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Fibre Channel ist eine Standardschnittstelle aus dem Bereich der Speichernetzwerke Die Abkurzung des zugehorigen Protokolls ist FC P Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Topologien 3 Schichten 4 Port Typen im Fabric 5 Kabellangen 6 Glasfaservarianten 7 Ahnliche Standards 8 Siehe auch 9 Literatur 10 WeblinksUberblick BearbeitenFibre Channel ist fur serielle kontinuierliche Hochgeschwindigkeitsubertragung grosser Datenmengen konzipiert worden Viele Storage Area Networks basieren heute auf der Implementierung des Fibre Channel Standards Die erreichten Datenubertragungsraten liegen heute bei 4 8 16 und 32 Gbit s was im Vollduplex Betrieb fur Datentransferraten von bis zu 3 2 GB s ausreicht Es sind jedoch auch geringere Datenubertragungsraten moglich So war bis vor wenigen Jahren noch 1 Gb s 1GFC die maximale Datenubertragungsrate im Fibre Channel Als Ubertragungsmedium findet man Kupferkabel hauptsachlich innerhalb von Storage Systemen uberbruckt bis zu 30 m und Glasfaserkabel meist zur Verbindung der Storage Systeme untereinander uberbruckt bis zu 10 km Fibre Channel wurde zur Ablosung des alten SCSI Busses entwickelt Die Hauptanwendung von Fibre Channel ist der Transport von SCSI Kommandos Daten und Status Es gibt aber viele weitere sogenannte Upper Layer Protokolle wie z B SNMP IP oder Virtualinterface Ahnlich wie bei klassischen Netzwerken bei denen jede Netzwerkkarte eine MAC Adresse hat hat bei Fibre Channel jedes Gerat einen WWNN World Wide Node Name sowie jeder Port pro Gerat einen WWPN World Wide Port Name Es handelt sich dabei um einen 64 Bit Wert meist hexadezimal dargestellt der jedes Fibre Channel Gerat eindeutig identifiziert Fibre Channel Gerate konnen uber mehr als nur einen Port verfugen in diesem Fall hat das Gerat weiterhin nur eine WWNN aber es besitzt WWPNs in der gleichen Anzahl wie es Ports besitzt Die WWNN und die WWPN sind sich in der Regel sehr ahnlich Die Erweiterungskarten die es den Servern ermoglichen uber Fibre Channel zu kommunizieren werden als Host Bus Adapter kurz HBA bezeichnet Typische HBAs benotigen einen PCI Express Steckplatz altere HBAs hatten einen PCI X Steckplatz mit 64 Bit Busbreite und mindestens 100 MHz Taktrate Der Payload tatsachlich ubertragbare Daten eines FC Frames betragt bis zu 2112 Bytes der Protokoll Overhead liegt bei lediglich 36 Bytes vergl iSCSI TCP IP ohne Jumbo Frames 1460 Bytes 78 Bytes mit Jumbo Frames 8960 Bytes 78 Bytes Er dient zur Adressierung und Integritatsprufung der Daten und besteht aus Start of frame 4 Byte kennzeichnet den Anfang des Datenblocks FC frame header 24 Byte beinhaltet Metadaten zum Block CRC 4 Byte Prufsumme zu Prufung der Datenintegritat End of frame 4 Byte kennzeichnet das Ende des DatenblocksTopologien Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung der FC TopologienEs konnen generell drei Arten von Fibre Channel Topologien unterschieden werden Point To Point FC P2P die einfachste Implementierung in der zwei Ports direkt miteinander verbunden werden und somit auch nur diese beiden miteinander kommunizieren konnen Arbitrated Loop FC AL in der bis zu 127 Ports in einem Ring oder einer Schleife miteinander verbunden werden Das Hinzufugen oder Entfernen eines Ports bedeutet die Unterbrechung des gesamten Rings und es kann auch immer nur ein Port Paar gleichzeitig miteinander kommunizieren Selbst wenn ein solcher Ring nur aus zwei Ports bestunde waren die Unterschiede im Protokoll deutlich im Vergleich zu einer FC P2P Implementierung Diese Topologie ist am ehesten mit einem Token Ring Netzwerk vergleichbar FC AL wird auch als Low Cost Fibre Channel bezeichnet es bildet haufig den Einstieg in die Welt der Storage Area Networks Haufig findet man FC AL Implementierungen bei kleineren Clustern in denen es mehreren physischen Nodes moglich ist auf einen gemeinsamen Massenspeicher direkt zuzugreifen Hier hat SCSI seine Grenze erreicht weshalb man die Eigenschaft des Fibre Channel nutzt die es erlaubt mehrere Hosts mit mehreren Speichersubsystemen zu verbinden Dabei teilen sich alle Gerate die verfugbare Datenubertragungsrate je nach eingesetzter Technik 133 MBit s bis 4 GBit s des einen verfugbaren Bus Das Hintereinanderschalten der Gerate nennt man auch Daisy Chain Ist ein Fibre Channel Hub mit im Spiel erfolgt die Verkabelung zumeist sternformig wenngleich der Hub auch hier noch immer eine Ring Topologie herstellt in der allerdings ein ausgefallener Port nicht mehr den gesamten Ring stilllegt Port Bypass Circuit In einer FC AL melden sich die N Ports uber den Extended Link Service Port Login PLOGI an nbsp Qlogic SAN Fibre Channel SwitchSwitched Fabric FC SW bei der bis zu 224 Ports uber Fibre Channel Switche miteinander kommunizieren konnen ganz ahnlich einer modernen Ethernet Infrastruktur Zudem konnen hier viele Port Paare gleichzeitig miteinander kommunizieren Bei der Fibre Channel Switched Fabric handelt es sich um die leistungsfahigste und ausfallsicherste Implementierung von Fibre Channel In den meisten Fallen ist Switched Fabric gemeint wenn nur von Fibre Channel gesprochen wird Im Zentrum der Switched Fabric steht der Fibre Channel Switch oder der Director Uber dieses Gerat werden alle anderen Gerate miteinander verbunden so dass es uber den Fibre Channel Switch moglich wird direkte Punkt zu Punkt Verbindungen zwischen je zwei beliebigen angeschlossenen Geraten zu schalten Um die Datenubertragungsrate weiter zu steigern ist es moglich mehrere HBAs in einen Server einzubauen Nachdem sich jeder N Port eines HBA des Servers mit einem Fabric Login FLOGI der seine WWPN und WWNN enthalt am Switch angemeldet hat registriert der Switch den Host im lokalen Name Server mit der WWPN WWNN und einer eindeutigen Adresse bestehend aus DomainID eindeutige Adresse des Switches in der Fabric siehe unten dem Port auf dem Server gefolgt von 00 fur Switched Fabric Diese 6 Byte Adresse wird fur die Adressierung des Ports in der Fabric benutzt Ausserdem konnen bei Verwendung mehrerer Switches diese untereinander kombiniert werden Fabric Die Switches erkennen dann untereinander die Topologie und nutzen diese intelligent So wird stets der am geringsten belastete Weg genutzt FSPF Fabric Shortest Path First Wenn der Server uber mehr als einen HBA verfugt und jeder HBA auf einem anderen Switch gesteckt ist kann der Server somit ein Speichersubsystem auf mehreren Wegen erreichen Diese Fahigkeit im Fibre Channel wird als Multi Pathing bezeichnet Sie erhoht die Ausfallsicherheit und die Leistung des Storage Area Networks SAN da zwischen verschiedenen Geraten mehr als ein moglicher Datenweg besteht Um die Ausfallsicherheit weiter zu steigern ist man in vielen Fibre Channel Implementierungen dazu ubergegangen mit redundanter dualer Fabric zu arbeiten Es werden also zwei vollkommen unabhangige Switched Fabrics betrieben jedes Speichersubsystem und jeder Server ist mit mindestens einem HBA an jede der beiden Fabrics angeschlossen Das Gesamtsystem kann neben dem Ausfall einzelner Datenwege sogar den Ausfall einer ganzen Fabric verkraften da es keinen Single Point of Failure mehr gibt Diese Fahigkeit spielt besonders im Bereich der Hochverfugbarkeit eine wichtige Rolle Schichten BearbeitenDer Fibre Channel Protokoll Stack ist wie auch das OSI und TCP IP Modell in Schichten unterteilt Anders als bei diesen beiden gibt es hier funf Schichten Layer die sich im Vergleich wie folgt abbilden lassen OSI TCP IP Fibre ChannelAnwendungen FTP Telnet SMTP NFS SMB FC 4 Protocol Mapping Layer SCSI IP FICON DarstellungSitzung FC 3 Common Services Layer RAID Verschlusselung FC 2 Network Layer FC CoreTransport TCP UDP RSVP Vermittlung IP ICMP IGMP kein Aquivalent zur Vermittlungsschicht Sicherung Ethernet FDDI Token Ring FC 3 Common Services Layer RAID Verschlusselung FC 2 Network Layer FC CoreBitubertragung FC 1 Data Link Layer Line CodingFC 0 Physical Kabel Stecker FC 4 Im Protocol Mapping Layer werden Anwendungsprotokolle wie z B SCSI oder IP in eine Protocol Data Unit verpackt damit diese uber den FC 2 Layer zugestellt werden kann FC 3 Im Common Services Layer konnen erweiterte Funktionen wie beispielsweise RAID Absicherung oder Verschlusselung implementiert werden FC 2 Der Network Layer Definiert im FC PI 2 Standard stellt er den eigentlichen Kern des FC Protokolls dar FC 1 Im Data Link Layer ist die Umsetzung der Daten in Leitungssignale implementiert FC 0 Der Physical Layer der die Verkabelung Stecker und Steckertypen usw definiert Die Schichten FC 0 FC 1 und FC 2 konnen unter der Bezeichnung FC PH als die physischen Schichten des Fibre Channels zusammengefasst werden Fibre Channel Router arbeiten bis hoch zur FC 4 Schicht d h sie konnen z B als SCSI Router fungieren Switche bis FC 2 und Hubs nur auf Schicht FC 0 Fibre Channel Produkte gibt und gab es in den Geschwindigkeitsauspragungen 1 2 4 8 10 16 und 20 Gbit s Der 16 Gbit s Standard wurde 2010 durch das INCITS T11 Komitee freigegeben FC Produkte sind nur zwei Generationen abwartskompatibel d h ein 4 Gbit s HBA beherrscht auch 2 und 1 Gbit s wahrend jedoch ein 8 Gbit s Adapter eine 1 Gbit s FC Infrastruktur nicht mehr unterstutzt Die 10 und 20 Gbit s Standards sind Sonderfalle Sie sind zu keinem anderen FC Standard abwartskompatibel und werden praktisch ausschliesslich zur Inter Switch Link Kommunikation verwendet Port Typen im Fabric BearbeitenKurzel Typ BeschreibungU Port Universal Port StartstatusFL Port Fabric Loop Port ist mit einer Loop verbundenG Port Generic Port Vorstufe zu E oder F PortF Port Fabric Port ist mit einem N Port verbundenE Port Expansion Port Verbindung zu anderem SAN SwitchN Port Node Port Gerat ist direkt am Switched Fabric FC SW angeschlossenNL Port NodeLoop Port Gerat ist an einer Arbitrated Loop FC AL angeschlossenKabellangen BearbeitenVerkabelung max Kabellange bei Datenrate in GBit s1 2 4 8 16 32 64Kupfer DE9 0 25 mtwisted pair 0 50 mMulti Mode Licht wellen leiter OM1 62 5 125 µm 300 m 150 m 0 70 m 0 21 m 0 15 mOM2 50 125 µm 500 m 300 m 150 m 0 50 m 0 35 mOM3 50 125 µm 860 m 500 m 270 m 150 m 100 m 0 70 m 0 70 mOM4 50 125 µm 400 m 190 m 125 m 100 m 100 mOM5 50 125 µm 100 mDie Angabe OM1 3 bezieht sich dabei auf die Einstufung der Glasfaser Mit 50 125 µm bei der Verkabelung von z B 1 Gbit s OM2 LWL Kabeln ist erst der Durchmesser der Seele dann der des Mantels gemeint Vergleiche hierzu Faserkategorien und Einsatzgebiete und dessen Unterpunkt fur Kategorien von Multi Mode Fasern Glasfaservarianten BearbeitenMedientyp Datenrate Transmitter Variante EntfernungSingle Mode Faser 400 MB s 1300 nm Langwellenlaser 400 SM LL I 0 2 0 gt 2 000 m200 MB s 1550 nm Langwellenlaser 200 SM LL V 0 2 gt 50 000 m1300 nm Langwellenlaser 200 SM LL I 0 2 0 gt 2 000 m100 MB s 1550 nm Langwellenlaser 100 SM LL V 0 2 gt 50 000 m1300 nm Langwellenlaser 100 SM LL L 0 2 gt 10 000 m1300 nm Langwellenlaser 100 SM LL I 0 2 0 gt 2 000 mMulti Mode Faser 50 µm 400 MB s 0 850 nm Kurzwellenlaser 400 M5 6 SN I 0 5 00 gt 150 m200 MB s 200 M5 6 SN I 0 5 00 gt 300 m100 MB s 100 M5 6 SN I 0 5 00 gt 500 m100 M6 SL I 0 2 00 gt 175 mAhnliche Standards BearbeitenATA over Ethernet Bei ATA over Ethernet ATAoE werden ATA ATAPI Pakete in Ethernet gekapselt Ahnlich zu FC ist ATAoE nicht in TCP IP gekapselt ATAoE ist daher ebenfalls nicht routingfahig iSCSI SCSI over IP Bei iSCSI werden SCSI Pakete in TCP IP gekapselt Hieraus resultiert ein hoherer Overhead dafur ist iSCSI aber routingfahig und kann wie Fibre Channel over IP auch in Weitverkehrsnetzen eingesetzt werden HyperSCSI Bei HyperSCSI werden SCSI Pakete in Ethernet gekapselt Im Unterschied zu iSCSI erfolgt aber keine Kapselung in TCP IP hieraus resultieren geringe Performancevorteile HyperSCSI ist aber nicht routingfahig Siehe auch BearbeitenFibre Channel over IP Internet Protocol over Fibre Channel Fibre Channel over Ethernet Linux iSCSI Target mit Fibre Channel UnterstutzungLiteratur BearbeitenRoland Dollinger Reinhard Legler Duc Thanh Bui Praxishandbuch Speicherlosungen dpunkt Heidelberg 2010 ISBN 978 3 89864 588 1 Bjorn Robbe SAN Storage Area Network Hanser Munchen 2001 ISBN 978 3 446 21662 4Weblinks BearbeitenFibre Channel Industry Association INCITS Technical Committee T11 Network Sorcery Website zum Buch Praxishandbuch Speicherlosungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fibre Channel amp oldid 236715351