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Maria Catharina Geiger verheiratete Catherina Sattler geboren 4 Februar 1789 in Schweinfurt gestorben 22 Marz 1861 auf Schloss Mainberg bei Schweinfurt war eine deutsche Malerin Zeichnerin und Kunstsammlerin 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Kunstlerische Entwicklung 1 3 Familie und Unternehmen 1 4 Zweite kunstlerische Phase 1 5 Kunstsammlung 1 6 Familie und Tod 2 Werke Auswahl 3 Briefe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Catharina Geiger war die Tochter des Malers Conrad Geiger 1751 1808 Ihre sechs Jahre altere Schwester war die Malerin Margarethe Geiger 1783 1809 Ihre Mutter Barbara geborene Schoner betrieb im Schweinfurter Wohnhaus eine Pottaschesiederei und die Gastwirtschaft Schonerscher Garten Damit hatte die Familie ein sicheres Einkommen 2 Kunstlerische Entwicklung Bearbeiten Wie auch bei ihrer Schwester zeigte sich bei Catharina fruh eine kunstlerische Begabung Der Vater forderte diese und bald arbeitete sie in seiner Kunstlerwerkstatt mit Mit scharfer Beobachtungsgabe gelang es ihr rasch Skizzen und Portrats auf Papier zu bringen Seit 1800 fullte sie Skizzenbucher 1804 unternahm Conrad Geiger mit seinen Tochtern eine Reise nach Wurzburg zu seinem alten Lehrer dem Hofmaler Johann Christoph Fesel 1737 1805 Sie kopierten Gemalde alter Meister und bekamen Nachhilfe im Portratmalen Margarethe bekam Auftrage zum Malen von Trachtenblattern und ging daraufhin nach Munchen Sie ermunterte und instruierte Catharina in zahlreichen Briefen 3 Ab 1805 beginnt Catharina ebenso wie ihre Schwester frankische Trachten zu malen woraufhin ihr Margarethe einen Auftrag uber eine Serie frankischer Volkstrachten verschaffte 4 Zudem gewohnte es sich Catharina an Zeichnungen zu Romanen Gedichten Schauspielszenen oder uber die Schweinfurter Gesellschaft auf Papier zu bringen 5 Sie erstellte auch Illustrationen fur ein Liederkranz Album und die Chronik von Schloss Mainberg 1 Familie und Unternehmen Bearbeiten Im Dezember 1805 wurde Wilhelm Sattler von seinen Freunden Friedrich Wilhelm Russ einem Gehilfen in der Schweinfurter Stadtapotheke und Christian Voit einem Orgelbauer und Instrumentenmacher bei den Geigers eingefuhrt wo Catharina und er sofort Gefallen aneinander fanden 6 Er kam aus Kassel nach Schweinfurt um als Geschaftsfuhrer in der Bleiweissfabrik von Johann Georg Gademann zu arbeiten Fur Catharinas Eltern war der junge Kaufmann suspekt und fur Wilhelms Eltern war eine Verbindung mit einer Malerfamilie ein Unding Daher wurde Catharina fur ein Jahr zu einer Grosstante nach Wertheim geschickt Sie arbeitete sich wahrend dieser Zeit in die Pastellmalerei ein Wilhelm Sattler machte sich 1808 mit einer Farbenfabrik selbstandig und zerstreute damit die Bedenken der Familie Geiger So heirateten die beiden am 14 Februar 1809 und Catharina hiess fortan Sattler mit Nachnamen Der Vater erlebte die Hochzeit nicht mehr Catharina musste innerhalb eines Jahres den Tod von Vater Geiger Schwester Margarethe und dem erstgeborenen Sohn verkraften Am 27 August 1810 kam der zweite Sohn Johann Caspar zur Welt Catharina fuhrte den Haushalt und half in der Verwaltung der Firma mit die Wilhelm Sattler kontinuierlich vergrosserte und diversifizierte Er produzierte Mineralfarben unter anderem das Schweinfurter Grun und Sago aus Kartoffelstarke 7 Zweite kunstlerische Phase Bearbeiten 1822 kaufte Wilhelm Sattler das Schloss Mainberg mit umliegenden Landereien um dort eine Tapetenfabrik einzurichten Nachdem Catherina lange Jahre ihre kunstlerischen Aktivitaten zugunsten von Familie und Unternehmen hatte ruhen lassen begann sie 1822 Entwurfe fur Tapetenmuster Ofenschirme und Wandborduren zu erstellen Die Familie zog in das Schloss um und Catharina engagierte sich vor allem bei der Renovierung der Schlosskapelle 1829 kaufte Wilhelm Sattler Schloss Aschach um dort eine Steingutmanufaktur einzurichten Auch hier lieferte Catharina Sattler Landschaftsskizzen fur das Dekor 8 Als 1839 die dritte Auflage eines dreibandigen Gedichtbandes des bayerischen Konigs Ludwig I erschien illustrierte sie ein Exemplar und schenkte es dem Konig Sie wurde mit einem personlichen Dankschreiben geehrt 9 Um 1848 entwarf sie fur die Tapetenfabrik ein Supraporten Motiv mit dem sie auf das Verhaltnis zwischen Ludwig I und Lola Montez anspielte Die dargestellte Kinderszene auf der Tapete soll einige versteckte Anspielungen auf die Februarereignisse 1848 in Munchen enthalten der karierte Rock des Madchens soll auf den schottischen Vater von Lola Montez ihr Spiel mit dem Ziegenbock vor einer Mauer soll den Sturz von Ludwig und Ministerprasident Maurer und die bayerische Rautenfahne mit dem L auf Ludwig hinweisen 10 11 Kunstsammlung Bearbeiten In Schloss Mainberg sammelte Catharina die Werke ihres Vaters die sich auch heute grosstenteils in einer Privatsammlung befinden 1 In der Schlosskapelle waren einige Figuren von Tilmann Riemenschneider aufgestellt die aus sakularisierten Kirchen stammten Darunter befand sich die Munnerstadter Magdalena 10 1828 besuchte Ludwig I Schloss Mainberg um sich die Sammlung anzuschauen 12 Familie und Tod Bearbeiten Catharina und Wilhelm Sattler bekamen 13 Kinder Drei davon starben im Kindesalter Wilhelm Sattler starb 1859 und Catharina zwei Jahre spater Die Eheleute sind im Friedhof der Familie Sattler auf Schloss Mainberg begraben 7 Catharina Sattler geborene Geiger war Grossmutter des Munchner Landschaftsmalers Ernst Johann Sattler 10 Werke Auswahl BearbeitenOl und Pastellbilder Tod Senecas mit Sb im Hintergrund 1794 Kaiser Franz II Burgermeister Furthwanger Erlangen verschiedene Schweinfurter PersonlichkeitenIllustrierte Aufzeichnungen Ferdinand Gademann Hrsg Das Zeichenbuch der Katharina Geigerin und die Kunstlerfamilie Geiger in Schweinfurt Mit etwa 50 S Wiedergabe d hauptsachl Zeichnungen aus dem Zeichenbuch von Katharina Geiger einiger Zeichnungen ihrer Schwester der Munchener Kunstlerin Margarete Geiger und einiger Olgemalde der Kunstlerfamilie Geiger Schweinfurt 1929 DNB 574742603 Paul Utsch Hrsg Die Liebesgeschichte der Catharina Geiger von ihr selbst in anmutigen Zeichnungen dargestellt und der Nachwelt erhalten Historischer Verein Schweinfurt 1989 DNB 890924147 Skizzen und Produktionsvorlagen Farbskizzen fur die Fresken zur griechischen Mythologie in der Orpheushalle der Zuckerfabrik ihres Mannes ausgefuhrt von einem Maler Arnold zahlreiche Landschaftszeichnungen ihrer Heimat die als Vorlage fur den Bildschmuck des Aschacher Steinguts dienen Um 1848 Supraporten Motiv das Bezug auf Ludwig I von Bayern und Lola Montez nimmt 11 Ein Bild von Catharina hat Margarethe Geiger 1805 erstellt wo sie sie mit Zeichenutensilien darstellt 10 Anlasslich der Hochzeit von Catharina und Wilhelm Sattler wurden von Georg Friedrich Adolf Schoner 1809 zwei reprasentative Portrats erstellt und 2021 vom Ehepaar Strathausen im Rahmen einer Schenkung an die Stadtischen Sammlungen Schweinfurt heute Kulturforum der Offentlichkeit vorgestellt 13 Werke in offentlichen SammlungenDie Mehrzahl von Catharina Geigers Werken befindet sich in den Stadtischen Sammlungen Schweinfurt einzelne Blatter auch im Kupferstichkabinett Berlin 10 Briefe BearbeitenF Kotouc E Schneider Hrsg Die Briefe der Malerin Margarete Geiger Nurnberg 1987 S 54 Hans Graetz Andreas Seifert Hrsg Ludwig Bechsteins Briefe an Catharina und Wilhelm Sattler Hennebergisch Frankischer Geschichtsverein Meiningen 2004 Literatur BearbeitenElsbeth Sattler Wilhelm Sattler In Lebenslaufe aus Franken Band 1 1919 DNB 580525155 S 395 401 Eugen Kalkschmidt Biedermeiers Gluck und Ende Callwey Munchen 1957 DNB 452298377 Paul Ultsch J C W Sattler In Frankische Lebensbilder Band 4 Gesellschaft fur Frankische Geschichte c o WiKommVerlag Stegaurach 1971 S 230 242 Angelika Mullner Unterfrankische Trachtengrafik Wurzburg 1982 Erich Schneider Angelika Mullner Pianka Die Schweinfurter Malerfamilie Geiger Ausstellungskatalog Schweinfurt 1983 S 93 Susanne Trubner Zwei Schweinfurter Malerinnen Margarete Geiger 1783 1809 und Catharina Sattler geborene Geiger 1789 1861 In Barbara Vogel Fuchs Hrsg Lebensbilder Schweinfurter Frauen Historischer Verein Schweinfurt 1991 DNB 920931553 S 105 119 Georg Drescher une promenade de schweinfort zu einer ansicht gouache der catharina geiger In philobiblon eine vierteljahrsschrift fur buch und graphiksammler Band 36 Nr 2 1992 ISSN 0031 7969 S 145 153 E Kovalevski Hrsg Zwischen Ideal und Wirklichkeit Kunstlerinnen der Goethe Zeit zwischen 1750 und 1850 Ostfildern Ruit 1999 S 260 Geiger Catharina verheiratete Sattler In Jochen Schmidt Liebich Hrsg Lexikon der Kunstlerinnen 1700 1900 Deutschland Osterreich Schweiz Saur Munchen 2005 ISBN 978 3 598 11694 0 Annegret Rittmann Geiger Katharina In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 51 Saur Munchen u a 2006 ISBN 3 598 22791 4 S 72 Erich Schneider ein Museum zahlloser Sehenswurdigkeiten Zur Kunstsammlung von Catharina und Wilhelm Sattler und deren Schicksal In Thomas Horling Uwe Muller Hrsg Fursten amp Industrielle Schloss Mainberg in acht Jahrhunderten Spurbuchverlag Baunach 2011 ISBN 978 3 88778 360 0 S 251 310 Paul Ultsch Wilhelm Sattler 1784 1859 Der frankische Farbenpionier In Rainer A Muller Hrsg Unternehmer Arbeitnehmer Lebensbilder aus der Fruhzeit der Industrialisierung in Bayern Oldenbourg Wissenschaftsverlag Berlin Boston 2015 S 328 335 doi 10 1515 9783486824223 036 Weblinks BearbeitenSattler Catharina in der Deutschen Biographie abgerufen am 20 September 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Annegret Rittmann Geiger Katharina In Allgemeines Kunstlerlexikon Band 51 2006 S 72 Susanne Trubner Zwei Schweinfurter Malerinnen 1991 S 105 Die Briefe der Malerin Margarethe Geiger S 90 Susanne Trubner Zwei Schweinfurter Malerinnen 1991 S 106 108 Susanne Trubner Zwei Schweinfurter Malerinnen 1991 S 116 Paul Ultsch Wilhelm Sattler 1784 1859 Der frankische Farbenpionier S 329 a b Susanne Trubner Zwei Schweinfurter Malerinnen 1991 S 116 119 Susanne Trubner Zwei Schweinfurter Malerinnen 1991 S 118 119 Golo Mann Ludwig I Konig von Bayern Oreos Schaftlach 1989 ISBN 978 3 923657 27 8 S 96 a b c d e Geiger Catharina verheiratete Sattler In Lexikon der Kunstlerinnen a b Biedermeiers Gluck und Ende S 725 Erich Schneider ein Museum zahlloser Sehenswurdigkeiten In Fursten amp Industrielle 2011 S 277 Drei Portrats der Familie Sattler 6 April 2021 abgerufen am 20 September 2022 Normdaten Person GND 119501619 lobid OGND AKS VIAF 15581723 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geiger CatharinaALTERNATIVNAMEN Geiger Katharina Geiger Maria Katharina Sattler Katharina Sattler Catharina Ehename Geyger CatharinaKURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin Zeichnerin und KunstsammlerinGEBURTSDATUM 4 Februar 1789GEBURTSORT Schweinfurt BayernSTERBEDATUM 22 Marz 1861STERBEORT Schloss Mainberg bei Schweinfurt Bayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Catharina Geiger amp oldid 226814726