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BrutusBrutusPrasentationsjahr 2006Fahrzeugmesse Klasse RennwagenKarosseriebauform RoadsterMotor Ottomotor 47 0 Liter 550 kW Leergewicht 2537 kgSerienmodell keinesBrutus ist ein vom Auto und Technikmuseum Sinsheim zwischen 1998 und 2006 konstruierter experimenteller Rennwagen im Stil entsprechender Fahrzeuge des fruhen 20 Jahrhunderts Besonderes Merkmal dieses Wagens ist ein BMW Flugmotor mit 47 Liter Hubraum 12 Zylinder MotorAntrieb mit KetteFussraum mit Pedalerie Inhaltsverzeichnis 1 Motor 2 Geschichte 3 Konstruktion 4 Fahrleistung 5 Name 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMotor BearbeitenAls Antrieb wird ein BMW VI Flugmotor der Baureihe 8 verwendet 1 Er hat einen Hubraum von 46 930 cm 47 Liter und leistet kurzzeitig 750 PS 552 kW bei 1650 min wobei ein Drehmoment von 3 2 kN m anliegt Als Dauerleistung werden vom Hersteller BMW 550 PS 405 kW bei 1530 min angegeben Der V Motor hat 12 Zylinder in zwei Reihen mit einem Winkel von 60 zueinander mit je sechs Haupt und Nebenpleueln Dies war zur Zeit der Konstruktion des Motors um 1925 eine beliebte Bauform die es ermoglichte einen solch gewaltigen Motor relativ kompakt zu konstruieren Durch die unterschiedlich angelenkten Pleuel ergibt sich dass die Zylinder auf der rechten Seite je vier Liter und auf der linken Seite 3 82 Liter Hubraum haben 1 Der spezifische Verbrauch des Motors bei Volllast soll bei 215 230 g PSh 292 313 g kWh liegen Geschichte BearbeitenEin Mitglied des Museumsvereins fand den Motor auf einem Schrottplatz in Spanien wo er schon seit Jahrzehnten lag 2 Vermutlich entstammte er einem Flugzeug das im Spanischen Burgerkrieg flog Im Tausch gegen einen anderen Flugmotor aus einer Messerschmitt Bf 109 kam der Motor schliesslich uber einen Sammler in den Besitz des Museums 1 Ursprunglich sollte der Motor lediglich als weiteres Museumsstuck in die Ausstellung integriert werden Dazu wurde er innerhalb von vier Jahren in der Werkstatt des Museums technisch generaluberholt 3 Zu Beginn waren die genauen Dimensionen des Motors nicht bekannt Ging man zunachst von nur etwa 25 Litern Hubraum aus stellte sich im Zuge der Uberholung heraus dass es wohl 47 Liter sind Der Leiter des Museums Hermann Layher fand es schade lediglich den Motor alleine in der Ausstellung zu zeigen Daher entschloss er sich den Motor in ein Auto einzubauen 4 Ein paar fehlende Teile des Motors steuerte der Fundus des Museums bei So auch einen passenden Schwungkraft Anlasser der in einer Vitrine des Museums ausgestellt war und von dem bisher niemand so genau wusste wofur er ursprunglich einmal gedacht war 1 Historisch betrachtet ist eine solche Konstruktion durchaus plausibel und keine Seltenheit Nach dem am Ende des Ersten Weltkriegs geschlossenen Friedensvertrag von Versailles war es Deutschland untersagt Luftstreitkrafte aufzubauen Da aber noch viele Flugmotoren zur Verfugung standen wurden solche oft in Rennwagen verwendet Das Auto und Technikmuseum Sinsheim stellt zum Beispiel einen Mercedes 45 PS von 1907 aus in den bereits 1917 ein Flugmotor von Maybach mit 19 5 Liter Hubraum und rund 220 kW 299 PS eingebaut wurde 5 Der Brutus wurde 2006 vorgestellt Die Bauzeit betrug insgesamt etwa acht Jahre wobei vier Jahre allein auf die Uberholung des Motors entfielen 6 Konstruktion BearbeitenDas Fahrgestell stammt aus einem Feuerspritzenwagen von American LaFrance aus dem Jahr 1908 4 Die Motorkraft wird uber das originale Getriebe mit drei Gangen und einer Kettentransmission an die Hinterachse ubertragen Zwischen Motor und Getriebe wurde zur Anpassung an die niedrig liegende Kurbelwelle noch ein Zwischengetriebe eingebaut 1 Als Gegengewicht zu dem schweren Motor ist der mehrere hundert Liter fassende Tank im Heck untergebracht Die Bremsen wirken nur auf die Hinterachse Die Karosserie wurde in der Werkstatt des Auto amp Technik Museums Sinsheim 7 angefertigt in der eine Gruppe Begeisterter die sich Brutus Motorwagenbau nannte auch das gesamte Fahrzeug aufbaute 6 Das Auto hat keine Spritzwand der Fahrer sitzt direkt hinter dem Motor dessen bewegliche Teile zum Beispiel das Schwungrad nur durch ein Gitter vom Fahrerraum getrennt sind Der heissen Abwarme sowie etwaigen Leckagen des Motors ist der Fahrer mehr oder weniger unmittelbar und schutzlos ausgesetzt Der Brutus wiegt leer 2537 kg 8 Fahrleistung BearbeitenDas ursprungliche Ziel war mit dem Brutus einen Wagen zu konstruieren der bei einer Drehzahl von 800 min eine Geschwindigkeit von 100 km h erreicht Die Leerlaufdrehzahl des Motors liegt bei 400 min Mit dem Brutus wurden mehrmals Geschwindigkeiten zwischen 120 und 140 km h erreicht Der Waliser Roger Collings erreichte bei Testfahrten in Boxberg in den Jahren 2007 und 2008 eine Hochstgeschwindigkeit von 200 km h 9 Nach Angaben der Testfahrer gibt es noch reichlich Leistungsreserven fur sehr viel hohere Geschwindigkeiten 3 Name BearbeitenDer Name Brutus ist eine Anspielung auf Marcus Iunius Brutus der am gemeinschaftlichen Mord an Julius Casar beteiligt war Casar war Brutus Mentor Ziehvater und in gewissem Sinne sein Chef Hermann Layher ist der Uberzeugung der Brutus Rennwagen sei mit Sicherheit das gefahrlichste Fahrzeug der Welt und stets darauf aus seinen Fahrer also seinen Chef toten zu wollen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brutus Experimentalfahrzeug Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vorfuhrung des WagensEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Hans Jorg Gotzl Vorkriegsauto Brutus In Hollenmaschine mit V12 Flugmotor Motor Klassik de 12 Juli 2009 abgerufen am 11 Mai 2011 Auto und Technikmuseum Sinsheim Nicht mehr online verfugbar In Experimentalfahrzeug Brutus Auto und Technikmuseum Sinsheim archiviert vom Original am 11 Mai 2011 abgerufen am 11 Mai 2011 a b Tom Grunweg Oldtimerprojekt Brutus In Rennauto mit Flugmotor Spiegel Online 5 Mai 2011 abgerufen am 11 Mai 2011 a b Projekt Brutus In Fur den Ritt auf der Kanonenkugel Focus Online 9 Mai 2011 abgerufen am 11 Mai 2011 Auto und Technikmuseum Sinsheim Nicht mehr online verfugbar In Maybach mit Flugzeugmotor Auto und Technikmuseum Sinsheim archiviert vom Original am 22 Mai 2011 abgerufen am 11 Mai 2011 a b American La France Brutus Traumautoarchiv de 29 Marz 2011 abgerufen am 11 Mai 2011 Eigene Schreibweise des Museums Abgerufen am 22 Juli 2015 Angaben auf dem Exponatenschild im Museum sowie auf dem Typenschild am Fahrzeug Experimentalfahrzeug Brutus Technik Museum Sinsheim Abgerufen am 29 Marz 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brutus Experimentalfahrzeug amp oldid 238864342