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Daniel Stadler 10 Juli 1705 in Amberg Oberpfalz 25 September 1764 in Pruntrut Schweiz war Jesuitenpater Beichtvater und Vertrauter des Kurfursten Maximilian III Joseph von Bayern Historiker Buchautor und Padagoge Buchtitelblatt von Daniel Stadler als bayerischer Hofbeichtvater 1751Buchtitelblatt von Daniel Stadler als Ordinarius der Philosophie zu Dillingen 1740 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDaniel Stadler stammte aus der Oberpfalz und trat am 9 Oktober 1722 zu Landsberg am Lech in das Noviziat des Jesuitenordens ein Er studierte von 1725 bis 1727 an der Universitat Ingolstadt Philosophie und Mathematik 1731 bis 1735 Theologie Unabhangig davon musste er auch in Jesuitenkollegien unterrichten namlich 1724 25 zu Mindelheim 1728 1731 in Pruntrut bei Bern 1735 erhielt Stadler die Priesterweihe und lehrte dann 1735 36 Philosophie in Straubing und 1737 38 zu Hall in Tirol ab Herbst 1738 an der Universitat Dillingen Dort promovierte er im gleichen Jahr und wirkte hier als Professor und Ordinarius der Philosophie Nach kurzer Tatigkeit als Sonntagsprediger im Freiburger Munster 1740 41 erhielt Daniel Stadler 1741 an der Universitat Freiburg ebenfalls ein Lehramt in Philosophie 1742 berief ihn Kaiser Karl VII an seinen Frankfurter Hof um dessen Sohn den spateren bayerischen Kurfursten Maximilian III Joseph in Philosophie und Mathematik zu unterrichten Jener hielt unter Stadlers Vorsitz 1743 in Frankfurt eine offentliche Disputation Der Prinz wahlte den Pater als Beichtvater und behielt ihn auch in diesem Amt nachdem er 1745 die Regierung in Bayern angetreten hatte Als personlicher Vertrauter hatte Stadler grossen Einfluss auf ihn Er unterstutzte die geplante bayerisch pfalzische Union der Wittelsbacher aufgrund des Hausvertrags von Pavia sowie die politische Allianz mit Frankreich 1756 Daneben unterrichtete der Geistliche von 1756 bis 1758 Geschichte und Religion an der Lehranstalt des Bayerischen Kadettenkorps Er publizierte 1758 in diesem Zusammenhang ein eigenes Geschichtsbuch fur die Zoglinge das spater auch fur den allgemeinen Gebrauch verlegt wurde Zunachst hiess es Kurzer Abriss der bayrischen Geschichten wie sie im Churfurstlichen Kadetenhaus zu Munchen wochentlich erklaret werden dann trug es den Titel Baierische Geschichte zum bequemen Gebrauch verfasset und an das Licht gestellt 1 Uberdies verfasste er mehrere theologische Werke und es wurden auch von ihm gehaltene Leichenpredigten im Druck veroffentlicht Zur Klarung moraltheologischer Fragen stand Daniel Stadler in personlichem Briefverkehr mit Papst Benedikt XIV Seine politisch dynastische Einflussnahme machte ihn in Osterreich verhasst und man versuchte diese zu unterbinden Schliesslich gelang seine Abberufung aus dem Hofdienst Auf Befehl des Jesuitengenerals Lorenzo Ricci bat Pater Stadler den bayerischen Kurfursten am 3 Dezember 1762 um seine Entpflichtung als Beichtvater Nachdem er am 13 Januar 1763 letztmals in der Theatinerkirche gepredigt hatte verliess er von Max III Joseph mit hundert Gulden Reisegeld beschenkt am 20 Januar Munchen und begab sich in die Jesuitenniederlassung Pruntrut Schweiz wo er am 25 September 1764 einem schweren Leiden erlag Es existiert von ihm eine im Druck erschienene Leichenpredigt auf Prinzessin Theresia Emanuela von Bayern die er 1743 bei ihrer Begrabnisfeier im Frankfurter Dom hielt 2 Schriften BearbeitenDe Magnete Ingolstadt 1728 De Duello Ingolstadt 1728 Magnes experientiis theoriis et problematis explanatus Dillingen 1740 Commercium inter corpus et animam Freiburg im Breisgau 1741 Principia Philosophiae et Matheseos gemina concernatione propugnata a Maximiliano Josepho Principe Elector Bavar Frankfurt 1743 Gesprach uber den Zwiespalt der Oster Feyer Frankfurt 1744 Tractatus de duello honoris vindice ad theologiae et juris principia exminato Augsburg und Ingolstadt 1751 Baierische Geschichte zum bequemen Gebrauch verfasset u an das Licht gestellt Munchen 1762 Digitalisat Literatur BearbeitenClemens Alois Baader Stadler Daniel In Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts Bd 2 2 R Z Jenisch und Stage Augsburg 1825 S 170 f E Text Bernhard Duhr P Daniel Stadler S J ein Hofbeichtvater des 18 Jahrhunderts In Miscellanea Francesco Ehrle 1924 Andreas Kraus Das Bild Ludwigs des Bayern in der bayerischen Geschichtsschreibung der Fruhen Neuzeit In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Band 60 1997 S 5 69 insbes S 46 f Johannes Madey Stadler Daniel In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 1454 1455 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Edmund von Oefele Stadler Daniel In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 381 Einzelnachweise Bearbeiten Anton von Schonhueb Geschichte des koniglich bayerischen Cadetten Corps Aus Original Quellen verfasst zur 100jahrigen Jubel Feier Munchen 1856 S 39 Digitalisat Digitalscan der LeichenpredigtNormdaten Person GND 11719560X lobid OGND AKS LCCN n2013057052 VIAF 27842197 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stadler DanielALTERNATIVNAMEN Stadler Daniel S J KURZBESCHREIBUNG deutscher Jesuit Beichtvater und Berater des Bayerischen Kurfursten Max III JosephGEBURTSDATUM 10 Juli 1705GEBURTSORT AmbergSTERBEDATUM 25 September 1764STERBEORT Pruntrut Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel Stadler amp oldid 220792828