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Dieser Artikel befasst sich mit dem Augenarzt Carl Koller Zu anderen Personen siehe Karl Koller Carl Koller bzw Karl Koller 3 Dezember 1857 in Schuttenhofen Bohmen Kaisertum Osterreich 22 Marz 1944 in New York war ein osterreichischer Augenarzt und Begrunder der modernen Lokalanasthesie mit Kokain Carl Koller um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lokalanasthesie in der Augenheilkunde 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKoller Sohn einer judischen Familie war nach seinem von 1876 bis 1882 erfolgtem Medizinstudium an der Universitat Wien unter anderem bei Ferdinand von Arlt und Salomon Stricker dort am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien tatig Sein Kollege Fritz Zinner hatte ihn eines Tages offentlich abwertend als Jude beschimpft worauf Koller ihm einen Faustschlag ins Gesicht verpasste Darauf kam es obwohl damals eigentlich schon verboten im Januar 1885 zu einem Sabelduell bei dem Koller unverletzt blieb Zinner aber zwei tiefe Wunden abbekam Kollers Hoffnungen auf eine gute Position in der Augenabteilung und auf eine akademische Karriere in Wien waren damit trotz guter fachlicher Leistungen allerdings dahin Er verliess daher Wien und weilte 1885 bis 1886 in Utrecht 1888 hielt er sich zunachst in London auf und emigrierte im Mai desselben Jahres nach New York City Lokalanasthesie in der Augenheilkunde BearbeitenAuf Anregung von Sigmund Freud machte er ahnlich wie William Stewart Halsted Versuche mit Kokain an Tieren und sich selbst Augenchirurgie war damals aufgrund der Reflexbewegungen der Augen bei Beruhrung ein schwieriges Unterfangen Koller entdeckte in Wien im Tierversuch und spater im Selbstversuch dass einige Tropfen einer Kokainlosung dieses Problem durch Betaubung der Hornhaut beseitigen konnen woruber er 1884 auf dem Ophthalmologenkongress in Heidelberg berichtete 1 2 3 Koller ist somit der Entdecker der Kokainanasthesie der Hornhaut und gilt seit 1884 als Begrunder der modernen Lokalanasthesie in der Augenheilkunde eine Oberflachenanasthesie zur Schmerzlinderung bei Augenerkrankungen wurde im Mittelalter bereits mit Opium durchgefuhrt was als Standardverfahren jedoch wieder in Vergessenheit geraten war 4 Kokain das nach der Verbreitung von Kollers Methode auch bald 5 als Oberflachenanasthetikum in der Hals Nasen Ohren Heilkunde verwendet wurde 6 findet auch heute noch Anwendung als Lokalanasthetikum in der Augenheilkunde Es wurde jedoch zunehmend durch synthetische Lokalanasthetika ersetzt Koller war mehrere Male fur den Nobelpreis fur Physiologie und Medizin nominiert 7 Literatur BearbeitenHuldrych M Koelbing Koller Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 465 Digitalisat Lauber Koller Karl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 88 Koller Karl in Elisabeth Roudinesco Michel Plon Worterbuch der Psychoanalyse Namen Lander Werke Begriffe Ubersetzung Wien Springer 2004 ISBN 3 211 83748 5 S 560 Marita Amm Koller Carl In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 772 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Koller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Carl Koller im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Biografie auf cocaine org Bild Wilhelm Fleischhacker Fluch und Segen des Cocain PDF Datei 4 39 MB In Osterreichische Apotherkerzeitung 26 2006 S 1286 1288 Einzelnachweise Bearbeiten C Koller Vorlaufige Mittheilung uber locale Anasthesirung am Auge In Beilageheft zu den Klinischen Wochenblattern fur Augenheilkunde Band 22 1884 S 60 63 Carl Hans Sasse Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle Bucherei des Augenarztes Heft 18 Ferdinand Enke Stuttgart 1947 S 57 H Orth I Kis Schmerzbekampfung und Narkose In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Dustri Verlag Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 1 32 hier S 19 und 25 Gundolf Keil blutken bloedekijn Anmerkungen zur Atiologie der Hyposphagma Genese im Pommersfelder schlesischen Augenbuchlein 1 Drittel des 15 Jahrhunderts Mit einer Ubersicht uber die augenheilkundlichen Texte des deutschen Mittelalters In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 8 9 2012 2013 S 7 175 hier S 54 Vgl E Jellinek Lokale Anasthesie des Pharynx und Larynx In Wiener medizinischer Wochenschrift Band 48 1884 S 1334 ff H Orth I Kis Schmerzbekampfung und Narkose In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Dustri Verlag Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 1 32 hier S 19 Nominierungen auf nobelprize orgNormdaten Person GND 136408192 lobid OGND AKS LCCN n92122598 VIAF 77982932 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koller CarlALTERNATIVNAMEN Koller KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichisch amerikanischer AugenarztGEBURTSDATUM 3 Dezember 1857GEBURTSORT Schuttenhofen BohmenSTERBEDATUM 22 Marz 1944STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Koller amp oldid 221300677