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Das Schweigen im Walde ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Ludwig Ganghofer der 1899 veroffentlicht wurde Die Geschichte um Liebe und Eifersucht spielt in den Tiroler Bergen Das Schweigen im Walde Photogravure 1901 nach Bocklins Gemalde von 1885 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Sprache 3 Hintergrund 4 Entstehung und Rezeption 5 Werkausgaben 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenFurst Heinrich Heinz von Ettingen Bernegg flieht vor einer Liebesaffare in Wien zur Erholung auf eine Jagdhutte zwischen Ehrwald und Leutasch die sein Freund Graf Egon Sternfeldt fur ihn gepachtet hat Begleitet wird er von seinem Kammerdiener Martin Am Jagdhaus empfangen ihn sein Forster Kluibenschadl sowie die Revierjager darunter Josef Pepperl Praxmaler und Anton Mazegger Mazegger stammt aus dem Trient sein deutschsprachiger Vater war dort Lehrer Nach dem fruhen Tod der Eltern musste er die Schule in Innsbruck abbrechen und in den Jagddienst treten Bei einem Spaziergang im Wald erblickt Ettingen eine hubsche junge Frau die auf einem Esel talwarts reitet und deren Anblick ihn tief beeindruckt Er erinnert ihn an Arnold Bocklins Gemalde Das Schweigen im Walde Kammerdiener Martin schreibt eine heimliche Einladung nach Wien an die Baronin Prankha vor der Ettingen Reissaus genommen hatte Wahrend Forster Kluibenschadl sich still am Kolportageroman Das Geheimnis von Woodcastle amusiert feiern die Jager in der nahen Sennhutte mit der Sennerin Burgi Nur Mazegger halt sich fern Als Kammerdiener Martin seine Briefe bei den Jagern abgeben will kommt es zu einem hitzigen Wortgefecht mit dem angetrunkenen Praxmaler der in dem vornehmen Diener einen Rivalen um die Gunst der Sennerin erkennt Der Forster erwischt abends den Jager Mazegger der ihn uber seine Pirsch angelogen hatte und stattdessen beim malenden Fraulein vom Sebensee war Er stellt ihn zur Rede es kommt zum Streit und der Forster gibt Mazegger vier Wochen sich eine neue Stelle zu suchen Den folgenden Tag bricht der Furst noch vor Sonnenaufgang zur Pirsch mit Praxmaler auf Beim Ebensee schiessen sie einen Hirschen Der Furst uberlasst dem Jager das Ausweiden er entdeckt eine kleine Hutte uber dem See die von einem gepflegten Garten aus Bergblumen umgeben ist Hausherrin ist die junge Eselsreiterin die ihn willkommen heisst Er fuhlt sich dem Madchen Lolo Petri gleich verbunden und errat vieles von der Geschichte ihres Vaters der den Standort entdeckt und die Hutte erbaut hat Nach dem Tode des Vaters eines zu Lebzeiten unverstandenen Kunstmalers im Vorjahr kommt sie zum Malen und zur Pflege des Gartens dort hinauf und wird von den umliegenden Almhutten mit Proviant versorgt Von seinem Jager erfahrt der Furst auf dem Heimweg dass der Maler Emmerich Petri aus Munchen sich vor einigen Jahren ein Haus in Leutasch gekauft und seinen Lebensunterhalt mit Luftlmalerei und dem Anfertigen von Marterln verdient aber auch weitere allegorische Gemalde geschaffen habe Jager Mazegger versucht indessen Lolos Gunst zu erlangen indem er ihr ein Edelweiss fur ihren Garten bringt das sie aber ablehnt weil es schon zu weit in der Blute steht um eingegraben zu werden Mazegger entbrennt in Eifersucht von ihm erfahrt Lolo dass ihr einfuhlsamer Besucher der Furst und neue Jagdherr war Bei der Ruckkehr erlauscht Praxmaler wie Kammerdiener Martin der Sennerin Burgi Avancen macht er werde zum Jagdverwalter mit uppigem Einkommen ernannt und suche eine Frau Praxmaler stellt sie zur Rede und die beiden gehen im Streit auseinander Furst Ettingen erkundigt sich telegrafisch bei seinem Freund Sternfeldt nach Emmerich Petri Bei einem Ausflug ins Tal nach Leutasch erfahrt Ettingen vom Forster einiges uber die Zeit die Emmerich Petri im Dorf verbracht hat und uber seinen Tod beim heldenhaften Einsatz gegen eine Uberschwemmung Bei einem Besuch im Hause Petris zeigt ihm die Haushalterin die Gemalde des verstorbenen Kunstlers die ihn tief beeindrucken Lo holt ihren Bruder Gustl von der Kutsche ab der Innsbrucker Gymnasiast verbringt seine Ferien bei Schwester und Mutter in Leutasch bzw am Sebensee Martin lasst heimlich das Haus fur die Ankunft der Baronin Prankha herrichten und sorgt dafur dass Ettingen zwei Tage auf Pirsch und Treibjagd abwesend sein wird Am Abend des ersten Tages zwingt ein Unwetter Ettingen und Praxmaler zur Umkehr und sie ubernachten bei Lo und ihrem Bruder Gustl in der Hutte am See wobei Lo und Ettingen sich die ganze Nacht unterhalten Am nachsten Morgen steigen sie ab zum Jagdhaus Jager Mazegger der eigentlich die Ehrwalder Jager zur Treibjagd rufen soll geht stattdessen zum Sebensee und erklart sich Lo er berichtet von seiner Herkunft der schwierigen Kindheit der abgebrochenen Schule und seinen hochfliegenden Planen er sieht in ihr die Frau fur die er sie angehen wurde Lo aber weist ihn ab und er muss unverrichteter Dinge nach Ehrwald gehen Ettingen und Praxmaler treffen auf einem Pirschgang Lo und ihren Bruder der vom durchgehenden Esel schwer verletzt wird Ettingen tragt ihn ins Jagdhaus wo er gut versorgt werden kann Lo Petri und Heinz Ettingen diskutieren uber Bocklins Schweigen im Walde dessen Kopie inzwischen eingetroffen ist Eine Depesche aus Wien bestatigt dass Emmerich Petri inzwischen in Kunstkreisen hochste Anerkennung finde und eine Ausstellung in Berlin just zum Zeitpunkt seines Todes ein grosser Erfolg gewesen sei Lo bringt den Buben ins Tal zur Mutter Im Jagdhaus kommen angelockt durch den Kammerdiener die frisch geschiedene Baronin Prankha mit ihrer franzosischen Kammerzofe und dem Wiener Hallodri Mucki von Sensburg an Mazegger gewinnt wieder Hoffnung dass sich des Fursten Interesse von Lo abwenden konnte Bald darauf erscheint auch Graf Sternfeldt zu Pferde der mit dem Forster loszieht um Ettingen zu warnen Ettingen ist zu hoflich und ehrenhaft um die ungebetenen Gaste hinauszuwerfen aber er entlasst den treulosen Diener Martin Mazegger geht ins Tal um Lo Petri zu berichten dass Ettingen nun eine andere habe er erzielt aber nicht die gewunschte Wirkung und verzweifelt endgultig Lo aber will das Erbe ihres Vaters in Munchen vertreten und gleich nachdem sie die Berghutte winterfest gemacht hat abreisen Auf der Tillfusser Alm geht es inzwischen hoch her Die franzosische Zofe will sich mit den Einheimischen vergnugen und flirtet aufs heftigste mit Praxmaler der es geniesst die widerspenstige Sennerin Burgi eifersuchtig zu machen Als die anderen Gaste gegangen sind kommt es zum Wortgefecht zwischen Burgi und Praxmaler in dem beide erkennen dass sie zueinander gehoren Auch Mazegger ist wieder zum Jagdhaus gestiegen und belauscht wie Ettingen die Baronin in einer nachtlichen Aussprache kalt und eindeutig zuruckweist Im Morgengrauen entflieht der Furst seinen ungebetenen Gasten durch einen Ausflug mit Praxmaler zum Steinernen Huttl Dort erbittet Praxmaler die Heiratserlaubnis Als Ettingen erfahrt dass die Braut mittellos ist sagt er funfhundert Gulden fur die Aussteuer zu und befordert Praxmaler zum Oberjager Die Wiener Gaste reisen ab Praxmaler gibt seiner Braut die freudigen Nachrichten weiter und Lo geht zur Hutte am Sebensee Wahrend sich alle schlafen legen zieht Mazegger los holt sich bei einer Alm unterhalb des Sebenwaldes eine Fackel und entzundet den Reisigzaun um das Gluck von Ettingen und Lo Petri zu verhindern Das Feuer breitet sich rasch aus erfasst den Wald und versperrt Lo den Weg ins Tal Mazegger steigt zum Sebensee auf wo auch Lo das Feuer bemerkt hat Sie entscheidet sich zur Flucht uber den hochgefahrlichen Weg nach oben uber den Felsen ins Nachbartal wahrend Mazegger den fliehenden Tieren nach unten folgt und dort stirbt Ettingen der sich auf einen fruhen Ausflug gemacht hatte entdeckt das Feuer weiss Lo in Gefahr und steigt seinerseits mit Praxmaler die steile Felswand entlang Sie treffen die vollig erschopfte Frau im Fels die zusammenbricht sowie sie gerettet ist Als sie erwacht gestehen die beiden einander ihre Liebe und gehen ins Tal Im Herbst heiraten Lo Petri und Heinz Furst Ettingen sowie Pepperl Praxmaler und Burgi Sprache BearbeitenGanghofers Erzahlsprache ist Hochdeutsch das von einigen bairischen Ausdrucken durchzogen ist gach statt steil Schneckerl statt Locken Die unterschiedlichen sozialen Ebenen der Figuren werden in der Sprache der Dialoge wiedergegeben Lo spricht wie der Furst und sein Gefolge Schriftdeutsch wahrend die Jager untereinander im bairischen Dialekt reden Dabei kommt es auch zu Missverstandnissen 1 Der Edle Mucki spricht nach Ganghofers Worten eine Art Wiener Fiaker Jargon Fifi die Zofe der Baronin kann nur Franzosisch das in Fussnoten ubersetzt wird Hintergrund BearbeitenDie Geschichte spielt um die Zeit ihrer Entstehung Die Gegend ist zwischen Ehrwald und Leutasch angesiedelt die Landschaft wird etwa so geschildert wie sie wirklich existiert Den Sebensee und die Tillfussalm gibt es ebenfalls wirklich das Jagdhaus der Geschichte befindet sich ungefahr da wo Ganghofer selbst sein Jagdhaus Hubertus unterhielt Entstehung und Rezeption BearbeitenZur Zeit der Entstehung hatte Ganghofer schon mehrere erfolgreiche Stucke und Romane veroffentlicht Er lebte in Wohlstand und hohem Ansehen galt er doch als Lieblingsschriftsteller von Kaiser Wilhelm II Im Schweigen im Walde ist die Kunst ein wesentliches Thema nicht nur wegen des titelgebenden Bocklin Gemaldes Ganghofer selbst forderte ungeachtet seines eigenen konventionellen Stils junge moderne Kunstler die Figur des Emmerich Petri erinnert im geschilderten Malstil an die Allegorien Franz Stucks eines Zeitgenossen Ganghofers Kurios ist die humorvoll spottische Schilderung des Schundromans Das Geheimnis von Woodcastle besonders da Ganghofer schon zu Lebzeiten dem Vorwurf der Trivialitat seiner Geschichten ausgesetzt war 2 Der Roman wurde mehrfach verfilmt Das Schweigen im Walde 1929 Stummfilm mit William Dieterle auch Regie und Petta Frederik Das Schweigen im Walde 1937 Regie Hans Deppe mit Paul Richter und Hansi Knoteck Das Schweigen im Walde 1955 Regie Helmut Weiss mit Rudolf Lenz und Sonja Sutter Das Schweigen im Walde 1976 Regie Alfred Vohrer mit Alexander Stephan und Belinda MayneZum Teil weichen die Filme in ihrer Handlung sehr stark von der Vorlage ab Werkausgaben BearbeitenErstausgabe Das Schweigen im Walde Berlin Grote 1899Abdruck in Fortsetzungen in Die Gartenlaube Jahrgang 1899 Heft 1 12Das Schweigen im Walde ISBN 978 3849689629 Altenmunster Jazzybee 2016 Die Werke Ludwig Ganghofers sind seit dem 1 Januar 1991 nach deutschem Urheberrecht nicht mehr geschutzt nbsp Wikisource Das Schweigen im Walde Quellen und Volltextenach dem Abdruck in Die Gartenlaube Das Schweigen im Walde bei projekt gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Zum Steinernen Huttl Er lachelte Gut Steigen wir hinauf Wohnen Leute da droben beim Sternen Huttl Kapitel 4 Vgl Peter Nusser Trivialliteratur Metzler Stuttgart 1991 ISBN 978 3476102621 Normdaten Werk GND 1095511742 lobid OGND AKS VIAF 22146030519635860394 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Schweigen im Walde Roman amp 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