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Der Bundesverband Burgerinitiativen Umweltschutz BBU e V ist ein Dachverband der Burgerinitiativen im Umweltschutzbereich Der Verein wurde am 24 Juni 1972 von den ersten umweltpolitischen Initiativen gegrundet und ist als gemeinnutzig anerkannt Bundesverband Burgerinitiativen Umweltschutz BBU Rechtsform eingetragener VereinGrundung 24 Juni 1972Sitz BonnZweck Dachverband der Burgerinitiativen im UmweltschutzbereichVorsitz Ursula Weiss Oliver Kalusch Peter SchottMitglieder bis ca 1000 Initiativen aktuell bis 300Website bbu online deZu den Arbeitsschwerpunkten gehoren die Forderung nach einem sofortigen Atomausstieg die Forderung erneuerbarer Energien und somit der Schutz des Klimas der Gewasserschutz eine nachhaltige Verkehrspolitik Gesundheit u a Vermeidung von Innenraumschadstoffen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Bundesrepublik gab es vor 1970 viele lokale Umwelt und Naturschutzinitiativen die jedoch kaum bundesweite Aufmerksamkeit erhielten Nur der in seinen Zielen diffuse international tatige Weltbund zum Schutz des Lebens hatte um tausend teilweise rechtsextreme deutsche Mitglieder die Interessengemeinschaft zur Bekampfung des Flugzeuglarms etwa 15 000 Mitglieder 1966 Erst um 1970 brachte der sozialliberale Aufbruch mehr und mehr Umweltinitiativen hervor War der Naturschutz bisher eher von konservativen Menschen vertreten worden so erweiterte sich das politische Spektrum nun Dabei ging es um Gift in der Nahrung Radioaktivitat und Wasserverseuchung Gordon Taylors Das Selbstmordprogramm erreichte 1970 in der BRD funf Auflagen mit insgesamt 50 000 Exemplaren Im Jahr 1972 folgte mit noch grosserem Erfolg Dennis Meadows Grenzen des Wachstums Im Bundestagswahlkampf 1972 wurde die Lebensqualitat zum zentralen Begriff Zunachst taten sich regionale Initiativen zusammen die Rhein Main Aktion gegen Umweltzerstorung 1970 die Rhein Ruhr Aktion 1971 oder in der Rhein Neckar Region Der BBU vereinigte ab 1972 bis zu etwa tausend Organisationen mit bis zu 500 000 Mitgliedern Zahlen schwankend 1 Ab 1973 bestimmte die Anti Atomkraft Bewegung den Arbeitsschwerpunkt 2 Mitte der 1970er Jahre nach dem gewaltlosen Kampf um das Kernkraftwerk Wyhl waren neben Einzelpersonen immer mehr westdeutsche Burgerinitiativen einschliesslich der im Elsass im BBU organisiert von denen ein Grossteil sich vorrangig im Kampf gegen die Nutzung der Atomenergie engagierte Dabei ging es anfangs eher um die Flusserwarmung und die weinbauschadigende Strahlung weniger um Unfalle und Abfall Der BBU hat auf diesem Weg massgeblich dazu beigetragen die Burgerinitiativbewegung in Deutschland zu verankern 3 Der Grundungsvorsitzende war Horst Zillessen vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche dann folgte 1973 der AKW Aktivist Hans Helmuth Wustenhagen 1923 1996 der 1977 zurucktrat als ihm vorgeworfen wurde kommunistische Mitglieder zu verunglimpfen Danach gab es drei gleichberechtigte Vorsitzende von denen besonders der spatere saarlandische Umweltminister Jo Leinen prominent wurde Als sich die Grunen als politische Partei ab 1978 etablierten wurde dies im BBU begrusst aber auch auf Distanz geachtet um uberparteilich bleiben zu konnen Wichtige Personen die Mitglied im Vorstand des BBU waren haben die Geschichte der Umweltbewegungen begleitet und gestarkt und waren spater in Europapolitik Bundestag oder in internationalen Umwelt und Agenda 21 Verbanden vertreten wie Petra Kelly Eva Quistorp Roland Vogt Christa Reetz Eberhard Walde Einige arbeiteten auch in der SPD wie Jo Leinen In den 1980er Jahren war der BBU auch in der westdeutschen Friedensbewegung gegen den NATO Doppelbeschluss tatig und organisierte Ostermarsche nbsp Der Generalsekretar des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR Erich Honecker empfing 1984 eine in die DDR eingeladene Abordnung des Bundesverbandes Burgerinitiative Umweltschutz e V BBU aus der BRD zu einem Meinungsaustausch Zu den ostdeutschen Umweltgruppen der Opposition gab es nur schwache Kontakte wahrend in der Friedensbewegung eine Zusammenarbeit mit SED nahen Gruppen bestand 4 die in den Besuch Jo Leinens bei Erich Honecker 1984 einflossen 5 Doch blieb das DDR Milieu dem BBU fremd In den ostlichen Bundeslandern ist der BBU nach wie vor kaum vertreten Eine dem BBU in etwa vergleichbare Organisation ist dort das okologische Netzwerk Grune Liga Der BBU ist seit Ende 2005 wieder Mitglied im Europaischen Umweltburo EEB Der Verein gehort seit 2003 der Kooperation fur den Frieden an 6 Organisation BearbeitenSowohl Einzelpersonen als auch Gruppen und eingetragene Vereine konnen Mitglied beim BBU werden Aufgrund des dezentralen Organisationsprinzips gibt es keine Untergliederung in Landesverbande oder ahnliches wohl aber einzelne Landesverbande die selbst als eingetragene Vereine organisiert sind wie zum Beispiel den Landesverband Burgerinitiativen Umweltschutz LBU Niedersachsen 7 Jede Mitgliedsinitiative und auch die Arbeitskreise des Vereins arbeiten im Rahmen der Zielsetzung des BBU selbstandig Zu den Aufgaben des BBU gehort seit seiner Grundung die Koordination und Vernetzung der einzelnen Burgerinitiativen uber die Geschaftsstelle in Bonn Daruber hinaus fungiert er zunehmend als Lobbyverband auf Bundesebene im Interesse des gemeinsamen Ziels der Sicherung der naturlichen Lebensgrundlagen Die Finanzierung des BBU erfolgt durch Mitgliedsbeitrage und Spenden Viele Mitgliedsverbande entsenden zur Mitgliederversammlung keine Delegierten Praktisch bestimmen 80 bis 100 grossere Gruppen den Kurs 8 Weblinks BearbeitenOffizielle Website Mitgliederwerbung 2012Einzelnachweise Bearbeiten Franz Josef Bruggemeier Tschernobyl 26 April 1986 Die okologische Herausforderung dtv Munchen 1998 ISBN 3 423 30617 3 S 210 218 Aufbruch in eine bessere Zukunft DER SPIEGEL 13 1980 Abgerufen am 6 Mai 2020 Frank Schnieder Von der sozialen Bewegung zur Institution die Entstehung der Partei Die Grunen in den Jahren 1978 bis 1980 Argumente Entwicklungen und Strategien am Beispiel Bonn Hannover Osnabruck LIT Verlag Munster 1998 ISBN 978 3 8258 3695 5 Die strategische Ohn Macht der Friedensbewegung Kommunikations und Entscheidungsstrukturen in den achtziger Jahren Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 322 94184 8 google de abgerufen am 6 Mai 2020 ZEIT ONLINE Abgerufen am 6 Mai 2020 Kooperation fur den Frieden Mitwirkende Memento vom 26 August 2017 im Internet Archive Webseite Landesverband Burgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen Udo Kempf Burgerinitiativen und reprasentatives System Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 322 99364 9 Normdaten Korperschaft GND 75385 3 lobid OGND AKS LCCN n80132181 VIAF 265964769 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundesverband Burgerinitiativen Umweltschutz amp oldid 238241654