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Die Christuskirche chiesa di Cristo ist eine evangelisch lutherische Kirche in Rom im Stadtteil Ludovisi Die Kirche wurde zwischen 1910 und 1922 erbaut Der Architekt war Franz Schwechten der auch die Kaiser Wilhelm Gedachtniskirche in Berlin geplant hat Christuskirche Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 2 1 Taufbecken 3 Orgel 4 Gelaut 5 Papstbesuche 6 Eigentumer 7 Geistliche 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenSeit 1817 1 gibt es in Rom evangelische Gottesdienste Im Sommer 1819 erhielten die durchweg auslandischen evangelischen Christen einen eigenen Geistlichen Ursprunglich in einer Kapelle der Preussischen Botschaft auf dem Kapitol beheimatet wurde sukzessive die Grundung einer eigenen Gemeinde betrieben Von 1870 bis 1915 in der Botschaftskapelle des Palazzo Caffarelli beheimatet wurde 1899 durch eine Sammlung in Deutschland auf dem parzellierten Gelande der Villa Ludovisi der notige Raum angekauft um die Kirche erbauen zu konnen 1911 erfolgte die Grundsteinlegung Die Ausfuhrung wurde durch den Ersten Weltkrieg stark verzogert so dass die Kirche erst am 5 November 1922 eingeweiht wurde Die schlichte Fassade der Kirche besteht aus Travertin und drei Nischen die jeweils eine Statue von Petrus Christus und Paulus enthalten Zwei Treppenturme rahmen die Fassade und ein grosser Glockenturm an der Apsisseite vervollstandigt das Gesamtbild Ausstattung Bearbeiten nbsp AltarraumBetreten wird die dreischiffige Basilika durch ein kleines in die Front eingelassenes Atrium mit je einer gegenuberliegenden Eingangstur an der Schmalseite Das Baumaterial des Inneren wurde von den Lutherstadten Mitteldeutschlands gespendet und ist vom romanischen Stil gepragt Das Kirchenschiff endet mit einer erhohten halbrunden Apsis An der rechten Seite befindet sich die Kanzel aus Marmor welche mit Reliefs Jesajas Johannes des Taufers des ersten Martyrers Stephan und Johannes des Evangelisten geschmuckt ist In der Mitte des Chores befindet sich der Altar welcher von einem bronzenen Kruzifix bekront wird Die Gewolbe des Kirchenschiffs und des Obergadens sind mit goldenen Mosaiken in naturalistischen Motiven und geometrischen Mustern bedeckt Die Apsis selbst hat eine reichere Mosaikdekoration Inmitten des Baums des Lebens befindet sich in der Wolbung der Apsis ein Christus Pantokrator Das Altargerat stammt aus der Botschaftskapelle und behielt auch im neuen Bau seinen Platz Taufbecken Bearbeiten In der Apsis des rechten Seitenschiffes befindet sich seit 1828 das Taufbecken dessen Basis das original Terrakottamodell von Bertel Thorvaldsen aus dem Jahr 1822 ist dessen Endausfuhrung seit 1839 in der Domkirche von Reykjavik steht Die ursprungliche Arbeit Thorvaldsens steht seit 1817 in der Kapelle des Schloss Brahetrolleborg in Danemark Das Becken ist ein Entwurf des Architekten Johann Michael Knapp und eine Arbeit des Bronzegiessers Wilhelm Hopfgartens 1779 1860 des Onkels und Mentors Emil Alexander Hopfgartens in Rom Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Steinmeyer Orgel Opus 1515 wurde 1930 installiert HauptwerkBourdon 16 Prinzipal 0 8 Gamba 0 8 Gemshorn 0 8 RohrFlote 0 8 Oktave 0 4 Nachthorn 0 4 Oktave 0 2 Solo Kornett III VMixtur VI VTrompete 0 8 SchwellwerkStillgedackt 16 Geigenprinzipal 0 8 Aeoline 0 8 Soloflote 0 8 Nachthorn 0 8 Fugara 0 4 Blockflote 0 4 Waldflote 0 2 Schwiegel 0 1 Quinte 0 2 2 3 Terz 0 1 3 5 Mixtur IV VCymbel IIIKrummhorn 0 8 PedalViolon 16 Subbass 16 Zartbass 16 Oktavbass 0 8 Violoncello 0 8 Bassflote 0 8 Choralbass 0 4 Mixtur IV VPosaune 16 Gelaut BearbeitenDie drei Bronze Glocken wurden im Jahr 1913 in Apolda in der Glockengiesserei Franz Schilling Sohne von Otto Schilling gegossen per Lastwagen gelangten sie nach Rom 1914 wurden sie in den ebenfalls in Apolda gefertigten eisernen Glockenstuhl eingebaut ab 1922 lauten sie regelmassig Die Schlagtone des Gelauts mit h0 d1 und e1 sind identisch mit denen des Gelauts der Schlosskirche von Wittenberg Die finanziellen Mittel fur den Guss der drei Bronzeglocken wurden von Frauen und Jungfrauen des Gustav Adolf Vereins in Wittenberg und anderen Gemeinden der damaligen Kirchenprovinz Sachsen mittels Geldspenden aufgebracht Grosse Glocke auch Christus Glocke genannt Nominal h0 Masse 2 720 kg unterer Durchmesser 1 66 m Inschrift Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit Hebr 13 V 8 Auf der Flanke schmuckt sie ein lateinisches Kreuz Mittlere Glocke auch Luther Glocke genannt Nominal d1 Masse 1 600 kg unterer Durchmesser 1 39 m Inschrift XXXI X MDXVII Ein feste Burg ist unser Gott Ein Lutherrosen Relief verziert die Glocke Kleine Glocke auch Wittenberg Glocke genannt Nominal e1 Masse 1 103 kg unterer Durchmesser 1 23 m Inschrift Gustav Adolf Frauen und Jungfrauenverein zu Wittenberg anno MCMXIV Auf der Flanke tragt sie das Stadtwappen von Wittenberg Von 2008 bis 2010 wurde der marode Glockenstuhl aus Eisen ersetzt und ein neuer aus Eichenholz eingebaut Die Bauleistungen erbrachten Unternehmen aus Sachsen Thuringen und Berlin Brandenburg Am 7 Marz 2010 weihte Bischof Jochen Bohl die Glocken erneut Eine Woche spater besuchte Papst Benedikt XVI die Kirche nachdem 1983 Papst Johannes Paul II eine Predigt in der Kirche gehalten hatte 2 Papstbesuche BearbeitenPapst Johannes Paul II besuchte hier 1983 als erster Papst nach der Reformation eine evangelisch lutherische Kirche und predigte von der Kanzel Eingeladen wurde er durch Christian Hans Bonte Friedheim bei der FAO in Rom tatig zu der Zeit im Kirchenrat ein aktiver Teilnehmer am Kirchenleben Papst Benedikt XVI besuchte am 14 Marz 2010 die Kirche Am 15 November 2015 besuchte Papst Franziskus die Kirche Eigentumer BearbeitenDie Eigentumerin der Kirche ist die Evangelische Kirche in Deutschland sie ist ebenfalls Eigentumerin der Versohnungskirche Dachau und der Schlosskirche Lutherstadt Wittenberg 3 Geistliche BearbeitenJens Martin Kruse 2002 03 Vakanzvertretung 2008 2017 Michael Jonas seit 2018Literatur BearbeitenJurgen Kruger Evangelisch lutherische Christuskirche Rom Dietrich Coelde Verlag Werl 1988 Andreas Puchta Die deutsche evangelische Kirche in Rom Planung Baugeschichte Ausstattung Studien zur Kunst der Antike und ihrem Nachleben Bd 2 Weiss Bamberg 1997 ISBN 3 928591 81 9 Jurgen Kruger Evangelisch lutherische Christuskirche Rom Kleine Kunstfuhrer Nr 2397 Schnell amp Steiner Regensburg 1999 ISBN 3 7954 6226 6 Nina Bewerunge Text Stephan Kolliker Fotos Die Christuskirche in Rom Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2016 ISBN 978 3 95976 037 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christuskirche Roma Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Evangelisch Lutherische Gemeinde in Rom Evangelische Kirche in Italien Evangelische Gemeinde in Rom KirchenZeitung Die Woche im Bistum HildesheimEinzelnachweise Bearbeiten Lebendige und verlassliche Okumene Pfarrer Jens Martin Kruse zum Jubilaum der evangelischen Gemeinde in Rom In domradio de 3 April 2017 abgerufen am 27 September 2017 Ernst Fauer Apoldaer Glocken lauten in Rom In Apoldaer Geschichtsverein e V Hrsg Apoldaer Heimat Beitrage zur Natur und Heimatgeschichte der Stadt Apolda und ihrer Umgebung Heft 34 Apolda 2016 S 30 33 Katja Schmidtke Preussens Pracht Die Wittenberger Schlosskirche ist der Gedenkort der Reformation schlechthin Nach vierjahriger Bauzeit wird sie am 2 Oktober mit Glanz und Gloria wiedereroffnet Danemarks Konigin fertigt eigens ein Altartuch und die EKD bekommt ein neues drittes Kirchengebaude In Glaube und Heimat Druckausgabe 25 September 2016 S 13 4 spaltiger Beitrag 41 908817 12 49164 Koordinaten 41 54 31 7 N 12 29 29 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christuskirche Rom amp oldid 236843822