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De Spielhansl Der Spielhansel ist ein Marchen ATU 330 Es steht in den Kinder und Hausmarchen der Bruder Grimm ab der Zweitauflage von 1819 an Stelle 82 KHM 82 auf Mittelbairisch Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Erlauterungen 3 Herkunft 4 Grimms Anmerkung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDer Spielhansl spielt immer nur und verspielt alles Da besuchen ihn Gott und Petrus Weil er ihnen nichts anbieten kann schickt ihn Petrus mit drei Groschen zum Backer Aber die Spieler locken ihn zu sich und nehmen ihm auch die drei Groschen Er tut als hatte er sie verloren bekommt noch drei Groschen und kauft das Brot Morgens darf er sich drei Gnaden ausbitten und wunscht sich Karten und Wurfel mit denen er immer gewinnt und einen Obstbaum von dem keiner ohne seinen Befehl herunter kann Von da an gewinnt er so viel dass Petrus Gott rat ihm den Tod zu schicken Der Tod will ihn vom Spiel mit vor die Tur nehmen aber der Spielhansl schickt ihn auf den Baum und lasst ihn sieben Jahre oben so dass niemand mehr stirbt Erst auf Gottes Befehl lasst er ihn herab und der Tod nimmt ihn mit Er findet jedoch weder im Himmel Einlass noch im Fegefeuer sondern erst in der Holle bei Luzifer dem er seine Teufel abgewinnt Mit ihnen reisst er Hopfenstangen aus die sie gegen den Himmel stossen bis er herein darf Drinnen spielt er wieder und macht Aufruhr Da werfen sie ihn hinaus und seine Seele teilt sich und fahrt in alle Spieler auf Erden Erlauterungen BearbeitenVergleiche KHM 81 Bruder Lustig und KHM 101 Der Barenhauter Solche Geschichten parodieren vielleicht die im Mittelalter sehr verbreiteten Erzahlungen vom Gott der als Wanderer beim Armen einkehrt den er fur seine Grosszugigkeit belohnt wahrend er den Geizigen bestraft siehe KHM 87 Der Arme und der Reiche Sie gehen auf den griechischen Mythos von Philemon und Baucis zuruck 1 Vgl Der Schmied von Juterbog in Ludwig Bechsteins Deutsches Marchenbuch und Die drei Wunsche in Neues deutsches Marchenbuch Herkunft BearbeitenDie Fassung stammt laut Hans Jorg Uther aus dem deutschbohmischen Friedberg und scheint Jacob Grimm 1815 von Simon Sechter zugesandt worden zu sein entgegen anderen Angaben bei Grimm 2 Grimms Anmerkung BearbeitenGrimms Anmerkung erzahlt unterschiedliche Varianten nach Immer wieder kommen als Wunschlohn fur die Herberge der Baum und ein Sessel vor das Verprugeln der Teufel und das Uberlisten des Petrus Der Schmied ist von Herzen gut von Wandel aber leichtsinnig Die Bruder Grimm fuhren den Schmied mit seinem Hammer auf Thor oder Sisyphos zuruck Tod und Teufel auf plumpe Riesen die Thor besiegt Aus dem Munsterischen von Jenny von Droste Hulshoff Gott und Petrus gastieren bei Hans Lustig und schicken ihn Bier holen Er verliert das Geld beim Kartenspiel und sagt ihm sei der Krug zerbrochen Das zweite Mal verstopft er sich die Ohren um die Spieler nicht zu horen und bringt das Bier Seine Frau backt mangels Mehl einen Aschepfannkuchen Sie essen und Hans Lustig redet nur vom Kartenspielen Morgens gibt ihm Gott Karten und Wurfel die immer gewinnen und eine Fiedel die alles steif macht Hans Lustig gewinnt sein Vermogen zuruck Als schliesslich der Tod kommt fiedelt er ihn in einem Baum fest und stirbt erst als er beim Begrabnis eines Verwandten das Vaterunser betet Er muss in die Holle und gewinnt zweimal hundert Seelen im Kartenspiel Als Petrus den Himmel offnet wirft er seine Karten hinein und setzt sich drauf Eine hessische Erzahlung aus den Schwalmgegenden wohl von Ferdinand Siebert Ein armer Soldat beherbergt Wandernde und erhalt einen nimmerleeren Geldbeutel einen Ranzen in den er alles hineinwunschen kann und die ewige Seligkeit Fur das Herz einer Wirtstochter verschreibt er dem Teufel seine Seele Er zieht beim Konig ein der ihm noch Gnadensold schuldet und ihn loswerden will indem er ihn in ein Spukschloss schickt wie in KHM 4 Der Soldat gibt dem Teufel um Aufschub sein Kind das nachste Mal wunscht er ihn in den Ranzen und lasst ihn von Dreschern und Schmieden prugeln Nach dem Tod kommt er in den Himmel indem er den Ranzen durch die Tur wirft und sich hineinwunscht Aus Tachau in Deutschbohmen Jesus und Petrus erhalten bei reichen Bauern keine Herberge erst bei einem Schmied Als drei Wunsche wahlt er trotz Jesus Warnung um seiner Seele willen dass sein Kirschbaum immer Kirschen tragt und keiner herunterkann bis er es will dass keiner aus seinem Sessel aufstehen oder die Hand aus seiner Schmiedetasche ziehen kann bis er es will Als er stirbt und in die Holle soll lasst er den ersten Teufel Kirschen pflucken den zweiten im Sessel sitzen bis sie versprechen ohne ihn zu gehen Da kommt Luzifer selbst doch der Schmied lasst ihn in die Tasche sitzen und hammert drauf dass der in die Holle flieht und die Tur hinter sich zumachen lasst Da geht der Schmied zum Himmel drangt sich dem Petrus durch die Tur setzt sich auf seinen Schurz und sagt etza sitz i af mein Hob un Gout i will sehrn wer mi asse thout In einer hessischen die in der Erstauflage der Kinder und Hausmarchen noch als Der Schmied und der Teufel an Stelle 81 enthalten war will sich der verarmte Schmied im Wald an einem Baum erhangen Der Teufel gibt ihm zehn gute Jahre und spater einen Sack aus dem nichts von selbst herauskann Als er vertragsgemass nach zehn Jahren den Schmied holen will lasst der ihn zum Beweis sich gross und klein machen steckt ihn in den Sack und prugelt bis er verzichtet Als er stirbt lasst er sich Hammer und zwei Nagel beigeben und nagelt zwei Teufel an Nase und Ohr an Der alte Teufel erbittet seine Aufnahme im Himmel In einer hanoverischen wahrscheinlich von Georg August Friedrich Goldmann fehlen dem armen Schmied Eisen und Kohlen einem Reiter das Pferd zu beschlagen Der lasst ihn ein Blatt mit Blut zeichnen da hat er Eisen Kohlen und Kundschaft genug Spater kommt Petrus auf einem Esel und lasst ihn drei Dinge wunschen Der Schmied uberlistet die Teufel mit Stuhl Birnbaum und Sack und ertrotzt sich mit seinem Schurzfell Einlass zum Himmel Eine suddeutsche Erzahlung aus Sittlich und Seelen nutzlich Reis nach Bethlehem von R P Attanasy Christus gewahrt einem Schmied vier Wunsche fur die Bewirtung seiner Frau Der wahlt dass keiner ohne seinen Willen von seinem Birnbaum von seinem Schmiedstock oder aus seinem Feuerrohr kann Auf Petrus Mahnung des ewigen Lebens wegen wunscht er noch dass ihn nichts von seiner grunen Kappe trennen kann So uberlistet er Tod und Teufel Als ihn sein Schutzengel zur Holle fuhrt schlagt der Teufel die Fensterladen zu Beim Himmel will der Schmied nur mal hineinschauen wirft seine Kappe hinein und setzt sich drauf In einer funften munsterischen Erzahlung lebt der Schmied zu Bielefeld Von Himmel und Holle abgewiesen sieht er den Seligen beim Einlass zu Ein gespornter Reiter muss warten eine fromme Jungfrau darf sofort Da wirft der Schmied sein Schurzfell ein Petrus beschwert sich weil es schmutzig ist Der Schmied setzt sich auf sein Eigentum und darf bleiben weil sein Reichtum den Armen viel geholfen hat In einer sechsten Erzahlung aus dem Paderbornischen von Familie Hassenpflug muss sich der Teufel vor dem Bielefelder Schmied gross und klein machen der ihn in einen Handschuh packt und hammert Die Teufel halten ihm ihr Tor mit Eisenstangen zu schliesslich schwebt er zwischen Himmel und Holle Siebtens Die Sage von dem Schmied zu Juterbock mit dem schwarzweissen Rock im Deutschfranzos Er beherbergt einen Heiligen und erbittet dass von seinem Lieblingsstuhl seinem Apfelbaum und aus seinem Kohlensack keiner ohne seine Hilfe herauskann Der Tod muss ihn wegen das Sacks erst fur zehn Jahre dann wegen des Baums wobei ihn die Gesellen verprugeln fur immer verschonen Er klagt es dem Teufel Der Schmied offnet dem Teufel die Tur nicht halt den Sack hinters Schlusselloch und lasst es zuschmieden Der Schmied zu Apolda bewirtet Jesus und Petrus und wunscht sich dass aus seiner Nageltasche von seinem Apfelbaum und Armstuhl niemand herauskommt bis Tasche Baum oder Stuhl zerfallen Damit uberlistet er drei bose Engel Als er nicht in den Himmel darf schmiedet er mit seinem Hammer in der Holle einen Schlussel und darf nach allerhand Versprechungen im Himmel bleiben In einer neunten aus Wetterau von Professor Weigand lockt der Schmied den Teufel auf den Birnbaum dann mit der Hand in den Nagelkasten dann auf den Sessel Er muss ihm erst zehn dann zwanzig Jahre schliesslich ihn fur immer freigeben Er entweicht und nimmt das Hausdach mit In einer zehnten bayerischen von Schmeller und Panzer hat der Schmied von Wittenbach einen Kirschbaum einen Sessel und einen Beutel Kopitar erzahlt nach Jugenderinnerungen aus Krain vom Schmied Speti Korant der mit seinem Baum den Tod foppt Der Teufel halt ihm die Hollentur zu aber Korant nagelt ihn an seinen langen Fingernageln fest Im Himmel sieht er seinen Mantel den er einmal einem Armen schenkte springt darauf und ruft ich bin auf meinem Grund und Boden In der hessischen Erzahlung vergleichen sie das Volksbuch Das bis an den jungsten Tag wahrende Elend das wohl aus dem franzosischen Histoire nouvelle et divertissement du bon homme Misere und vielleicht von de la Riviere aus Italien stammt St Peter und Paul bekommen im Dorf nur beim armen Elend Herberge der nur den Wunsch mit dem Birnbaum hat von dem ihm grade gestohlen wurde Der Dieb wird gefangen Den Tod bittet er um seine Sichel dass er sich Wegzehrung abschneide der will sie nicht aus der Hand geben steigt hinauf Er muss ihn bis zum jungsten Tag in Ruhe lassen und so wohnt Elend noch immer in der Welt In einem Marchenbruchstuck aus den Maingegenden wohl von Familie Hassenpflug zeigt der Teufel alle Schuhe die seine Geister fur den Vertragspartner zerrissen Der Mensch will die Handschrift sehen und verschluckt sie Grimms vergleichen Kuhn Nr 8 Colshorn Nr 89 Prohle Nr 15 und 16 Zingerle S 43 Wolfs Wodana Nr 2 Asbjornsen Nr 24 Keller in der Einleitung zu Li romans des sept sages CLXXXIII ff und zu Diocletian bei Hans von Buhel S 54 Goreb und Fabel aus Der lustige Teufel von Edmonton Tieck altengl Theater 2 Die judische Sage von David und dem Tod bei Helvicus 1 Nr 12 KHM 87 Der Arme und der Reiche Soldaten kommen der Sage nach weder in den Himmel noch in die Holle aber Petrus musste ihnen ein eigenes Dorf anweisen s KHM 35 Zu dem Sessel vergleichen sie Hephaistos zu der List dass sich der Teufel zum Beweis gross und klein machen muss KHM 99 Der Geist im Glas und die franzosische Version von KHM 62a Blaubart Literatur BearbeitenJacob Grimm Wilhelm Grimm Kinder und Hausmarchen Mit einem Anhang samtlicher nicht in allen Auflagen veroffentlichter Marchen und Herkunftsnachweisen Hrsg Henz Rolleke 1 Auflage Band 3 Originalanmerkungen Herkunftsnachweise Nachwort Reclam Stuttgart 1980 ISBN 3 15 003193 1 S 143 155 478 Hans Jorg Uther Handbuch zu den Kinder und Hausmarchen der Bruder Grimm Entstehung Wirkung Interpretation De Gruyter Berlin New York 2008 ISBN 978 3 11 019441 8 S 189 191 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource De Spielhansl Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Lutz Rohrich Marchen Mythos Sage In Wolfdietrich Siegmund Antiker Mythos in unseren Marchen Veroffentlichungen der Europaischen Marchengesellschaft Band 6 Roth Kassel 1984 ISBN 3 87680 335 7 S 27 30 Hans Jorg Uther Handbuch zu den Kinder und Hausmarchen der Bruder Grimm Entstehung Wirkung Interpretation De Gruyter Berlin New York 2008 ISBN 978 3 11 019441 8 S 189 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title De Spielhansl amp oldid 220996425