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Die Burg von Lucera italienisch Fortezza Svevo Angioina di Lucera oder Castello di Lucera befindet sich am Ortsrand der gleichnamigen Kleinstadt Lucera auf einem Hohenzug etwa 19 Kilometer westlich von Foggia in Apulien Burg LuceraBurg LuceraBurg LuceraAlternativname n Fortezza Svevo Angioina di Lucera Castello di LuceraStaat ItalienOrt LuceraEntstehungszeit 14 Jhd Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhaltenGeographische Lage 41 31 N 15 19 O 41 509284 15 322881 Koordinaten 41 30 33 4 N 15 19 22 4 OBurg Lucera Apulien p3 Ruine des Donjons Friedrichs II in der Zeichnung von Desprez aus dem Jahr 1778 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau der Burg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Burg wurde von Kaiser Friedrich II vermutlich uber den Resten einer fruheren normannischen Anlage errichtet Aus dieser Zeit sind Grundmauern des alten Donjons Turmkastells erhalten der wahrend der franzosischen Herrschaft unter Karl I Anjou mit dem geboschten Mauerwerk umgeben wurde das heute noch im Inneren des Mauerrings bzw an dessen Ostseite sichtbar ist Friedrich II hatte aufstandische muslimische Einwohner Siziliens in die Gegend von Lucera bringen lassen 1 Zu ihrer Uberwachung wurde ein Burgenbauprojekt durchgefuhrt Nach dem Sturz der Stauferherrschaft in Suditalien durch den vom Papst unterstutzten franzosischen Fursten Karl I von Anjou unternahmen Karl und dessen Statthalter Pierre d Angicourt die Fertigstellung des halbfertigen staufischen Bauprojekts Zwischen 1269 und 1283 fuhrten sie das von Friedrich II begonnene Projekt fort die Hugelspitze mit einem mehrere hundert Meter langen Mauerring zu umgeben Zu den Resten dieses Mauerrings gehort die Schildmauer mit ihren beiden monumentalen Rundturmen Diese bestehen aus Kalksandsteinquadern im unteren Teil zu Buckelquadern geformt im oberen Teil zu glatten Quadern Aufbau der Burg BearbeitenAn der landseitigen Schmalseite des Hugelvorsprungs auf dem sich der heute noch sichtbare Mauerzug erhebt wurde ein mit Steinen ausgekleideter Halsgraben angelegt An dessen beiden Enden stehen die friderizianischen Rundturme die Torre del Leone Turm des Lowen Norden und Torre della Leonessa Turm der Lowin Suden genannt werden Die auffalligen sehr langen schmalen Schiessscharten erinnern wie vieles andere an der Architektur unter Friedrich II so die vom Kloster Clairvaux herruhrenden Kastenrippen vieler Kastelle an gleichzeitige franzosische Bauwerke wie etwa die Burg von Najac an deren Rundturme fast sieben Meter hohe Schiessscharten erhalten sind 2 Die sich zwischen beiden Rundturmen erstreckende Schildmauer weist sieben funfeckige Turme auf Der eigentliche Torzugang liegt aus strategischen Grunden quer zum Mauerzug und ist damit frontal nicht attackierbar Der Donjon Friedrichs II von quadratischem Grundriss mit rund 35 Metern Seitenlange wies einen ungefahr quadratischen Innenhof von 15 15 Metern auf Zugang zu den oberen Stockwerken stellten enge Wendeltreppen in den Gebaude Ecken her Auf Hohe des dritten Stockwerks leiteten Trompenbogen das Viereck der Hofwande in ein Achteck uber Die Gesamthohe des Donjons betrug rund 30 Meter Der restliche Mauerzug rund um den Hugel Ziegel und Bruchsteinmauerwerk dadurch gut von dem friderizianischen Quaderbauteilen zu unterscheiden ist mit Turmen von rechteckigem Grundriss verstarkt Auffallig ist dass dieser Mauerteil an die praexistente friderizianische Schildmauer nur sehr notdurftig angestuckt wurde Das passt zu den Aussagen in verschiedenen Quellen dass die Bauarbeiten unter den Anjou von grossen Finanzierungsschwierigkeiten begleitet wurden und daher nur das billigste Baumaterial verwendet werden durfte Der Donjon wurde 1790 abgerissen das Baumaterial fur die Procuratie Nuove in Lucera verwendet Auf einer heute in Stockholm aufbewahrten Skizze des franzosischen Malers Louis Jean Desprez aus dem Jahre 1778 ist die Ruine des friderizianischen Donjons samt dem umgebenden geboschten Mauerwerk aus der Franzosenzeit zu erkennen Besonders auffallig ist die reich skulptural geschmuckte Fassade des Innenhofs Den Zugang zum Donjon stellte vermutlich eine Zugbrucke her Literatur BearbeitenChris Gravett Atlas der Burgen Die schonsten Burgen und Schlosser Tosa Wien 2001 S 122 123 ISBN 3 85492 470 4 Alexander Knaak Prolegomena zu einem Corpuswerk der Architektur Friedrichs II von Hohenstaufen im Konigreich Sizilien 1220 1250 Phil Diss Tubingen 1998 Marburg 2001 ISBN 3 89445 278 1 zu Lucera vgl S 24 47 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Lucera Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Knaak 2001 S 25 Vgl Knaak 2001 S 12ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Lucera amp oldid 229201925