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Das Tal der Tranen auch Das Tranental russisch Yudol Judol ist eine Erzahlung des russischen Schriftstellers Nikolai Leskow die 1892 im Juniheft des Knischki Nedeli Wochenbuchlein 1 erschien Nikolai Leskow im Jahr 1872Anlasslich der Hungersnot im Fruhjahr 1892 in Russland erinnert sich Leskow wie er eine ebensolche Katastrophe anno 1840 als Neunjahriger in seinem Heimatgouvernement Orjol genauer in den Landkreisen Orjol Mzensk und Maloarchangelsk erlebte 2 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Literatur 3 1 Deutschsprachige Ausgaben 3 2 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenMit der Trockenheit Ende April begann das Ungluck Das Hinaustragen der Heiligenbilder aufs Feld half nicht Ein Hellseher wurde bestellt Der versuchte sein Gluck Es regnete nicht Es fiel nicht einmal Tau Das letzte Mittel eine Kerze aus dem Fett eines verstorbenen Trinkers hatte fast geholfen Ihr Abbrennen auf dem Felde brachte eine finstere Wolkenwand Die regnete sich aber nicht ab weil ihr der lederne Jegor ein vagabundierender Sattler in die Quere kam Drei Bauern auf dem Felde bringen den Storenfried um Der folgende Winter ist hart Die kleine Wassjonka erfriert unterm Dach des Hauses ihrer Mutter Agrafena Die Mutter erfriert darauf zusammen mit dem Sohn Jegorka auf dem Heimwege vom Friedhof Die Fronbauern des geizigen Junggesellen Major Alymow mussen das Saatgut vorubergehend in Jauche aus Pferdemist einweichen Somit kann der letzte Roggen nicht verzehrt werden Leskow erzahlt von Jefim dem Begnadigten Vormals hatte Jefim geweihte Osterbrote gestohlen und allein verzehrt Dafur hatte ihn Gott mit Krummheit geschlagen dann aber die Strafe zuruckgenommen Seither war Jefim ein Arm verdorrt und er schlug sich fortan als Beter und Wahrsager durch Jedenfalls hatte Jefim mit einer seiner erlogenen Geschichten dem Gerucht von der um sich greifenden Menschenfresserei Vorschub geleistet Zehn Werst von dem Wohnort der Eltern Leskows entfernt konnte eine Mutter das Verhungern ihrer vier Kinder nicht mehr mitansehen Am Heiligen Abend schlachtete sie ihr Neugeborenes setzte den Kindern das gekochte Fleisch vor und erhangte sich an einem Dachsparren Sowie die Mar Leskow korrigiert mit der Wahrheit Zwei halbwuchsige Madchen hatten allein zu Haus ein Lamm aus einem fremden Bauernhof geschlachtet und waren von einem kleinen Jungen der auf dem fremden Hof zu Hause war beobachtet worden Als dieser den Madchen die Tat beharrlich vorwarf wurde er von den beiden mit dem Schlachtemesser umgebracht Beim Versuch der Madchen die Leiche zu verbrennen verriet sie der Brandgeruch Beide gestanden und kamen ins Gefangnis Leskow hat noch eine Geschichte aus dem Munde Jefims Eine alte Frau hatte bei Herrschaften in Orjol gedient gespart und verbrachte den Lebensabend in ihrem Heimatdorf Motyli 3 Die dort ansassige Soldatenfrau war auf das Ersparte ihrer angereisten Muhme aus erwurgte diese und fand lediglich anderthalb Rubel vor Darauf stellte sie sich Als die Taterin auf dem Iljinskaja Platz in Orjol ausgepeitscht wurde hatte sie schreiend ihre Unschuld beteuert Hunger ist ein schlechter Freund der Tugend schreibt Leskow und erzahlt noch die Geschichte von den Katzenschindern Manche Frauen die ihr frisches Katzenfleisch nicht an den Mann bringen konnten verkauften ihre weibliche Ehre gleich mit Alles im Leben hat ein Ende auch die Hungersnot im Gouvernement Orjol Zuruck blieben die Kranken Die Symptome Zuerst tut der Kopf weh dann sticht es im Bauch und darauf wird der Mensch ganz schwach und liegt da bis sein Gesicht sich schwarz farbt und es aus ist 4 Leskows Vater holt seine Schwester Pelageja Dmitrijewna Tante Polly genannt nach Orjol Die furchtlose adlige Tante errichtet und betreibt zusammen mit ihrer Freundin Hildegard Wassiljewna einer Quakerin aus England ein Behelfshospital Leskows Mutter zur Krankenpflege aufgefordert sagt der Schwagerin aus Furcht vor Ansteckung ab Leskows Vater hingegen hilft mutig Leskow legt Tante Polly den Titel der Erzahlung in den Mund Die Tante charakterisiert die oben genannten Landkreise Hier ist das Tal der Tranen 5 Den Menschen die in Not den Hochsten vergessen hatten musse verziehen werden Major Alymow will seine Bauern beim Gouverneur verklagen weil diese in seiner Abwesenheit das verunreinigte Saatgut verzehrt haben Leskows Vater kann den Geizhals mit Muhe besanftigen Rezeption BearbeitenNach Setschkareff 6 liest sich der Text zwar wie eine Autobiographie sei jedoch fast reine Fiktion 7 Reissner 8 reiht die Erzahlung in desillusionierende Beschreibung en des Landlebens jener Zeit wie Tschechows Die Bauern und In der Schlucht ein Literatur BearbeitenDeutschsprachige Ausgaben Bearbeiten Verwendete Ausgabe Das Tal der Tranen Deutsch von Wilhelm Plackmeyer S 154 265 in Eberhard Reissner Hrsg Nikolai Leskow Gesammelte Werke in Einzelbanden Das Tal der Tranen 587 Seiten Rutten amp Loening Berlin 1973 1 Aufl Sekundarliteratur Bearbeiten Vsevolod Setschkareff N S Leskov Sein Leben und sein Werk 170 Seiten Verlag Otto Harrassowitz Wiesbaden 1959Weblinks BearbeitenDer Text online bei RVB ru russisch online bei klassika ru russisch online bei royallib com russisch Eintrag im Labor der Fantastik russisch Eintrag im WorldCatSiehe auch BearbeitenJammertalEinzelnachweise Bearbeiten russ Knizhki Nedeli monatlich erscheinende Literaturbeilage des Sankt Petersburger Wochenblattes Nedelya Die Woche 1866 1901 Setschkareff S 137 5 Z v o russ Motyli Verwendete Ausgabe S 244 16 Z v o Verwendete Ausgabe S 246 5 Z v o Setschkareff S 137 5 Z v o bis S 138 15 Z v u Setschkareff S 137 8 Z v u Reissner in der Nachbemerkung der verwendeten Ausgabe S 561 4 Z v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Tal der Tranen Nikolai Leskow amp oldid 209662859