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Carl Albrecht Petersen 23 September 1835 in Lubeck 25 Juli 1909 in Eutin war ein deutscher Landwirt Verbandsfunktionar und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Jugend und Ausbildung 2 Tatigkeiten in Verbanden 3 Arbeiten fur den Grossherzog von Oldenburg 4 Familie 5 Werke 6 Ehrungen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseHerkunft Jugend und Ausbildung BearbeitenCarl Petersen war ein Sohn des Theologen Johann Friedrich Petersen und dessen Ehefrau Wilhelmine Dorothea geborene Brauer 30 Juni 1808 in Northeim 27 Marz 1864 in Lubeck Zur Familie gehorten zahlreiche Pastoren so neben dem Vater der Grossvater Johann Friedrich Petersen der Altere und sein Bruder Eginhard Friedrich Petersen die alle Hauptpastoren am Lubecker Dom waren Sein Onkel verwaltete ein Gut in Mecklenburg und regte ihn vermutlich fruh dazu an als Landwirt zu arbeiten 1 Petersen besuchte das Katharineum zu Lubeck das er 1851 verliess Danach absolvierte er eine zweijahrige landwirtschaftliche Ausbildung in Hinrichshagen Danach verwaltete er das Gut Grabowhofe bei Waren anschliessend die grossherzoglich mecklenburg schwerinischen Domanen Wagun und Kutzerhof Er erbte geringfugig und konnte somit unterstutzt von Verwandten das Gut Klein Schwiesow nahe Gustrow kaufen Nach kurzer Zeit erfuhr er dass er fur das Gut einen viel zu hohen Preis gezahlt hatte Er musste ausserdem wirtschaftliche Ruckschlage aufgrund von Viehseuchen und rucklaufigen Verkaufspreisen fur Agrarprodukte hinnehmen 1 Danach verwaltete Petersen die Guter Windhausen und Sensenstein nahe Kassel die sich beide im Besitz des Grafen Schlieffen auf Schlieffenberg in Mecklenburg befanden Hier begann er sich insbesondere mit der Landwirtschaft zu beschaftigen Er optimierte die Futterung seiner Milchkuhe und verkaufte diese zu niedrigen Preisen nach Kassel Petersen hatte schon wahrend der Zeit in Kutzerhof geschrieben 1874 gab er sein erstes Buch Die Rinderviehzucht im landwirtschaftlichen Betriebe und Mittel zur Hebung derselben heraus Er stellte darin dar wie er in Windhausen erfolgreich Milchwirtschaft betrieb Er fuhrte Grundsatzgedanken aus nach denen mehr als zwanzig Jahre spater Milchkontrollvereine entstanden Ausserdem schrieb er viele Artikel fur die Fachpresse die ihn bekannt machten 2 Petersen engagierte sich seit seiner Zeit in Klein Schwiesow in landwirtschaftlichen Vereinen 1873 wahlte ihn die Oldenburgische Landwirtschafts Gesellschaft zum Generalsekretar 1874 verlegte er seinen Wohnsitz nach Oldenburg wo er anfing uber Verbesserungen in der Rinderhaltung und Milchwirtschaft zu beraten Sein wesentlicher Gedanke war Molkereigenossenschaften einzurichten Diese Organisationsform wurde allerdings erst in den 1880er Jahren realisiert in denen Zentrifugen das Molkereiwesen verbesserten 3 Tatigkeiten in Verbanden Bearbeiten1874 grundete Petersen den Deutschen Milchwirtschaftlichen Verein mit Im selben Jahr besuchte er Danemark Uber die danische Landwirtschaft berichtete er in einem Artikel in den Studien uber das Molkereiwesen Im Winter 1874 75 hielt er erstmals Vortrage zur Landwirtschaft in Oldenburg und weiteren Orten im Grossherzogtum 1875 initiierte er ein Neugliederung und Optimierung des Tierschauwesens Dabei kooperierte er mit der Landwirtin Helene Beckhusen die einen Milchviehbetrieb in Rasted hatte Petersen schrieb hieruber mehrfach und machte den Betrieb so bekannt 1875 errichtet Beckhusen angeregt durch Petersen eine Molkereischule Hier lernten Bauerntochter die Milchwirtschaft und erhielt Zulauf aus ganz Deutschland und dem Ausland Es handelte sich um die erste derartige Bildungseinrichtung Deutschlands Petersen referierte hier ein bis zweimal pro Woche Er gab die Ausfuhrungen 1877 als Anleitung zum Betriebe der Milchwirtschaft in funfzehn Vortragen heraus 3 1875 entstand unter Petersens Leitung eine stadtische Sammelmolkerei in Oldenburg Hinzu kam eine Zentralstelle fur den An und Verkauf von Butter Eine unabhangige Kommission begutachtete die Butter und bezahlte nach deren Qualitat Die Experten fanden heraus dass die Butter oftmals mangelhaft war Viele Bauern akzeptierten daher die neue Sammelstelle nicht Petersen organisierte in den Jahren danach mehrere Molkereiausstellungen Ausserdem schickte er Butter aus Oldenburg zu auswartigen Veranstaltungen Die dort gewonnenen Auszeichnungen zeigten dass die Qualitat der in Oldenburg hergestellten Butter zunahm Im weitere Fortschritte zu erreichen initiierte Petersen die Oldenburgische Tafelbutter Vermarktungsgenossenschaft Diese vertrieb ab 1879 feine Tafelbutter und existierte zunachst nur bis 1880 Als spater weitere Genossenschaftsmolkereien entstanden wurde sie wieder aktiv 3 Carl Petersen hatte einen Bruder namens Paul Christian Petersen der als Chemiker arbeitete und ihm 1876 half ein chemisches Labor fur die Analyse von Kunstdunger Futter und Samereien einzurichten Daraus wurde die Landwirtschaftliche chemische Kontroll Station der Oldenburgischen Landwirtschafts Gesellschaft die Station fur Versuche und Kontrollen der Landwirtschaftskammer Oldenburgs darstellte Petersen beantragte 1877 eine Direktion fur Milchwirtschaft bei der Oldenburgischen Landwirtschafts Gesellschaft zu schaffen Diese belehrte hauptsachlich Landwirte und vergab Ausbildungszuschusse fur die Molkereischule in Rasted 4 Petersen engagierte sich auch in der Rinderzucht und rief dazu auf Zuchtervereinigungen und Herdbuchvereine zu schaffen Er stellte die Wichtigkeit einheitlicher Zuchtziele heraus und forderte Tiere nicht wie ublich hinsichtlich Schonheit sondern ihrer vorhandenen Milchleistung und ausserlich sichtbaren Milchzeichen auszuwahlen 5 Petersens bedeutendstes Verdienst war 1879 die Grundung der Deutschen Viehzucht und Herdbuch Gesellschaft Er wollte so einen Zusammenschluss aller deutschen Landwirte in einem zentralen Verein erreichen Anfangs fuhrte er die Geschafte und ubernahm die Redaktion der Mitteilungen der deutschen Viehzucht und Herdbuch Gesellschaft und war 1880 81 auch Vorsitzender der Gesellschaft Aufgrund fehlender finanzieller Mittel und Streitigkeiten der Mitglieder existierte der Verein nur bis 1884 Petersens Grundung war trotzdem bedeutend So stand er in Briefkontakt mit Max Eyth und bereitete durch seinen Verein die Grundung der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft DLG vor Die DLG ubernahm die Aufgaben von Petersens Gesellschaft und auch dessen Mitteilungsblatt sowie den Grossteil der Mitglieder Petersen schloss sich ebenfalls der DLG an gehorte zu deren Gesamtausschuss und ubernahm von 1898 bis 1905 den Vorsitz der Sonderausschusse fur Absatz und Milchwirtschaft Daruber hinaus arbeitete er mehrere Jahre als Preisrichter und schrieb Artikel fur das DLG Jahrbuch 5 Arbeiten fur den Grossherzog von Oldenburg Bearbeiten1880 erhielt Petersen einen Ruf des Grossherzogs von Oldenburg in die grossherzogliche Guteradministration im oldenburgischen Furstentum Lubeck Er beendete daher seine Tatigkeit als Generalsekretar der Oldenburgischen Landwirtschafts Gesellschaft und ging nach Eutin Er erstellte eine umfangreiche Statistik uber die Fideikommissguter und fuhrte viele Fordermassnahmen durch Dazu gehorten neu gegrundete Genossenschaften zur Haltung von Bullen und Viehzuchtvereine 5 Petersen regte an einen Ostholsteinischen Meierei Verband zu schaffen der sich 1886 zusammenfand Der Verband sollte eine qualitative Produktion von Molkereiprodukten ermoglichen und die Artikel gunstig vermarkten Die erfolgreiche Arbeit des Verbandes umfasste schnell die gesamte Provinz Schleswig Holstein Petersen initiierte 1889 Butterauktionen die wochentlich in Hamburg stattfanden Hier wurden Preise offentlich festgehalten und die Hersteller hinsichtlich Qualitat beraten Diese Auktionen wurden in ganz Deutschland ubernommen Aufgrund dieser erfolgreichen Initiative richtete Petersen 1895 in Hamburg eine eigene Verkaufsstelle fur Vieh des Meiereiverbandes ein Es handelte sich um die erste bauerliche Verwertung von Vieh im Deutschen Reich Auch hiermit fand er Nachahmer Daruber hinaus organisierte Petersen viele milchwirtschaftliche Schauen so 1895 die dritte deutsche Molkereiausstellung die in Lubeck stattfand 5 Ab 1879 entstanden erste Milchkontrollvereine Petersen schuf daher bei der Landwirtschaftskammer eine Kommission fur das Kontrollsvereinswesen der er selbst vorstand Er unterstutzte die Grundung weiterer Vereine und die Ausbildung von Kontrolleuren Er schlug der GLG vor einen Sonderausschuss fur Leistungsprufungen von Rindern einzurichten Der Ausschuss sollte allen deutschen Kontrollvereinen ubergeordnet sein Er sprach sich dafur aus Molkerei Beamtenvereine zu schaffen Ausserdem etablierte er Kurse fur Viehwarter und Melker und beteiligte sich somit an der Strukturierung der Ausbildung von Lehrlingen im Molkereiwesen 6 Petersens Dienstzeit fur den Grossherzog endete 1905 mit hohen Ehrungen Bis Lebensende vertrat er seinen ehemaligen Dienstherrn als ordentliches Mitglied der Landwirtschaftskammer der Provinz Schleswig Holstein Dort ubernahm er den Vorsitz mehrerer Ausschusse und Kommissionen Ausserdem sass er im Kuratorium der Kieler Molkereilehranstalt Daruber hinaus beriet er die Regierung des Furstentums Lubeck in Fragen der Landwirtschaft und erwarb sich insbesondere im Bereich der Zucht von Pferden und Rindern Verdienste 7 Familie BearbeitenPetersen heiratete am 19 September 1862 in Malchow Johanna Laura Lisette Raven 6 November 1843 in Malchow begraben am 27 Juni 1933 in Eutin Ihr Vater arbeitete als Rechtsanwalt sie selbst als Erzieherin auf Gut Kutzerhof Nach der Heirat arbeitete sie als Sekretarin ihres Mannes 1 Das Ehepaar Petersen hatte zwei Tochter und funf Sohne Werke BearbeitenPetersen schrieb neben dem Beruf umfangreich und ubernahm redaktionelle Aufgaben In vielen Buchern und Zeitungsartikeln beschaftigte er sich bevorzugt mit Aspekten der Milchwirtschaft Von 1875 bis 1896 ubernahm er die Redaktion der Milchzeitung Kennzeichnend fur seine Texte war dass er nuchtern und klar formulierte 8 Ehrungen Bearbeiten1899 wurde Petersen zum Geheimen Okonomierat ernannt 1903 erhielt er das Ritterkreuz 1 Klasse des Oldenburgischen Haus und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich LudwigLiteratur BearbeitenTherese Frentz Petersen Carl In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 294 297 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Therese Frentz Petersen Carl in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 294 Therese Frentz Petersen Carl in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 294 295 a b c Therese Frentz Petersen Carl in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 295 Therese Frentz Petersen Carl in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 295 296 a b c d Therese Frentz Petersen Carl in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 296 Therese Frentz Petersen Carl in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 296 297 Therese Frentz Petersen Carl in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 297 Therese Frentz Petersen Carl in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 294 297 Normdaten Person GND 118593110 lobid OGND AKS VIAF 311203696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Petersen CarlALTERNATIVNAMEN Petersen Carl Albrecht vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Landwirt Verbandsfunktionar und SchriftstellerGEBURTSDATUM 23 September 1835GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 25 Juli 1909STERBEORT Eutin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Petersen Landwirt amp oldid 228287483