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Dieser Artikel ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance kurz Census ist ein interdisziplinares Forschungsprojekt das dem Forschungsfeld der Antikenrezeption in der Renaissance gewidmet ist Zentraler Bestandteil des Projekts ist die Datenbank in der die in der Renaissance bekannten antiken Bild und Bauwerke und die zugehorigen fruhneuzeitlichen Dokumente erfasst und miteinander verknupft werden Das Projekt ist am Institut fur Kunst und Bildgeschichte der Humboldt Universitat zu Berlin angesiedelt Inhaltsverzeichnis 1 Aufgabe 2 Geschichte 3 Publikationen 4 Kooperationen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAufgabe BearbeitenDer Census ging aus dem Gedanken hervor mehr Klarheit uber die tatsachlichen Antikenkenntnisse der Kunstler der Renaissance zu schaffen Seit seiner Grundung verfolgt das Projekt daher das Ziel alle in der Renaissance bekannten antiken Monumente und die sie rezipierenden fruhneuzeitlichen Dokumente zu erfassen Im Jahr 2015 enthielt die Census Datenbank ca 15 000 Datensatze antiker Bild und Bauwerke sowie ca 36 000 Bild und Schriftquellen aus der Renaissance 1 und wird bis heute standig erweitert Die antiken Monumente umfassen Skulptur und Plastik Architektur Inschriften Munzen Malerei und Mosaiken Unter den Renaissancedokumenten finden sich neben Zeichnungen Druckgraphiken Skulpturen Gemalden und Medaillen auch Sammlungsinventare Reiseberichte Kunstlerviten und archivalische Dokumente Bis auf die Ausweitung des betrachteten Zeitraums und die Erweiterung der Datenbank um die antike Architektur und Munzen hat sich die inhaltliche Ausrichtung des Census bis heute nicht verandert Durch die Kooperationen des Projekts mit dem Corpus Winckelmann und dem Corpus Medii Aevi weitet sich die Zeitspanne der Census Datenbank ausserdem vom Mittelalter uber die Renaissance bis ins 18 Jahrhundert aus Die Veroffentlichung der neuen Datenbank mit dem neuen Interface wurde auch genutzt um eine terminologische Veranderung bezuglich der fruhneuzeitlichen Objekte zu etablieren von documents zu postclassical works Diese Veranderung grundet in der starken Wandlung methodologischer Fragestellungen welche die kunstlerische Renaissance Erfindung gegenuber der rein dokumentarischen Antikenrezeption betont Geschichte BearbeitenDer Census entstand 1946 am Warburg Institute in London als Kooperationsprojekt mit dem Institute of Fine Arts an der New York University Initiiert wurde das Projekt von den Kunsthistorikern Fritz Saxl und Richard Krautheimer und dem Archaologen Karl Lehmann mit dem Ziel ein dokumentarisches Forschungsinstrument fur ein besseres Verstandnis vom Nachleben der Antike in der Renaissance zu entwickeln Fur die Umsetzung ihrer Idee konnten sie die Archaologin Phyllis Pray Bober gewinnen die ab 1947 am Aufbau eines Karteikartensystems arbeitete Die antiken Monumente wurden in alphabetischer Ordnung und nach Gattungen getrennt auf den Karteikarten verzeichnet und neben Angaben zur Datierung Autorschaft Ikonographie etc die zugehorigen Bild und Schriftquellen aus der Renaissance erfasst In der Anfangszeit lag der Fokus vorerst auf der antiken Skulptur und ihrer fruhneuzeitlichen Dokumentation in Texten und Zeichnungen Ab 1954 wurden die handschriftlichen Karteneintrage durch fotografische Aufnahmen der Monumente und Reproduktionen der Renaissancedokumente aus der Fotothek des Warburg Institute erganzt Neben Bober die stets in New York fur das Projekt gearbeitet hatte erhielt der Census im Jahr 1957 durch Ruth Rubinstein am Warburg Institute in London eine weitere langjahrige Protagonistin Ab diesem Zeitpunkt wurden in New York und London zwei parallele Karteien und Fotosammlungen fortgefuhrt Aus Forschungen im Umfeld des Census gingen in der Folge zahlreiche Editionen von Renaissanceskizzenbuchern hervor Zu den wichtigsten Publikationen die im Rahmen des Census Projekts entstanden sind gehort das gemeinsam von Bober und Rubinstein selbst erarbeitete Handbuch Renaissance Artists and Antique Sculpture A Handbook of Sources das 1986 erschien Im Zuge der Kooperation des Census mit der Bibliotheca Hertziana in Rom ab Anfang der 1980er Jahre wurde das Forschungsprojekt nun auch auf die antiken und in der Renaissance bekannten Bauwerke ausgeweitet Gleichzeitig wurde die schon kurz zuvor entstandene Idee das analoge Karteikartensystem in eine computergestutzte Datenbank umzuwandeln wiederaufgenommen Mithilfe des neu gestarteten Art History Information Program des Getty Center for the History of Art and the Humanities heute Getty Research Institute wurde ab 1981 die erste Census Datenbank entwickelt und programmiert Unter der Leitung von Arnold Nesselrath in Rom und in Zusammenarbeit mit dem US amerikanischen Informatiker Rick Holt wurden ein objektrelationales Datenmodell erarbeitet und eine Software fur UNIX Systeme programmiert was einen Datenzugriff nicht mehr allein uber die Monumente sondern von allen Seiten her ermoglichte Mit dem Ende der Forderung durch die Bibliotheca Hertziana wechselte der Census 1995 an die Humboldt Universitat zu Berlin wo sich Horst Bredekamp erfolgreich fur die Angliederung des Projekts an das Kunstgeschichtliche Seminar heute Institut fur Kunst und Bildgeschichte eingesetzt hatte Zusatzlich erhielt das Census Projekt eine Forderung durch das Bundesministerium fur Bildung und Forschung BMBF In den Folgejahren wurde die Datenbank auf das MS DOS basierte Datenbank System Dyabola umgestellt und die Eingabe von mehreren PC Arbeitsplatzen ermoglicht 1998 erfolgte die erstmalige Veroffentlichung der Datenbank auf CD ROM spater auf DVD die durch jahrliche Updates erganzt wurde Die erste Internet Version der Census Datenbank stand fur Abonnenten ab 2000 zur Verfugung 1999 erschien der Dokumentarfilm Das Census Projekt produziert von Ingo Langner und der Deutschen Welle der die damalige Zeit der Neuerungen und Umwandlung des Projekts zeigt Nach Auslaufen der BMBF Forderung wurde der Census 2003 in das Akademienprogramm der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften aufgenommen und war bis Ende 2017 ein Vorhaben der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften dessen Arbeitsstelle an der HU Berlin angesiedelt war Wahrend dieser Zeit wurde die Datenbank in eine webbasierte Software easydb uberfuhrt sie ist seit 2007 im Open Access im Internet konsultierbar Im Juni 2020 ubernahm die US amerikanische Kunsthistorikerin Kathleen Christian die Leitung des Census In den Jahren 2021 2022 wird die Datenbanksoftware des Census aktualisiert und eine neue Benutzeroberflache eingerichtet Mit einem Pilotprojekt an der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften das von der Senatskanzlei Berlin gefordert wird steht derzeit das Ziel im Vordergrund die Census Datenbank in Linked Open Data zu uberfuhren 2023 erfolgte ein Upgrade der Census Datenbank auf FYLR eine Nachfolge Software von Easydb mit einem neuen Interface An ein Pilotprojekt der BBAW anknupfend das von 2018 bis 2020 von der Senatskanzlei Berlin gefordert wurde verschob sich der Fokus auf die Transformation der Census Datenbank in Linked Open Data Durch ein zweijahriges Projekt 2021 2023 in Zusammenarbeit mit Takin solutions ist es moglich Daten aus der relationalen Datenbank in RDF XML zu transformieren unter Zuhilfenahme der X3ML mapping language Mit dem Ziel Census Daten als FAIR Daten zur Verfugung zu stellen wurden diese mittels CIDOC CRM semantisch verschlusselt Als Ergebnis dieses Projekts werden die RDF Dateien und ein SPARQL Endpunkt voraussichtlich im Herbst 2023 freigegeben Publikationen BearbeitenVon 1999 bis 2020 brachte der Census jahrlich das mehrsprachige Periodikum Pegasus Berliner Beitrage zum Nachleben der Antike heraus Es diente hauptsachlich als Diskussionsforum fur verschiedene mit der Antikenrezeption befasste Disziplinen und weitete den Blick auf alle nachantiken Epochen aus Zudem wurden hier Forschungsergebnisse prasentiert die aus der Arbeit mit der Census Datenbank hervorgegangen sind Ausserdem erschien in unregelmassigen Abstanden die Schriftenreihe Cyriacus Studien zur Rezeption der Antike die der Census gemeinsam mit der Winckelmann Gesellschaft Stendal und dem Winckelmann Institut fur Klassische Archaologie der Humboldt Universitat zu Berlin herausgab Die Reihe diente als Publikationsplattform von Tagungsakten und monographischen Untersuchungen Die aktuelle Buchreihe des Census All Antica Early Modern Perspectives on the Antique ist eine englischsprachige Reihe die bei Brepols Harvey Miller publiziert und gemeinsam von Cammy Brothers und Kathleen Christian herausgegeben wird All Antica wird Monographien Tagungsbande und Ubersetzungen wissenschaftlicher Beitrage herausbringen die sich mit der Rezeption der Antike inner und ausserhalb Europas befassen Daruber hinaus publiziert der Census den Forschungs Blog Verso uber Hypotheses Verso veroffentlicht kurze Aufsatze die sich mit der Geschichte des Census aus dem Projekt hervorgegangenen Forschungen oder methodologischen Fragestellungen befassen Kooperationen BearbeitenVon 2015 bis 2022 wurde der Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance durch Daten aus dem Projekt Jacopo Stradas Magnum ac Novum Opus A Sixteenth Century Numismatic Corpus erweitert das am Forschungszentrum Gotha der Universitat Erfurt angesiedelt war Zeichnungen aus Stradas Magnum ac Novum Opus sowie Abbildungen der damit verbundenen antiken Munzen wurden dem Census hinzugefugt Seit 2022 ist der Census Mitglied des ARIADNEplus Konsortiums Ebenfalls im Jahre 2022 begann der Census in Kollaboration mit der Bibliotheca Hertziana in Rom das Census x Hertziana Fellowship auszuschreiben Das Stipendium wird jahrlich an Prae oder PostDoc Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deren Forschungsprojekte mit der Rezeption der Antike in Verbindung stehen verliehen 2023 kam auch das Warburg Institute in London mit an Bord so dass das Stipendium nun als Census Fellowship in the Reception of Antiquity durch die Humboldt Universitat die Bibliotheca Hertziana in Rom und das Warburg Institute in London angeboten wird Literatur BearbeitenTatjana Bartsch distinctae per locos schedulae non agglutinatae Das Census Datenmodell und seine Vorganger In Pegasus Berliner Beitrage zum Nachleben der Antike Heft 10 Berlin 2008 S 223 260 PDF Arnold Nesselrath Ruth Rubinstein 30 Juni 1924 bis 29 August 2002 In Pegasus Berliner Beitrage zum Nachleben der Antike Heft 4 Berlin 2003 S 179 191 PDF J B Trapp The Census its Past its Present and its Future In Pegasus Berliner Beitrage zum Nachleben der Antike Heft 1 Berlin 1999 S 11 21 PDF J B Trapp Phyllis Pray Bober 2 Dezember 1920 bis 30 Mai 2002 In Pegasus Berliner Beitrage zum Nachleben der Antike Heft 4 Berlin 2003 S 167 178 PDF Census Pilotprojekt In Census Pilotprojekt Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Johannes Roll The Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance In humboldt spektrum 4 1997 S 46 51 Weblinks BearbeitenWebsiteEinzelnachweise Bearbeiten Strauch Timo Von Flussgottern Rossebandigern und Tempeln Auf den Spuren antiker Kunst und Architektur in der Renaissance In Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften fur 2015 S 111 PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance amp oldid 239364217