www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kongregation der Cellitinnen von der Hl Gertrud ist ein Glied der Cellitenfamilie die sich obwohl in verschiedene Gemeinschaften getrennt vor allem der Krankenpflege widmet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter und Neuzeit 1 2 19 Jahrhundert 1 3 20 Jahrhundert und Gegenwart 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMittelalter und Neuzeit Bearbeiten Auf die Bitte des Stadtrats von Duren an den Provinzial der Celliten in Koln kamen 1521 sechs Schwestern aus dem Kolner Kloster Zur Zelle in die Stadt wo sie die Pflege der Pestkranken ubernahmen Als sie nach beendigter Arbeit in ihren Konvent zuruckkehren wollten erhielten sie durch den Stadtmagistrat ein Haus auf der Pletzergasse den so genannten Gertrudenhof Unter dem Patrozinium der heiligen Gertrud des heiligen Augustinus und des heiligen Alexius stehend wurde das Haus schon bald selbststandig Doch riss die Verbindung der Gemeinschaft in ihre Kolner Heimatstadt aus welcher sie gewohnlich einen Dominikaner als Visitator hatten nie ab Wir wissen nicht viel uber die Gemeinschaft welche aus etwa 18 Schwestern bestand und sich der Krankenpflege in der naheren und weiteren Umgebung Durens widmete So horen wir dass das Kloster welches 1770 zwolf Mitglieder zahlte 1791 neben dem eigentlichen Klosterbau noch eine Scheune und einen Garten besass Doch waren sie auch jetzt noch so arm dass sie Korn und andere Dinge erbetteln mussten und den Stadtrat regelmassig an die ihnen zustehende Jahresspende von zwei Maltern Roggen erinnern mussten 19 Jahrhundert Bearbeiten Drei Jahre spater am 6 Oktober 1794 wurde Koln im Ersten Koalitionskrieg von franzosischen Truppen unter dem Kommando von Jean Baptiste Jourdan besetzt 1 Die Zahl der Schwestern sank sodass der Konvent 1801 noch elf Schwestern zahlte 1802 stritten zwei Behorden des Departements de la Roer namlich das Bureau central de bienfaisance Wohlfahrtsburo und die Commission de hospices Hospitienkommission die mit der Aufsicht uber die Krankenhauser betraut war darum wem von ihnen die Verwaltung des Klosters zustehe Am 21 Juni 1806 wurde es schliesslich dem Prafekten der Hospitienkommission unterstellt der im Folgejahr das Klosterarchiv beschlagnahmte Das Ausbleiben von Klostereintritten junger Frauen wirkte sich auf die Altersstruktur der Gemeinschaft aus Die Armenverwaltung stellte schliesslich 1810 in einem Schreiben an den Generalvikar fest dass ein Drittel der Schwestern alt und arbeitsunfahig sei und dass Neueintritte dringend erforderlich waren Der Generalvikar konnte jedoch ebenso wenig wie die Armenverwaltung etwas daran andern Bis 1820 war die Zahl der Schwestern auf acht gesunken so dass die Kommunitat neun Jahre spater uber nicht mehr als vier arbeitsfahige Schwestern verfugte deren Tatigkeiten sich uber das ganze Durener Land und auch Aachen erstreckte Mit dem personellen Verfall ging auch der wirtschaftliche Niedergang einher so dass die Oberin 1840 den Erzbischof bat die frei gewordene Stelle eines Hausgeistlichen nicht zu besetzen da man diesen nicht bezahlen konne Aufgrund der Finanzlage war es notig einmal im Jahr in der Umgebung zu kollektieren Hierbei kam es mitunter vor dass eine Schwester zwar die erhaltenen Naturalien abgab nicht jedoch das Bargeld Auch die Einnahmen von 2 Silbergroschen pro Pflegetag gingen nur zu einem Drittel an das Kloster Die ubrigen beiden Drittel erhielten die pflegende Schwester und die Oberin welche uber ein Jahreseinkommen von 50 Talern verfugte Wir wissen dass die Schwestern schon immer uber eigenes Vermogen verfugten doch horen wir 1846 dass einige Schwestern mit Wissen der Oberin ihr Geld auf der Sparkasse anlegten Hierdurch konnten sie auf uber 100 Taler kommen das Kloster selbst bezog jedoch nur Einkunfte von 197 Talern Erst seit 1853 ging es mit den Klosterfinanzen wieder bergauf was nicht zuletzt ein Werk des Hausgeistlichen war welcher im Kloster wohnte und sich der Sache annahm In diesem Jahr ging auch die Vermogensaufsicht des Klosters von der Armenverwaltung auf das Generalvikariat uber Zwei Jahre spater jedoch begann eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Einrichtungen um dieselbe da die staatliche Seite nun doch nicht darauf verzichten wollte Erst der Kulturkampf brachte die Entscheidung als der Landrat am 23 Juli 1875 ohne Voranmeldung im Kloster erschien und das Vermogen inventarisierte Weitere Schwierigkeiten der Gemeinschaft waren die inneren Zerwurfnisse So unterzeichneten die Schwestern nach den Exerzitien des Jahres 1853 ein Protokoll wonach sie sich zu einer gemeinsamen Kasse verpflichteten Doch schon bald kamen die ersten Ausbruche und der Konvent brach in zwei Lager auseinander Als auch kein noch so wohlmeinender Kompromissvorschlag zur Beilegung der Streitigkeiten fuhrte liess der Erzbischof die Sache um des Friedens willen auf sich beruhen wollte die Armutspraxis jedoch als Fernziel im Auge behalten Doch auch die Schwestern wurden von der Sache nicht in Ruhe gelassen so dass die Exerzitien des Jahres 1858 den entscheidenden Durchbruch brachten und die einzelnen Konventsmitglieder noch wahrend derselben ihre Ersparnisse bei der Oberin ablieferten Einzig zwei Schwestern konnten sich nicht zu dieser gemeinsamen Kassenfuhrung durchringen was jedoch nichts daran anderte dass man am 26 Oktober 1860 die Statuten der Kolner Cellitinnen einfuhrte und noch am 25 Dezember geschlossen die ewigen Gelubde ablegte Doch konnte von Frieden im Haus keine Rede sein kam es doch zu einer neuerlichen Spaltung der Gemeinschaft welche sich an der Person der Oberin festmachte Nachdem man noch 1860 mit einer Erweiterung des Klosters und dem Neubau einer Kapelle begonnen hatte kam es 1863 zu einer ersten Filialgrundung in Holzweiler Die fur zwei bis drei Schwestern gedachte Kommunitat traf jedoch auf Ablehnung und musste schon nach wenigen Jahren wieder aufgehoben werden Vier Jahre spater sah der Klosterkommissar immer noch keine geeignete Person fur die Stellung der Oberin im Kloster so dass die Gemeinschaft erst durch Mutter Paula Nesselrath welche von den 13 Schwestern 1882 gewahlt wurde zur Blute gefuhrt werden konnte Schon funf Jahre nach ihrer Wahl gelang ihr in Buir eine erste Filialgrundung und 1894 die endgultige Unabhangigkeit von der Beaufsichtigung der Armenverwaltung 20 Jahrhundert und Gegenwart Bearbeiten Bis 1910 wuchs die Kongregation bischoflichen Rechtes auf 130 Schwestern in elf Niederlassungen Bei Mutter Paulas Ausscheiden aus dem Amt der Generaloberin 1921 waren es bereits 199 Schwestern in 20 Niederlassungen Kaum hatten sie sich am 25 April 1931 dem Augustinerorden aggregiert als die Drangsale des Dritten Reiches uber die Gemeinschaft hereinbrachen welche mit der Totalzerstorung Durens am 16 November 1944 ihren Hohepunkt fanden Ein Opfer dieses Angriffes wurde auch das Mutterhaus in welchem 26 Schwestern und zahlreiche andere Menschen den Tod fanden Die Generaloberin nahm nun ihren Sitz im Noviziatshaus zu Niederau welches er bis zum heutigen Tag geblieben ist da man aufgrund mangelnder Platzverhaltnisse auf einen Wiederaufbau des alten Mutterhauses verzichtete Mit dem Dritten Reich liessen auch die Neueintritte nach so dass die Kongregation zahlreiche Niederlassungen aufheben musste 1966 gab es noch 124 Schwestern in 13 Hausern im Jahre 1996 nur noch 28 Schwestern in funf Hausern Im Jahre 2009 zahlten sie noch elf Schwestern Der erste weltliche Leiter einer Ordensgemeinschaft im Bistum Aachen wurde im Marz 2020 der fruhere Leiter der Caritas Krankenhauser im Kreis Duren Gabor Szuk 2 Literatur BearbeitenHans Otto Brans Der Orden der Cellitinnen zur hl Gertrud in Duren 1521 2009 Duren 2010 ISSN 0343 2971Weblinks BearbeitenHomepage der Cellitinnen von der Hl GertrudEinzelnachweise Bearbeiten Carl Dietmar Das Militarwesen in der Stadt Koln vom 13 bis zum 18 Jahrhundert In Heinz Gunther Hunold Hrsg Vom Stadtsoldaten zum Roten Funken Militar und Karneval in Koln Greven Verlag 2005 ISBN 3 7743 0372 X S 45 Aachener Zeitung Erster weltlicher Leiter einer Ordensgenossenschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cellitinnen von der Hl Gertrud amp oldid 223030341