www.wikidata.de-de.nina.az
Der Gemeine Feldschnurfusser Cylindroiulus caeruleocinctus ist eine europaische Art der Tausendfusser Er lebt in ganz Europa und ist in Deutschland haufig im hohen Norden Skandinavien kommt er nicht vor Eingeschleppt wurde er in die USA und nach Kanada Haufiger als beim Sandschnurfusser Ommatoiulus sabulosus und beim Schwarzen Schnurfusser Tachypodoiulus niger kommt es gelegentlich zu invasiven Massenvermehrungen Gemeiner FeldschnurfusserGemeiner Feldschnurfusser Cylindroiulus caeruleocinctus SystematikUnterstamm Tausendfusser Myriapoda Klasse Doppelfusser Diplopoda Ordnung JulidaFamilie JulidaeGattung CylindroiulusArt Gemeiner FeldschnurfusserWissenschaftlicher NameCylindroiulus caeruleocinctusWood 1864 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensraum und Lebensweise 3 Ernahrung 4 Massenvermehrung 5 Anmerkungen 6 Literatur 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Tier hat einen zylindrischen glanzend schwarzen Korper mit etwa zwanzig bis funfzig deutlich abgesetzten Rumpfsegmenten die hellere weiss gelbliche Beinpaare tragen Der Cylindroiulus gehort zu jenen Doppelfussern die Wehrdrusen besitzen Deren Ausgange liegen in oder vor der Naht zwischen dem vorderen Prozonit und hinteren Abschnitt Metazonit jeden Rumpfsegments Das ubelriechende und giftige Sekret verursacht Ekel und hinterlasst bei unsachgemasser mechanischer Entfernung der Diplopoden auch schwer entfernbare braune Flecken 1 Die Prozoniten sind eher glatt die Metazoniten tief langsgefurcht Die Mannchen sind 19 bis 32 mm lang und 1 6 bis 2 6 mm breit die Weibchen haben eine Lange von 18 bis 37 mm und sind 2 bis 3 2 mm breit 2 Wie andere Tausendfusser rollt sich der Gemeine Feldschnurfusser spiralig ein wenn er bedroht ist Zu den Fressfeinden des Feldschnurfussers gehoren die Hundertfusser Lithobius variegatus und der Gemeine Steinlaufer Lithobius forficatus Lebensraum und Lebensweise BearbeitenDer Gemeine Feldschnurfusser ist eine stenoke und stenohydre Art das heisst er stellt bestimmte Anspruche an ein feuchtes Biotop mit einer Vorliebe fur freies unbewaldetes Gelande Man findet ihn haufig an Ackerrandern auf Schuttplatzen Friedhofen und in Garten unter Steinen Er bevorzugt schwere basische Boden pH 7 2 9 2 kommt aber auch auf sauren Boden sekundare Fichtenkulturen mit hoherem pH Wert in den tieferen Erdschichten vor 2 Der Schnurfusser kann mehrere Jahre alt werden und ist von Fruhjahr bis Herbst aktiv Im Sommer zieht er sich in der Regel in tiefere Erdschichten zuruck im Winter bis in uber 50 cm Tiefe Dabei vollfuhrt er Vertikalbewegungen im Tagesrhythmus 3 Der nachtliche Aktionsradius betragt 1 bis 2 m Paarungen finden von Marz bis Juni und September bis November statt Die Weibchen einiger Arten der Diplopoden sind zur Parthenogenese Jungfernzeugung und zur langzeitigen Speicherung von Spermien befahigt Die Mannchen bilden in schlechten Zeiten ihre Geschlechtsorgane zuruck und werden zu Interkalarmannchen bei denen die Gonopoden das zum Begattungsapparat umgewandelte Beinpaar der reifen Mannchen nach nochmaliger Hautung in einen juvenilen Zustand zuruckfallen Erst nach einer weiteren Hautung entstehen wieder geschlechtsreife Mannchen 2 1 Aus den im Fruhjahr abgelegten Eiern entwickeln sich im ersten Jahr Jungtiere die uberwintern Erst mit zwei Jahren werden die Individuen geschlechtsreif 4 Ernahrung BearbeitenDie Hauptnahrung besteht aus Bodenlaub und Detritus vor allem Linde Esche Ulme und Erle aber auch Gras und Moos wird gefressen Mit der Nahrung nimmt Cylindroiulus caeruleocinctus auch grosse Mengen Erde auf Als Bodenumsetzer ist der Feldschnurfusser eher ein Nutzling jedoch kommt es bisweilen zu massenhaftem Auftreten sodass er dann als Lastling zu bezeichnen ist Massenvermehrung BearbeitenNoch nicht geklart ist die in manchen Jahren auftretende Massenvermehrung des Gemeinen Feldschnurfussers Nach Decker 2 findet sie in heissen und trockenen Sommern statt dann wirkt der Feldschnurfusser bei Kartoffeln und Maulbeeren als Schadling 5 Die Masseninvasionen wurden in Ostdeutschland von Karin Voigtlander 6 in Polen von Grzegorz Kania und Henry Tracz 7 und in Vorarlberg Osterreich von Klaus Zimmermann und anderen untersucht 8 9 Anmerkungen Bearbeiten a b Klaus Zimmermann Die Invasion der Schnurfusser PDF Inatura at abgerufen am 1 September 2018 a b c d Peter Decker Gemeiner Feldschnurfusser Cylindroiulus caeruleocinctus WOOD 1864 Natur in NRW abgerufen am 1 September 2018 Ulrich Haacker Tagesrythmische Vertikalbewegung bei Tausendfusslern Myriapoda Diplopoda In Die Naturwissenschaften Band 54 Nr 13 1967 S 346 347 ISSN 0028 1042 J Gordon Blower Millipedes Keys and notes for the identification of the species Synopses of the British Fauna Band 35 Backhuys Publishers 1985 ISBN 90 04 07698 0 B Nascimento H Sermann C Buttner Zum Auftreten und zur Entwicklung von Spinotarsus caboverdus PIERRARD 1987 Diplopoda Odontopygidae auf den Kapverden In Pflanzenschutzberichte Band 61 Heft 2 2005 ISSN 0031 675X Karin Voigtlander Mass occurrences and swarming behaviour of millipedes Diplopoda Julidae in Eastern Germany In Peckiana Band 4 2005 S 181 187 ISSN 1618 1735 Mass occurrence and migration of Ommatoiulus sabulosus Linnaeus 1758 Diplopoda Julida Julidae in Poland PDF Nicht mehr online verfugbar In Wayback Machine Senckenberg de archiviert vom Original am 1 September 2018 abgerufen am 29 Oktober 2019 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www senckenberg de T Mucha Pelzer K Zimmermann N Gorbach Ch Ulrichs Abschlussbericht 2008 Bekampfung des Tausendfusslers Cylindroiulus caeruleocinctus Wood in Rons Vorarlberg Osterreich In T Mucha Pelzer Amorphe Silikate Moglichkeiten des Einsatzes im Gartenbau zur physikalischen Schadlingsbekampfung Berliner okophysiologische und phytomedizinische Schriften Band 17 Dissertation an der Humboldt Universitat zu Berlin Der Andere Verlag Tonning Lubeck Marburg 2010 S 106 113 Klaus Zimmermann Rons St Magnus und die Tausendfussler In Naturmonographie Jagdberggemeinden inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn 2013 S 371 386 Als pdf im Internet verfugbar inatura atLiteratur BearbeitenJ Gordon Blower Millipedes Keys and notes for the identification of the species Synopses of the British Fauna Band 35 Backhuys Publishers 1985 ISBN 90 04 07698 0 H Hauser K Voigtlander Doppelfusser Diplopoda Deutschlands Verhalten Okologie Verbreitung Lebendbestimmung Deutscher Jugendbund fur Naturbeobachtung 2019 ISBN 978 3 923376 26 X W Dunger Methoden zur vergleichenden Auswertung von Futterungsversuchen in der Bodenbiologie In Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Gorlitz Band 37 Nr 2 1962 S 143 162 U Haacker Deskriptive experimentelle und vergleichende Untersuchungen zur Autokologie rhein mainischer Diplopoden In Oecologia Band 1 1968 S 87 129 O Schubart Tausendfussler oder Myriapoda I Diplopoda Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile Band 28 1934 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeiner Feldschnurfusser Cylindroiulus caeruleocinctus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Fauna Europaea Cylindroiulus caeruleocinctus www diplopoda de Artenlisten Artenprofile Biologie Aufbau Bestimmungsschlussel Links usw Natur in NRW Gemeiner Feldschnurfusser Cylindroiulus caeruleocinctus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeiner Feldschnurfusser amp oldid 237968015