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Das fruhere Amtshaus auch Rentamt genannt und jetzige Rathaus Worbis ist ein historisches Gebaude in Worbis einem Stadtteil von Leinefelde Worbis im thuringischen Landkreis Eichsfeld Das ehemalige Amtshaus oder Rentamt in Worbis Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Burg Worbis 2 2 Amtshaus Rentamt 2 3 Kurmainzer Amt Harburg Worbis 3 Heutiger Zustand 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp DerDer Gebaudekomplex befindet sich am nordwestlichen Rand des historischen Stadtzentrums von Worbis im Strasseneck zwischen Amtsstrasse und Obertor Die Freiflache des ehemaligen Innenhofes schliesst sich unmittelbar an den benachbarten Rossmarkt an Geschichte BearbeitenBurg Worbis Bearbeiten Als erste befestigte Anlage wurde die Burg Worbis vermutlich im 12 Jahrhundert von den Herren von Worbis errichtet 1 2 Mit Giselher von Worbis wird 1209 ein Adliger als Zeuge einer Verpfandung an das Kloster Reifenstein erwahnt Mitglieder der Adelsfamilie von Worbis waren die ersten bekannten Burgherren die sich nach dem Ort benannten Lehnsherren waren die Grafen von Lohra die Grafen von Beichlingen 1234 und dann die Wettiner als Thuringer Landgrafen 1289 1336 Schriftlich erwahnt wird die Burg 1289 im Zusammenhang mit dem teilweisen Verkauf an die Landgrafen von Thuringen Bei der Burg handelte es sich um eine Wasserburg die unmittelbar an die Stadt angrenzte Dicht nordlich vom Burggelande befindet sich der Flutgraben bzw Ritterbach von dem ausreichend Wasser fur den Burggraben zu Verfugung stand Inwieweit die Burganlage mit der im 13 Jahrhundert errichteten Stadtmauer in Verbindung stand ist nicht genau bekannt vermutlich befand sie sich ausserhalb der fruhen Stadtanlage und wurde erst mit Erweiterung der Stadt in deren Befestigung einbezogen 3 Nach einem Vertrag von 1350 zwischen dem Landgrafen und dem Mainzer Kurfursten wird die Herrschaft uber Worbis gemeinsam ausgeubt Zwischen 1375 und 1381 kommt es zu Streitigkeiten um die Besetzung des Erzbischofs in Mainz Bei kriegerischen Auseinandersetzungen die besonders in Thuringen und im Eichsfeld ausgetragen wurden nahmen Burger von Duderstadt und Heiligenstadt sowie mainzischen Lehensleute die landgraflich thuringischen Burgen und Burg Worbis ein und ubergaben sie an Adolf von Nassau 4 Nachdem die Burg und die Stadt etwa 1381 komplett in den Besitz der Mainzer Kurfursten gelangten wurde der Burgbezirk zum Kurmainzer Gericht oder Amt Worbis Zum Amtsbezirk gehorten neben Worbis dem benachbarte Breitenbach auch die Wustungen Ritterbach und Sifferterode Kurfurst Adolf von Nassau verpfandete das Amt 1381 zusammen mit dem benachbarten Amt Harburg fur fast 200 Jahre an die von Bultzingslowen erst 1575 wurde diese Pfandschaft durch die Kurfursten wieder eingelost Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg zerstort 1575 schliesslich abgerissen und als heutiges Amtshaus auf den Fundamenten der alten Burg wieder aufgebaut Auf der Burg Worbis waren folgende Burgherren und Lehnsleute feststellbar 5 6 Herren von Worbis 1292 1299 Conrad von Sollstedt advocati in Worbis 1302 Friedrich von Orschel Vogt zu Worbis 7 und 1311 1311 Eckard Wolf Burgmann 1319 Conrad von Worbis 1336 Hermann und Gottfried von Uslar 1350 Ludolf und Otto von Ebeleylin und Appel von Sebeche fur den Landgraflichen Anteil an Stadt und Gericht Worbis und die Harburg um 1351 Bertold von Worbis und Johann von Wintzingerode fur den Mainzer Anteil vor 1389 Kurt und Friedrich von Byle fur den Landgraflichen Anteil 1381 1574 Herren von Bultzingsleben als Kurmainzische Lehnsnehmer Amtshaus Rentamt Bearbeiten nbsp Teilansicht des Patrimonialgericht Gebaudes der Bultzingslowen im 16 Jahrhundert nbsp Der Nordflugel im Fachwerkstil der Renaissance und RundbogentorNachdem die Wasserburg im Bauernkrieg zerstort wurde setzten die Herren von Bultzingslowen die Burg vermutlich wieder instand wovon Teile des Westflugels erhalten sind Dazu benutzten sie auch Baumaterial aus der zerstorten Harburg Unter den Mainzer Kurfursten wurde das Burgareal ab 1574 als Amtshaus neu aufgebaut und war dann Sitz der Kurmainzer Amtsvogte Es entstand eine dreifluglige Anlage mit Graben und einer Zugbrucke als Zugang aus ostlicher Richtung Der Nordtrakt wurde in der Fachwerkbauweise der Spatrenaissance erbaut Er beherbergte als Altes Gericht die Gerichtsstube Kerker und Folterkammer Der Amtsvogt wohnte ebenfalls in dem Gebaude Der Sudflugel wurde Anfang des 19 Jahrhunderts abgerissen und die Graben schrittweise aufgefullt Der Torbogen stammt aus dem Jahr 1733 Der Name Rentamt entstand weil dort die feudalen Abgaben oder Renten zu entrichten waren Nach der Inbesitznahme des Eichsfeldes durch das Konigreich Preussen wurde hier das Amtsgericht fur die Stadt und den spateren Kreis Worbis eingerichtet Ostlich angrenzend an das Rentamt befand sich noch ein zum Amtsbezirk gehoriger Wirtschaftshof Dieser wurde zum Koniglich Preussischen Domanenamt Nachdem das alte Rathaus neben der Stadtkirche 1864 abgebrannt ist wurde das Amtshaus zum Rathaus der Stadt Worbis Kurmainzer Amt Harburg Worbis Bearbeiten nbsp Das Amt Harburg Worbis im Jahre 1759 nbsp Das ehemalige Amtshaus und Rentamt wurde auf den Resten der Wasserburg Worbis erbautZur Zeit der Grafen von Beichlingen umfasste der Gerichtsbezirk nicht nur die Stadt sondern vermutlich die Gegend ostlich bis nahe der Burg Lohra Mit dem Besitzerwechseln im 13 14 Jahrhundert wurde der Gerichtsbezirk stark eingegrenzt 8 Zum Amt Worbis zahlten nur noch das benachbarte Breitenbach und die Wustungen Ritterbach und Sifferterode Nachdem die Burg Harburg zerstort worden war wurden 1574 das benachbarte Amt Harburg und das Amt Worbis zum Amt Harburg Worbis vereint und der Amtssitz fur das gemeinsame Amt nach Worbis verlegt Die Behorde setzte sich mehrheitlich aus folgenden Personen zusammen dem Amtsvogt dem Amtsrichter dem Amtsaktuar dem Amtsschreiber und dem Amtspedell Sudostlich von Worbis befindet sich noch heute der Galgenberg vermutlich die Richtstatte des Amtsbezirkes Der Henker von Worbis wohnte vor dem Untertor Folgende Amtsvogte sind nachgewiesen 9 1574 1605 Johannes Stauffenbuhl 1605 1611 Johannes Camerarius 1611 1640 Christoph Bucher 1640 1643 Hunold Starke 1643 1651 Johannes Hirstell 1655 1675 Berhard Kohler 1675 1677 Georg Wilhelm von Zwehl 1679 1690 Hermann Berhard Moring 1690 1715 Heinrich Adam Streit 1715 1757 Johann Joachim Wagner 1757 1776 Josef Anton Wagner 1776 1780 Johann Georg Fiedler 1781 1799 Friedrich Gottfried Gerhardi 1800 1802 Johann Georg JagemannHeutiger Zustand BearbeitenDie heutige noch zweifluglige Anlage wurde umfassend restauriert und die alten Grabenanlage teilweise wieder hergestellt Im Nordwestflugel des Amtshauses findet man noch gotische Reste Hier befinden sich jetzt einige Verwaltungsbehorden und das Standesamt der Stadt Leinefelde Worbis im Gebaude Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathaus Worbis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Amt Harburg Worbis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Burg Worbis Amtshaus in der privaten Datenbank Alle Burgen Amtshaus Worbis auf der Internetseite fachwerkfreunde de Rathaus auf der Internetseite der Stadt Leinefelde WorbisLiteratur BearbeitenThomas T Muller Hrsg Wurbeke Worweze Stadtworbis Beitrage zur Geschichte der Stadt Worbis Verlag und Druck Mecke Duderstadt 2005 mit Betragen von Heinrich Rademacher Wasserburg Rentamt Rathaus neue Erkenntnisse zur Geschichte des Kurmainzer Amtshauses S 289 302 Josef Rogge Mauer Turm und Graben die Befestigung der Stadt Worbis S 387 393 Johannes Muller Die Rechtspflege im kurmainzischen Amte Harburg Worbis ein Kulturbild aus dem 16 und 17 Jahrhundert In Unser Eichsfeld 8 Jg 1913 S 65 83 Wolfgang Trappe Stadtgeschichte In Haus amp Museum Gulden Creutz Worbis Druck und Verlag Mecke Duderstadt 1992 S 13 23Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Amtshaus Worbis in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 27 April 2017 laut Infotafel am Rentamt Worbis Paul Grimm und Wolfgang Timpel Die ur und fruhgeschichtlichen Befestigungen des Kreises Worbis In Eichsfelder Heimathefte Sonderausgabe Worbis 1966 S 25 70 Levin von Wintzingeroda Knorr Die Wustungen des Eichsfeldes Verzeichnis der Wustungen vorgeschichtlichen Wallburgen Bergwerke Gerichtsstatten und Warten innerhalb der landratlichen Kreise Duderstadt Heiligenstadt Muhlhausen und Worbis Gottingen O Hendel 1903 Seite 468 472 Johann Wolf Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel Gottingen 1819 Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel als Beitrag zu dessen Geschichte S 37 45 Levin von Wintzingeroda Knorr Die Wustungen des Eichsfeldes Verzeichnis der Wustungen vorgeschichtlichen Wallburgen Bergwerke Gerichtsstatten und Warten innerhalb der landratlichen Kreise Duderstadt Heiligenstadt Muhlhausen und Worbis Gottingen O Hendel 1903 Seite 468 472 RIplus Regg EB Mainz 1 1 n 768 in Regesta Imperii Online URI regesta imperii de Abgerufen am 22 August 2017 Levin von Wintzingeroda Knorr Die Wustungen des Eichsfeldes Verzeichnis der Wustungen vorgeschichtlichen Wallburgen Bergwerke Gerichtsstatten und Warten innerhalb der landratlichen Kreise Duderstadt Heiligenstadt Muhlhausen und Worbis O Hendel Gottingen 1903 S 468ff Bernhard Opfermann Gestalten des Eichsfeldes St Benno Verlag Leipzig und Verlag F W Cordier Heiligenstadt 1968 51 423267 10 359339 Koordinaten 51 25 23 8 N 10 21 33 6 O Normdaten Geografikum GND 4780746 5 lobid OGND VIAF 236137284 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amtshaus Worbis amp oldid 231284343 Burg Worbis