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David Luschnat 13 September 1895 in Insterburg Ostpreussen 1984 in Tourrettes sur Loup Provence Alpes Cote d Azur Frankreich war ein deutscher Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLuschnat war Sohn eines Pfarrers seit 1908 lebte er in Berlin Zunachst arbeitete er als Hilfsmonteur bei Siemens dann leistete er Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg bei dem er 1918 schwer verwundet wurde Das Fronterlebnis im Ersten Weltkrieg liess Luschnat zum uberzeugten Pazifisten werden der eine Affinitat zum Anarchismus und Sozialismus zeigte 1 Zwischen 1918 und 1925 war er als Gelegenheitsarbeiter tatig u a als Transportbegleiter Frachtenkontrolleur Korrekturleser Seifenhandler und Aufkaufer leerer Olfasser Bereits 1918 druckte die Zeitschrift Velhagen amp Klasings Monatshefte sein Gedicht Wintermittag 2 Ab 1925 betatigte er sich freiberuflich als Lyriker und publizierte in mehreren deutschen Zeitschriften 3 und in den Niederlanden so in der linken Literaturzeitschrift links richten 4 1932 1933 auch in De tribune social democratisch weekblat 5 Luschnat war befreundet mit Oskar Schirmer der ebenfalls in Berlin publizierte Luschnat war 1929 u a mit Hannes Kupper Marieluise Fleisser in einer Rezitationsstunde des Sudwestdeutschen Rundfunks zu horen 6 1931 1933 war er Mitglied im Vorstand im Schutzverband deutscher Schriftsteller SDS bis Marz 1933 deren Schriftfuhrer 7 Mit Georg Lukacs und Andor Gabor versuchte er vergeblich Carl von Ossietzky zur Flucht aus dem Reich zu uberreden 8 Wahrend der ersten Wochen der NS Diktatur wurde er mehrfach interniert Er war Herausgeber des illegalen Monatsblattes Der freie Schriftsteller im Marz 1933 floh er uber Amsterdam 9 nach Paris Dort war er an der Neugrundung des SDS beteiligt hielt Vortrage Im Freundeskreis der Societe d Etudes gemaniques an der Sorbonne 10 war Mitarbeiter der Notgemeinschaft und ubernahm bis 1934 den Posten des Sekretars 11 In Paris schrieb er u a fur die Zeitschrift Het fundament die von Wolfgang Cordan mitherausgegeben wurde David Luschnat konnte sich aus materiellen Grunden nicht in Paris halten und ging 1934 in die Schweiz mit der Hoffnung dort in seiner Muttersprache veroffentlichen zu konnen Da er mittellos war wurde er bald ausgewiesen 12 Joseph Roth verwandte sich fur ihn in einem Brief an den Zurcher Literaturkritiker Carl Selig Der deutsche Schriftsteller David Luschnat kein Kommunist nicht einmal ein Jude ein ganz harmloser Mann mit einigen seltsamen Ideen ist aus der Schweiz ausgewiesen David Luschnat hat nichts mehr getan als Herr Thomas Mann 13 14 dd Es folgte ein Spanienaufenthalt 1939 40 wurde Luschnat in Frankreich interniert nach seiner Freilassung tauchte er unter und lebte bis Kriegsende illegal in Sudfrankreich Finanzielle Unterstutzung erfuhr er durch den American Guild mit einer Arbeitshilfe von 50 Dollar 15 1945 kehrte Luschnat als Angestellter der franzosischen Militarbehorden nach Baden Baden zuruck 16 Nach 1945 gelang es Luschnat nicht mehr in Deutschland literarisch Fuss zu fassen 1948 kehrte er nach Sudfrankreich zuruck nachdem er in einem Brief an Bertolt Brecht um Unterstutzung fur seine Familie gebeten hatte Wir wohnen in zwei kleinen Hotelzimmern zahlen dafur 260 ffrs pro Tag suchen Arbeit und eine Wohnung finden beides nicht Wenn Sie bewirken konnten dass uns einmal ein Lebensmittelpaket aus der Schweiz von einer Hilfsstelle geschickt wird ware ich Ihnen dankbar 17 dd Luschnat lebte mit seiner Frau Lotte Hoffmann Luschnat 18 in den folgenden Jahren in Tourrettes sur Loup nahe Nizza 19 Sein schmales Werk umfasst neben mehreren Lyrikbanden Die Sonette der Ewigkeit Abenteuer um Gott Sonette vom Weg und Sinn auch Essays Reden Erzahlungen einen Roman Wind gesat Sturm geerntet und ein Horspiel 20 Werke Auswahl BearbeitenKristall der Ewigkeit Gedichte von D Luschnat Berlin Schoneberg Selbstverlag o J 1926 Die Sonette der Ewigkeit Munchen Paul Stangel Verlag der Istist Bucher 1927 Die Reise nach Insterburg Novelle P Reclam 1927 Schriftsteller und Krieg Baden Baden 1947 Schriftenreihe Zwei Welten Inflation der Worte Magie des Wortes Vortrag gehalten am 20 Juni 1957 in der Buchhandlung Elwert und Maurer Berlin Schoneberg Schriftenverzeichnis 1926 1949 Selbstverlag Berlin 1957 Bleibende Zeitgestalt Gedichte Dulmen Kreis der Freunde 1963 Die siebenfache Menschentotung am 30 November 1933 im Klingelputzgefangnis zu Koln am Rhein Horspiel Tourrettes sur Loup Privatdruck des Verfassers Erste Ausgabe in einer Auflage von 5000 Exemplaren 1967 Weblinks BearbeitenPortrat in Lyrikwelt Portrat in Sinn und Form 2013 Eintrag in Kalliope Splitternachlass David Luschnat im Deutschen Exilarchiv der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Archiv fur Geschichte des Buchwesens 55 Hg Buchhandler Vereinigung 2001 Velhagen amp Klasings Monatshefte Band 33 Ausgabe 1 1918 etwa in Der Eigene Annalen fur Literatur Kunst Leben Verlag der Munster Presse 1927 und in der Zweimonatsschrift fur Philosophie und Kunst Individualitat 1927 Die Zwei Parabeln von Gott erschienen 1925 in Literaturberichte der Comeniusgesellschaft Band 34 der Comeniusgesellschaft fur Geisteskultur und Volksbildung Verlag Eugen Diederichs Berlin Ubersetzt wurden die Gedichte von Jef Last der im Umfeld Andre Gides zu finden war Els Andringa Deutsche Exilliteratur im niederlandisch deutschen Beziehungsgeflecht 2014 S 308 f Marbacher Magazin Ausgaben 95 96 Hrsg Schiller Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv 2001 Dokumentiert bei Sabine Thiel Kaynis Der SDS Schutzverband Deutscher Schriftsteller in Berlin und Paris Die Geschichte eines freiheitlichen Verbandes und seines Schriftfuhrers David Luschnat Diss phil University of Cincinnati 1973 als Ms gedr in Ann Arbor Dieter Schiller Hg Der Traum von Hitlers Sturz Studien zur deutschen Exilliteratur 1933 1945 2010 S 86 Den Aufenthalt verarbeitete er in dem Gedicht Amsterdam April 1933 In Der Moderne deutsche Schelmenroman Interpretationen herausgegeben von Gerhart Hoffmeister 1996 S 256 Katja Marmetschke Feindbeobachtung und Verstandigung der Germanist Edmond Vermeil 1878 1964 2008 S 391 der Essay leicht gekurzt wieder online S 503ff jedoch ohne Erwahnung Luschnats Briefwechsel im Exil 1933 1945 Hg Franz Schoenberner Hermann Kesten Frank Berninger 2008 S 271 Alfred Kantorowicz Politik und Literatur im Exil Deutscher Taschenbuch Verlag 1978 S 165 Joseph Roth A Life in Letters 2012 S 388 Kurt Marti Natur ist haufig eine Ansichtskarte Gedichte Texte Zitate deutschsprachiger Nicht Schweizer zur Schweiz Lenos Presse 1976 Joachim Hans Seyppel Abschied von Europa Die Geschichte von Heinrich und Nelly Mann dargestellt durch P Aschenback und G Muhlenhaupt Aufbau Verlag 1975 Briefwechsel im Exil 1933 1945 hg von Franz Schoenberner Hermann Kesten 2008 S 271 Brief an Bertolt Brecht vom 21 Marz 1948 In Briefe an Bertolt Brecht im Exil 1933 1949 herausgegeben von Hermann Haarmann Christoph Hesse 2010 1969 versuchte Hoffmann Luschnat obwohl sie kaum veroffentlicht hatte unter unruhmlichen Umstanden Mitglied im Exil PEN zu werden Die Auseinandersetzung um Lotte Hoffmann Luschnat im Vorstand des PEN wurde von Hans Wagener in seiner Biografie Gabriele Tergit Gestohlene Jahre 2013 S 272 dokumentiert Salomo Friedlaender Briefe aus dem Exil 1933 1946 Hrsg von Hartmut Geerken Mainzer Reihe Bd 54 Mainz v Hase und Koehler 1982 ISBN 3775810307 3 7758 1030 7 Einige seiner Gedichten fanden Aufnahme in Anthologien wie Tranen und Rosen Krieg und Frieden in Gedichten aus funf Jahrtausenden Hrsg von Achim Roscher Verlag der Nation 1990 Bernd Jentzsch zitiert ein Luschnat Gedicht in seinem Buch Der Tod ist ein Meister aus Deutschland Deportation und Vernichtung in poetischen Zeugnissen Kindler 1979 Normdaten Person GND 116006617 lobid OGND AKS LCCN no2002094501 VIAF 72133762 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luschnat DavidKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 13 September 1895GEBURTSORT Insterburg OstpreussenSTERBEDATUM 1984STERBEORT Tourrettes sur Loup Abgerufen von https de wikipedia org w index php title David Luschnat amp oldid 225336878