich eng der Flugeldeckenbasis an An den Seiten ist er gerandet wobei der Rand nach vorn verschwindet nach hinten wird er breiter und hoher Der Halsschild ist grob punktiert die Punkte zerlaufen vor allem seitlich in vorwiegend langs ausgerichtete Runzeln In der Mitte verlauft eine vor allem bei den Weibchen kaum merkbare an beiden Enden verkurzte Langsfurche Abb 3 Das Schildchen ist klein Die Flugeldecken sind an der Basis gleich breit wie die Halsschildbasis Sie erscheinen durch furchig etwas vertiefte Langsreihen von Punkten gestreift Die Intervalle zwischen diesen Punktstreifen sind sehr dicht und etwas verrunzelt punktiert Die nahe der Flugeldeckennaht liegenden Intervalle sind fast eben die weiter aussen liegenden Intervalle sind massig gewolbt nach hinten werden alle Intervalle markanter Das siebte Intervall welches an der Schulter entspringt ist uber die ganze Lange leistenartig erhoht und vereint sich am Flugelende mit dem dritten Intervall Der untergeschlagene Teil der Flugeldecken Epipleuren ist relativ schmal und verschmalert sich nach hinten Der zwischen den Vorderhuften nach hinten verlaufende Prosternalfortsatz weist eine deutliche Langsrinne auf Vorder und Mittelbeine tragen funfgliedrige Tarsen beim Mannchen sind sie verbreitert Die Hintertarsen sind viergliedrig Das erste Tarsenglied der Hintertarsen ist etwa gleich lang wie das Klauenglied Beim Mannchen sind die Schienen der Vorderbeine gekrummt und am Ende deutlich breiter als die Mittelschienen Die Mittelschienen tragen vor dem Ende eine kleine Spitze Die ersten drei Tarsenglieder des vorderen und mittleren Beinpaars sind unterseits burstenartig behaart Bei den Weibchen sind die Vorderschenkel schmaler und weniger gekrummt Die ersten drei Tarsenglieder des vorderen und mittleren Beinpaars sind ebenfalls behaart die Burstenkissen sind jedoch in zwei Halften getrennt in Abb 4 am oberen Mitteltarsus als Weibchen erkennbar Biologie BearbeitenDie Art kommt an trockenen bis sehr trockenen Standorten vor 8 Bei einer Untersuchung bezuglich der Abnahme der Artenvielfalt in Rom wird festgestellt dass sich Dendarus coarcticollis dort im Unterschied zu anderen Tenebrioniden halten konnte weil er in Holz in den grossen Stadtparks lebt 9 Es handelt sich jedoch moglicherweise um Dendarus tristis Rossi In einem Kalender uber das jahreszeitlich erste Auftreten der haufigen Tier und Pflanzenarten bei Aix wird die Art unter Steinen im Februar und Ende Mai genannt 10 Mulsant erwahnt dass der lebende Kafer entsprechend seinem Willen ein bereiftes Ausseres hervorrufen kann Taxobild Abb 3 11 Verbreitung BearbeitenIn der fruhen Literatur wird als Verbreitungsgebiet Sudfrankreich und Norditalien Sudtirol angegeben Ausserdem werden Korsika und moglicherweise Ungarn genannt 1 Literatur BearbeitenLudwig Redtenbacher Fauna Austriaca die Kafer 2 Band Wien 1874 S 93 als Dendarus tristis bei BHL S 93 Erichson Hrsg Naturgeschichte der Insekten Deutschlands Coleoptera 5 Bd Berlin 1877 als Dendarus tristis S 400 bei BHLEinzelnachweise Bearbeiten a b c Dendarus tristis bei Fauna Europaea Abgerufen am 11 Januar 2014 Dendarus bei Fauna Europaea Abgerufen am 11 Januar 2014 Francis de Laporte de Castelnau Histoire naturelle des insectes Coleopteres 2 Band Paris 1840 S 209 bei BHL S 209 a b Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung a b c Erichson Hrsg Naturgeschichte der Insekten Deutschlands Coleoptera 5 Bd Berlin 1877 Herbst falsch zitiert Randbemerkung auf S 401 und Dendarus syn Pandarus S 386f Etienne Mulsant Histoire naturelle des coleopteres de France Latigenes Paris 1854 S 142ff Vorschau in der Google Buchsuche Luc Auber Coleopteres de France Fascicule II Edition N Boubee amp Cie Paris 1953 S 34 Simone Fattorini Insect extinction by urbanization A long term study in Rome Biological Conversation 144 2011 370 375 S 373 Memento des Originals vom 16 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot webpages icav up pt Boyer de Fonscolombe Calendrier de Faune et de Flore pour les environs d Aix Aix 1845 Vorschau in der Google Buchsuche Mulsant amp Rey Essay d une division des dernieres Melasomes in Memoires de l Academie Royale des Sciences Belles Lettres et Arts de Lyon Lyon 1854 bei BHL Gattung Pandarus S 109 und bei BHL Art Pandarus coarcticollis S 204Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dendarus coarcticollis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video von www natur in nrw de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dendarus coarcticollis amp oldid 206603587