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Die Burgfreiheit war ein Stadtteil Konigsbergs das sich nordlich des Schlosses und des Twangste beidseits des Schlossteiches erstreckte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sakralbauten 3 Sage 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burgfreiheit entstand um 1255 als sich die Hofbedienten in der Nachbarschaft des Schlosses niederliessen Auch der in Tragheim gelegene Konigsgarten gehorte zur Burgfreiheit Hier wurden exotische Gewachse gehalten die der strengen ostpreussischen Witterung nicht standhielten und erfroren Dem zu begegnen unterhielt man offene Feuer mit der Folge dass 1607 das konigliche Gartenhaus abbrannte und die mit vier Galerien umgebene Linde von deren oberster Plattform man eine Aussicht bis Labiau hatte verdorrte Gleichzeitig mit der Kirche Anm gemeint ist die Burgkirche entstand die auf dem Kirchenplatz liegende lateinische reformirte Schule uber welcher die polnisch reformirte Kirche liegt worin von 1686 bis zum Anfange des achtzehnten Jahrhunderts die franzosisch reformirte Gemeine ihren Gottesdienst hielt Dies geschah bis ins Jahr 1736 in der ehemaligen Wohnung des Landhofmeisters Diese war nachher Garnisonskirche bis sie um das Jahr 1786 zur franzosischen Schule eingerichtet wurde und die unter dem Namen Her Landhofmeisterei und Obermarschallei der franzosischen Kirche geschenkten Grunde haben gemass Privilegium vom 5 Marz 1707 ihre eigne Gerichtsbarkeit Das Collcgium Fridericianum entstand 1697 aus einer Privatanstalt erhielt 1703 das jetzige Gebaude und Kirche welches vormals ein Haus der Familie von Kreutzen war und auch mit Koniglicher Genehmigung den jetzigen Namen erhielt Es stieg schnell ungeachtet mancher Hindernisse wurde damals nach dem Muster des hallischen Waisenhauses eingerichtet und enthalt jetzt eine deutsche Schule eine lateinische Schule und eine Pensionsanstalt Die Munze an der Steile wo vormals eine Kirche zum heiligen Geist nachher ein Hospital fur altes und krankes Gesinde war ist seit dem Jahr 1823 eingegangen und an Privatpersonen verkauft Das Schauspiel und Rcdouten Haus jetzt dem Kaufmann Herrn Bruinvisch gehorig wird von ihm zu dem angezeigten Zwecke vermiethet und ist vor wenig Jahren neu erbaut Das Aeussere hat nicht den heitern Anblick eines dem offentlichen Vergnugen bestimmten Gebaudes Das Parterre ist oft fur die Menge der Zuschauer zu klein wird noch durch Pfosten auf welchen die Logen ruhen beschrankt Die Stimme der Schauspieler ist an verschiedenen Orten nur schwach zu horen und das Ganze ist der Zugluft sehr ausgesetzt Das von Lesgewangsche Stift in der Junkergasse ist frei von Abgaben und hat seine eigene Jurisdiction In der Kehrwiedergasse liegt das graflich Zeigut Stanislawskische Stift am schiefen Berge das von Podewilsche auf dem reformirten Kirchenplatze das von Redersche auch deutsch reformirte Stift Auf Konigsgarten liegen die grossen Nelsonschen Hauser und das Riess sche Haus Hinter der Munze ist das Haus des Herrn geh Rath Metzger In der Junkergasse enthalt die vormalige Kanzlerei den Nikolovius schen Buchladen Das ehemalige von Hippelsche Haus ist jetzt die Post Ein Haus mit ansehnlicher Fronte in der Junkergasse enthalt eine Tobacksfabrike die vormals auf Konigliche Rechnung errichtet wurde und jetzt von einigen Kaufleuten fortgesetzt wird Die sehr weitlauftigen graflich von Dohna Schlobittenschen Grunde worin sich auch der Gregoirsche Gasthof befindet haben durch verschiedene Privilegien eigne Jurisdiction das Recht unzunftige Handwerker aufzunehmen und sind von allen burgerlichen Lasten und Abgaben befreit In der Kehrwiedergasse ist das grosse Loyalsche oder deutsche Haus worin vormals die Post und auch vor Alters eine Synagoge war Im Muhlengrunde ist die Kantersche Schriftgiesserei in der franzosischen Strasse das von Schardensche Haus mit der Ressource Am schiefen Berge sind die grossen Hauser der Grafen von Kanitz und von Kalkreuth des Herrn Commerzienrath Schmidt und Grafen von Schlichen und im Hause des Herrn Prasidenten von Winterfeld womit die Burgfreiheit sich endigt war vormals ein Kloster nachher eine Stuckgiesserei 1 Die Burgfreiheit war bevorzugtes Wohngebiet des Adels Das 1784 erworbene Haus von Immanuel Kant lag ebenfalls in diesem Stadtteil Sakralbauten BearbeitenDie Burgkirche wurde 1616 errichtet St Maria Magdalena Kloster der Bullaten Franziskaner Deutsch reformierte Kirche Grundsteinlegung 1690 Einweihung erfolgte am 23 Januar 1701 Ware der Thurm den jetzt ein Zeltdach deckt vollendet und ware das Gebalke an der Kirche nicht verkropft so wurde sie ein Vorzugliches Gebaude styn An den Eingangen der Kirche sind Saulen korinthischer Ordnung und die Ecken der Kirche sind funfmal gebrochen Die Wandpfeiler sind dorischer am Thurme jonischer Ordnung Die Kirche hat funf massiv gewolbte Chorhauben und in derselben ist die Kanzel aus Nussbaum und ein metallener Kronleuchter uber 1000 Pfund schwer eine Orgel die ein Ruckpositiv und 34 klingende Stimmen hat sich auch durch Wohlklang Starke und ein Echo in der Nachbarschaft des Communiontisches auszeichnet Die zur Kirche gehorigen Grunde die vormals der Schlachthof hiessen und die der Kirche gehorigen 120 Huben haben laut Privilegium vom 24 Juni 1698 eigne Jurisdiction 1 Sage Bearbeiten Das Kreuzthor zu Konigsberg Am Ende der Burgfreiheit zu Konigsberg da wo der Rossgarten anfangt befand sich ehedem ein Thor das Kreuzthor genannt welches im Jahre 1475 abgebrochen ist Neben diesem Thore im Winkel zur rechten Hand stand vor alten Zeiten ein Kloster zum heiligen Kreuz genannt in welchem gar fromme Monche waren Bei einer Gelegenheit wurden die Monche vertrieben und es wurde aus dem Kloster ein Giesshaus gemacht welches jedoch spater an einen andern Ort nicht weit vom Holzgarten verlegt worden Jenes Kreuzthor war fruher immer besonders verschlossen seitdem aber die Monche vertrieben waren ist es vom bosen Feinde besessen worden also dass man es niemals hat zuhalten konnen sondern wenn man es zugeschlossen hatte fand man es gleich wieder offen Daher man es zuletzt ganz weggebrochen hat 2 Literatur BearbeitenBaczko Ludwig von Versuch einer Geschichte und Beschreibung von Konigsberg Konigsberg 1804Einzelnachweise Bearbeiten a b Baczko Ludwig von Versuch einer Geschichte und Beschreibung von Konigsberg Konigsberg 1804 S 137 Tettau v Volkssagen Ostpreussens Litthauens und Westpreussens Berlin 1837 Nr 17354 7136 20 5152 Koordinaten 54 43 N 20 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgfreiheit Konigsberg amp oldid 234095107