www.wikidata.de-de.nina.az
Die Felsritzungen von Carschenna liegen oberhalb von Sils im Domleschg in der Schweiz Die Fundstelle ist von Thusis oder dem Bahnhof von Sils aus auf einem markierten Wanderweg in etwa einer Stunde erreichbar Kopien davon sind im Ratischen Museum in Chur zu besichtigen Fels mit Zeichnungen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Herkunft 3 Literatur 4 WeblinksLage BearbeitenDie Felszeichnungen liegen auf einer Anhohe ostlich und oberhalb Sils am Rande eines mehrere hundert Meter tiefen Abgrundes in der Nahe eines alten Weges der zu den Passen Splugen und San Bernardino Pass fuhrt Auf den Felsen findet man mehrheitlich konzentrische Ringmuster mit einer Schale in der Mitte Cup and Ring Markierung Auch Tiere die nicht immer eindeutig zu bestimmen sind wurden dargestellt Ebenso ein Reiter sowie Saumtiere mit einer Last auf dem Rucken Andere Sujets sind Krahenfusse Gitter oder Sonnensymbole Herkunft BearbeitenDie etwa 200 Bilder wurden 1965 beim Bau einer Hochspannungsleitung unter einem Rasenteppich entdeckt und durch das Ratische Museum freigelegt Zuerst fand man zehn Felsen mit Bildern 1984 und 1996 wurden in der naheren Umgebung Badugnas und Viaplana noch einmal zwei Felsen gefunden Der im Ortsnamen enthaltene Begriff Carschen bedeutet auf Ratoromanisch aufgehender Mond was darauf hindeutet dass der Ort eine kultische Bedeutung gehabt haben konnte Es wird vermutet dass die Zeichnungen aus verschiedenen Epochen stammen die Cup and Ring Markierungen durften die altesten sein Diese sind in einer Art in die Felsen geritzt die die Wissenschaft der Bronzezeit zuordnet Die Zeichnungen sind also etwa um 1500 v Chr entstanden Der Schweizer Archaologe Urs Schwegler vermutet in seinen umfangreichen Studien prahistorische Alphirten Jager und Sammler als Urheber dieser Schalen und Zeichensteine Sie stehen im Kontext mit einer Vielzahl von ahnlichen Funden im Alpenraum oder gar weltweit Die Anhohe Carschenna diente von vorromischer Zeit bis in die fruhe Neuzeit als rechtsrheinischer Saumpfad zur Umgehung des sogenannten Verlorenen Loches des nordlichsten der beiden Engnisse der Viamala Schlucht unmittelbar vor Thusis Wie die fruhmittelalterliche Kirchenruine dort von St Albin und die Kirchenburg Hoch Rialt durften die Zeichnungen zu einem Wegheiligtum gehorten bei dem die Reisenden anhielten um die hoheren Machte vor Passieren der Gefahren um Hilfe zu bitten oder sich nachher zu bedanken nbsp Fels auf Carschenna nbsp Moglicher Altar mit Vertiefung nbsp Lasttier nbsp Stern und konzentrische Kreise Bedeutung unbekannt nbsp Krahenfusse Literatur BearbeitenC Zindel 1970 Incisioni rupestri a Carschenna In Valcamonica Symposium 1968 S 135 142 Capo di Ponte Paul Emanuel Muller Eine Landschaft der Symbole Die geheimnisvollen Felsbilder von Carschenna Terra Grischuna Verlag Chur 2004 ISBN 3 7298 1140 1 Urs Schwegler Schalen und Zeichensteine der Schweiz Antiqua Bd 22 Schweizerische Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte Basel 1992 ISBN 3 908006 14 7 Urs Schwegler Die Felszeichnungen von Carschenna Gemeinde Sils im Domleschg In Helvetia Archaeologica Bd 28 Heft 111 112 1997 ISSN 0018 0173 S 76 126 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carschenna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Felsbildermuseum at Sils Geschichte Rock Art in the Alps The engraved rocks of Carschenna The strange case of snow circles and cup and rings TRACCE Online Rock Art Bulletin 26 201246 701111111111 9 4638888888889 Koordinaten 46 42 4 N 9 27 50 O CH1903 754875 174209 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carschenna amp oldid 226048377