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Das andere Leben russisch Drugaya zhizn Drugaja schisn ist ein Roman des sowjetischen Schriftstellers Juri Trifonow der 1975 im Augustheft der Moskauer Literaturzeitschrift Nowy Mir 1 und 1979 auf S 7 157 der gleichnamigen Sammlung 2 ebenfalls in Moskau im Verlag Iswestija erschien Inhaltsverzeichnis 1 Titel 2 Olgas Analepse 3 Rezeption 4 Literatur 4 1 Deutschsprachige Ausgaben 4 2 Sekundarliteratur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseTitel BearbeitenDie 41 jahrige A 1 Moskauer Biochemikerin genauer Immunologin 3 Olga sucht 1973 A 2 ein Jahr nach dem Tode ihres Ehemannes des Historikers Sergej Troizki grubelnd nach dem Sinn seines vergebliches Strebens zu Lebzeiten Juri Trifonow teilt nahere Todesumstande zu dem Protagonisten nicht mit Gegen Ende des Romans fragt Olga wann das andere Leben nun in ihrem Falle endlich beginne Sergej hatte kurz vor seinem Tode den titelgebenden Terminus ausgesprochen als er mit dem anderen genauer dem rechten Leben anfangen wollte 4 In einem knappen Epilog 5 verkundet Olga dem gespannten Leser die frohe Botschaft unvermittelt und rasch war das andere Leben angebrochen 6 Sie hat einen Mann gefunden A 3 Von dem anderen Leben ist ubrigens im Roman zuvor an verschiedenen Stellen die Rede So findet zum Beispiel Olgas verwitwete Mutter A 4 an der Seite ihres siebzehn Jahre alteren Lebensgefahrten des Malers Georgi Maximowitsch nicht zu einem anderen Leben 7 Und als Olga im ersten gemeinsamen Sommer am Schwarzen Meer sich Sergej hingegeben hatte horte fur sie als sie sieben Monate spater Irina zur Welt brachte jedes andere Leben auf 8 In dem Zusammenhang darf das Pendant also das gemeinsame Leben nicht unerwahnt bleiben Vieles gehorte dazu gesteht sich Olga ein Da musste der Flirt Sergejs mit Olgas Feindin Sika der Frau des Malers Valeri Wassin einem Mordsweib mit langen Beinen und machtigen Huften nach drei Ehejahren von Olga ubersehen werden Sergej hatte Schlag bei Frauen 9 gehabt Damals schon hatte Olga ihr gemeinsames Leben 10 gehasst Sie wollte sich an Sika rachen Zuletzt konstatiert Olga war dieses gemeinsame Leben urplotzlich erloschen wie eine durchgebrannte Gluhbirne 11 Olgas Analepse BearbeitenOlgas Fast Brautigam der Mediziner Wlad hatte einst seinen Bekannten den Historiker Sergej mitgebracht Olga hatte sich in Sergej den Sohn eines Mathematikprofessors A 5 und einer hausbackenen Juristin verliebt Wlads Abort versuch eine Spritze in den Leib der schwangeren Olga war wirkungslos geblieben Der oben erwahnte bejahrte Maler Georgi Maximowitsch hatte die Abtreibung in seinen vier Wanden untersagt So war Irina wie oben angedeutet als Siebenmonatskind zur Welt gekommen Zu Beginn ihrer siebzehn Jahre wahrenden Ehe hatte Sergej im Museum und Olga als Lehrerin gearbeitet Mit den Jahren war Olga als Biologin in einem Forschungsinstitut bis zur Laborleiterin aufgestiegen Sergej hatte in Moskau dem Ort der Handlung zu Lebzeiten uberall Freunde gehabt So wurde er als sich die sieben Jahre Museum als fur die Katz erwiesen hatten von Praskuchin an dessen Institut geholt und durfte dort promovieren Als das Thema der Dissertation Sergej nicht mehr in den Kram passte hatte er mit tatkraftiger Unterstutzung seines Freundes Fedja A 6 ein neues Projekt begonnen Die Liste der geheimen Mitarbeiter der Moskauer Ochrana aus den 1910er Jahr bis zum Vorabend der Februarrevolution war Sergejs neuer und letzter Forschungsgegenstand geworden Damit war Sergej in die Fussstapfen seines verstorbenen Vaters getreten Dieser hatte 1917 Archive der Moskauer Gendarmerieverwaltung nach geheimen Ochrana Mitarbeitern durchforscht Olga hatte Sergejs Streberei fur Blodsinn gehalten 12 Juri Trifonow schreibt dazu Sie aber liebte ihn trotz alledem verzieh ihm und verlangte nichts von ihm 13 Eines aber hatte festgestanden Sergej tat was ihm gefiel und unterliess was ihm nicht gefiel hierin lag der Grund fur seine ewigen Fehlgriffe 14 Olga hatte das Gesprach gesucht hatte Sergej nach seiner allumfassenden Idee gefragt Sergej hatte solcherart Hilfeangebot abgelehnt Der schwatzhafte Sergej hatte sich durch unbedachte Ausserungen in der Offentlichkeit seinen Vorgesetzten Gena Klimuk zum Feind gemacht Sergej hatte wahrend des Studiums dem schwerfalligen Gena gelegentlich hilfreich unter die Arme gegriffen Dann hatte Gena seinen Helfer auf der Karriereleiter uberholt Gena hatte Sergejs Dissertation uber die Ochrana als Selbstbluff abgetan Jedenfalls war die Verteidigung von Sergejs Dissertation ins Wasser gefallen Gena hatte Sergejs methodischen Ansatz den er als das Aufreissen von Grabern 15 verspottet hatte abgelehnt Die Listen der Ochrana Mitarbeiter hatten auch Phantasterei sein konnen Immerhin hatte Sergej das brisante Material von einem Saufer fur dreissig Rubel abgekauft Sergej hatte Genas Anwurfe von sich gewiesen und sogar den 1891 geborenen Ochrana Spitzel Jewgeni Alexejewitsch Koschelkow in Gorodez 16 bei Moskau ausfindig gemacht Olga war mit hingefahren Dummerweise war der Greis der seinerzeit unter den beiden Decknamen Tamara und Filiptschuk fur die Ochrana aktiv gewesen war nicht mehr im Besitz seiner geistigen Krafte gewesen Das Ende Sergej war Olga als Eigenbrotler erschienen Juri Trifonow schreibt uber das Ehepaar Ihr gemeinsames Leben zerfiel 17 Sergej hatte seine Dissertation ad acta gelegt und sich von der Kandidatin der Wissenschaften Darja Mamedowma einer Philosophin und Psychologin in die Anfangsgrunde der Parapsychologie einweisen lassen weil er mit Hilfe dieser Wissenschaft die Klarnamen dreier Ochrana Spitzel die 1916 aktiv gewesen waren doch noch herausbekommen wollte Vierzehn Tage nach Sergejs Beerdigung kondolieren zwei Mitarbeiter aus seiner letzten Arbeitsstelle bei Olga in der Wohnung Als Vertreter des Gewerkschaftskomitees fordert der eine einen Batzen Geldes zuruck den sich Sergej zu Lebzeiten aus der Kasse der gegenseitigen Hilfe ausgeliehen habe Olga tut es leid Sie gibt dem niedertrachtigen Besuch zu verstehen sie fuhle sich zur Ruckzahlung ausserstande Rezeption BearbeitenReinhard Baumgart schreibt am 17 Dezember 1976 in der Zeit 18 Was fur ein Dschungel an Fakten Namen Anspielungen wieviel Erzahlstoff auf knappstem Raum Auch Trifonows neueste Moskauer Novelle diesmal Roman genannt spannt einen Bogen von den funfziger bis in die siebziger Jahre mit kurzen Ruckgriffen auf Revolutions und Stalin Zeiten Willi Beitz halt im Jahr 1979 Das andere Leben verglichen mit Durst Der Tausch Zwischenbilanz und Langer Abschied fur das komplizierteste Werk des Schriftstellers Es markiere zudem einen Neuansatz im Schaffen Trifonows Demzufolge vermeidet der Rezensent bundige Urteile und erwartet Diskussionen Trotz alledem sowohl das monologisierende Sinnieren der Witwe die ihren viel zu fruh verstorbenen Mann im Nachhinein verstehen mochte als auch das offenbarte Leben des Toten lassen fur den Rezensenten den Schluss zu beide Eheleute hatten das andere Leben zukunftsorientiert mehr noch optimistisch gemeint 19 Literatur BearbeitenDeutschsprachige Ausgaben Bearbeiten Jurij Trifonow Das andere Leben Roman Aus dem Russischen von Alexander Kaempfe C Bertelsmann Verlag Munchen 1976 Juri Trifonow Das andere Leben Roman Aus dem Russischen von Eckhard Thiele Verlag Volk und Welt Berlin 1978 Juri Trifonow Das andere Leben Aus dem Russischen von Eckhard Thiele S 5 165 in Juri Trifonow Ausgewahlte Werke Band 3 1 Aufl verwendete Ausgabe Sekundarliteratur Bearbeiten Ralf Schroder Hrsg Juri Trifonow Ausgewahlte Werke Band 4 Verlag Volk und Welt Berlin 1983 1 Aufl Weblinks BearbeitenDer Text online bei e reading club russisch online bei litmir me russisch Eintrag bei fantlab ru russisch Anmerkungen Bearbeiten Olga erzahlt ein Jahr nach dem Tode Sergejs Er ist 42 jahrig verstorben Olga ist zwei Jahre junger als ihr Mann Zwei Jahre vor seinem Tode suchte Sergej den Ochrana Spitzel Jewgeni Koschelkow in Gorodez bei Moskau auf Seit dem Februar 1917 sind zum Zeitpunkt dieses Besuches 53 Jahre vergangen Also fand der Besuch 1970 statt Juri Trifonow macht zu dem Manne ausserst sparliche Angaben Der tote Sergej aus Olgas Albtraumen kann es kaum sein Denn die Erzahlerin erscheint im Kurzepilog ziemlich munter ja fast glucklich erzahlt von ihrer Tochter Irina die heiraten will Als Olga im Jahr 1973 erzahlt ist Irina sechzehn verwendete Ausgabe S 8 4 Z v u Also spielt der Epilog fruhestens 1974 wenn nicht in der ersten Halfte des Jahres 1975 Nebenbei bemerkt Direktere doch weniger hilfreiche Datierungen finden sich zum Beispiel auf S 56 3 Z v o sowie auf S 59 13 Z v u der verwendeten Ausgabe Als Olga sechs Jahre alt war starb ihr Vater verwendete Ausgabe S 18 24 Z v o Sergejs Vater war 1941 als Kriegsfreiwilliger vor Moskau gefallen verwendete Ausgabe S 11 Sergejs Freund Fedja kommt bei einem PKW Unfall in der Ukraine ums Leben Sergejs Freund Gena als Beifahrer im Unfallfahrzeug halt sich krampfhaft fest und uberlebt Einzelnachweise Bearbeiten Schroder Juri Trifonow Ausgewahlte Werke Band 4 S 402 dritter Eintrag russ Das andere Leben Verweis bei fantlab ru Verwendete Ausgabe S 94 22 Z v o Verwendete Ausgabe S 160 4 Z v u Verwendete Ausgabe ab S 164 18 Z v u Verwendete Ausgabe S 165 6 Z v o Verwendete Ausgabe S 19 2 Z v u Verwendete Ausgabe S 22 17 Z v o Verwendete Ausgabe S 45 13 Z v u Verwendete Ausgabe S 49 12 Z v o Verwendete Ausgabe S 97 7 Z v u Verwendete Ausgabe S 154 9 Z v o Verwendete Ausgabe S 53 25 Z v o Verwendete Ausgabe S 8 1 Z v u Verwendete Ausgabe S 96 1 Z v u russ Gorodec Moskovskaya oblast Gorodez bei Moskau Verwendete Ausgabe S 148 23 Z v o Reinhard Baumgart Das andere Leben Trauerarbeit in Moskau Willi Beitz Juri Trifonow Das andere Leben In Weimarer Beitrage 1979 Jg 25 Heft 4 S 117 123Normdaten Werk VIAF 205881283 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das andere Leben Trifonow amp oldid 221391692