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Christine Keitel Kreidt geb Keitel 3 Januar 1942 in Zeitz 30 Juni 2016 1 war eine deutsche Mathematikdidaktikerin die als Professorin und Vizeprasidentin an der Freien Universitat Berlin wirkte Das Grab von Christine Keitel Kreidt und ihrem Ehemann Fritz Kreidt auf dem evangelischen Kirchof Alt Schonberg in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristine Keitel verbrachte einen grossen Teil ihrer Kindheit in der DDR bevor sie im Alter von 13 Jahren mit ihrer Familie in die Bundesrepublik Deutschland kam Spater gab sie an es sei ein Schock fur sie gewesen dass dort fur Madchen die humanistische Bildung im Vordergrund stand wahrend ihr vorher gefordertes Interesse an der Mathematik als ungewohnlich angesehen wurde 2 Obwohl ihr schlechte Berufsaussichten prognostiziert wurden entschloss sie sich nach dem Abitur fur ein mathematikbezogenes Studium Sie erhielt ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes und studierte von 1963 bis zum Bestehen der Diplom Vorprufung Mathematik und Physik an der Universitat Koln Danach studierte sie Mathematik Philosophie und Soziologie an der FU Berlin wo sie 1969 mit dem Diplom in Mathematik abschloss Nach dem Studium war Keitel als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Forschungsstipendiatin am Max Planck Institut fur Bildungsforschung tatig Dort beschaftigte sie sich mit der Curriculum Entwicklung fur den Mathematikunterricht Von 1976 bis 1981 leitete sie das Projekt Entwicklung von Ausbildungsmaterialien fur die 2 Phase der Lehrerbildung am Institut fur Didaktik der Mathematik in Bielefeld 1981 wurde sie an der Universitat Bielefeld mit einer Dissertation uber Reformen des Mathematikunterrichts in den USA promoviert Ab 1981 arbeitete Keitel Kreidt als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Mathematik der Technischen Universitat Berlin 1986 habilitierte sie sich dort in Didaktik der Mathematik Dabei handelte es sich um die erste Habilitation einer Frau im Bereich Mathematik an der TU Berlin 3 Danach lehrte Keitel Kreidt an der TU als Privatdozentin und unterrichtete parallel dazu auch in der beruflichen Weiterbildung 1990 wurde sie Oberassistentin bzw C2 Professorin an der TU Berlin 4 1992 nahm Keitel Kreidt den Ruf auf die C3 Professur im Bereich Mathematik in der Grundschulpadagogik des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universitat Berlin an 5 Sie wurde geschaftsfuhrende Direktorin des Instituts sowie Vorsitzende der Ausbildungskommission des Fachbereichs und der Kommission fur Lehrangelegenheiten der FU Berlin Sie gehorte dort dem Akademischen Senat an und war langjahrige Vorsitzende des Frauenrats des Prufungsausschusses Lehrerbildung und der Kommission fur Nachwuchsforderung Von 1997 bis 1999 und von 2007 bis 2010 war Keitel Kreidt Vizeprasidentin der Universitat In dieser Funktion zeichnete sie unter anderem fur Lehre und Studium sozialwissenschaftliche Facher sowie Frauenforderung verantwortlich Die Umgestaltung der Studiengange in Bachelor und Master fiel in ihre Amtszeit 2010 ging sie in den Ruhestand 6 Zu den Schwerpunkten der Forschung von Keitel Kreidt gehorten unter anderem Mathematik als soziale Praxis Philosophie und Soziologie der MINT soziale Gerechtigkeit bei der mathematischen Bildung in Bezug auf Geschlecht Ethnie und Gesellschaftsschicht Schulpolitik sowie Geschichte und Stand des Mathematikunterrichts weltweit Sie war von 1997 bis 2004 Prasidentin der Commission Internationale pour l Etude et l Amelioration de l Enseignement des Mathematiques CIEAEM einer internationalen Kommission fur die Verbesserung des Mathematikunterrichts die seit 1950 jahrliche Konferenzen zum Austausch uber das Thema veranstaltet Fur ihre Leistungen erhielt Keitel Kreidt 1999 ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt Stiftung das der Strukturentwicklung und Nachwuchsforderung im Bereich Mathematikdidaktik in Sudafrika gewidmet war Ihr wurde die Ehrendoktorwurde der University of Southampton 1999 und der Konstantin Preslawski Universitat Schumen 2009 verliehen 7 8 Christine Keitel Kreidt war seit 1974 mit dem Maler Fritz Kreidt verheiratet und hatte einen Sohn 1979 9 Sie starb 2016 im Alter von 74 Jahren Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenChristine Keitel Michael Otte Falk Seeger Text Wissen Tatigkeit das Schulbuch im Mathematikunterricht Scriptor Konigstein 1980 ISBN 3 589 20731 0 Reformen des Mathematikunterrichts in den USA Geschichte Reformkonzeptionen und Curriculumentwicklung Dissertation Bielefeld 1981 Geoffrey Howson Christine Keitel Jeremy Kilpatrick Curriculum Development in Mathematics Cambridge University Press Cambridge 1981 ISBN 0 521 23767 X Alan J Bishop M A Clements Christine Keitel Jeremy Kilpatrick Frederick K S Leung Hrsg Second International Handbook of Mathematics Education Springer Dordrecht 2003 ISBN 94 010 0273 8 Alan J Bishop Christine Keitel Jeremy Kilpatrick Frederick K S Leung M A Clements Hrsg Third International Handbook of Mathematics Education Springer New York 2013 ISBN 978 1 4614 4683 5 Bill Atweh Christine Keitel Social In Justice and International Collaborations in Mathematics Education Bill Atweh Marcelo Borba Angela Calabrese Barton Noel Gough Christine Keitel et al Internationalisation and Globalisation in Mathematics and Science Education Springer Dordrecht 2007 ISBN 1 4020 5907 8 S 95 111 doi 10 1007 978 1 4020 5908 7 6 Christine Keitel Renuka Vithal Mathematical Power as Political Power The Politics of Mathematics Education In Philip C Clarkson Norma C Presmeg Hrsg Critical Issues in Mathematics Education Springer New York 2008 ISBN 978 0 387 09672 8 S 167 188 doi 10 1007 978 0 387 09673 5 12 Weblinks BearbeitenChristine Keitel in der GDM MadipediaEinzelnachweise Bearbeiten Keitel Kreidt Christine In Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender Online degruyter com abgerufen am 9 Januar 2021 Begrundet von Joseph Kurschner standig aktualisierte zugangsbeschrankte Onlineausgabe Prof Dr math dr h c sc mult Christine Keitel In C1 C2 Frauenforderprogramm an der TU Berlin Dokumentation amp Portrats Berlin 2011 S 18 Sitzungsberichte der Berliner Mathematischen Gesellschaft Berliner Mathematische Gesellschaft 2001 S 525 Zur Person Prof Dr Christine Keitel Kreidt gml 2009 de Abgerufen am 9 Januar 2021 Prof Dr Dr h c mult Christine Keitel Kreidt fu berlin de Abgerufen am 9 Januar 2021 Traueranzeigen In Der Tagesspiegel 7 August 2016 Abgerufen am 9 Januar 2021 Uwe Gellert Eva Jablonka und Christine Knipping Nachruf auf Christine Keitel Kreidt In GDM Mitteilungen 102 2017 S 53 Autorenverzeichnis In Johannes Weberling Hrsg Verantwortliche beim Namen nennen Tater haben ein Gesicht Nomos Baden Baden 2009 ISBN 978 3 8329 4844 3 S 79 82 Fritz Kreidt Kunstkeller Bern PDF kunstkellerbern ch Abgerufen am 9 Januar 2020 Normdaten Person GND 142205818 lobid OGND AKS LCCN n80163827 VIAF 61648563 Wikipedia Personensuche Anmerkung VIAF auch 147344431 PersonendatenNAME Keitel Kreidt ChristineALTERNATIVNAMEN Keitel ChristineKURZBESCHREIBUNG deutsche Mathematikdidaktikerin und HochschullehrerinGEBURTSDATUM 3 Januar 1942GEBURTSORT ZeitzSTERBEDATUM 30 Juni 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christine Keitel Kreidt amp oldid 232752916