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Der Begriff Cluster Dateisystem beschreibt ein Dateisystem das in einem Rechnerverbund konkurrierenden Zugriff auf eine Shared Storage gestattet Auf ein Cluster Dateisystem greifen alle im Cluster befindlichen Rechner direkt ohne Vermittlung eines Servers zu Das Dateisystem muss sich dazu auf einem Speichermedium befinden das von allen Rechnern direkt erreichbar ist Dies wird im Allgemeinen durch den Aufbau eines SAN auf der Basis von Fibre Channel oder iSCSI erreicht Durch den direkten Zugriff ergibt sich eine bessere Performance als bei der Nutzung eines Netzwerk Dateisystems wie NFS oder CIFS Insbesondere bei Datenbanken oder Anwendungen die grosse Datenmengen manipulieren Video ist der Leistungsgewinn erheblich Inhaltsverzeichnis 1 Motivation 2 Beispiele fur Cluster Dateisysteme 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseMotivation BearbeitenWenn mehrere Computer in einem Netzwerk zusammenarbeiten ist es generell wunschenswert oder sogar notwendig dass alle auf einen gemeinsamen Datenbestand zugreifen Dieser Zugriff kann jedoch nicht unkoordiniert ablaufen denn dies wurde zu Problemen fuhren BeispielZwei Rechner A und B haben einen gemeinsamen Datenbestand der die Datei X enthalt Es offnet nun A die Datei X zum Schreiben und schreibt einen Wert W1 hinein Gleichzeitig offnet B die Datei X und schreibt einen Wert W2 hinein Beide schreiben nun die Datei auf das Speichermedium zuruck Beide Rechner haben legitime Operationen durchgefuhrt jedoch bleibt die Frage welche Version nun schliesslich auf dem Medium abgelegt ist Diesen Zustand nennt man Inkonsistenz Das Auftreten von Inkonsistenz muss zur Vermeidung von Datenverlusten unbedingt vermieden werden Um dies zu erreichen ist es notwendig sobald ein Teilnehmer A schreibenden Zugriff auf eine Datei im gemeinsamen Datenbestand erlangt hat alle weiteren Schreibzugriffe auf dieselbe Datei zu blockieren bis Teilnehmer A den schreibenden Zugriff wieder aufgegeben hat Dieses Problem besteht grundsatzlich auch innerhalb eines Rechners mit Multitasking Betriebssystem in dem die einzelnen Prozesse um den Schreibzugriff auf einzelne Dateien konkurrieren Hier obliegt es dem Betriebssystemkern dafur Sorge zu tragen dass niemals zwei Prozesse gleichzeitig Schreibzugriff auf ein und dieselbe Datei erhalten Da es zwischen den Rechnern eines Netzwerkes keine ubergeordnete Instanz gibt der diese Funktion naturgemass zufallt sind zusatzliche Massnahmen erforderlich um die Konsistenz der Daten zu gewahrleisten Ein Cluster Dateisystem ubernimmt diese Steuerungsaufgabe Beispiele fur Cluster Dateisysteme BearbeitenRMS OpenVMS AdvFS HP Tru64 UNIX Veritas Cluster File System verschiedene Betriebssysteme OCFS2 Linux der Vorganger OCFS Linux und Windows jedoch nur fur Oracle Datenbanken GPFS AIX Linux Windows Google File System Linux proprietar GlusterFS Linux FreeBSD Solaris Mac OS X CXFS IRIX Linux Solaris macOS und Windows StorNext FS Linux Solaris HP UX AIX IRIX Windows und in der XSan Variante auch macOS oder Polyserve Matrix Server Linux Lustre Linux Global File System Linux MelioFS 1 Windows Ceph Linux QFS Shared Writer ein hierarchisches Dateisystem mit ClustersupportUm die Konsistenz der Daten sicherzustellen mussen die Verwaltungsdaten d h Verzeichnisse Attribute und Speicherplatzzuweisungen Metadaten koordiniert gespeichert werden Hierzu wird ublicherweise ein Metadaten Server eingesetzt der all diese Daten von den verschiedenen Teilnehmern am Cluster Dateisystem ubermittelt bekommt ublicherweise uber ein Ethernet Dieser ubernimmt auch die Koordinierung der Caches und der Dateisperren Locks In manchen Cluster Dateisystemen kann der Metadaten Server auch andere Aufgaben ubernehmen bei anderen CXFS mussen ein oder mehrere dedizierte Metadatenserver eingesetzt werden um die Betriebssicherheit zu erhohen Gelingt den Servern aufgrund einer Storung im Netzwerk die Synchronisation nicht so besteht die Gefahr von Inkonsistenzen Ublicherweise wird das betroffene Dateisystem sich dann auf all jenen Servern herunterfahren die sich selbst eingerechnet nur noch maximal 50 der Gesamtheit an Servern sehen konnen Da es nur maximal eine Gruppe geben kann die mehr als 50 der Server umfasst bleibt nur diese aktiv es konnen keine Inkonsistenzen entstehen Man sagt auch das Quorum liegt bei uber 50 Aus dem Quorum ergibt sich dass ein so konfiguriertes Dateisystem mindestens drei Server benotigt wenn Hochverfugbarkeit erwunscht ist Diese sollten dann konsequenterweise auch in getrennte Infrastrukturen eingebunden sein das heisst drei Server Raume in unterschiedlichen Brandabschnitten drei unterbrechungsfreie Stromversorgungen usw Ein Cluster Dateisystem das lediglich eine gemeinsame Datenbasis fur eine Vielzahl parallel arbeitender Server dient muss zwar nicht zwangslaufig hoch verfugbar sein doch wird man eine solche Serverfarm ohnehin aus viel mehr als zwei Rechnern aufbauen Die Mehr Raum Notwendigkeit stellt sich bei solchen Anwendungen zunachst nicht Im Gegensatz zu der weitgehend autarken Position der Server in einem Cluster Dateisystem steht der Zugriff auf Dateien uber ein Netzwerk z B uber Network File System NFS auf Unix Systeme uber Netware von Novell oder uber SMB von Microsoft Hier gehort der Plattenplatz einem bestimmten Server der den Datenzugriff vermittelt Fallt er aus ist das betroffenen Dateisystem nicht verfugbar Die dritte Moglichkeit des verteilten Zugriffs auf Dateien ist die Verwendung von Raw Devices Hier verzichtet man ganz auf Dateisysteme und uberlasst es der Anwendung den verfugbaren Platz auf dem betreffenden Plattensystem zu verwalten Die Anwendung muss also gegebenenfalls die Synchronisation zwischen den Servern durchfuhren und mit Storungen umgehen Moderne Betriebssysteme erlauben es auch Anteile eines physischen Plattensystems als Raw Devices zu benutzen wahrend andere Anteile fur Dateisysteme reserviert werden Siehe auch BearbeitenDistributed File System Shared StorageEinzelnachweise Bearbeiten melioFS Sanbolic Inc 2005 abgerufen am 13 November 2023 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cluster Dateisystem amp oldid 239081510