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Die evangelische Christuskirche in Schlangenbad ist ein Hauptwerk des Architekten Ludwig Hofmann 1862 1933 Christuskirche Schlangenbad im Januar 2023Abb 1 Hauptfront der Christuskirche in Schlangenbad Zeichnung des Architekten Inhaltsverzeichnis 1 Vorbereitung des Baus 2 Umgebung 3 Baubeschreibung 4 Orgel 5 Abbildungen 6 Einzelnachweise und Anmerkungen 7 Quellen 8 Literatur 9 WeblinksVorbereitung des Baus BearbeitenDer Bau der Christuskirche in Schlangenbad fallt in die Zeit der zahlungskraftigen Kurgaste vor dem Ersten Weltkrieg Bauleiter des Projekts war Hofmanns bewahrter Techniker Theodor Lenz der auch 1912 Pfarrer Hofer zum Wettbewerbsverfahren fur die Ausmalung der Kirche beriet 1 Wie bei jedem Projekt legte Hofmann auch zum Schlangenbader Kirchenneubau mehrere Entwurfsvarianten vor Der 1904 von Regierungs und Baurat Richard Saran bei der Bezirksregierung in Wiesbaden und von Oskar Hossfeld beim preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten in Berlin geprufte und 1907 in Langenschwalbach genehmigte Entwurf wurde ausgefuhrt Umgebung BearbeitenDie Lage und Ausrichtung des Gebaudes wird von den problematischen Bedingungen des rechteckigen Bauplatzes 2 im steil abfallenden Osthang zwischen der Strasse nach Bad Schwalbach und dem bergseits bestehenden Wald mit einem durchlaufenden offentlichen Weg bestimmt Die Kirche muss sich an den Berg schmiegen d h die Langsachse konnte nur in Nord Sud Richtung verlaufen Den Grundstuckszugang plante Hofmann anfangs direkt von der Strasse aus und wegen des grossen Gelandeunterschieds zwischen Strasse und Kirchenschiff mit einer dreilaufigen Treppenanlage Der steile und beschwerliche Aufgang scheint unbefriedigend gewesen zu sein denn die weitere Planentwicklung beinhaltet nur noch den Zugang vom Suden her der so auch ausgefuhrt wurde Schauseite blieb aber die strassenseitige Hangfassade der Kirche Sie liegt frei und ist von Weitem sichtbar Hofmann gestaltet sie reich aus und bezeichnet sie auch als die Hauptfront Baubeschreibung BearbeitenDie Langsachse der Kirche ist im Prinzip eine Symmetrieachse Der Grundriss Abb 5 zeigt ein Schiff mit quadratischem Mittelraum 3 und einer rechteckigen Erweiterung 4 an der Nordseite diese wiederum mit einer 2 50 m tiefen Konche Die Rechteckflache wird von Hofmann teils als Schiffverlangerung und teils in Verbindung mit der Konche als Altarraum um 3 Stufen erhoht definiert Im Suden steht der Vorbau des Haupteinganges 5 mit Windfang und dem von aussen zuganglichen Treppenaufgang 6 zur Orgelempore Die Querschiffe erweitern den quadratischen Mittelraum um 2 00 m Liegt der offentliche Wegaufgang im Plansatz von 1904 noch ausserhalb westlich der Kirche so ist er spater in die uberbaute Durchfahrt zwischen dem westlichen Querschiff und dem Berghang gelegt Diese offene Durchfahrt dient auch als Schutz gegen die Hangfeuchtigkeit 7 und der Uberbau mit Orgelempore als Stabilisierung des Gebaudes im Hang 8 Seitlich des Schiffrechtecks und in gleicher Tiefe des Querschiffs liegt bergseits ein Nebeneingang mit Toilette und hangseits die Sakristei mit eigenem Zugang und vorgelagerter Terrasse In der Emporenebene sind uber dem Eingangsvorbau Banke mit 45 Sitzplatzen eingebaut Die Bankreihen sind so gestaffelt dass von jedem Sitzplatz aus Kanzel und Altar gut zu sehen sind Abb 6 Im Anbau 9 uber der Durchfahrt des offentlichen Weges und im Travee des quadratischen Mittelraumes und der Querschiffe liegt die Orgelempore Unter dem ostlichen Querschiff in der Hauptfront liegt eine reprasentative Halle mit Zugang zum Turmaufgang und zum Heizungsraum unter der Sakristei Abb 1 Der Turmaufgang mit einer zweiflugeligen Ture ist der zweite Eingang zur Kirche er dient gleichzeitig auch als vorgeschriebener zweiter Rettungsweg Im Winkel zwischen Haupteingang und ostlichem Querschiff steht der wuchtige achteckige Turm Als Eckturm ist er ein Kontrapunkt sowohl in der Hauptfront als auch in der Westfassade mit dem Haupteingang Er markiert den Abschluss der Kirche zum Tal Sein rundes Treppenhaus im Innern verbindet den unteren zweiten Eingang mit allen daruber liegenden Ebenen bis zum Glockengeschoss Zur ausseren Gestaltung der Kirche sagt Hofmann Im Unterbau wurde die Kirche aus Bruchsteinen im Oberbau aus Ziegeln hergestellt und die Aussenseiten der Mauerflachen mit Werksteinquadern im Sockelgiebel aus Basaltlava im Aufgehenden mit rheinischem Tuff verblendet Diese Werksteinverblendungen haben unregelmassige Schichtenhohen und rauhe Aussenflachen hierdurch wird der monumentale Charakter nicht unwesentlich gesteigert Mit Ausnahme einiger in Basaltlava hergestellter Glieder wurden alle Architekturteile in jenem rheinischen Tuff hergestellt aus welchem auch der massive Turmhelm bis zum Knaufabschluss gebildet ist Hofer 1909 S 16 18 sowie Failing S 35 37 Der Querhausgiebel der Hauptfront ist uber der Halle reich gestaltet In gestaffelten Blendarkaden stehen die 4 Fenster im Giebeldreieck daruber ein Rundfenster die ca 1 50 m hohe Christusfigur steht auf dem Kapitell mit Schmetterlingsrelief einer Halbsaule Abb 8 und zwar vor der Fassade ein Ornamentfries schliesst den Dreiecksgiebel ab Die Durchdringung des Langsschiffs mit dem Querschiff hatte an der Hauptfront d h an der Ostseite die Entstehung eines Giebelmotives zur Folge welches hier fast als unentbehrlich gelten musste Dieser Ostgiebel kann in Verbindung mit dem flankierenden Turm als das architektonische Hauptmotiv der ganzen Bauanlage bezeichnet werden welches sich von Sudosten Abb 9 gesehen mit dem sudlichen Portalgiebel und nach Nordosten zu mit dem Sakristeiausbau und mit der nordlichen Chorapside zu einer gefalligen Gesamtgruppe von monumentaler Wirkung vereinigt Dieses Architekturbild hat durch die Anordnung einer offenen Halle im Untergeschoss des Ostgiebels eine nicht unwesentliche Steigerung erfahren Hofmann plante die Halle im Untergeschoss als Arkadengang mit drei runden Bogen mit Bogenfries die auf wuchtigen Pfeilern mit Basis und angedeuteten fruhionischen Kapitellen liegen In seiner Zeichnung war nur die mittlere 3 00 m hohe Offnung mit Differenzstufen als Durchgang vorgesehen Ausgefuhrt wurden aber drei gleiche nur 2 50 m niedrige Offnungen deren Bogen auf angedeuteten Kapitellen bestehend aus zwei Platten Abb 10 aufliegen was sich nachteilig auf die Proportionen der Hauptfront auswirkt Eine weitere Hauptfassade ist die Giebelfassade des Zugangs mit Vorhalle seitlichem Aufgang zur Orgelempore und Hauptportal Der grosse romanische Bogen des Zugangs mit daruber stehendem Ziergiebel wird von Blendpfeilern getragen In Hofmanns Plan ist im Ziergiebel eine Engelfigur als Flachrelief angedeutet Ausgefuhrt wurden auf der linken Seite auf der Seite des Grundsteins die Darstellung Austreibung aus dem Paradies Abb 11 rechts als Pendant die Ruckkehr des verlorenen Sohnes Abb 12 und im Giebel der gute Hirte Abb 13 Steinmetz war Max Bachmann aus Wiesbaden 10 Bekront wird der Giebel mit dem Pelikan In dem Girlandenband uber dem Zugang eingewoben sind die Abbildungen eines Frucht pickenden Wiedehopfs Abb 14 einer Schnecke einer Schlange einer Taube einer Eule der Kopf eines Kindes und eines alten Mannes 11 Die Fassade des Hauptgiebels ist wie auch die der ostlichen Hauptfront mit gestaffelten Scheinarkaden und Fenstern gegliedert Auf der Bergseite liegt die uberbaute offentliche Durchfahrt die Hangseite schliesst der achteckige 35 m hohe Turm ab Er hat insgesamt 6 Ebenen Die untere Eingangsebene der Kirche das Hauptgeschoss die Emporenebene ein Zwischengeschoss in der funften steht das Uhrwerk und die Glocken hangen in der sechsten Ebene Auf der Hohe des Uhrengeschosses wird die Fassade mit romanischen Scheinarkaden geschmuckt Die Aussenwande des Glockengeschosses sind auf 8 Eckpfeiler reduziert dazwischen stehen je zwei gekuppelten Fenster mit romanischen Uberfangbogen Auf den Kapitellen der Mittelsaulen sitzen Tierfiguren Abschluss des Turmschaftes ist ein Gesims mit Rundbogen und Zickzackfries Der achteckige Helm ist massiv gemauert und wird von einem Abschlussstein 12 in dem das Eisenkreuz Hohe 1 11 m mit Ring steckt gekront Das Sichtmauerwerk des Helms ist gleichzeitig die Dachhaut Die ubrigen Dachflachen der Kirche sind altdeutsch in Schiefer eingedeckt Das aufgehende Mauerwerk der Kirche besteht aus der ausseren Werksteinverblendung und einer Hintermauerung mit Ziegelsteinen Die Innenflachen sind verputzt Die Kellerdecke wurde als Betondecke mit I Tragern ausgefuhrt Die Gewolbe uber dem Mittelquadrat und dem Rechteck des Schiffs sind als Kreuzgewolbe mit Graten und in den Querschiffen und der Sudempore als Tonnengewolbe ausgefuhrt Pfeiler mit Halbsaulenvorlagen und Wurfelkapitellen mit Akanthus und Tierfiguren tragen die Gurtbogen und die Gewolbe Abb 15 Die Radien der Gurtbogen und Tonnen entsprechen jeweils der Halfte der Offnungsbreite ihr Mittelpunkt liegt auf der Hohe der Oberkante der Kapitelle Die Innenausstattung der Kirche mit Altar Kanzel Orgelempore den Banken dem Bodenbelag dem Radleuchter den farbigen Chorfenstern Abb 16 13 und den anderen bleiverglasten Fenstern sind noch ursprunglich erhalten Der Orgelprospekt wurde leider vermutlich beim Einbau des neuen Werkes zu seinem Nachteil verandert Die Seitenteile des Bogens wurden gekappt Abb 17 14 Die massive Ausfuhrung von Kanzel in Zylinderform 15 und Altar aus Sandstein und ihre Gestaltung sind bereits in Hofmanns Plansatz M 1 50 aus dem Jahre 1906 dargestellt Altar und Kanzel Abb 18 und 19 sind massiv in grauem Sandstein ausgefuhrt und zu dem einfachen wurdigen Innenraum in monumentaler Weise zusammengestimmt In gleichem Sinne wurde das Orgelgehause architektonisch ausgebildet Die Glasmalereien der Chorfenster stellte W Franke Naumburg a d S her Der Taufstein aus neuer Zeit ist eine romanisierende Erganzung des Architekten Wilfrid Franzen Wiesbaden Die Ausmalung wurde erst vier Jahre nach der Einweihung der Kirche in Angriff genommen 16 Baufuhrer Theodor Lenz stellte in seinem Brief vom 20 Januar 1912 an Pfarrer Hofer 17 die Bedingungen zur Durchfuhrung eines Wettbewerbs zusammen einschliesslich der Empfehlung Hofmann als Erbauer der Kirche in das Preisgericht zu berufen Der Hauptsponsor des Kirchenbaues war Freiherr von Krauskopf sein Ehrenplatz wird heute noch mit dem Messingschild vom 16 August 1908 markiert 18 spendete nochmals 3 000 Mark fur die Ausmalung der Kirche 19 Er schlug die Beteiligung des Architekten Georg Heinsius von Mayenburg 20 und des Malers Haussmann beide aus Dresden vor 21 Haussmann fuhrte dann auch 1913 die Ausmalung unter der Leitung von Hofmann durch 22 Im unteren Bereich der Wandflachen ist umlaufend ein ca 3 00 m hoher Sockel in einem Turkiston angelegt Senkrechte dunkle Streifen im Abstand von 1 00 m unterbrechen die Sockelflachen ebenso sind Fenster und Durchgangsoffnungen mit einem Streifen markiert Ein Fries mit goldenem Kreuzornament schliesst die Sockelflache oben ab Oberhalb des Sockels dominieren florale Muster Die Gewolbetonnen sind mit Brokatmalerei dekoriert Die Unterseiten der Gurtbogen zieren braun rote Flammen oder Ast Ornamente gerahmt in grauem rotem schwarzen und goldenem Dekor mit blau roten Akanthusblattern Abb 20 Die Grate der Deckengewolbe werden mit schmalen grau blauen und ockerfarbigen Blatt Streifen und Bogenornamenten betont Der Radleuchter hangt in einer Rosette mit Strahlenkranz in der Kuppel des Mittelquadrats Abb 21 Der graue Sockel des Triumphbogens schliesst mit einem hohen Zickzackfries ab In der Bogenflache daruber ist der auferstandene Christus im Himmel umrahmt von Engeln dargestellt Zwei Erzengel uberreichen einen Palmzweig und die Krone Die gesamte Bogenflache ist mit goldfarbenem Mosaik unterlegt In der Kalotte dahinter das blaue Himmelszelt mit Sterndekor am unteren Rand funf Fenster mit Glasmalerei und turkisfarbenen Laibungen Seitlich der Fenster ein hoher Fries mit Bluten Dornen und Akanthusdekor im farblichen Ubergang vom Blau des Himmels zum Ocker der Erde des Sockels Uber den Fenstern liegen turkisfarbene Girlanden die Lisenen gleich bis zum Boden hangen Abb 22 Die Emporenbrustung uber dem Ausgang ziert eine turkisfarbene Akanthusflache Darin eingelassen ist ein Spruchband mit dem Text Der Herr behute Deinen Ausgang und Eingang Den Bogen zur Sudempore ziert ein Schlangenmotiv mit Blattornamenten Die Emporenwande haben turkisfarbene Sockel in Turhohe einen Abschlussfries und zwei Streifen dreiteilen die Tonnenuntersicht Auch die Saulenringe die Kapitelle der Altar und die Kanzel sind in zart angedeuteten Blau Turkis und Goldfarben verziert Das naturfarbene Holz der Turen Banke Brustung und des Orgelprospekts steht in warmem Kontrast zu den turkisfarbenen Wandflachen Sakristeiwande und decke sind mit rot braunem Holz vertafelt In die Wand mit Rahmen eingelassen ist auch das von Hofmann gestiftete Bild von Karl Bantzer Abendmahl in einer hessischen Dorfkirche Der Baustil der Christuskirche lasst sich mit keinem gangigen Stilbegriff treffend beschreiben und die Kirche ist auch in Hofmanns Schaffen einmalig 23 Er selbst sagt zum Baustil folgendes Die Architektur der Kirche bewegt sich in romanischen Formen deren freie Behandlung stellenweise von der strengen traditionellen Uberlieferung abweicht Durch die Wahl dieser Formen in Gemeinschaft mit der bereits erwahnten technischen Ausfuhrungsweise ist ein Architekturbild von eigenartiger Erscheinung erstanden welches einen wohltuenden Gegensatz zu der in hochgotischem Stil erbauten und mit spitzem beschieferten Helm versehenen nahen katholischen Kirche bildet und welches durch das Grun des umgebenden Waldes vorteilhaft umrahmt und belebt wird Stilistisch sollte also die Christuskirche ein Gegenstuck zur 1895 erbauten neogotischen katholischen Kirche sein Ihr ausseres Bild wird von der Romanik der Innenraum vom Jugendstil und dem Rundbogen bestimmt Die Form des monumental in Sandstein gemauerten Tischaltars zwei 8 eckige Saulen mit Kapitell tragen die schwerer Platte findet ihr Gegenstuck in der ebenfalls in Sandstein ausgefuhrten Kanzel in Zylinderform Die massiven holzernen Eingangsturen erinnern an ein Burgtor Sie sind mit schweren schmiedeeisernen Bandern Schlossern der Drucker in Form einer Schlange Riegel Tretblechen mit gewellter Oberkante und geschmiedeten Nageln 24 beschlagen In den wuchtigen Tursturz ist das Wort Gott allein die Ehre gemeisselt Die Brokatmalerei im Schiff erinnert an die Ausmalung der Wiesbadener Lutherkirche von Rudolf und Otto Linnemann Frankfurt a M 1910 Architekt Friedrich Putzer Konnte die Abgabe der Glocken zum Ersten Weltkrieg noch durch eine Kostengegenuberstellung Hofmanns 25 verhindert werden so mussten im Zweiten Weltkrieg die grosste und die kleinste Glocke im Turm zertrummert und das Metall abgeliefert werden Am 28 August 1952 beschloss der Kirchenvorstand ihre Neuanschaffung Am 12 Dezember 1952 wurden zwei neue Bronzeglocken bei Rincker gegossen 26 die Ortspfarrer und Dekan Julius Knodt am 25 Dezember 1952 am ersten Weihnachtsfeiertag weihte 27 Zum Kirchenjubilaum am 16 bis 17 August 1958 wurden das Turminnere das Hauptportal und die Turmuhr mit Zifferblatt erneuert und neue Aussenleuchten installiert 28 Dank seiner robusten Bausubstanz und der behutsamen Renovierungen sind das Gotteshaus 29 und seine Ausmalung gut und original uber 100 Jahre erhalten geblieben Vielleicht ist dieser Glucksfall auch einer Reverenz ihres Pfarrers Julius Knodt 30 an seinen Onkel Ludwig zu verdanken Doch es droht Ungemach Nasseflecken am Gewolbe mit Schaden am Putz und an der Malerei und im Boden deuten auf langer anhaltende Vernachlassigungen der Turmeingang wird als Streusalzlager Abstellraum und Stellplatz fur die lange Leiter genutzt Stilwidrige Einrichtungsgegenstande Lesepulte aus modischem Vierkantstahl Kerzenstander Liedtafeln Schirmstander und der beschadigte Orgelprospekt storen den sonst so homogen gestalteten Kirchenraum Das Gebaude bedarf kontinuierlicher Fursorge wozu die Berufung eines ehrenamtlichen aber engagierten Kirchmeisters oder einer Kirchmeisterin angebracht ware Der von Schlossermeister Marx aus Schlangenbad kunstvoll geschmiedete Schlussel zum Haupteingang wird fursorglich im Pfarrhaus aufbewahrt Orgel BearbeitenEnde der 1960er Jahre stellte man irreparable Mangel an der Link Orgel von 1908 fest 31 Nach einer Disposition von Kantor Johannes Kruger Wiesbaden Schierstein und Orgelbaumeister Manfred Nicolaus baute die Fa Forster amp Nicolaus im Jahr 1969 ein neues Werk 18 Register zwei Manuale und Pedal in das alte Gehause 32 33 Vermutlich wurden dabei die Seitenteile des Mittelbogens abgesagt was den Proportionen des Prospekts abtraglich ist Zur Verhinderung grosserer Temperaturschwankungen und damit auch Stimmungsschwankungen erhielt die Orgel an der Gebaudeaussenwand einen Heizkorper 34 I Hauptwerk C g36 Quintade 16 7 Prinzipal 8 8 Rohrflote 8 9 Oktave 4 10 Blockflote 4 11 Sesquialter II12 Flachflote 2 13 Mixtur IV V14 Tremulant II Positiv C g315 Holzgedackt 8 16 Gemshorn 4 17 Prinzipal 2 18 Quinte 1 1 3 19 Scharff III IV20 Salicional 8 21 Rohrschalmey 8 22 Tremulant Pedal C f11 Untersatz 16 2 Prinzipal 8 3 Hohlflote 4 4 Rauschpfeife III5 Fagott 16 Koppeln II I I P II P keine SpielhilfenDas Positiv wurde 1990 um zwei Stimmen erweitert 35 36 Abbildungen Bearbeiten nbsp Abb 2 Ostliche Hauptfront M 1 200 nbsp Abb 3 Sud und Ostansicht M 1 200 nbsp Abb 4 Hauptgrundriss M 1 200 nbsp Abb 5 Hauptgrundriss M 1 50 Genehmigungsplan nbsp Abb 6 Langsschnitt M 1 50 Genehmigungsplan nbsp Abb 8 Christus auf Halbsaule nbsp Abb 9 Sudostfassade ca 1907 nbsp Abb 10 Arkaden in der ostlichen Hauptfront nbsp Abb 11 Austreibung aus dem Paradies am Haupteingang der Sudfront nbsp Abb 12 Ruckkehr des verlorenen Sohns Am Haupteingang der Sudfront nbsp Abb 13 Der Gute Hirte Am Haupteingang der Sudfront nbsp Abb 14 Wiedehopf am Haupteingang der Sudfront nbsp Abb 15 Wurfelkapitell der Gurtbogen an der Orgelempore nbsp Abb 16 gestiftetes Orgelfenster nbsp Abb 17 Orgel Prospekt ohne die demontierten Holzkampfer seitlich des Prospektbogens nbsp Abb 18 Altar nbsp Abb 19 Kanzel nbsp Abb 20 Dekorgurtbogen am ostlichen Querschiff mit Wasserschaden nbsp Abb 21 Strahlenkranz mit Leuchter in der Kuppel des Mittelraums nbsp Abb 22 Altar und KoncheEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Inzwischen war Lenz nach Munster verzogen und nicht mehr Mitarbeiter in Hofmanns Buro 40m lang 30m tief lichtes Innenmass 8 26 m x 8 26 m lichtes Innenmass 8 52 m x 5 61 m aussere Breite wie die breite des Eingangsvorbaues 9 80 m Aussenmasse 9 80 m x 5 15 m auch als sicherer Rettungsweg von der Orgelempore Das Problem mit der Feuchtigkeit wurde ca 1960 nochmals angegangen s Failing S 50 blieb aber offensichtlich an manchen Stellen ungelost Failing berichtet von starker Rissebildung im Mauerwerk verursacht durch die Sprengung im nahen Steinbruch durch Feuchtigkeit oder durch Verkehrserschutterungen Gewolbe und Pfeilerstutzen mussten stabilisiert werden S 51 lichte Tiefe 5 64 m lichte Breite 7 74 m Hinweis von Marianne und Dr Michael Streubel am 13 Juni 2007 Siehe Failing S 53 in Hofmanns Detailplan sind die Oberflachen des Knaufabschlusses bossiert und fur Bildhauerarbeit vorgesehen Gestiftet von Mme u Jonkh Lampsins van den Velden aus Utrecht Siehe auch Plan Nr 8 AGW 054 008 und AKg Plan Nr 7 Die Kanzel war in den Vorentwurfen 8 eckig und ihr Standort links des Altars vorgesehen sie wurde aber der besseren Sichtverbindung von der Orgelseite aus und wegen der Nahe zur Sakristei im Ausfuhrungsplan von 1907 auf die rechte Seite verlegt und in Zylinderform gefertigt Bereits vor der Ausmalung stellte Kirchenmaler Johann Rauland aus Koblenz Ehrenbreitstein eine Rechnung fur die Lieferung von Schablonen Hinweis von Marianne und Dr Michael Streubel Kopie von Marianne und Dr Michael Streubel am 17 Mai 2007 erhalten er hatte bereits 40 000 Mark gestiftet Failing S 34 Pfr Hofer am 13 Januar 1913 Tgb Nr 18 ZAeKHN 1 2784 Mayenburg Georg Heinsius von In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 24 Mandere Mohl E A Seemann Leipzig 1930 S 294 Brief vom 3 Februar 1912 an Pfr Hofer Kopie von Marianne und Dr Michael Streubel am 17 Mai 2007 erhalten Pfr Hofer am 4 Oktober 1913 ZAeKHN 1 2784 Vermutlich wurde kein Wettbewerb ausgeschrieben Vergl ev Martin Luther Kirche in Konigstein Falkenstein 1912 14 geschmiedete Nagel verwendet Hofmann auch an seinem eigenen Haus Kirchberg 9 und am Schlosstor in Herborn vom 21 Mai 1918 Pfr Hofer am 25 April 1940 ZAeKHN 1 2784 am 18 Dezember 1952 bei Winterwetter eingeholt am 18 Dezember 1952 hochgezogen Failing S 44 Failing S 45 mit Ausnahme der romantisch disponierten Orgel und der Liedtafeln Julius Knodt war der Schwager von Hofmanns Tochter Gertrud Er stand 1928 bis 1932 in Barstadt und 1932 bis 1959 in Schlangenbad Heute wurde man vielleicht der Restaurierung der Orgel und damit auch dem Erhalt ihres romantischen Klanges den Vorzug gegeben Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 7 2 Teil 2 L Z Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1370 6 S 742 Failing S 54 Das Gehause bietet Platz fur 23 Register Auskunft von Dr Martin Balz Muhltal am 22 Mai 2007 Orgel in Schlangenbad gesehen 25 Februar 2012 Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 7 2 Teil 2 L Z Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1370 6 S 742 Quellen BearbeitenArchiv F Gerecke Wiesbaden AGW 054 001 017 Plansatz M 1 50 ohne Bl 013 und 014 028 001 002 Turmdetails 039 013 isometr Schaubild Bl 5 Tur von Halle nach Turm Turdetail M 1 10 Bleistiftz auf Transparentpapier Einladung mit Festordnung zur Grundsteinlegung am 23 Juli 1907 Einladung mit Festordnung Ankundigung des Orgelkonzerts am gleichen Tage und Fahrzeiten der Bahn und Kleinbahn Eltville Schlangenbad zur Einweihung der Christuskirche am 16 August 1908 Hofmanns Worte zur Schlusselubergabe Manuskript des Konzepts Rheinischer Kurier vom 8 August 1908 Drei Ansichtskarten von Pfr Hofer vom 4 Mai 1904 30 Dezember 1907 und 1 September 1908 eine Ansichtskarte von 1908 zwei hist Fotos von der Fassade von 1908 Fotograf W Ballmann Schlangenbad ZAeKHN I 2784 mit einem Blatt VE 1 Fotos Nr 146 26 27 vom 20 Marz 1977 Nr 203 24 32 vom 22 Marz 1983 Film 783 und E Fotos vom 18 Mai 2007 Filme 784 787 vom 10 Juni 2007 Literatur BearbeitenFriedhelm Gerecke Historismus Jugendstil Heimatstil in Hessen im Rheinland und im Westerwald Das Lebenswerk des Architekten und Denkmalpflegers Ludwig Hofmann 1862 1933 aus Herborn Petersberg 2010 ISBN 978 3 86568 458 5 Adolf Failing Schlangenbad und seine Christuskirche Hrsg von der Ev Kirchengemeinde Schlangenbad 1968 Adolf Hofer Die Feier der Grundsteinlegung zur ev Kirche in Schlangenbad Festschrift zum Dienstag den 23 Juli 1907 im Selbstverlag des Herausgebers Druck von Franz Bechler Wiesbaden 1907 Adolf Hofer Die Einweihung der ev Christuskirche zu Schlangenbad Festschrift zum 16 August 1908 im Selbstverlag des Herausgebers Druck von Franz Bechler Wiesbaden 1909 Julius Knodt Glockenweihe und 50 Jahrfeier In Adolf Failing Schlangenbad und seine Christuskirche Hrsg von der Ev Kirchengemeinde Schlangenbad 1968 Robert Mielke Das Bild im Bauernhause In Heinrich Sohnrey Hrsg Kunst auf dem Lande Bielefeld Leipzig Berlin 1905 Weblinks BearbeitenInternetprasenz der Kirchengemeinde nbsp Commons Christuskirche Schlangenbad Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 50 095146 8 103376 Koordinaten 50 5 42 5 N 8 6 12 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christuskirche Schlangenbad amp oldid 233067228