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Die Durener Originale sind Personen aus Duren in Nordrhein Westfalen die aufgrund besonderer Eigenheiten als Originale in die Stadtgeschichte eingingen Sie sind teilweise als Figuren an dem Brunnendenkmal der Durener Originale in der Haupteinkaufsstrasse in Duren der Wirtelstrasse nahe der Einmundung Kleine Zehnthof Strasse verewigt Bei der alljahrlichen Annakirmes gibt es einen Bierstand mit den Originalen und seit einigen Jahren gibt es den Karnevals und Mundartverein Die Durener Originale Inhaltsverzeichnis 1 Hohns Kippchere 2 Ricks Fraasch 3 Peter Rick 4 Et Schmecke Marie 5 Et Schwatz Trienche 6 Laute Dei 7 Lenzen s Zippera 8 De Ahle Wolk 9 Et Pippche 10 Doete Doppche 11 Kies Wellem 12 Bubbel Adam 13 De Kurasch 14 De Wuesch Hannes 15 Schoppe Jupp 16 Tinnie 17 Flote Kuck 18 Bolze Zalopp 19 Tu Tu Loschhorn 20 Weblinks 21 Quellen 22 EinzelnachweiseHohns Kippchere BearbeitenDie Gebruder Josef und Ignaz Hohn zwei eingefleischte Junggesellen von Figur klein lebten bis etwa 1930 Ihr Hauptbetatigungsfeld war der nordliche Stadtteil Sie glichen sich wie ein Ei dem anderen Sie trugen sogar die gleiche Kleidung Immer stritten sie untereinander einig waren sie aber in ihrem Durst und im Gebrauch der gemeinsamen irdenen Pfeife die fast nie ausging Mit Leitern Eimerchen und Wissquass Malerquast kalkten sie als Gelegenheitsarbeiter bei Interessenten Keller und Pferdestalle nicht ohne einen Vorschuss fur Brandewing Branntwein zu fordern Ricks Fraasch BearbeitenFranz Rick 10 September 1843 in Duren 29 November 1893 in Aachen war Tagelohner und Kohlenhandler Er wohnte 1882 in der Kamergasse Nr 34 und spater in der Nagelschmiedsgasse 5 Vermutlich zwischen 1887 und 1888 verzog er nach Aachen Gasborn Nr 31 denn im Adressbuch Duren von 1889 90 ist seine Frau Catharina Magdalena Rick geb Kuepper die von Beruf Blumenmacherin und spater Obsthandlerin war nur als Frau von Franz angegeben Franz Rick taucht nach 1889 90 in keinem Durener Adressbuch mehr auf Franz Rick war der Sohn des Fabrikarbeiters Johann Rick und Gertrud Rick geb Bund 18 Februar 1900 Franz Rick und Catharina Magdalena geb Kupper heirateten am 31 Januar 1868 Harmlos und heiteren Gemutes hatte er sich selbst den Namen Fraasch oder Frasoa Francois zugelegt um wohl damit als Mann einer Blumenfrau sein gebildetes Wesen darzutun Er war fleissig und sauber auch wenn er oft und reichlich dem Alkohol zusprach Seine Hauptbeschaftigung war ein Kohlen und Lohkuchen Handel Mit seinem Handkarren und dem grossen Ziehhund Casar gehorte er zum damaligen Stadtbild Sein Fruhstuck nahm er immer mit seinem Hund bis auf den Schnaps Fraasch hatte sich einmal vor Gericht zu verantworten Auf die Frage des Richters nach seinem Namen antwortete er mit Pathos Ihr kennt mich nicht Ihr edlen Herren Mein Name ist doch weit bekannt Sogar die Krahen in der Luft ihn kennen indem sie rufen Fraasch Fraasch Fraasch Peter Rick BearbeitenDer stadtische Orgeldreher Peter Rick vom Steinweg in Duren lebte um die Jahrhundertwende des 19 20 Jahrhunderts und war der Bruder von Rick s Fraasch Er wurde damals von vielen Burgern irrtumlich mit dem Namen seines Bruders angesprochen Immer die Mutz eine irdene Pfeife oder einen Zigarrenstummel in einem Mundwinkel pfiff er munter aus dem anderen Mundwinkel zu seinen Orgelmelodien Et Schmecke Marie BearbeitenEine Schmeck ist eine Peitsche die Maria schon als weiblichen Fuhrmann auswies Maria Elsen so der burgerliche Name war Ausfahrerin fur die damalige Wascherei Pley in der Rurstrasse Gelegentlich nahm sie in Korben oder Sacken Kartoffeln oder Gemuse von den Bauern auf ihrem Pferdewagen mit Nachdem die Wascherei ihren Betrieb eingestellt hatte machte sich Maria Elsen selbststandig Mit ihrer untersetzen Figur immer in langen Hosen damals noch ungewohnlich und einer Schlagermutze Baskenmutze auf kurzgeschnittenem Haar dazu standig die Zigarette im Mund wirkte sie wie ein Mann Sie wohnte in der Girbelsrather Strasse in Duren spater in Rolsdorf in einem kleinen alten Haus am Ende der Strasse Zum Volkspark damals Burgstrasse 1 rechts kurz vor dem Lendersdorfer Muhlenteich An dem Brunnendenkmal der Durener Originale ist Schmecke Marie mit ihrem Pferdewagen dargestellt Et Schwatz Trienche Bearbeiten nbsp Schwatz TriencheKatharina Schwarz 1889 14 Marz 1968 war nur etwa 150 cm gross Sie lebte in der Hansemannstrasse 19 in Duren Stets mit einem Regenschirm bewaffnet hatte sie auch immer eine grosse lederne Einkaufstasche dabei Sowohl im Sommer wie auch im Winter trug sie einen langen schwarzen Tuchmantel und einen schwarzen Kapotthut Nach dem Krieg fuhr sie von Duren aus auf die umliegenden Dorfer um bei den Bauern zu hamstern Bei der Ruckkehr lugten aus der Tasche meistens fette Speckseiten heraus Katharina Schwarz starb in einem Altersheim in Hurtgenwald Vossenack Sie wollte immer mit Fraulein Schwarz angesprochen werden Sie ist auf dem Brunnen der Durener Originale in der Wirtelstrasse nicht verewigt worden weil ihre Nachfahren die Zustimmung verweigerten Laute Dei BearbeitenTheodor Lauter genannt Laute Dei war als Philharmoniker der kleinen Leute bekannt Mit seinem Akkordeon im Volksmund Quetschbuggel genannt sang er Liedchen fur sein Publikum auf der Strasse wobei er eine feste Route durch die Stadt einhielt Beim Singen nahm er die obligatorische Pfeife nicht aus dem Mund und stampfte mit den Fussen im Takt auf Sein Markenzeichen war eine Kappe mit der goldenen Aufschrift Durener Stadtmusikant Er trug werktags meistens eine selbst entworfene Uniform und sonntags einen dunkelgrunen Gehrock Mit burgerlichem Namen hiess er Theodor Lauter 29 Marz 1888 in Duren 16 Dezember 1940 und wohnte 1928 in der Kamergasse 30 in Duren 1938 wohnte er In der Stadt im Haus Waisenhausstr 2 Er spielte bis 1938 da er in diesem Jahr seine Spielberechtigung verlor Lenzen s Zippera BearbeitenLenzen s Zippera war ein kleiner Bauarbeiter 158 cm gross mit merkwurdigen Zuckungen med Chorea Huntington Er war ein ausgesprochener Fabulierer und erzahlte seine Geschichten oftmals auf dem Markt umringt von einer Kinderschar die je nach Alter atemlos an seinem Mund hingen oder sich vor Lachen schuttelten Mit burgerlichem Namen hiess er Jakob Lenzen 15 Januar 1885 15 November 1968 und wohnte in der Eberhard Hoesch Strasse in Duren Er war in beiden Weltkriegen hoch dekoriert worden De Ahle Wolk BearbeitenDe Ahle Wolk der alte Wolk 14 Januar 1849 6 Januar 1914 hiess Wilhelm Ernst Wolk Er hatte einen Tirpitzbart und wurde im Kreis Insterburg in Ostpreussen geboren 1868 trat er in das Militar ein und nahm 1870 71 am Frankreichfeldzug teil 1874 wurde er zum Sergeant befordert 1881 nahm er seinen Dienst in Duren auf 2 Wolk war einer der drei Durener Stadtpolizisten und ein Original Er regelte alle Unregelmassigkeiten unbeachtet des Dienstweges ohne Papierkrieg sofort in eigener Regie Wolk wohnte 1881 in der Pletzergasse 23 ab 1900 und bis zum Tode in der Burgstrasse 18 in Duren Et Pippche BearbeitenJosef Schneider war von Beruf Kesselflicker und wohnte im Steinweg in Duren Er lebte gut davon Locher in den Topfen zu flicken Dabei pfiff er immer ein Lied vor sich hin Doete Doppche BearbeitenKarl Emonds wurde nicht nur Doete Doppche sondern auch Emonse Juffe genannt Er war von Beruf Schuster aber ohne eigenen Laden Emonds zog von Haus zu Haus und reparierte die Schuhe vor Ort Er hatte stets ein Lacheln im Gesicht und irgendeine Pfeife im Mund Seine Nase war rot und glich einer grossen Erdbeere Auf dem Kopf trug er eine sogenannte Franzosenkappe Eines seiner Hosenbeine hatte stets Hochwasser Er versuchte sich immer wieder als Dichter von Knittelversen Einer dieser Verse lautete Me arbeet sich kromm on stief on kritt doch keene lenge Kiddel an de Lief Man arbeitet sich krumm und steif und bekommt doch keinen leinenen Kittel an den Leib Kies Wellem BearbeitenWellem ist der mundartliche Ausdruck fur den Namen Wilhelm Wilhelm wohnte in einem Haus welches an die Stadtmauer in der Wallstrasse in Duren angelehnt war Er stand wahrend der Annakirmes und auch zu Zeiten der Prozessionen auf dem Ahrweilerplatz und verkaufte heisse Wurstchen Jeder Kaufer durfte sein Wurstchen in den Senf tauchen den er auf einem grossen Teller bereithielt Arbeitete er nicht an seinem Wurstchenstand war er als Hundschlachter in Stadt und Kreis unterwegs Bubbel Adam BearbeitenAdam Adlesch wohnte in der Durener Kamergasse Mundartlich Bubbele tun Leute die viel und gerne reden manchmal auch mit sich selbst So war es auch bei Adam Er redete nicht nur mit anderen sondern am liebsten mit sich selbst Die Panz Kinder liefen oft hinter ihm her und riefen Bub bub Bubbel Adam Das machte ihn immer wutend und er versuchte ein Kind zu erwischen was ihm aber selten gelang De Kurasch BearbeitenKreuer Vorname nicht bekannt lebte Ende des 19 Jahrhunderts Den Spitznamen erhielt er weil er immer Geschichten erzahlte in denen er sich selbst als besonders mutig couragiert kuragiert darstellte De Wuesch Hannes BearbeitenJohann Westfalen wohnte in der Kolnstrasse in Duren Der Spitzname setzt sich zusammen aus dem mundartlichen Begriff Wuesch Wurst und Hannes Johannes Er liebte Wurst in jeder Art Deshalb klapperte er die Durener Metzgereien ab und bettelte mit einem mundartlichen Vers um ein Stuck Wurst was er meistens auch bekam Schoppe Jupp BearbeitenJosef Vosen 1943 2012 war von 1984 bis 1999 Burgermeister der Stadt Duren Bei sehr vielen Fotos die in der Presse erschienen hielt er eine Schoppe Schaufel in der Hand um irgendwo den ersten Spatenstich zu vollziehen Er wurde 2012 zum letzten von nur acht Ehrenburgern ernannt Tinnie BearbeitenHubertine Tinnie Savelsberg 17 Juni 1944 22 Dezember 2002 war eine kleinwuchsige Frau die durch ihre Bettelei bekannt war obwohl sie es als Bewohnerin der Rheinischen Klinik nicht notig hatte Stadtbekannt war ihr Bettelspruch Liebchen haste mal ne Mark Bitte bitte Fragte man sie wofur so antwortete sie zuweilen Ich muss nach Wollersheim Zeitweise tat sie sich auch als Malerin hervor Flote Kuck BearbeitenJoseph Kuck 3 lebte um 1880 1883 und wohnte in der Kamergasse 4 Kuck musizierte vor den Hausern und wenn er einen Obolus bekam wanderte er weiter Zuerst spielte er auf einer Blechflote die er fur einen Groschen auf der Annakirmes gekauft hatte Spater ersetzte er sie durch eine holzerne Seitenflote Kuck spielte immer die passenden Melodien fur die Hausbewohner So erklangen zum Beispiel auf der Freitreppe des an der Oberstrasse stehenden landratlichen Hauses Sturtz nur Kirchen und Marienlieder da der Landrat katholischer Konfession war Vor der Villa des evangelischen Fabrikanten Wilhelm Hoesch erklangen nur weltliche Lieder mit patriotischem Charakter Bolze Zalopp BearbeitenUm die Jahrhundertwende gab es in Duren noch Pferdeschlachter Einer davon war der Durener Bolze Zalopp Er verkaufte seine Ware erst in der Kamergasse und spater im Bongard Seine Pferdewurst soll sehr beliebt gewesen sein Aus Erzahlungen weiss man dass die Wurst wegging wie warme Semmeln Tu Tu Loschhorn BearbeitenLorenz Bortscheid war ein Feuerwehrmann im damaligen Duren Seine Durstloschaktionen in den Kneipen brachten ihm den Spitznamen Tu Tu Loschhorn ein Er wurde dadurch bekannt dass er sich lieber einen genehmigte als zu arbeiten Wenn er dann ein wenig zu alkoholisiert war leuchtete seine Nase so rot dass man ihn schon aus weiter Entfernung erkennen konnte Weblinks BearbeitenHomepage der KG Durener Originale Homepage Denkmalplatz Durener Originale BrunnendenkmalQuellen BearbeitenDurener Originale aufgezeichnet von der KG Durener Originale 1995 e V Verlag Schloemer Partner 2009 Durener Illustrierte ISSN 1860 6040 03 2005 S 7 Einzelnachweise Bearbeiten Einwohner Adressbuch der Stadt Duren 1970 72 S 32 Maria Elsen Burgstrasse 6 Verlag Heinrich Jakobs Rheydt http www aachener zeitung de lokales dueren ausstellung im stadtmuseum was bleibt von preussen in dueren 1 1193498 Joseph Kuck o Beruf Kamergasse 41 Adressbuch der Stadt Duren 1882 S 45 Wilhelm Classen Flote Kuck und Schama in Heimatblatter Duren 3 1926 Nr 36 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Durener Originale amp oldid 231733689