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Die Christuskirche ist eine evangelisch lutherische Kirche in Krummasel einem Ortsteil der Gemeinde Kusten in der Samtgemeinde Luchow im niedersachsischen Landkreis Luchow Dannenberg Sie wurde 1895 im neugotischen Baustil auf einem grossen Platz errichtet und ist von einer langen Mauer umgeben Fruher lag der Kirchfriedhof um die Kirche herum Seitenansicht der Christuskirche in Krummasel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die alte Kirche 1 2 Bau der neuen Kirche 2 Glocken 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Pastoren in Krummasel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBaumeister der heutigen Kirche war Emil Busse aus Hitzacker Er baute nur die eine Kirche in Krummasel und entwarf damit fur ein Dorf im Wendland eine kleine Kathedrale 1 Zum Zeitpunkt der Errichtung war die Kirchengemeinde wesentlich grosser und es gab mehr Einwohner als heute mit rund 100 Personen in Krumasel 1880 gab es 978 Einwohner in den Dorfern der Kirchengemeinde Krummasel 1931 waren es 900 1950 etwa 1370 Gemeindemitglieder darunter waren uber 400 Heimatvertriebene Das erste Mal grundlich renoviert wurde die Kirche 1953 Dabei wurden samtliche Wandmalereien ubergetuncht und die Kirche erhielt eine elektrische Beleuchtung Eine weitere Renovierung war in den Jahren von 1969 bis 1973 notwendig da der Kircheninnenraum durch einen Schwelbrand in den 1960er Jahren vollig verrusst war Bei der Renovierung wurden die Koksofen durch Heizungen ersetzt und vermutlich alle Wande gestrichen Die Orgel wurde 1973 vollig uberholt wofur die Gemeindemitglieder hohe Geldbetrage spendeten Die alte Kirche Bearbeiten Uber die Vorgangerkirche ist nicht viel bekannt Sie war eine Feldsteinkirche und 3 m kurzer sowie 1 5 m schmaler als die heutige Der Kirchturm stammte vermutlich aus dem 12 Jahrhundert Die Kirche war ursprunglich katholisch und bestand bereits wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs Aus der abgerissenen Altarwand ging hervor dass in der Kirche schon 1850 katholische Gottesdienste stattgefunden haben Durch den Sturm am 29 Juli 1857 wurde der rote schiefe Turm mit Schiefern sogenannten Reitern an der einen Seite abgedeckt Der Kirchenvorstand liess den Turm fur 180 Reichstaler wieder mit Schiefern decken Die alte Kirche wurde abgerissen und war vermutlich sehr baufallig Es heisst aber auch dass es einen Brand gegeben haben soll Bau der neuen Kirche Bearbeiten 1891 beschloss der Kirchenvorstand einen Kirchenfonds anzulegen um die Kirche entweder nach drei Jahren zu renovieren oder um sie neu zu bauen Durch die Fondsgrundung wurden die Gemeindemitglieder fur drei Jahre steuerlich verpflichtet Genehmigt wurde die Steuer durch das Konigliche Konsistorium in Hannover Es wurde am 4 Mai 1894 beschlossen eine neue Kirche an den alten Turm zu bauen Der Auftrag zum Neubau wurde dem Maurermeister Emil Busse am 20 September 1894 erteilt Busse hatte bereits im September 1894 einen Umriss der Kirche gezeichnet und dieser wurde vom hannoverschen Architekten Conrad Wilhelm Hase genehmigt Fur den Neubau reichten die zusatzlichen Steuern jedoch nicht aus sodass Hauskollekten im Regierungsbezirk Luneburg erbeten und bewilligt wurden Die Gemeindemitglieder wurden zur Mitarbeit an der Kirche verpflichtet Mit ihren Wagen mussten sie Steine aus der Ziegelei in Gottien heranfahren und ausserdem Handlangerdienste beim Bau selber leisten Bei Weigerung wurden mit Geldstrafe gedroht Am 2 Mai 1895 begann der Abbruch der alten Kirche und im Juni der Neubau Zwischenzeitlich gab es Schwierigkeiten mit der Qualitat der Steine fur das Mauerwerk Der Kirchenvorstand ermahnte den Ziegeleibesitzer Wiegrefe wiederholt nur gute und sortierte Steine zu liefern Uber den Eingangen Nordeingang und Sudeingang sind Bibelspruche auf Steintafeln angebracht Bei der Schlusssteinlegung am 20 September 1895 wurden verschiedene Schriftstucke und sonstige Gegenstande in einen verloteten Kasten gelegt der bis heute unauffindbar ist Glocken BearbeitenIm alten Kirchturm hingen zwei Bronzeglocken Dabei handelte es sich um eine grosse Glocke mit Schlagton f deren Gussjahr unbekannt ist und eine kleine mit Schlagton d aus dem Jahr 1717 Fur Kriegszwecke im Ersten Weltkrieg wurde die grossere Glocke 1917 eingeschmolzen Nach dem Krieg wurde eine neue grosse Glocke gegossen Sie hatte einen Durchmesser von 107 cm 1940 sollte sie wieder eingeschmolzen werden was verhindert werden konnte Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die kleine Glocke mit einem Durchmesser von 68 cm abgenommen sie konnte aber nach dem Krieg wieder zuruckgeholt werden Die grosse Glocke wiegt 16 Zentner und die kleine 4 Zentner Die Glocken sind nicht gut aufeinander abgestimmt Ausstattung BearbeitenDie Kirche ist innen mit einem Altar einer Kanzel einer Orgel einem Taufstein Banken und mit Fenstern mit bunten Glasern ausgestattet Der Altar und die Kanzel sind an den Kanten mit roten grunen und goldenen Linien verziert Orgel Bearbeiten nbsp OrgelIm Jahre 1895 entstand die Orgel in der Werkstatt von Furtwangler amp Hammer in Hannover als opus 336 Hervorzuheben ist die Verwendung unterschiedlicher Ladensysteme fur die Manuale mechanische Kegellade im Pedal pneumatische Kegellade Anfang der 1970er Jahre wurde eine behutsame Anderung Aufhellung der Disposition im II Manual vorgenommen Diese Klangveranderung wurde im Sommer 2011 durch die herstellende Orgelbauwerkstatt zuruckgefuhrt Danach ist in allen Registern das ursprungliche grundtonige Klangbild wieder ungeschmalert vorhanden Die Krummaseler Orgel besitzt einen reichen Fundus typisch spatromantischer Register mit streichendem gescharftem Klang der charakteristisch ist fur Orgeln am Ende des 19 Jahrhunderts I Manual C f31 Bordun ab G 16 2 Principal 0 8 3 Hohlflote 0 8 4 Gambe 0 8 5 Octave 0 4 6 Mixtur II III II Manual C f37 Geigend Principal 8 8 Lieblich Gedackt 8 9 Salicional 8 10 Harmonieflote 4 Pedal C d111 Subbass 16 12 Principalbass 0 8 Koppeln II I I P II P Spielhilfe Tutti TrittPastoren in Krummasel BearbeitenListe der Pastoren seit 1542 1542 Heinrich Gelmann 1543 Ludolf Wydrian 15 Johann Rahn aus Luchow 1568 Sixtus Muller aus Salzwedel 15 Johann Godecke aus Ostfeld 1593 1610 Urbanus Teyer 1610 1611 Christophorus Tilber aus Luchow 1611 1628 Johannes Bierstede aus Dannenberg 1628 1632 Ernst Treysa aus Herzberg 1632 1666 Ludwig Muller aus Luchow 1666 1673 Conrad Heinrich Pomarius aus Diepholz 1674 1712 Johann Hake aus Dannenberg 1712 1717 Adolf Georg Heinemann aus Braunschweig 1717 1723 Franz Christoph Schlotke aus Mellendorf 1723 1754 August Heinrich Schlotke Sohn der Vorigen 1755 1781 Conrad Wilhelm Kahle aus Sehnde 1781 1795 Julius Friedrich Ludwig Windhorn aus Nienhagen 1795 1803 Franz Heinrich Elers aus Winsen 1803 1845 Albert Friedrich Sonntag aus Soltau 1845 1873 August Hermann H L Hasrnbalg aus Jerstedt 1874 1879 Karl Friedrich Adolf Peetz aus Bockenem 1879 1884 Karl Heinrich Wilhelm Merz aus Luneburg 1884 1894 August Gottlieb Theodor Wedekind aus Hildesheim 1898 1915 Friedrich Wilhelm Ferdinand Borns aus Hasperde 1916 1921 Rudolf Karl Wilhelm Bohmer aus Borkum 1921 1926 Wilhelm Johann Albert Knoche aus Gottingen 1926 1928 Vakanz 1928 1935 Konrad Hans Richard Wendland aus Hannover 1936 1949 Friedrich A H A A L Schmidt aus Clausthal 1950 1951 Karl Georg Schuster 1951 1953 Vakanz 1953 1956 Jablonski 1956 1958 Vakanz 1958 1964 Werner Dietrich Wahnback 1965 1979 Richard Rose 1979 1982 Karla Schmidt Gieseking 1983 1992 Werner Klipp 1992 1994 Friedemann Pannen 1995 2004 Thomas Anselm Muller seit 2004 Bernd PaulLiteratur BearbeitenFestschrift von Pfarrer Thomas Anselm Muller zum 100 jahrigen Jubilaum der Christuskirche in Krummasel Dezember 1995 Wolfgang Jurries Hrsg Wendland Lexikon Bd 1 A K Kohring Luchow 2000 ISBN 3 926322 28 4 Ernst Gunther Behn Das Hannoversche Wendland Kirchen und Kapellen Kohring Luchow 2011 ISBN 978 3 926322 50 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christuskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Christus Kirche KrummaselEinzelnachweise Bearbeiten Wie vor hundert Jahren Eine kleine Kathedrale hat Pastor Thomas Anselm Muller die Krummaseler Christuskirche 1995 in seiner Festschrift zum 100 Geburtstag des Gotteshauses genannt In Elbe Jeetzel Zeitung 30 Juni 2001 abgerufen am 17 Januar 2020 53 012172 11 046626 Koordinaten 53 0 43 8 N 11 2 47 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christuskirche Krummasel amp oldid 239097611