www.wikidata.de-de.nina.az
Die chemische Okologie ist ein Teilgebiet der Okologie mit dem die Rolle chemischer Signale in den Wechselbeziehungen von Organismen etwa durch Insektenpheromone Bioinsektizide oder Phytonzide erforscht wird 1 Hieraus ergeben sich unter anderem Erkenntnisse zur Entwicklung neuer Methoden der biologischen Schadlingsbekampfung Inhaltsverzeichnis 1 Erlauterungen 2 Begriffe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseErlauterungen BearbeitenChemische Wechselbeziehungen sind eine Grundlage der Biokommunikation zwischen Zellen innerhalb eines Organismus Ebenso spielt chemische Kommunikation eine Rolle bei der Informationsweitergabe zwischen verschiedenen Individuen einer Art intraspezifisch und zwischen verschiedenen Arten interspezifisch innerhalb einer Biozonose Die chemische Okologie untersucht Funktion und Wirkung solcher Signale bei der Gestaltung artspezifischer Geschlechterbeziehungen bei interspezifischen Wechselbeziehungen verschiedener Arten sowie im Rauber Beute Verhaltnis Ziel ist es Erkenntnisse uber Vorkommen und Funktion von chemischen Signalen sowie ihre Bedeutung innerhalb eines Okosystems zu gewinnen Viele Organismen insbesondere Insekten aber auch Pflanzen kommunizieren mit Hilfe chemischer Substanzen Aufbauend auf Erkenntnissen der Biokommunikation der infrage kommenden Arten werden technische Verfahren zur Schadlingsbekampfung entwickelt Eine Forschungseinrichtung mit diesem Forschungsschwerpunkt ist das Max Planck Institut fur chemische Okologie in Jena Beispiel Wird eine Pflanze durch einen Fressschadling angegriffen gibt die Pflanze Duftstoffe ab die naturliche Feinde des Schadlings anlocken Die Feinde vernichten die Schadlinge andererseits sondern viele Pflanzen Gifte ab die von den Schadlingen nicht vertragen werden Uber die gleichen Duftstoffe werden benachbarte Pflanzenranken oder Pflanzen vor den Schadlingen gewarnt Diese aktivieren ihrerseits ihre Abwehrstoffe Die Kommunikationsstrukturen sind ausserordentlich komplex und die Forschung ist erst am Beginn des Verstandnisses Kulturpflanzen haben diese Fahigkeiten oft weitgehend verloren wenn sie nicht auf diese Merkmale hin gezuchtet wurden Durch Gentechnik plant man sich die Erkenntnisse zunutze zu machen und gezielt Duftstoffstrategien fur die Schadlingsbekampfung zu entwickeln Begriffe BearbeitenDie beim Signalaustausch zwischen Organismen benutzten Substanzen nennt man Semiochemikalien oder Ektohormone dazu zahlen Pheromone dienen der Kommunikation innerhalb einer Art Sie konnen anziehend oder abstossend wirken Allomone gr allos fremd bringen in der zwischenartlichen Kommunikation dem Sender Vorteile Kairomone gr kairos nutzlich bieten hingegen dem Empfanger Vorteile Synomone bieten beiden d h sowohl Sender als auch Empfanger Vorteile nbsp Literatur BearbeitenKonrad Dettner Chemische Okologie Ein interdisziplinares Forschungsgebiet zwischen Biologie und Chemie In Zeitschrift fur Umweltchemie und Okotoxikologie Band 1 Nr 4 1989 S 29 36 doi 10 1007 BF02936880 Volltext Jeffrey Harborne Okologische Biochemie eine Einfuhrung Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin Oxford 1995 ISBN 3 86025 245 3 Gerd Joachim Krauss Dietrich H Nies Hrsg Ecological Biochemistry Environmental and Interspecies Interactions Wiley VCH Weinheim 2015 ISBN 978 3 527 31650 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chemical ecology Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Philip Bethge Die Pflanzenflusterer In Der Spiegel Nr 26 2006 online Max Planck Institut fur chemische Okologie International Society of Chemical EcologyEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Okologie In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 9 November 2014 Normdaten Sachbegriff GND 4123004 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chemische Okologie amp oldid 232782264