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Clemens Munster 15 Januar 1906 in Cochem 27 April 1998 in Ainring war ein deutscher Schriftsteller Journalist und Fernsehdirektor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenClemens Munster wurde wie sein Bruder der Chemiker Arnold Munster als Sohn von Auguste Munster geborene Schluter Tochter des Palaontologen Clemens August Schluter und Rudolf Munster einem Juristen und Landgerichtsprasidenten in Cochem an der Mosel geboren 1 Er besuchte das Gymnasium Paulinum in Munster Westfalen und studierte dann bis 1928 an der Universitat Munster und der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Physik Chemie und Mathematik Er promovierte anschliessend zum Dr phil und arbeitete von 1929 bis 1933 als wissenschaftlicher Assistent an den Universitatsinstituten in Jena und Bonn In der Folge war er angestellter wissenschaftlicher Mitarbeiter in der optischen Industrie und Leiter einer Entwicklungsabteilung der Firma Carl Zeiss AG in Jena Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er zunachst als Schriftsteller und gab mit Eugen Kogon und Walter Dirks von 1945 bis 1949 die Frankfurter Hefte heraus Als der Bayerische Rundfunk BR 1949 einen Verantwortlichen fur kulturelle und erzieherische Fragen suchte fiel die Wahl des BR Intendanten Rudolf von Scholtz auf ihn Munster war bis Februar 1954 als Chefredakteur fur Kultur und Erziehung am BR tatig Als solcher errichtete er im Fruhjahr 1953 sein erstes Fernseh Versuchsstudio im Blindenheim an der Lothstrasse in Munchen Munster wurde daher in der Folge 1954 als Fernsehbeauftragter in das neu geschaffene Amt des Fernsehdirektors des Bayerischen Rundfunks berufen und war fur das gesamte Fernsehprogramm des BR sowohl innerhalb der ARD als auch fur das Regionalprogramm verantwortlich Bis 1960 war er zudem nebenamtlich Koordinator des Deutschen Fernsehens Fernsehdirektor des BR blieb er bis 1971 auch wenn ab 1960 Helmut Oeller als Leiter der Hauptabteilung Produktion Fernsehen beim BR einen Teil seiner Aufgaben ubernahm Munster galt als kritischer Geist In der Frage der atomaren Bewaffnung der Bundeswehr nahm er eine vehement ablehnende Haltung ein Im Dezember 1958 erschien sein Artikel mit dem Titel Ist die Atombombe kontrollierbar in der Zeitschrift Hochland 2 Der Artikel kam zu dem Schluss dass der Christ die Ausrustung mit taktischen Atomwaffen ebenso wie die H Bombe ablehnen muss Das Abendland kann nicht durch Waffen gerettet werden deren Anwendung unsere Tradition desavouiert Das Christentum darf nicht durch Mittel verteidigt werden die es in seinem Kern dem Liebesgebot aufheben Das kann schwere Opfer es kann fur die geistig fuhrende Schicht den Untergang bedeuten Christen mussen fur das Leiden sogar fur den Tod bereit sein wenn es keinen anderen Weg gibt die anvertrauten Guter zu retten Vielleicht konnen wir das uns Anvertraute nur retten indem wir darauf verzichten es mit allen Mitteln zu verteidigen Im Jahr 1959 hatte er formuliert Nur wer unabhangig ist findet die Wahrheit Nur wer unabhangig ist ist vertrauenswurdig Nach seinem Abschied beim BR kritisierte er offentlich die planmassige Gleichschaltungstendenz durch die CSU beim Bayerischen Rundfunk 3 Munster gehorte mit dem Mandat des BR zu den Grundern der Hochschule fur Fernsehen und Film in Munchen der er auch als Prasident vorstand Munster lehrte dort nebenberuflich ab 1967 als Professor und war deren Rektor von 1969 bis 1973 Er verfasste neben wissenschaftlichen Veroffentlichungen unter anderem den Roman Scherben Die Aufzeichnung des Georg C 1964 die Erzahlung Aufstand der Physiker 1968 zahlreiche Essays sowie drei Fernsehspiele diese meist unter dem Pseudonym Markus Schroder 4 Munster wurde 1973 mit dem Bundesverdienstkreuz 1 Klasse ausgezeichnet Er heiratete 1936 Mathilde Embden hatte mit ihr zwei Tochter Monika und Marie und lebte zuletzt in Ainring 5 Werke Auswahl BearbeitenDasein unbd Glauben 1948 Das Reich der Bilder 1949 Mengen Massen Kollektive 1952 Das Scherbengericht Die Aufzeichnungen des Georg C Roman 1964 als Hrsg Die Bundesrepublik heute Eine Bestandsaufnahme in Beispielen 1965 Aufstand der Physiker Erzahlung 1968 als Hrsg mit anderen Ingeborg Bachmann Werke 1978 Literatur BearbeitenClemens Munster im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Bettina Hasselbring Clemens Munster 1906 1998 In Rundfunk und Geschichte Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte Band 24 1998 S 161 ff Munster Clemens In Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 875 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Munster Arnold In Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 875 Clemens Munster Ist die Atombombe kontrollierbar In Hochland Band 51 Heft 2 1958 1959 Clemens Munster Boses Spiel in miserablem Stil in Der Spiegel 5 Marz 1972 Glucklicher Zufall Der Spiegel 10 Juni 1968 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 1985 S 875 Normdaten Person GND 117178543 lobid OGND AKS VIAF 79085259 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munster ClemensALTERNATIVNAMEN Markus Schroder Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und FernsehdirektorGEBURTSDATUM 15 Januar 1906GEBURTSORT CochemSTERBEDATUM 27 April 1998STERBEORT Ainring Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clemens Munster amp oldid 237716628