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Die Burg Le Coudray Montpensier eine alte Chatellenie die zu Montsoreau gehorte liegt an der Strasse die Chinon mit Seuilly verbindet eingebettet zwischen Feldern und Weinbergen Die Geschichte von Le Coudray Montpensier reicht bis ins 11 Jahrhundert zuruck Das Anwesen war nacheinander im Besitz verschiedener Adelsfamilien und linien die Montsoreau die ersten nachgewiesenen Herren die Marmande die Sainte Maure die Artois die Bournan die Bourbon die Escoubleau die de Valliere und schliesslich die Familie Lamote Barace Burg Le Coudray MontpensierDie heutige Burg wurde im 14 Jahrhundert errichtet und im 15 Jahrhundert erheblich verschonert Im 18 Jahrhundert legte der Architekt Anjubault die drei Terrassen des Gartens nordlich der Burg an Die Burg wurde zu einem Ort fur Hotels Restaurants und Empfange Die Burg wurde durch die Erlasse vom 17 Februar 1995 und 21 Januar 19991 teilweise in die Liste der historischen Monumente aufgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Burg Le Coudray Montpensier 1 1 Die Herrschaft von Le Coudray Montpensier von den Anfangen bis zum 14 Jahrhundert 1 2 Zwei grosse Familien die Bournan und die Bourbonen 15 bis 16 Jahrhundert 1 3 Die Burg von der Neuzeit bis heute 2 Bau und Architektur der Burg 2 1 Gesamtansicht der Burg 2 2 Die ersten Bournan Bauten 2 3 Die Organisation der Bauarbeiten 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte der Burg Le Coudray Montpensier BearbeitenLe Coudray Montpensier ist eine alte Burg deren Bedeutung auf zwei Faktoren zuruckzufuhren ist Einerseits durch ihre Nahe zu Chinon andererseits aber auch durch die Macht und das Prestige der Familien die diese Landereien besassen und die sich uber mehrere Jahrhunderte hinweg abwechselten Die Herrschaft von Le Coudray Montpensier von den Anfangen bis zum 14 Jahrhundert Bearbeiten Der Chevalier Guillaume de Montsoreau ist der erste bekannte Herr von Le Coudray am Ende des 11 Jahrhunderts 1090 Er ist auch der Grunder der Abtei von Seuilly Die Landereien von Le Coudray blieben bis zum Beginn des 13 Jahrhunderts im Besitz der Montsoreau Dann gingen sie in den Besitz der Familie Marmande in der Touraine uber der wir die Kapelle von Le Coudray verdanken Philippe de Marmande die Tochter von Guillaume de Marmande dem neunten Herrn von Le Coudray heiratete Ende des 13 Jahrhunderts Hugues de Brisay und ubertrug ihm Le Coudray fur kurze Zeit Da sie kinderlos starb ging das Land uber Mahaut de Marmande eine mit Pierre de Sainte Maure verheiratete Verwandte bis in die erste Halfte des 14 Jahrhunderts in den Besitz der Familie Sainte Maure uber Zwei grosse Familien die Bournan und die Bourbonen 15 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Ende des 14 Jahrhunderts ging Le Coudray in den Besitz von Ludwig I von Anjou Herzog von Touraine und Anjou Titularkonig von Sizilien und Jerusalem uber 1399 bekam seine Witwe Marie de Chatillon Tochter von Charles de Blois Herzog der Bretagne und Jeanne de Bretagne das Gut Le Coudray das sie gegen eine Rente an Pierre de Bournan weitergab Die Familie de Bournan mit Pierre und seinem Sohn Louis ist den Quellen zufolge die erste Familie die Bauarbeiten an der Burg unternimmt die anfangs nur eine einfache von Graben und Holzzaunen umgebene Behausung war Die Bournans waren somit die Urheber der ersten Bauarbeiten an der Burg die im Jahr 1401 begannen und fast vierzig Jahre lang andauerten An der Stelle des alten Herrenhauses wurde damals das Hauptgebaude errichtet das aus drei Turmen bestand Jeanne d Arc hielt sich Anfang 1429 einige Zeit hier auf bevor sie Karl VII in Chinon zum ersten Mal traf In den 1470er Jahren tauschte Louis de Bournan das Land Le Coudray gegen das Land Merville mit Louis Batard de Bourbon dem naturlichen Sohn von Charles I de Bourbon und Jeanne de Bournan 1463 legitimiert heiratete er Jeanne Batarde de France die unehelichen Tochter Ludwigs XI die er wohl aus seiner Affaren mit Phelise Regnard hatte Durch den Erwerb der Burg Montpensier von Jacques de Bournan wurde Louis zum Herrn von Coudray Montpensier Zunachst liess Louis Arbeiten an der Burg Montpensier durchfuhren deren architektonische Merkmale die Verschonerung der Burg Coudray ab den 1480er Jahren inspiriert hatten Es wurden die gleichen Materialien Tuffstein der in der Region reichlich vorhanden war und die gleichen architektonischen Merkmale Maschikulikrone an beiden Gebauden verwendet Louis de Bourbon starb Anfang 1487 und liess die Arbeiten zur Verschonerung der Burg unvollendet Jeanne erbte das Anwesen und begann mit der Fortsetzung der Bauarbeiten die in dem erhalten gebliebenen Rechnungsbuch erwahnt werden Die Burg von der Neuzeit bis heute Bearbeiten Nach dem Tod von Jeanne de France erbt Suzanne de Bourbon ihre alteste Tochter Le Coudray Montpensier und verkauft es an Guillaume Poyet den Kanzler von Frankreich Da er 1542 wegen Veruntreuung offentlicher Gelder inhaftiert angeklagt und 1545 verurteilt wurde wurden seine Guter von Franz I beschlagnahmt der sie an Jean d Escoubleau seinen Berater weitergab Die Landereien von Le Coudray Montpensier blieben bis in die 1710er Jahre im Besitz der Familie Escoubleau Zu diesem Zeitpunkt verkaufte Henri Francois du Bouex ein Cousin ersten Grades von Paul Francois Benoit d Escoubleau die Landereien an Henri de Valliere Da Henri de Valliere keine Kinder hatte vermachte er Le Coudray Montpensier seinem Grossneffen Philippe Claude Rene Graf von La Motte Barace Le Coudray Montpensier blieb bis 1908 im Besitz dieser Familie Im Jahr 2005 wurde die Burg von Christian Feray gekauft der sich zum Ziel gesetzt hatte die Burg wieder zu einem Adelshaus zu machen Nach zahlreichen Renovierungskampagnen ist sie seit 2016 fur die Offentlichkeit geschlossen Bau und Architektur der Burg BearbeitenIn ihrer Architektur weist die Burg die defensiven Merkmale einer mittelalterlichen Festung auf Sie ist von einem heute trockenen Wassergraben umgeben und verfugt uber eine Zugbrucke die Zugang zum Hof bietet Gesamtansicht der Burg Bearbeiten Die Burg besteht aus drei Baukorpern die alle mit Schieferdachern gedeckt und in einem viereckigen Hof angeordnet sind Der Sudflugel umfasst das Eingangstor im Osten befindet sich das Haupthaus und im Norden der untere Flugel der an den Treppenturm mit polygonalem Grundriss angrenzend an das Haupthaus angebaut ist An den drei Ecken befinden sich Turme die von Strebepfeilern und einem Wehrgang mit Maschikulis flankiert werden Diese drei Turme sind nicht identisch Der nordostliche und der nordwestliche Turm unterscheiden sich in ihrer Grosse Mitte des 13 Jahrhunderts wird in den Quellen ein erstes befestigtes Haus der Marmande erwahnt das aus einem Donjon bestand Der Bau der Burg wird mit Pierre und Louis de Bournan in Verbindung gebracht Nachdem Louis Batard de Bourbon das Anwesen Montpensier mit dem von Le Coudray vereint hatte begann er 1481 mit weiteren Bauarbeiten Nach seinem Tod Anfang 1487 setzte seine Frau Jeanne de France die Verschonerungsarbeiten an der Burg fort Ab dem 18 Jahrhundert wurde eine Reihe von Gebauden hinzugefugt die Stalle der Brunnen ein weiteres Gebaude in der Verlangerung der Stalle weitere von der Burg abgetrennte Gebaude und die Garten Die ersten Bournan Bauten Bearbeiten Die ersten von Pierre de Bournan in Auftrag gegebenen Bauarbeiten sollen aus dem Jahr 1401 stammen und vierzig Jahre lang fortgefuhrt worden sein Die Bournans sollen fur den Bau des hinteren Hauptflugels und des winkelformigen Hauptgebaudes im Suden in dem sich der alte Eingang mit Zugbrucke offnet sowie fur einen Teil des Nordflugels verantwortlich sein Die Organisation der Bauarbeiten Bearbeiten Louis de Bourbon ein grosser Kunstliebhaber wollte im Zuge der Fortsetzung der Arbeiten an der Burg Montsoreau auch die Burg Le Coudray verschonern wobei er dieselben Materialien weisser Tuffstein verwendete und die gleichen architektonischen Merkmale anwandte Zwar fehlen die Unterlagen fur die ersten Jahre der Bauarbeiten doch die Baukonten der Jahre 1489 bis 1492 geben Auskunft uber die Tatigkeit der Arbeitskrafte auf der Baustelle der Burg Sie belegen die Anwesenheit von Arbeitern Maurern Zimmerleuten und Dachdeckern auf der Burg Mittelalterliche Baustellen umfassten eine grosse Anzahl von Handwerkern mit unterschiedlichen Fahigkeiten Auf der Baustelle der Burg Le Coudray Montpensier zahlte man fast 1000 qualifizierte Arbeitskrafte die im Laufe der drei Jahre mehr oder weniger regelmassig angestellt waren Die Arbeiter werden nach zwei Verfahren entlohnt entweder durch einen Pauschalbetrag fur sogenannte Akkordarbeit oder durch einen Lohn pro Tag oder pro Woche Sie konnten auch einen finanziellen Ausgleich fur ihre Reise erhalten oder auch ihre Verpflegung und ihr Material gestellt bekommen Zu den Handwerkern die man am haufigsten auf dieser Baustelle antrifft gehoren Steinmetze und Maurer In mittelalterlichen Texten werden die beiden Gewerke oft verwechselt da ihre Aufgaben recht ahnlich waren und auf mittelalterlichen Baustellen eine Vielseitigkeit bei den damaligen Bauhandwerkern sehr haufig anzutreffen ist Die Arbeit der Steinmetze die in mittelalterlichen Quellen auch als Perrier bezeichnet werden besteht darin den Stein entweder auf mehr oder weniger weit entfernten Waldlichtungen oder auf der Baustelle selbst zu gewinnen und ihm seine Form fur die Arbeit der Maurer zu geben Diese sind grosstenteils freie und ungebundene Manner die vom Baumeister der die Baustelle leitet nach ihren Fahigkeiten rekrutiert werden Wahrend der Bauarbeiten in Le Coudray Montpensier waren zwischen 430 und 500 Manner mit dem Be und Verarbeiten von Steinen beschaftigt Zu Beginn des 15 Jahrhunderts kann man feststellen dass die Steinmetze mehr Lohn erhielten als die Maurer Jehan Pourmene der Baumeister Guillaume Bretault und Mexme Boucher wurden ab 1489 fur die Ausfuhrung von Maurerarbeiten erwahnt Steinmetze waren 1490 anwesend Im Jahr 1491 werden Arbeiter fur das Mauerwerk des oberen Teils des Turms und der Garde robe angeheuert Am Ende desselben Jahres stellen Zimmerleute und Dachdecker das Dach des grossen Turms und des Gebaudes her Die Arbeitsrhythmen der Manner waren im Mittelalter sehr kontrastreich Ihre Arbeit und die Baustellen werden in Abhangigkeit von mehreren Faktoren unterbrochen Religiose Feiertage und Sonntage waren arbeitsfreie Tage was die Zahl der Arbeitstage auf etwa 200 reduzieren die Wetterbedingungen sowie die Versorgung mit Materialien und der Arbeitskrafte waren ein weiterer Faktor Die Untersuchung der Baukonten zeigt dass im Jahr im Jahr 1489 rund 145 Tage gearbeitet wurde wahrend es im Jahr 1490 196 Tage waren Der Sommer wurde oft fur die Durchfuhrung der meisten zahlreiche Arbeiten bevorzugt da die klimatischen Bedingungen gunstiger im Vergleich zum Winter waren der eher eine Nebensaison ist wie man an der Baustelle der Burg Le Coudray Montpensier feststellen kann Literatur BearbeitenJacques Xavier Carre de Busserolle Dictionnaire geographique historique et biographique d Indre et Loire et de l ancienne province de Touraine Tours Societe archeologique de Touraine 1878 1884 Roger Drouault G Balleyguier Chateau du Coudray Montpensier in Paysages et monuments du Poitou Fotografien von Jules Robuchon Vienne 1887 1892 Band 4 S 96 99 Gallica Louis Auguste Bosseboeuf La Vie seigneuriale en province Le Coudray Montpensier l abbaye de Seuilly et les environs Tours P Bousrez 1900 Simone Bertiere Les reines de France au temps des Valois le beau XVIe siecle Paris Edition de Fallois 1994 A Coudray Montpensier in Bulletin de l Association des Amis de Rabelais et de la Deviniere Band 3 Nr 9 Tours 1973 S 48 49 Dominique Petiteau Le chateau du Coudray Montpensier aux XVe et XVIe siecles 1993 R Rossi La construction au Moyen Age etude du registre de compte de construction de la seigneurie du Coudray Montpensier 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chateau du Coudray Montpensier Seuilly Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Domaine de Montpensier ou Coudray Montpensier Base Merimee Franzosisches Kulturministerium47 126111111111 0 16888888888889 Koordinaten 47 7 34 N 0 10 8 O Normdaten Geografikum GND 7672448 7 lobid OGND AKS VIAF 243908291 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Le Coudray Montpensier amp oldid 237890756