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Caroline Boissier Butini 2 Mai 1786 in Genf 9 Marz 1836 in Pregny Chambesy 1 geborene Caroline Butini war eine Schweizer Pianistin Komponistin Organistin Sangerin und Musikforderin die vor allem fur das Musikleben in Genf von grosser Bedeutung war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke 4 Diskografie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCaroline Butini war das alteste Kind von Pierre Butini 1759 1838 und von Jeanne Pernette geborene Bardin Der Vater ein europaweit renommierter Arzt und ein grosser Musikliebhaber scheint der wichtigste Forderer ihres Musizierens gewesen zu sein Als Zwanzigjahrige schrieb sie in ihr Tagebuch J ai consacre un tiers de ma vie a la musique Ich habe ein Drittel meines Lebens der Musik gewidmet Durch ihre Herkunft gehorte Caroline Butini der gesellschaftlichen Oberschicht Genfs an Sie wuchs daher in einem auch fur Madchen bildungsfordernden Umfeld auf und erhielt eine breite Allgemeinbildung Mit 22 Jahren wurde sie mit Auguste Boissier 1784 1856 verheiratet An seiner Seite konnte sie sich zu einer eigenstandigen Kunstlerinnen Personlichkeit entwickeln Auguste der mehrere landwirtschaftliche Guter besass und verwaltete unterstutzte seine Frau im Musizieren und Komponieren er selbst war ein leidenschaftlicher Geiger 1810 wurde dem Paar der Sohn Edmond geboren drei Jahre spater die Tochter Valerie Den Winter verbrachte die Familie in Genf den Sommer auf dem Landgut in Valeyres sous Rances zwischen Orbe und Yverdon Den beiden Kindern wurde viel Zuwendung und Forderung zuteil was sich in ihren spateren Lebenswerken ausserte Edmond wurde ein renommierter Botaniker und Valerie wurde unter ihrem Ehenamen de Gasparin als Schriftstellerin und Grunderin der ersten laizistischen Krankenschwesternschule La Source in Lausanne uber die Schweiz hinaus beruhmt Wie ihre Mutter wurde sie eine ausgezeichnete Pianistin im Winter 1831 1832 nahm sie bei Franz Liszt Klavier und bei Anton Reicha Kompositionsunterricht Caroline Boissier Butini war nach heutigem Forschungsstand allerdings bestehen hier noch Lucken eine der vielseitigsten unter den Schweizer Komponistinnen ihrer Generation Sie muss sowohl als Pianistin wie auch als Komponistin eine ausgezeichnete Ausbildung genossen haben Der einzige Name den sie in ihren Schriften im Zusammenhang mit ihrer Klavierausbildung erwahnt ist Mansui wobei es sich sowohl um den Vater Claude Charles keine Daten bekannt als auch um den Sohn Francois Charles 1785 1847 handeln kann Fur das Fach Komposition kommt Nicolas Bernard Scherer 1747 1821 in Frage er war Organist an der Genfer Kathedrale und Komponist Die zahlreichen Hinweise auf selbstandiges Lernen auch der uber Dreissigjahrigen konnten auch auf eine uberwiegend autodidaktische Ausbildung hinweisen Mit welcher Intention die Eltern Butini ihre Tochter darin unterstutzten sich eine so grundliche musikalische Bildung anzueignen die es ihr erlaubte auf hochstem Niveau zu spielen und im Geiste ihrer Zeit zu komponieren ist ebenfalls unbekannt Ihre gesellschaftliche Zugehorigkeit schloss die Ausubung eines Berufs aus Durch ausfuhrliche Tagebucheintrage aus der Zeit vor der Heirat ist bekannt welches Bild Caroline Butini selbst sich von einer guten Ehefrau machte und was die Genfer Gesellschaft von einer Frau ihres Standes erwartete Daraus ist zu schliessen dass es im Tagesablauf einer Genfer Burgerin theoretisch keinen Platz gab fur eine kreative gestalterische Tatigkeit und schon gar nicht fur eine nachhaltige Beschaftigung mit der damals ziemlich anruchigen Kunstsparte Musik Es erscheint daher umso aussergewohnlicher dass sie nach der Heirat uber Jahre viel und regelmassig komponiert hat Uber ihre musikalische Praxis wurde in der Allgemeinen musikalischen Zeitung vom 1 Marz 1815 berichtet Dort beschreibt der Korrespondent die ungemeine Fertigkeit von Frau Boissier auf dem Pianoforte insbesondere in einem Konzert aus ihrer Feder Im Fruhjahr 1818 mass Caroline Boissier Butini ihr musikalisches Konnen mit dem der besten Pianisten in Paris und London So spielte sie vor Marie Bigot Ferdinando Paer Friedrich Kalkbrenner Johann Baptist Cramer und erntete uneingeschranktes Lob sowohl fur ihre Werke wie auch fur ihre Interpretationen Es ist erwiesen dass sie ihre Werke bei Ignaz Pleyel in Paris veroffentlichen wollte aber mit dieser Absicht keinen Erfolg hatte mit dem Verlag Leduc hingegen hat sie einen Vertrag abgeschlossen In Genf trat sie 1825 und 1826 mehrmals in den Konzerten der lokalen Societe de musique auf auch mit eigenen Werken Werk BearbeitenIn ihrem erhaltenen Œuvre fallt die Vielzahl an Instrumentalwerken auf Bemerkenswert ist auch die fruhe Beschaftigung mit der Volksmusik ihres eigenen Umfelds Caroline Boissier beschreibt in einem Brief von 1811 wie sie in Valeyres Volkslieder niederschrieb die ihr eine Frau aus dem Dorf vorsang Moglicherweise fanden einige davon Eingang in ihr 6 Klavierkonzert La Suisse Caroline Boissier Butini war als Musikerin zu Lebzeiten schweizweit ein Begriff Nach ihrem Tode hat die Familie ihre musikalischen Werke und ihre personlichen Schriften Tagebucher Briefe weitere Dokumente sorgfaltig aufbewahrt 1923 haben ihr ihre Nachkommen zu einer gewissen Beruhmtheit verholfen indem sie ihr Protokoll der Klavierstunden die ihre Tochter Valerie 1831 bei Franz Liszt in Paris erhielt unter dem Titel Liszt pedagogue und unter dem Namen Madame Auguste Boissier veroffentlichten Reprint Champion Paris 1993 zahlreiche Ubersetzungen Die Werke und die Umstande der Musikpraxis von Caroline Boissier Butini geben Einblick in die bis heute unter dem musikalischen Aspekt kaum erforschte Epoche der grossen politischen sozialen und kulturellen Umbruche zu Beginn des 19 Jahrhunderts in Genf und in der Schweiz Werke BearbeitenWerke fur Klavier solo Alle ohne Opuszahl und nicht genau datierbar vermutlich vor 1818 Klaviersonaten Nr 1 2 und 3 veroffentlicht Bern 2011 Caprice et variations sur un air bohemien Variations sur l air Dormez mes chers amours Caprice sur l air d une ballade ecossaise Variations sur deux airs languedociens Fantaisie sur l air de la belle Rosine Polonaise pour piano 1er potpourri 1ere Sonatine Pas russe alle unveroffentlicht Bibliotheque de Geneve Fonds Boissier Ms mus 97 und Ms mus 98 KammermusikDivertissement avec rondo a la polacca pour piano clarinette et bassonKlavierkonzerteConcerto n 6 en sol pour piano flute obligee et cordes La Suisse veroffentlicht Bern 2008 Klavierkonzerte Nr 1 5 Klavierkonzert Nr 7 unvollendet Werke fur OrgelPiece pour l orgueDiskografie BearbeitenCaroline Boissier Butini Concerto n 6 en sol La Suisse Piece pour l orgue Sonate pour piano n 1 Divertissement avec rondo VDE GALLO CD 1277 2009 Literatur BearbeitenIrene Minder Jeanneret Die beste Musikerin der Stadt Caroline Boissier Butini 1786 1836 und das Genfer Musikleben zu Beginn des 19 Jahrhunderts epOs Music Osnabruck 2013 ISBN 978 3 940255 36 5 Buch ISBN 978 3 940255 37 2 CD ROM 2 Benjamin Chaix 1818 Une Genevoise se mesure aux pianistes de Paris Und Mere et fille Admiratrices de Liszt In Tribune de Geneve 21 22 August 2021 Notre histoire S 18 Weblinks BearbeitenInformationen zur Person und zum Werk von Caroline Boissier Butini inkl Portrat auf den Seiten des Sophie Drinker Instituts Caroline Boissier Butini beim Forum MusikDiversitat Memento vom 16 Dezember 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv der Republik und Kanton Genf E C rep 3 31 Bildnummer 73 Walter Amadeus Ammann Die beste Musikerin der Stadt Rezension In Schweizer Musikzeitung 6 Marz 2014 mit Einzelheiten aus dem Inhalt Noten und Audiodateien von Boissier Butini im International Music Score Library ProjectNormdaten Person GND 14190545X lobid OGND AKS LCCN nr98012741 VIAF 172175497 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boissier Butini CarolineALTERNATIVNAMEN Butini CarolineKURZBESCHREIBUNG Schweizer Pianistin und KomponistinGEBURTSDATUM 2 Mai 1786GEBURTSORT GenfSTERBEDATUM 9 Marz 1836STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caroline Boissier Butini amp oldid 235675273