www.wikidata.de-de.nina.az
Charles Ratton 11 Marz 1897 in Macon 21 Juli 1986 in Villefranche sur Mer war ein franzosischer Kunsthandler der sich der afrikanischen ozeanischen und prakolumbianischen Kunst widmete 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCharles Ratton der Sohn eines Hutmachers studierte mit einer vierjahrigen Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg 2 Kunstgeschichte an der Ecole du Louvre Sein Bruder Maurice Ratton wurde ebenfalls Kunsthandler sein Neffe Lucas Ratton fuhrte spater die Geschafte fort Beeinflusst durch die Kunst des Kubismus entwickelte Ratton bereits in den 1920er Jahren einen Faible fur die Vermarktung der Kunst afrikanischer Volker fur die seinerzeit Bezeichnungen wie Negerkunst oder Stammeskunst ublich waren Art premier Tribal art In den 1910er Jahren hatte Paul Guillaume diese Kunst entdeckt mit ihr zu handeln begonnen und damit das Interesse der europaischen Avantgardekunstler geweckt 2 Ratton erhielt 1927 den Gewerbeschein fur seine Galerie Charles Ratton 1 in der Rue de Marignan 3 im 8 Arrondissement wo er sechzig Jahre lang arbeitete Im Jahr 1930 organisierten Tristan Tzara der Galerist Pierre Loeb und er die Exposition d art africain et oceanien deren Durchfuhrung wegen sieben als obszon bekampften Ausstellungsstucken zu scheitern drohte bis der Hausherr Henri de Rothschild die Ausstellung gegen die Zensur durchsetzte 2 nbsp Maitre des Yeux Obliques fruher in der Sammlung Ratton seit 1999 im Louvre nbsp Schlangenanhanger fruher in der Sammlung Ratton heute im Brooklyn MuseumAb 1931 war er auch fur das Auktionshaus Hotel Drouot tatig 2 Er belieferte das 1931 gegrundete Kolonialmuseum im Palais de la Porte Doree und unterschied sich in seinen Ansichten und Handlungen von dem auf der Pariser Kolonialausstellung prasentierten Kolonialismus nur insofern als der den Kunstcharakter der von ihm gehandelten Objekte betonte 1 Rattons durchaus eigennutziges Verdienst wurde es die Anerkennung und die Preise fur Stammeskunst zu heben Im Jahr 1932 wurden von ihm Bronzen aus Benin ausgestellt Er beschickte 1935 die erste Ausstellung fur Negro Art im Museum of Modern Art in New York City die von Walker Evans dokumentiert wurde Eine anschliessende Ausstellung bei dem Galeristen Pierre Matisse in New York hatte keinen Erfolg ein US amerikanischer Markt fur Stammeskunst entstand auch fur Ratton erst 1957 mit der Eroffnung des Museum of Primitive Art 2 Aus seiner Freundschaft mit den surrealistischen Kunstlern Tzara Andre Breton und Paul Eluard resultierte im Mai 1936 die Exposition Surrealiste d Objets in seiner Galerie einer Vorlauferin der allerdings nicht von ihm 1938 durchgefuhrten Exposition Internationale du Surrealisme Ratton arrangierte Masken aus Alaska und Neuguinea neben Man Rays Enigme d Isidore Ducasse 1937 posierte Adrienne Fidelin fur Man Ray mit kongolesischem Kopfschmuck den Ratton ausstellte Wahrend der deutschen Besetzung Frankreichs brauchte er seine Kunsthandlung nicht zu schliessen und wurde nach dem Krieg der Kollaboration beschuldigt 1 1946 traf er die Prognose dass in Zukunft weniger Kunstobjekte aus den Kolonien angeboten wurden da diese nun mit seinem Zutun ausgeplundert waren und da die entstehenden entkolonialisierten Staaten Ausfuhrbeschrankeungen verhangen wurden 1944 freundete er sich mit Jean Dubuffet an und gehorte 1947 zu den Grundern der Compagnie de l Art Brut 1953 beriet er Alain Resnais bei dessen antikolonialistischem Dokumentarfilm Les statues meurent aussi 4 In den 1980er Jahren bot er vergeblich Teile seiner Sammlung dem Louvre an der zu der Zeit immer noch Vorbehalte gegen nichteuropaische Kunst hegte 2 Das Musee du quai Branly widmete ihm 2013 die kuratierte Ausstellung Charles Ratton l invention des Arts primitivs Schriften Auswahl Bearbeitenmit James Ross Masques africains Librairie des arts decoratifs Paris 1931Literatur BearbeitenRaoul Lehuard Charles Ratton et l aventure de l art negre In Arts d Afrique noire 60 1986 S 11 33 Sophie Laporte Charles Ratton L invention des arts primitifs Skira Paris 2013 ISBN 978 2081295407 Weblinks BearbeitenGalerie Lucas Ratton Homepage Musee du quai Branly HomepageEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Gareth Harris Tribute to a tastemaker In Financial Times 20 Juli 2013 S 16 a b c d e f Musee du quai Branly Kurzfuhrer zur Ausstellung Charles Ratton l invention des Arts primitivs 2013 englisch 18 Seiten Rue de Marignan siehe franzosische Wikipedia fr Rue de Marignan Les statues meurent aussi in der Internet Movie Database englisch Normdaten Person GND 1036857077 lobid OGND AKS LCCN n84011719 VIAF 10364294 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ratton CharlesKURZBESCHREIBUNG franzosischer KunsthandlerGEBURTSDATUM 11 Marz 1897GEBURTSORT MaconSTERBEDATUM 21 Juli 1986STERBEORT Villefranche sur Mer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Ratton amp oldid 232892477