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Freiherr Christian von Hammerstein 18 Juni 1769 in Kastorf 11 April 1850 in Uelzen war ein deutscher Offizier Landwirt und landwirtschaftlicher Schriftsteller Christian von Hammerstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken in der Landwirtschaft 3 Ehrungen 4 Familie 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristian von Hammerstein war ein Sohn des Kastorfer Gutsherren Hans Christian Freiherr von Hammerstein 15 Mai 1741 14 Mai 1771 und dessen Ehefrau Caroline Agnes Luise geborene von Schrader 19 April 1744 28 Dezember 1801 Sein Bruder Hans Detlef von Hammerstein war ein Jurist und Minister 1 Nachdem sein Vater verstorben war zog die Mutter mit den Sohnen nach Ebstorf anschliessend nach Luneburg Er musste gegen seinen Willen in das Militar eintreten Im Alter von 14 Jahren wurde er im Leibregiment zu Pferde in Luneburg stationiert in Bleckede zum Kornett ernannt In Bleckede lebte er die nachsten Jahre Ende 1790 erwarb seine Mutter das Gut Bahnsen und beauftragte ihren Sohn formell das Gut zu bewirtschaften Hierfur erhielt er Urlaub vom Militar Aufzeichnungen ist zu entnehmen dass er landwirtschaftliche Vorkenntnisse hatte die wahrscheinlich auf umfangreicher Literaturrecherche wahrend der Garnisonszeit in Bleckede beruhten Ab dem Dezember 1791 hatte er Zugriff auf seinen Erbanteil an Gut Kastorf Er verausserte das Gut Bahnsen und kaufte das Gut Goldberg in Mecklenburg Kurz nach seiner Beforderung zum Rittmeister im April 1792 beendete er den Militardienst um sich auf die Landwirtschaft konzentrieren zu konnen 1 nbsp Gartenseite des Kastorfer Herrenhauses 2009 1794 trennte sich von Hammerstein von dem Gut Goldberg Ein Jahr spater kaufte er gemeinsam mit seiner Ehefrau das Gut Hulseburg mit Presek und im Jahr darauf zusatzlich den Meierhof Vortsahl der nominell seiner Frau gehorte 1799 erwarb er das Gut Kastorf das sein Bruder verkauft hatte Das Herrenhaus Kastorf wurde 1801 1802 vom danischen Baumeister Christian Frederik Hansen entworfen und von Joseph Christian Lillie bis 1803 erbaut 2 Die Ankaufe und Neubau beruhten auf grossen Krediten die ihm bei der wirtschaftlich schlechteren Lage bspw aufgrund der franzosischen Besatzung Probleme bereiteten 1806 wurde Kastorf geplundert In den Jahren danach musste er mehrfach Feuer und Hagelschaden hinnehmen bis 1813 mehrere Einquartierungen Insbesondere aufgrund der Agrarkrise nach den napoleonischen Kriegen ging von Hammerstein 1815 bankrott und verausserte Kastorf Er war bereits zuvor als Major und Kommandeur in das Ratzeburger Landwehr Bataillon eingetreten mit dem er 1815 gegen Napoleon kampfte Nach Kriegsende diente er als Kommandeur in Ratzeburg und loste 1816 sein Landwehr Bataillon auf Danach erhielt er das Kommando uber ein bis 1833 existierendes Landwehr Bataillon in Luneburg Im selben Jahr schied er als Oberst aus dem Militar 1 Von Hammerstein hatte das Gut Hulseburg wahrend seiner Zeit beim Militar noch mehrere Jahre gehalten 1823 litt auch das Vermogen seiner Frau unter seinem eigenen Bankrott Das Ehepaar musste sich daher von dem uberschuldeten Gut trennen Die Familie zog zur Miete auf das von Lenthesche Gut Wrestedt III 3 wo von Hammerstein bis zum Ende seines Militardienstes jedoch nur Urlaube verbrachte Bereits als Offizier hatte er sich mehrfach erfolglos darum bemuht vom Militardienst in den hannoverschen Staatsdienst beim Landes Oeconomie Collegium zu wechseln das die Leitung uber die Gemeinheitsteilung und Verkopplung innehatte Anfang 1834 sollte er nun als Ablosungskommissar das alte Amt Oldenstadt mit Sitz in Wrestedt leiten Die Voraussetzung hierfur war eine Befahigung zum Richteramt die er aber nicht hatte Daher legte er im Alter von 64 Jahren ein juristische Examensprufung ab 1 1838 verlegte von Hammerstein seinen Wohnsitz nach Uelzen wo er bis Lebensende wohnte Wirken in der Landwirtschaft Bearbeiten nbsp Das fur von Hammerstein errichtete Denkmal1827 gab von Hammerstein mehrere mitunter preisgekronte Artikel in dem Sammelband Landwirthschaftliche Schriften heraus was ihn als Fachautoren bekannt machte 1830 grundete er den Landwirthschaftlichen Verein zu Uelzen aus dem spater der Provinzialverein entstand Hier bemuhte er sich die Landwirtschaft der Luneburger Heide zu modernisieren 1832 wurde er zum Prasidenten das Provinzialvereins auf Lebenszeit gewahlt Er redigierte bis Lebensende die Vereinszeitschrift Landwirthschaftlichen Mittheilungen besonders fur das Furstenthum Lunebuirg und Verhandlungen des landwirthschaftlichen Provinzial Vereins zu Uelzen 1849 ubernahm er daruber hinaus die Redaktion des Sonntags Wochenblatts fur den Landmann im Furstenthum Luneburg 4 Der Landwirtschaftliche Verein wollte zunachst als Lesegemeinschaft mit Vortragen Publikationen und Erfahrungsaustausch uber neue Erkenntnisse informieren Ab ungefahr 1840 wurde hieraus schrittweise ein Gremium von Fachleuten das die Landwirtschaft durch konkrete praktische Aktionen modernisieren wollte Das besondere Anliegen des Vereins war die Einfuhrung moderner Anbaumethoden aus England Dazu gehorten insbesondere eine signifikante Erweiterung der Kultivierung von Grunfutter bei der Wiesenbauprojekte helfen sollten Die Viehbestande sollten verbessert und erhoht und somit die Dungemittelproduktion gesteigert werden Der Verein warb ausserdem dafur Boden zu mergeln 5 Von Hammerstein setzte sich fur den Kampf gegen Kartoffelkrankheiten ein wollte Tabakpflanzen kultivieren und moderne Gerate bauen lassen Mit seinen Bemuhungen war er unterschiedlich erfolgreich Die dauerhaft erfolgreichste Initiative seines Vereins war die sogenannte Hoferegulierung Bereits verkoppelte Betriebe wechselten dabei von einer Getreide Brache Wirtschaft auf eine ertragreichere Fruchtfolge von Getreide Futtermitteln und Hackfruchten Ab 1837 setzte der Verein alle vorhandenen Mittel fur eine nun systematische durchgefuhrte Hoferegulierung ein Dieses Vorhaben konnte erst Jahrzehnte nach Heinemanns Tod im Jahr 1894 beendet werden 6 Im Jahr 1832 erreichte von Hammerstein seinen Hohenpunkt als landwirtschaftlicher Fachschriftsteller Er gab sieben kleinere Beitrage und die Neuen landwirthschaftlichen Schriften heraus die sieben fruher erstellte Texte enthielten Zu ihnen gehorte eine kleine aber bedeutende Monografie Uber die Verbesserung des Zustandes des Landmannes im Furstenthum Luneburg Die Konigliche Landwirtschaftsgesellschaft hatte sich dafur starkgemacht dass dieser Text Verbreitung fand Eine weitere nennenswerte Publikation Heinemanns war eine kurze Darstellung der Grundsatze modernen Ackerbaus von William Bland die er von der englischen in die deutsche Sprache ubersetzte 7 Ehrungen Bearbeiten1834 erhielt von Hammerstein die Silberne Medaille der Koniglichen Landwirtschaftsgesellschaft T Ruhne gestaltete fur ihn ein Denkmal das in seinem Todesjahr in Uelzen errichtet wurde Es steht am dort nach ihm benannten Hammersteinplatz 8 Familie BearbeitenAm 3 April 1793 heiratete von Hammerstein Dorothea Agnies Sophie von Plato 1771 1858 Sie war eine Tochter des Landrates Otto Ernst von Plato auf Grabow Das Ehepaar hatte sechs Tochter und vier Sohne darunter Wilhelm von Hammerstein der Hannoverscher Staatsminister war 9 Literatur BearbeitenWilhelm Hartmann Hammerstein Freiherren von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 594 f Digitalisat Hans Jurgen Vogtherr Hammerstein Christian Freiherr von in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 157 159 Ilsabe von Bulow Joseph Christian Lillie 1760 1827 Deutscher Kunstverlag Berlin 2008 ISBN 978 3 422 06610 6Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Hans Jurgen Vogtherr Hammerstein Christian Freiherr von in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 157 Ilsabe von Bulow Joseph Christian Lillie 1760 1827 S 22 ff Kastorfer Geschichte abgerufen am 16 Juni 2021 Hans Jurgen Vogtherr Hammerstein Christian Freiherr von in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 158 Hans Jurgen Vogtherr Hammerstein Christian Freiherr von in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 158 Hans Jurgen Vogtherr Hammerstein Christian Freiherr von in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 158 159 Hans Jurgen Vogtherr Hammerstein Christian Freiherr von in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 159 Hans Jurgen Vogtherr Hammerstein Christian Freiherr von in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 159 Hans Jurgen Vogtherr Hammerstein Christian Freiherr von in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 157 Normdaten Person GND 123017203 lobid OGND AKS LCCN no2002079491 VIAF 27968100 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hammerstein Christian vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier Landwirt und landwirtschaftlicher SchriftstellerGEBURTSDATUM 18 Juni 1769GEBURTSORT KastorfSTERBEDATUM 11 April 1850STERBEORT Uelzen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian von Hammerstein Landwirt amp oldid 235315618