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Marie Magdalene Charlotte Ackermann 23 August 1757 in Strassburg 10 Mai 1775 in Hamburg war eine deutsche Schauspielerin Idealisierter Kupferstich von Charlotte Ackermann der nach ihrem fruhen Tod erschien Johann Friedrich Hermann Wehrs 1977 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwirken 2 1 Zeitgenossische Werke uber Charlotte Ackermann 2 2 Spatere Romane uber Charlotte Ackermann 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCharlotte Ackermann entstammte einer Schauspielerfamilie Ihr Vater Konrad Ernst Ackermann hatte unter anderem mit Gotthold Ephraim Lessing zusammengearbeitet ihre Mutter Sophie Charlotte Ackermann war ebenso als Schauspielerin tatig wie es Charlottes altere Schwester Dorothea Caroline Ackermann verh Unzer und ihr Stiefbruder Friedrich Ludwig Schroder waren Ihr Buhnendebut gab Charlotte Ackermann am 16 Oktober 1761 als Louison in Molieres Der eingebildete Kranke Seit 1765 trat sie am neu errichteten Komodienhaus am Gansemarkt in Hamburg auf und ging mit der Theatertruppe ihres Vaters auf Gastspielreisen nach Braunschweig Altona und andere Stadte Norddeutschlands Wahrend sie in jungen Jahren oft als Balletttanzerin zu sehen war wurde sie im Alter von 12 Jahren bereits fur die Rolle der jugendlichen Liebhaberin eingesetzt und trat ein Jahr spater in Hauptrollen auf Mit 14 Jahren begeisterte sie das Theaterpublikum in der Hamburger Urauffuhrung von Lessings Emilia Galotti in der sie die Titelrolle innehatte Wenig spater trat sie als Adelheid in Goethes Stuck Gotz von Berlichingen auf In Lessings Stuck Minna von Barnhelm war sie die Franziska Zu ihrer Zeit galt sie als ausserordentliches Talent voll Grazie und erfinderischen Geistes 1 In den Jahren 1773 und 1774 trat sie in jeweils mehr als 35 Stucken auf insgesamt spielte sie von 1771 bis zu ihrem Tod in 116 verschiedenen Stucken mit 2 Charlotte Ackermann starb mit 17 Jahren in Hamburg ihr fruher Tod versetzte die ganze Stadt in tiefe Trauer 3 Die Vermutungen der Todesursache reichten von Selbstmord im Zuge des sogen Werther Fiebers uber Mord durch Vergiften bis hin zu emotionaler Uberanstrengung Der Tod Charlotte Ackermanns fuhrte zu einer bis dahin unbekannten Welle der Trauer Die Borse wurde ausgesetzt das Theater in Hamburg wurde fur mehrere Tage schwarz behangen und das Publikum erschien in Trauerkleidung zu den Auffuhrungen Charlottes Leichnam wurde fur mehrere Tage aufgebahrt sodass die Stadt von ihr Abschied nehmen konnte Rund 4000 Menschen folgten schliesslich ihrem Sarg Johann Franz Brockmann hielt an ihrem Grab die Trauerrede Charlotte Ackermann wurde am 14 Mai 1775 im Gewolbe der St Petri Kirche in Hamburg beigesetzt Nachwirken Bearbeiten nbsp Das Denkmal fur Charlotte Ackermann in der Vision Rathleffs Thalia und Melpomene bekranzen die verstorbene Schauspielerin Stich aus dem Jahr 1775 Bereits wenige Tage nach ihrem Tod wurden Plane fur ein Denkmal fur Charlotte Ackermann bekannt Zahlreiche Einwohner Hamburgs spendeten in kurzester Zeit uber 700 Reichstaler fur ein Projekt dessen mogliches Aussehen auf einem Frontispiz in Rathleffs Beytrag zu den Letztern Tagen der jungeren Demoiselle M M Ch A gezeigt wurde Zu Zeiten in denen Schauspielerinnen gesellschaftlich noch nicht voll anerkannt waren stellte allein der Vorschlag eines Denkmals eine Sensation dar Der Senat Hamburgs verbot schliesslich die Errichtung des Denkmals und sogar die Veroffentlichung von Zeitungsartikeln uber Charlotte Ackermann Nach Charlotte Ackermanns Tod kamen unzahlige Werke auf den Markt die sich mit ihrem kurzen Leben befassten Zahlreiche Gedichte auf ihren Tod wurden verfasst und bis zum Senatsverbot in Zeitungen veroffentlicht Charlotte Ackermann ist die Hauptfigur in Otto Mullers Roman Charlotte Ackermann der zudem im 19 Jahrhundert als Theaterstuck auf die deutschen Buhnen kam und sehr erfolgreich war Noch 1929 veroffentlichte Albert Petersen einen Roman mit dem Titel Charlotte Ackermann Zeitgenossische Werke uber Charlotte Ackermann Bearbeiten R Ernst Lorenz Michael Rathleff Die letzten Tage der jungeren Demoiselle M M Ch A aus authentischen Quellen zum Druck befordert 1775 Ernst Lorent Michael Rathleff Beytrag zu den Letztern Tagen der jungeren Demoiselle M M Ch A 1775 J C Bock Gesammeltes Mitleiden 1775 J C Bock Zum Gedachtnisse unserer entschlafenen Charlotte Ackermann 1775 J C Bock Am Grabe unserer Charlotte Ackermann 1775 Anonym Albrecht Wittenberg Briefwechsel bey Gelegenheit des Absterbens der Demoiselle Charlotte Ackermann einer deutschen Schauspielerinn 1775 Spatere Romane uber Charlotte Ackermann Bearbeiten Otto Muller Charlotte Ackermann Ein Hamburger Theaterroman aus dem vorigen Jahrhundert 1854 die gleichnamige dramatisierte Version erschien im selben Jahr Albert Petersen Charlotte Ackermann 1929 Eva Maria Merck Die Freundinnen Eine Episode aus dem Leben der Charlotte Ackermann 1965 Literatur BearbeitenLudwig Brunier Friedrich Ludwig Schroder Ein Kunstler und Lebensbild J J Weber Leipzig 1864 S 322 336 August Forster Ackermann Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 37 f Hans Heinrich Borcherdt Ackermann Charlotte Maria Magdalena In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 35 Digitalisat Ruth B Emde Schauspielerinnen im Europa des 18 Jahrhunderts Rodopi 1997 ISBN 90 420 0351 0 S 312 331 Mary Helen Dupree The Mask and the Quill Actress Writers in Germany from Enlightenment to Romanticism Bucknell Univ Press Bucknell PA 2011 ISBN 9781611480245 S 20 63 Einzelnachweise Bearbeiten ADB S 38 Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Christians Verlag Hamburg 2003 S 17 books google de NDB S 35 Normdaten Person GND 118646753 lobid OGND AKS VIAF 805588 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ackermann CharlotteALTERNATIVNAMEN Ackermann Marie Magdalene CharlotteKURZBESCHREIBUNG deutsche SchauspielerinGEBURTSDATUM 23 August 1757GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 10 Mai 1775STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charlotte Ackermann amp oldid 214023350