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Das Chodynkafeld russisch Hodynskoe pole Chodynskoje pole ist eine historische Ortslage nordwestlich des Moskauer Stadtzentrums und unmittelbar sudlich der Ausfallstrasse Leningrader Prospekt Das heute teilweise bebaute Areal diente in seiner Geschichte unter anderem als militarisches Gelande aber auch als Moskaus erster Passagierflughafen Chodynkafeld im Jahr 2010 Ehemaliges Rollfeld des Flughafens im Hintergrund neu erbaute Wohnblocks Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenUnter seinem bis heute bekannten Namen der wiederum an das hier einst verlaufende und heute grosstenteils unterirdisch geleitete Flusschen Chodynka angelehnt ist wurde das Chodynkafeld 1389 in einer Urkunde des Moskauer Grossfursten Dmitri Donskoi erwahnt Dort hiess das Feld Chodynka Wiese Zur damaligen Zeit und noch bis ins 18 Jahrhundert wurde das Feld vorwiegend landwirtschaftlich genutzt bis Mitte des 19 Jahrhunderts lag es ausserhalb der Moskauer Stadtgrenzen Im Juli 1609 mitten in der sogenannten Zeit der Wirren war das Chodynkafeld Schauplatz der Kampfe zwischen den Truppen des Zaren Wassili IV Schuiski und des Hochstaplers Pseudodimitri II Nachdem das Feld nicht mehr als landwirtschaftliche Flache genutzt wurde wurden dort unter anderem Truppenubungsplatze Kasernen und Militarlager angelegt Zudem veranstaltete man dort gelegentlich grossere Ausstellungen und Volksfeste Zu den bekanntesten derartigen Ereignissen auf dem Chodynkafeld zahlt die 1775 durchgefuhrte Feier anlasslich des Friedens von Kucuk Kaynarca mit dem der Russisch Turkische Krieg von 1768 1774 beendet wurde An diesem Volksfest nahmen damals rund 60 000 Menschen teil Auf dem Chodynkafeld fand auch die Allrussische Industrie und Handwerksausstellung 1882 statt Im Mai 1896 war das Chodynkafeld Schauplatz eines mit mehreren Hunderttausend Besuchern besonders grossen Volksfestes anlasslich der Kronung des letzten russischen Zaren Nikolaus II Dieses Volksfest endete in einer Katastrophe der sogenannten Chodynka Tragodie Bei einer Massenpanik die sich wahrend der Ausgabe der Geschenke ereignete kamen 1389 Personen ums Leben nbsp Ehemaliger Tower des PassagierflughafensAb Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das Feld zunehmend auch von einheimischen Flugpionieren und Testpiloten darunter Pjotr Nesterow spater auch Waleri Tschkalow als Versuchsgelande genutzt 1910 wurde auf einem grossen Teil des Feldes der erste Moskauer Flugplatz gegrundet der bis zum Jahr 1922 zu einem Passagierflughafen gestaltet wurde und seitdem sowohl innerrussische als auch internationale Fluge wie beispielsweise Moskau Konigsberg Berlin abfertigte Der Flugzeugkonstrukteur Alexander Jakowlew arbeitete hier Bis zum Bau des Flughafens Bykowo im Moskauer Umland im Jahr 1933 war der Flughafen auf dem Chodynkafeld der einzige in Moskau Er gab der nordlich und entlang des Leningrader Prospektes gelegenen Wohngegend ebenso wie der 1938 eroffneten nahegelegenen Metrostation den Namen Aeroport wortlich Flughafen Mit der Inbetriebnahme mehrerer neuer Verkehrsflughafen im Grossraum Moskau darunter des Flughafens Wnukowo im Jahr 1941 liess die Bedeutung des Chodynka Flugplatzes fur den Passagierverkehr nach Er wurde zunehmend als Zubringer Flugplatz genutzt Passagiere anderer Flughafen konnten dort einchecken und wurden anfangs per Hubschrauber spater mit Omnibussen zu ihrer jeweiligen Maschine transportiert Das Passagierterminal bekannt als Aerowoksal wortlich also Aerobahnhof im Norden des Chodynkafeldes diente noch bis in die 1990er Jahre als Busstation In der Nachkriegszeit wurde die Nutzung des Chodynkafeldes als ziviler Flughafen aufgegeben Die vorhandene Start und Landebahn wurde vom sowjetischen Militar ubernommen und diente seither als Militarflugplatz der den Namen des Revolutionars Michail Frunse erhielt In der naheren Umgebung des Flugplatzes siedelten sich mehrere bekannte Experimental Konstruktionsburos fur Luftfahrttechnik an u a Suchoi Iljuschin Jakowlew MiG Neben militarischen Flugzeugen und Hubschraubern starteten auf dem Chodynkafeld auch Testfluge von Passagierflugzeugen Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Alte Militarmaschinen auf dem Chodynkafeld 2010 nbsp Die Megasport Arena im Jahr 2018 nbsp Blick auf die WEB Arena im August 2016 nbsp GRU Hauptquartier am Chodynkafeld im Jahre 20132003 wurde der Frunse Militarflugplatz stillgelegt Teile des Flugplatzgelandes wurden inzwischen mit neuen Wohnblocks und anderen Objekten wie der 2006 eroffneten Multifunktionshalle Megasport Arena bebaut Der Arena gegenuber wurde die WEB Arena errichtet Am sudlichen Rand des Gelandes liegt das Hauptquartier des militarischen Geheimdienstes GRU Von den ursprunglichen Anlagen ist heute nur noch das ehemalige Rollfeld erhalten das als Ubungsstrecke fur Auto und Motorradfahrer genutzt wird ferner liegen grossere Ackerflachen rund um das Rollfeld derzeit noch brach Geplant ist die Errichtung weiterer Wohnviertel auf dem ehemaligen Flugplatz 1991 wurde ein Luftfahrtmuseum eroffnet das jedoch mit der Stilllegung des Platzes aufgrund fehlender finanzieller Mittel ebenfalls geschlossen wurde Die ausgestellten Militarflugzeuge darunter seltene Prototypen der ehemals am Platz beheimateten Konstruktionsburos stehen bereits heute soweit sie nicht von anderen Museen ubernommen werden konnten entlang des ehemaligen Rollfeldes und sind derzeit faktisch dem Verfall und Vandalismus preisgegeben 1 2 Im Vorfeld der Militarparaden zum Tag des Sieges die jedes Jahr am 9 Mai auf dem Roten Platz stattfinden dient der ehemalige Flugplatz als Sammelplatz fur die dabei verwendete Militartechnik 3 Am Tag der Parade sowie wahrend der Proben wird die Technik dann vom Chodynkafeld zum nahe verlaufenden Leningrader Prospekt und von dort uber die Twerskaja Strasse ins Stadtzentrum transportiert Einzelnachweise Bearbeiten 1 2 Vorlage Toter Link rutube ru Abschied von Chodynka Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2023 Suche in Webarchiven 9 Dezember 2007 Patrick Hoeveler Flugzeugsammlung in Chodinka Trauriges Ende In Klassiker der Luftfahrt Nr 2 2013 S 39 Voennaya tehnika priehala na Hodynskoe pole RIA Novosti abgerufen am 19 Mai 2023Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chodynkafeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Chodynkafeldes russisch Memento vom 27 Februar 2009 im Webarchiv archive today Kurzbeschreibung auf moscow gramota ru russisch 55 788694444444 37 529833333333 Koordinaten 55 47 19 3 N 37 31 47 4 O Moskauer Flughafen Domodedowo Scheremetjewo Schukowski WnukowoGeschaftsfliegerei Ostafjewo Geschlossen Bykowo Chodynkafeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chodynkafeld amp oldid 233945010